Was lest ihr im Moment!?

  • Am WE stieß ich auf "Die Gebote des Templers" von Tom Melley. Inhaltsangabe klang interessant, also bestellt. Besonders aufmerken ließ mich, das da auch zwei deutsche Ritter namens Walter und Hartung mitspielen, denn zwei solcher Ritter kamen mir gleich sehr bekannt vor: Nämlich aus Torsten Müllers "Der Ritter Christi".

    Den habe ich dann bei der Gelegenheit gleich noch mal gelesen nach 8 Jahren. Ergänzend zu meiner damaligen Feststellung nach den ersten 60 Seiten:

    realistisch, blutig und ohne jeden Hauch von Ritter-Romantik

    kann ich noch hinzufügen: Der junge Walter von Waldeck ist eigentlich für eine geistliche Laufbahn (als Zweitgeborener) vorgesehen, aber aus familiären Gründen wird er aus dem Kloster nach Hause geholt und zum Ritter an der Waffe unterrichtet. Im Kloster handelt er sich noch einen Feind für's Leben ein, eine Feindschaft, die auch durch spätere Ereignisse vertieft und ausgebaut wird und um die es vorrangig geht in dem Roman. Walter ist gewitzt und klug (seine Streiche im Kloster waren berüchtigt), und findet in Hartung einen körperlich sehr starken Ritter und einen Freund für's Leben, zusammen sind sie ein sehr erfolgreiches Duo auf Turnieren und außerhalb.

    Über die Feindschaft und Aufgrund persönlicher Entwicklungen und leidvoller Erfahrungen in der Zeit der Zwistigkeiten zwischen Welfe und Staufer ziehen die beiden Ritter schließlich mit auf dem 3. Kreuzzug ins Heilige Land, Walter zunehmend von Rache getrieben. Der Schluss ist schon etwas zynisch, wie ich finde, aber so gesehen auch passend.

    "Die Gebote des Templers" habe ich heute abgeholt, aber noch nicht angefangen. Ich habe zwar nirgendwo Hinweise darauf gefunden, dass Tom Melley ein Pseudonym ist, aber so muss es wohl sein, denn Walter und Hartung sind beide Male die gleichen Figuren, im Nachwort steht auch, dass deren Vorgeschichte in "Der Ritter des Herrn" (also leicht anderer Titel) noch erscheinen wird ("Der Ritter Christi" in meiner Ausgabe ist von 2006).

    Der Roman spielt ein Jahr nach dem Ende des Hauptplots von "Der Ritter Christi", während Prolog und Epilog von "Der Ritter Christi" deutlich später spielen.

    Ich bin gespannt, wie deren Leben sich weiter entwickelt und wie groß ihre Rollen überhaupt sein werden. Aber erst werde ich zu einem anderen Buch greifen, das mich noch etwas mehr anlacht.


    EDIT 14 Tage später:

    "Die Gebote des Templers" lesen sich stilistisch tatsächlich ein bisschen anders. Walter und Hartung treten erst auf Halbzeit des Buches auf. Der Roman wirkt auf mich weniger blutig und brutal (nicht, dass der andere Roman jetzt in Blut watet), was je nach Leser-Vorlieber auch gut sein kann.

    Die Templer sind irgendwie verblüffend samt und sonders chronische Ordensregeln-Brecher. Besonders die Hauptfigur ist ein rechter Unsympath zu Beginn, der sogar am Anfang seinen eigenen Knappen ermordet, weil er Zeuge (und unfreiwilliger Beteiligte) war seiner Unzucht. Der Wandel, die Erkenntnis, was für ein Leben er da führte und was er skrupellos tat, kam irgendwie recht plötzlich, und einmal erkannt, konnte er gleich alles besser machen, da hätte ich gerne noch Entwicklung und auch mal scheitern an den neuen Grundsätzen gesehen.

    Hat mir aber insgesamt recht gut gefallen, und mögliche weitere Romane mit den Figuren sind durchaus möglich (der Weg zum Prolog und Epilog von "Der Ritter Christi" ist scheint mir nun länger geworden zu sein).


    Und weil ich gerade so eine Ritter- und Kreuzzug-Phase haben, habe ich einige von Robert E. Howards Geschichten zum Thema gelesen (darunter Das Blut Belsazars, Der Herr von Samarkand, Der Löwe von Tiberias, Die Straße Azraels, Rote Klingen in Schwarz-Cathay), und bin nun bei "Der Kreuzritter - Aufbruch" von Jan Guillou dran, weil ich deren Verfilmung "Arn, der Kreuzritter" zuletzt geschaut hatte.

