Beiträge von Spaltpilz

    Ich habe jetzt Laura Labas "Bronwick Hall"-Zweiteiler durchgelesen. Die Hauptperson ist auch nicht die, die sie gerade ist, sondern scheinbar wurde sie "wiedergeboren" und kann sich nach und nach an Ereignisse ihres früheren Lebens erinnern. Natürlich ist ihr früheres Ich eine ganz spezielle Person und diese Wiedergeburt wurde wohl auch irgendwie forciert, wenn ich das richtig gelesen habe.

    Aber auch hier wird klar: wenn man den Charakter danach noch weiterverwenden will, muss man vorher drauf achten, dass er nicht supermächtig oder superspeziell wird. Bei einer Hauptperson in einem Roman mag das gehen, bei einem Helden in einer Heldengruppe wird das schwierig.

    Ich musste da spontan an den Film "Tödliche Weihnachten" denken, aber die "Bourne-Identität" passt da auch. Um es kurz zu machen: im Prinzip kann man auf Filme zurückgreifen, in denen die Menschen plötzlich Erinnerungen an ihre eigene Vergangenheit zurückgewinnen und feststellen, dass sie mächtige Feinde haben. "Total recall" mit Arnie wäre aber auch denkbar.

    In diesem Fall würde ich folgendes vorschlagen:

    Das Ritual ergibt, dass die Seele der Hexe nicht zu dem Körper gehört, sondern sie ein ruheloser Geist war. Mit Inbesitznahme des Körpers verlor sie aber den Zugang zu ihren früheren Erinnerungen. Man kann sie zurückgewinnen, aber dafür müssen die Helden Verpflichtungen eingehen, irgendwohin reisen und die Hexe muss sich einem weiteren Ritual unterziehen. Ihre alten Erinnerungen kommen aber nur bruchstückhaft zurück. Vielleicht erinnert sie sich zuerst an ihren Tod und sie kann den Ort aufsuchen, wo sie gestorben ist. Vielleicht findet sie auch ihre damalige Leiche. Sie bekommt weitere flashbacks, denen sie nachgehen kann. Doch ihre Schnüffelei weckt alte Feinde, die sich sogleich daran machen, ihr und ihren Freunden das Leben schwer zu machen. Aber diesmal ist sie nicht alleine...

    Was letztlich dahinter steckt, kann ich nicht sagen. Vielleicht war die Hexe eine böse Herrscherin oder eine Kämpferin für das Gute?

    Mir gefällt einiges an der Hintergrundgeschichte nicht, aber ich will hier nur mal einen Punkt herausgreifen, die Familie.

    Würde es einen Unterschied machen, wenn der Held folgende Herkunft hätte:
    Alrik wuchs als Waisenkind in den Straßen von Fasar auf und per Zufall wurde sein magisches Talent erkannt und er an der Al-Achamie-Akademie ausgebildet. Nach dem Abschluss seines Studiums wechselte er seinen Namen zu Peleïston Sphareïos, weil der für ihn viel besser klingt und er ein Faible für die fernen Zyklopeninseln hat.
    Das klingt viel plausibler und für das Heldenleben macht es keinen Unterschied. Denn wann wirst Du das je anspielen, dass Peleïston einen Zwilling hatte oder dass er als Kind auf den Zyklopeninseln aufwuchs?

    Wenn im Rollenspiel der Hintergrund tatsächlich eine Rolle spielt, dann gib dem Helden eine lebende Familie. Eine Familie, die er mit seinen Freunden besuchen kann, die vielleicht auch mal als Auftraggeber in Frage kommt.

    Wie wäre es mit folgender Modifikation?
    Peleïston Sphareïos wurde am 14. BOR 1000 BF als erstes Kind einer Winzerfamilie in Teremon auf den Zyklopeninseln geboren. 1008 BF überfielen Thorwaler das Dorf, in dem er lebte. Dabei starb sein Vater und seine magische Begabung trat zutage, als er einem Thorwaler den Bart in Brand setzte. Ein Magier der Al-Achamie, der auf der Durchreise war und das zufällig miterlebte, trat an die Familie heran und empfahl, den Jungen an einer Akademie ausbilden zu lassen und schlug natürlich die Al-Achamie vor. Peleïstons Mutter willigte ein und schickte den Jungen nach Fasar. (Wobei irgendeine vertrauenswürdige Person, zum Beispiel ein Onkel, den Jungen zu seiner Ausbildungsstätte begleitete.)

    Dann solltest Du noch klären, wer eigentlich die Nachfolge des verstorbenen Vaters antritt. Als Erstgeborener wäre es Peleïstons Aufgabe, das Winzergut weiterzuführen, außer es gibt auf den Zyklopeninseln andere Regeln. Offensichtlich kann Peleïston sich nicht selber um das Winzergut kümmern, also muss das jemand anderes aus der Familie machen, vielleicht ein Bruder oder eine Schwester. Als Vormund könnte die Mutter oder ein Onkel auftreten.

    Fasar ist natürlich weit weg von den Zyklopeninseln, aber er kann in Briefkontakt mit seiner Familie bleiben und sie kann ihm regelmäßig Geld schicken. Das wird vielleicht nicht reichen, um alle Kosten der Al-Achamie abzudecken, aber er stünde nicht ganz mittellos da. In unregelmäßigen Abständen könnte Peleïston seine Familie besuchen. Spätestens nach dem erfolgreichen Abschluss wäre dies angebracht. Die Familie sollte sehen, dass er es geschafft hat.

    "Dämonische Sinnlichkeit" von Nadine Mutas. Wieder mal eine Reiselektüre für die Rückfahrt von Berlin. Trotz mehr als zwei Stunden Verspätung hat die Zeit natürlich nicht gereicht. Außerdem ist das schon Band 5 einer Reihe. Habe jetzt erstmal den ersten Band bestellt. Der kommt aber erst nächstes Jahr.

    Stella Tack: "Ever & After: Der schlafende Prinz"

    Ein Fantasy um Rain White, eine Nachfahrin von Schneewittchen, die den Prinzen wachküssen muss, was ungeahnte Konsequenzen mit sich bringt.

    Liest sich recht schnell und es gibt noch eine Fortsetzung.

    Im Abenteuer "Glockenspiel" aus dem "Die Gunst der Göttin"-Crowdfunding.

    Wir drehen einen XXX-Film.

    Nach dem Anheuern stellen die Helden fest, dass sie nur die Aufnahmetechnik (eine Scharlatanin) und die Hauptdarstellerin haben. Es gibt kein Geld, keine Drehorte, kein Drehbuch, keine Musik, keine weiteren Darsteller, keine Kostüme, keine Schminke, keine Hilfsmittel, dafür will aber jemand das Projekt sabotieren. Ach ja, und wir haben nur begrenzt Zeit.

    So sitzen die Helden schließlich zusammen und diskutieren, wo gedreht werden soll. Der Hauptdarstellerin schweben Orte in Belhanka vor, die bekannt und populär sind. Einer sieht da den Wandelsterntempel und seine Gedanken wandern... Plötzlich:

    "Wir könnten ja das Doppelspalt-Experiment nachstellen."

    Alle anderen schauen irritiert hoch: "Was?"

    Dann geht das Gelächter los, weitere Doppeldeutigkeiten werden in den Raum geworfen und der Meister bittet darum, doch wieder zum Abenteuer zurückzukehren.

    "Ach", kommt da die Rückfrage, "Wie heißt das Abenteuer nochmal?"

    Der zögernde Meister: "Glockenspiel."

    Und das Gelächter geht weiter.

    Bin auf Youtube wieder über das Time Team gestolpert. Während Corona habe ich mir fast alle Folgen angesehen und eigentlich kann man sich die gut und gerne noch einmal ansehen. - Inzwischen wird die Serie sogar wieder fortgesetzt. In Kürze geht es darum, dass ein Archäologenteam an einem Wochenende Fragen aus dem Publikum nachgehen, wie z.B. ein Acker, auf dem römische Überreste gefunden werden oder die Ruinen einer alten Burg oder...

    Wir schliessen abends das Küchenfenster - klares Zeichen für nassen Herbst.

    Da ist doch passend das folgende:

    +10 Grad Celsius: Die Bewohner von Mietwohnungen in Helsinki drehen die Heizung ab. Die Lappen (Bewohner Lapplands) pflanzen Blumen.

    +5 Grad Celsius: Die Lappen nehmen ein Sonnenbad, falls die Sonne noch über den Horizont steigt.

    +2 Grad Celsius: Italienische Autos springen nicht mehr an.

    0 Grad Celsius: Destilliertes Wasser gefriert.

    -1 Grad Celsius: Der Atem wird sichtbar. Zeit, einen Mittelmeerurlaub zu planen. Die Lappen essen Eis und trinken kaltes Bier.

    -4 Grad Celsius: Die Katze will mit ins Bett.

    -10 Grad Celsius: Zeit, einen Afrikaurlaub zu planen. Die Lappen gehen zum Schwimmen.

    -12 Grad Celsius: Zu kalt zum Schneien.

    -15 Grad Celsius: Amerikanische Autos springen nicht mehr an.

    -18 Grad Celsius: Die Helsinkier Hausbesitzer drehen die Heizung auf.

    -20 Grad Celsius: Der Atem wird hörbar.

    -22 Grad Celsius: Französische Autos springen nicht mehr an. Zu kalt zum Schlittschuhlaufen.

    -23 Grad Celsius: Politiker beginnen, die Obdachlosen zu bemitleiden.

    -24 Grad Celsius: Deutsche Autos springen nicht mehr an.

    -26 Grad Celsius: Aus dem Atem kann Baumaterial für Iglus geschnitten werden.

    -29 Grad Celsius: Die Katze will unter den Schlafanzug.

    -30 Grad Celsius: Japanische Autos springen nicht mehr an. Der Lappe flucht, tritt gegen den Reifen und startet seinen Lada.

    -31 Grad Celsius: Zu kalt zum Küssen, die Lippen frieren zusammen. Lapplands Fußballmannschaft beginnt mit dem Training für den Frühling.

    -35 Grad Celsius: Zeit, ein zweiwöchiges heißes Bad zu planen. Die Lappen schaufeln Schnee vom Dach.

    -39 Grad Celsius: Quecksilber gefriert. Zu kalt zum Denken. Die Lappen schließen den obersten Hemdknopf.

    -40 Grad Celsius: Das Auto will mit ins Bett. Die Lappen ziehen einen Pullover an.

    -45 Grad Celsius: Die Lappen schließen das Klofenster.

    -50 Grad Celsius: Die Seelöwen verlassen Grönland. Die Lappen tauschen die Fingerhandschuhe gegen Fäustlinge.

    -70 Grad Celsius: Die Eisbären verlassen den Nordpol. An der Universität Rovaniemi wird ein Langlaufausflug organisiert.

    -75 Grad Celsius: Der Weihnachtsmann verläßt den Polarkreis. Die Lappen klappen die Ohrenklappen der Mütze runter.

    -250 Grad Celsius: Alkohol gefriert. Der Lappe ist sauer.

    -268 Grad Celsius: Helium wird flüssig.

    -270 Grad Celsius: Die Hölle friert.

    -273,15 Grad Celsius Absoluter Nullpunkt. Keine Bewegung der Elementarteilchen. Die Lappen geben zu: "Ja, es ist etwas kühl, gib' mir noch einen Schnaps ..."