    "Rote Klingen in Schwarz-Cathay" ist, so die Angabe des Verlags, das erste Erscheinen der Geschichte in deutscher Übersetzung seit 40 Jahren. Das spielt auch nicht im Heiligen Land, sondern, wie der Name suggeriert, deutlich weiter östlich, hat aber einen fränkischen Kreuzritter als Protagonisten und hat Dschingis Khans angehende Eroberungen als Thema.

    Die Angabe, das Büchlein hätte 72 Seiten, ist allerdings ziemlich geschönt. Die Geschichte hat nur 58 Seiten (was in dem Fall immerhin ein ganzes Sechstel weniger ausmacht), danach folgen 12 Seiten Verlagswerbung und eine Leerseite.

    Ich hätte es ja trotzdem gekauft, aber trotzdem fand ich das enttäuschend.


    "Aufbruch" lese ich zum zweiten Mal. Wie auch schon beim ersten Durchgang finde ich es ziemlich gewöhnungsbedürftig, dass Dialoge fast nie in wörtlicher Rede wiedergegeben werden, sondern in indirekter Rede.

  • Isaac Asimovs Die frühe Foundation-Trilogie. Man merkt, dass Asimov Wissenschaftler war. Welcher andere Autor schreibt bei einer späteren Neuveröffentlichung, dass einige wissenschaftliche Fakten falsch sind, aber man es zu dem Zeitpunkt, als das betreffende Werk geschrieben wurde, es einfach nicht besser wissen konnte.

  • Man merkt übrigens, dass die frühe Foundation-Trilogie Anfang der 1950er geschrieben wurde. Und damit meine ich nicht die zum Teil abenteuerlichen wissenschaftlichen Fakten, sondern die Darstellung der Charaktere, insbesondere das Frauenbild. Aber so dachte man damals.

    Interessant ist auch das die englische Bezeichnung als "Empire-Trilogy" auch nicht so richtig ist, denn nur einer der Romane spielt im Imperium (Pebble in the Sky), die anderen spielen Jahrhunderte (The Currents of Space) wenn nicht sogar Jahrtausende (The Stars, Like Dust) vor dem Imperium. Und man erfährt nichts über die Gründung des Imperiums.

  • Gouillous Kreuzritter-Bände, oder wenigstens die ersten beiden, waren interessant wieder zu lesen, gerade im Direktvergleich zur Verfilmung. Verfilmungen sind ja immer anders, und so war schnell festzustellen: Die Eckdaten der Grundhandlung wurden übernommen, alles andere nicht. Gerade in Band 2, den jeweils 20 Jahren der Verbannung, wurden die Unterschiede immer größer, wenn ganze Entwicklungen, Zusammenhänge und Figuren in der Verfilmung komplett wegfielen, oder dort auch schon mal eigene Figuren eingesetzt wurden, die es im Roman gar nicht gibt.

    Ich finde ja gerade die Teile im Heiligen Land in den Filmen sehr stimmungsvoll, aber im Buch ist das noch viel besser, man erfährt vielmehr über die Geschichte und historische Personen und Ereignisse jener Zeit (die in der Verfilmung eigentlich fast ganz wegfallen) und es passiert mehr.

    Mein persönliches Highlight ist immer noch Arns Tjostengang mit dem jungen jungen Sir Wilfred von Ivanhoe am Ende (den von Walter Scott)^^.


    Zwischendurch (u.a.) zur Abwechslung gab es Christopher Moores "Noir", 1947 in San Francisco (und Umgebung) angesiedelt, zu dem Zeitpunkt herum, als in Roswell ein Raumschiff ein Wetterballon runterging.

    Wie Moore im Nachwort schreibt, hätte Noir ganz im Sinne der Noir-Kriminalromane sein sollen, düster und hart und ... aber dass es das nicht wurde, fiel ihm halt schnell auf.^^ Man erhält Einblicke in ein San Francisco von 1947, wie ein normaler Typ versucht, seine Schnecke Traumfrau zu bekommen (und wiederzufinden, als sie plötzlich weg ist), geheimnisvolle Men in Black Agenten tauchen auf, ein Mondmann kommt bei rum, und das alles natürlich Moore-gemäß ziemlich witzig geschrieben und passierend. Ein umfangreiches Nachwort rundet alles ab.

  • Das Focaultsche Pendel von Eco. Wollte ich schon lange lesen.

    Nebenbei noch Der Wal und das ende der Welt. Passt wunderbar zu dem was wir jetzt mit Corona erleben.

    Gerade beeendet habe ich Broken Homes von Aaronovisch, auch wenn mein englisch nicht das beste ist.

    Schon in der Warteschleife liegt Eric von Terry Prattchet.

    "Die wahrhaft menschliche Qualität besteht nicht […] aus Intelligenz, sondern aus Phantasie."

    Tery Prattchet

  • Vor kurzem habe ich "The Ocean at the End of the Lane" von Neil Gaiman gelesen. Ich vergesse immer, wie toll dieses Buch ist, einfach eines von meinen Lieblingen!

    Gestern habe jetzt endlich "Salon der Schatten" von Michael Masberg fertig gelesen, das schon ewig bei mir ungelesen im Regal stand. Wofür Urlaub doch gut sein kann! Wirklich schön, schade, dass da kein zweiter Teil kommt, das hätte ich spannend gefunden.

    Als nächstes steht bei mir an, mal wieder Ulrich Kiesows "Das zerbrochene Rad" zu lesen, das schon seit 23 Jahren in meinem Regal steht. Ach, diese Nostalgie... :)

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    Neue Geister braucht das Land: Fanprojekt Aventurische Totengeister im Scriptorium und auf dem Forum


    Extrablatt, Extrablatt! Die neue Ausgabe der DERENZEIT ist da! Schaut auch bei uns in der Redaktion vorbei!

  • "Der Gaulschreck im Rosennetz", Fritz v. Herzmanovsky-Orlando

    "All warfare is based on deception. Hence, when we are able to attack, we must seem unable; when using our forces, we must appear inactive; when we are near, we must make the enemy believe we are far away; when far away, we must make him believe we are near.”

    -Sun Tzu, The Art of Fake News

  • Sapkowski - Die Zeit der Verachtung (Der Hexer-Saga, Teil 2)

    "Plan? Ich brauche keinen Plan. Ich hab 'ne Axt!"

    Gorns Antwort auf die Frage des namenlosen Helden was denn sein Plan sei

  • "Die Horde - Die Schlacht von Morthul" von Ari Marmell

    Sehr nett geschrieben. Die guten Mächte beginnen den schwarzen König endlich gemeinsam zu bekriegen. Dieser stellt eine Elitetruppe aus seinen Kreaturen (Ork, Oger, Kobold, Gremlin, etc.) auf. Eine sehr schöne Darstellung, wie sich diese Gruppe "zusammenrauft" und ihren Auftrag unter Verlusten erfüllt (Klassisches Thema). Als sie zurückkommen ist der Schwarze König jedoch getötet. Das Gute hat gewonnen. Dann kommt ein interessanter Twist im Abspann.

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    "Genieße die Veränderung, denn sie wird schöner als du es dir vorstellen kannst." (unbekannte TSA-Geweihte)

  • Bernard Cornwell's Uthred-Saga, Band 12 mittlerweile: "Das Königsschwert"

    Mein Lieblingsautor, also kann ich nichts Negatives sagen, ist eben genau mein Ding. :)

    Wer die Reihe nicht kennt: Es handelt sich um eine Begleitgeschichte zur Vereinigung Englands und der zuvor immer wieder drohenden Wikingergefahr. Die Hauptfigur wird in die Handlungen hineingezogen und begleitet das Schicksal der Königsfamilie über ein ganzes Leben. Wer des Lesens müde ist: Bei Netflix als "The Last Kingdom" zu sehen, wenngleich - wie eigentlich immer - die Bücher besser sind. Der Hauptdarsteller ist schon ganz anders besetzt, rein optisch schon völlig was anderes. Aber eine der besseren Serienadaptionen derartiger Reihen.

    "Wenn nicht zusammenstehen all jene, die noch verehren die Zwölf, werden Frevel und Unheiligkeit verhüllen das Licht für die Augen der Sterblichen."
    [Zweite Offenbarung von Balträa, 1019 BF]

    Lust auf ein Forenabenteuer? Dann schau mal rein:
    Namenloses Vergessen

  • Bernard Cornwell's Uthred-Saga, Band 12 mittlerweile: "Das Königsschwert"

    Mein Lieblingsautor, also kann ich nichts Negatives sagen, ist eben genau mein Ding. :)

    Wer die Reihe nicht kennt: Es handelt sich um eine Begleitgeschichte zur Vereinigung Englands und der zuvor immer wieder drohenden Wikingergefahr. Die Hauptfigur wird in die Handlungen hineingezogen und begleitet das Schicksal der Königsfamilie über ein ganzes Leben. Wer des Lesens müde ist: Bei Netflix als "The Last Kingdom" zu sehen, wenngleich - wie eigentlich immer - die Bücher besser sind. Der Hauptdarsteller ist schon ganz anders besetzt, rein optisch schon völlig was anderes. Aber eine der besseren Serienadaptionen derartiger Reihen.

    Die Buchreihe von Cornwell ist natürlich grandios, die Serie "The last Kingdom" ist ebenfalls super. Finde ich fast besser als "Vikings" ab Staffel 5.

    "Plan? Ich brauche keinen Plan. Ich hab 'ne Axt!"

    Gorns Antwort auf die Frage des namenlosen Helden was denn sein Plan sei

  • Ich lese grad vom Cross Cult Verlag die "Corps of Engineers" Reihe. Flüssig zu lesen, und im Hinblick auf das demnächst auf Deutsch erscheinende Star Trek RPG ganz praktisch, man kann sich da einige Anregungen für eigene Abenteuer suchen.

    Bösartiges, grausames, hinterhältiges und völkermordendes übermächtiges Wesen.



    Auch als Spielleiter bekannt.

  • Wieder einmal "The Lord of the Rings". Ist mir beim Umsortieren in die Hände gefallen und ich konnte nicht widerstehen.

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    "Genieße die Veränderung, denn sie wird schöner als du es dir vorstellen kannst." (unbekannte TSA-Geweihte)

  • In einem (großen) Anfall von Nostalgie - und um meine eigenen Lesestatisik schamlos in die Höhe zu treiben, denn die lassen sich so problemlos zwischen andere Bücher "kurz" zwischen schieben^^ - habe ich vor 6 -7 Wochen angefangen, meine Burg Schreckenstein-Bücher von ganz früher wieder zu lesen (die letzten Bände halt als junge Teenagerin, also vor mehr als 30 Jahren). Und weil ich durchaus unerwartet recht ungeniert Spaß dran hatte (viel zu lesen gibt es da pro Buch faktisch allerdings auch nicht), habe ich heute den 27. und letzten Band beendet.

    Viele recht lustige Sachen drin, ein paar umwerfend komische Szenen und Umsetzungen, die Grundidee hat was für sich, aber man merkt auch in Sachen Geschlechter-Bildern und einigen anderen Darstellungen, dass die Bücher aus den 60ern, 70ern und 80ern stammen.

  • aber man merkt auch in Sachen Geschlechter-Bildern und einigen anderen Darstellungen, dass die Bücher aus den 60ern, 70ern und 80ern stammen.

    Ich bin grade so bei 1910.

    Da denkt Mann noch ganz selbstverständlich und ernst, dass er seine Angebetete "aus dem sie umgebenden Pfuhl aus Unrat und Schmutz" erheben muss (indem er sie zu seiner Frau macht, worüber sie gefälligst hoch begeistert zu sein hat, eh klar).

    Das der Autor eine andere Realität darstellt, ist dem Protagonisten dabei beim A**** egal, und sein ganzes Umfeld bis hin zur Zofe der Angebeteten macht natürlich fröhlich mit (weil, Ausnahmen bestätigen die Regel, alle Wiener immer schon korrupt waren. Hier generisches Maskulinum, welches auch Frauen einschließt).

    Ich komme aus dem Lachen kaum raus, es ist so absurd dass ich eine kurze Probe teilen muss:

    Zitat von F. v. Herzmanovsky-Orlando, "Der Gaulschreck im Rosennetz"

    "Im Fegefeuer der Höllteufelin"

    Was jetzt begann, war in den Annalen des Hofbeamtentums wohl noch nie dagewesen.

    Die Eifersucht quälte Eynhuf dermaßen, dass er täglich- selbstredend nach den Amtsstunden- die Wohnung seines Idols umpirschte.

    Das Kommen und Gehen aller Personen, die mit ihr zusammenhingen, belauerte er und sah sich genötigt, so peinlich das seinem korrekten Empfinden auch war, zu allerhand Verkleidungen Zuflucht zu nehmen. So kam er zum Beispiel als türkischer Zuckerwarenverkäufer in enormem Turban und einen Krummsäbel an der Seite, als Mann mit Essigfässchen, als syrmischer Teppichkrämer. Als Slowak mit einem Korb voll Holzwaren sang er sein: "Gulöffls kafts, Spilalei, helzerna Steggpferd, was friste nix, Lauskampl, Gurkahackl, Kastl, was fallt am Maus..." Dideldidi, widlwidlwidlwidlwidlwiwi machte er dabei auf der Flöte. Einmal überwand er sich sogar, als fliegender Mehlwurmhändler seine ekle Ware anzupreisen. Die Vogelliebhaber machten kopfschüttelnd Gelegenheitskäufe zu Schleuderpreisen und wussten nicht, welcher schwarztoupierten Nachtigall sie dies wohl zu verdanken hatten. [...]

    Jeder Absatz ist ausnamslos so (es wird nicht besser, wenn der Protagonist mal nicht dumme Ausländerklischees als Verkleidung benutzt. Es wird eher schlimmer, wenn sie sich alle natürlich geben :D ). Und natürlich- Stalking, noch nie dagewesen!

    "All warfare is based on deception. Hence, when we are able to attack, we must seem unable; when using our forces, we must appear inactive; when we are near, we must make the enemy believe we are far away; when far away, we must make him believe we are near.”

    -Sun Tzu, The Art of Fake News

  • Siegfried wo findest du in dem Text "dumme Ausländerklischees" in puncto Kleidung? Der Protagonist verkleidet sich, indem er die typische Landestracht trägt. Zu dieser Zeit hatte sich der westliche Kleidungstil noch nicht weltweit durchgesetzt, sodass mir das Verkleiden "realistisch" und nicht "dumm" vorkommt. "Dumm" war höchstens, den Turban statt Fez oder Kalpak zu wählen, da der Turban im osmanischen Reich nur gewissen Ständen, z.B. den Hodschas, zustand, ein Zuckerwarenverkäufer hätte keinen Turban tragen dürfen - zumindest nicht innerhalb der Grenzen des osmanischen Reiches.

    Atatürk hat 1925 den westlichen Hut eingeführt: Hutgesetz – Wikipedia

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • In einem (großen) Anfall von Nostalgie - und um meine eigenen Lesestatisik schamlos in die Höhe zu treiben, denn die lassen sich so problemlos zwischen andere Bücher "kurz" zwischen schieben^^ - habe ich vor 6 -7 Wochen angefangen, meine Burg Schreckenstein-Bücher von ganz früher wieder zu lesen (die letzten Bände halt als junge Teenagerin, also vor mehr als 30 Jahren). Und weil ich durchaus unerwartet recht ungeniert Spaß dran hatte (viel zu lesen gibt es da pro Buch faktisch allerdings auch nicht), habe ich heute den 27. und letzten Band beendet.

    Viele recht lustige Sachen drin, ein paar umwerfend komische Szenen und Umsetzungen, die Grundidee hat was für sich, aber man merkt auch in Sachen Geschlechter-Bildern und einigen anderen Darstellungen, dass die Bücher aus den 60ern, 70ern und 80ern stammen.

    Finde ich gar nicht verkehrt, hat ja was mit uns gemacht, dies Lektüre.

    Burg Schreckensten hab ich höchstens ein, zwei Bände gelesen, ich hatte 5 Freunde. :)

    "Die wahrhaft menschliche Qualität besteht nicht […] aus Intelligenz, sondern aus Phantasie."

    Tery Prattchet

  • wo findest du in dem Text "dumme Ausländerklischees" in puncto Kleidung?

    Sein halbes Verkleidungssortiment basiert darauf, dass er andere Kulturen nachahmt- jeweils als massiv übertriebenes Klischee. Ist aber wie gesagt harmlos- Viel schlimmer wird's, als er sich für einen Adelsmaskenball als Schmetterling verkleidet, um seine Angebetete zu beeindrucken :D

    "All warfare is based on deception. Hence, when we are able to attack, we must seem unable; when using our forces, we must appear inactive; when we are near, we must make the enemy believe we are far away; when far away, we must make him believe we are near.”

    -Sun Tzu, The Art of Fake News