Beiträge von Siegfried

    Es existiert nicht, die eine rondrianische Ehre, aber alle Rondrianer folgen stets ihrer Ehre. Anders als es zum Beispiel im Shinxir Kult ist, in dem die Loyalität und Brüderlichkeit über die individuelle Ehre gestellt werden.

    Ich möchte hier mal anmerken das der Begriff der „Ehre“ generell nicht absolut besetzt werden kann

    Genau sowas wollte ich die letzten Tage auch schon einwerfen.

    "Ehre" ist etwas, was tatsächlich individuell definiert wird und keineswegs ausschließlich von der Rondra-kirche gefordert und propagiert wird.

    Der hier wichtige erweiterte Begriff, der sich im Laufe der Debatte vereinfacht hat, ist der "Ehrenhafte Kampf", in dem zwar das Wort Ehre vorkommt, aber nicht für sich allein steht.

    Daraus schlußfolgernd ist natürlich, dass sich innerhalb der Rondra-kirche und bei anderen Gläubigen, z.B. klassische Ritter, der Ehrbegriff natürlich auch damit befasst, wie man gegen was kämpft.

    Ist der Bandit alleine, und hat nur einen Dolch, mäht ein "guter" Rondrianer, ob Laie oder Priester, ihn nicht mit der Ochsenherde oder dem Rondrakamm nieder.

    Anders im Kult des Kor, wo der "Gute Kampf" Ehre bringt- und selber Schuld ist, wer zum Ochsenherdenkampf mit Klappmesser kommt.

    Ganz zu Schweigen natürlich von der dämonischen Gegenseite ("Ich habe ihm die Haut abgezogen gehabt, so schnell hat der gar nicht schauen können" usw.).

    Shinxir ist ebenfalls ein gutes Beispiel, hier bringt eben Unterordung unter das Kollektiv Ehre, nicht das individuelle Verfolgen derselben (vgl. Rondra-Kult mit dem Fetisch auf Zweikämpfe).

    Um den Bogen zurück zur Rondra-kirche, Göttin und Idealen zu schlagen, also zurück zum Ehrenhaften (zwei-)kampf:

    Es existiert nicht, die eine rondrianische Ehre

    Hier ist es so, dass es genau das eben meines Erachtens nach sehr wohl gibt, und zwar eben in der Rondra-Kirche explizit auf Kämpfen bezogen.

    Andere Kulte, andere Ehr-parameter, aber innerhalb einer organisierten Kirche mit Kanon gibt es zwangsläufig eine gewisse Einigkeit über derartige Kernthemen (und wer davon abweicht, ist entweder Laie ohne tieferes theologisches Verständnis, Heretiker, oder setzt sich und seine Ansicht durch um die Kirche als ganze zu reformieren).

    Im Praios-Kult, nur um noch einmal abzuschweifen, wird z.B. Wahrhaftigkeit als wichtigeres Paradigma angesehen als die Art, wie man kämpft, in der Tsa-Kirche sollte man idealerweise gar nicht gewalttätig werden usw.

    Man muss also sehr genau zwischen "Ehre" als solcher -ein weitgefächerter Begriff- und klarer definierten Ausformungen , wie eben dem Ehrenhaften (Zwei-)kampf, unterscheiden, der ja in mehr oder minder allen Publikationen zum Thema Rondra irgendwie erwähnt wird - und da ich ohnehin schon Wörter siebe, sei hier der Gesamtheit halber auch darauf hingewiesen, dass ich mich auf das Ideal des Ehrenhaften Kampfes beziehe, nicht auf die Liturgie (man kann ja auch ganz ohne karmale Unterstützung sich ehrenhaft Duellieren, wie jeder Ritter oder Horasier bestätigen wird).

    Ehre ls solche ist weniger klar definiert, eben weil jeder Mensch (Elf, Ork usw.) andere Vorstellungen davon haben kann, was wirklich ehrenvoll ist, und manchen Rondra einfach an der Sense vorbeigehen wird - wie ja ein durchschnittlicher Peraine-Priester dem Bauern, der die Mägen füllt, mehr Ehre zuteil werden lassen wird als der Rondrianer, der vor allem den unmündigen, schutzbedürftigen Zivilisten im Bauern sieht, der im besten Fall keine Drecksarbeit verursacht die man dann wieder unter Einhaltung aller ehrlichen Kampfvorschriften erledigen muss.

    Oder ein Travia-Gläubiger den Ehebrecher als ehrlos ansehen wird, und wenn er hundert Zweikämpfe bestritten haben mag (immer die Wahrheit über seine Eroberungen erzählt, niemals jemand körperlich verletzt usw.).

    Um also- diesmal wirklich!- den Bogen zurück zum Rondrakult zu schlagen:

    Es wäre weder ritterlich die Banditen hinterrücks abzuschlachten, genauso wäre es aber auch nicht ritterlich, nicht mit vollem Einsatz (eventuell dem Rondrakamm) die 12-göttliche Ordnung zu schützen.

    Es kommt auf Situation und Umfeld an. In der Schlacht ist keine Zeit zum Waffe wechseln. Gegen Überzahl kämpfen lässt eine längere Waffe gegen mehrere kürzere immer noch im Nachteil sein. Kämpft mit im 1:1 ist eine angemessene Waffe Pflichtveranstaltung.

    Hier bin ich ganz bei der Ansicht von Schattenkatze, dass eben- wohlgemerkt, aus der Perspektive des Rondra-gläubigen, der diese Ideale vertritt, nicht von außerhalb, wo sowas herzlich egal ist- Fachsimpeleien, was genau wie ehrenhaft (im Kampf) ist, und was nicht, seit Jahrhunderten den Kirchendiskurs bestimmen.

    Über "Vollen Einsatz" herrscht hier in den kanonischen Quellen weitestgehend Übereinstimmung, dass er meistens nicht angemessen sei, da Rondragläubige und -priester in den allermeisten Fällen ausgebildete und gut ausgerüstete Kämpfer sind, was auf ihre Gegenüber oft genug nicht zutrifft (vgl. die bereits erwähnten Strauchbanditen).

    Solche Detailstreitfragen sind es, die dann auch innerhalb einer liturgischen Gemeinschaft minimalen Raum für Diskussionen lassen ("Muss ich wirklich aufhören zu schlagen, wenn der Gegner sich zur Seite dreht? Und was , wenn ich dazu zu langsam bin, was mit einem Zweihänder ja leicht genug passiert, ist das Paradies dann sofort verwirkt?").

    Der Grundsatz ist allerdings in der Rondrakirche und allen Ausprägungen definiert: Angemessenheit in der Gewaltausübung, wenn nicht gerade wirklich die ganze Zwölfgöttliche Ordnung bedroht ist.

    Hier scheiden sich dann die Hardliner von den Pragmatikern, und die eine mag einen versuchten Raubüberfall auf einen Priester als frevlerisches Vergehen werten, wo der andere schlicht den Banditen unterstellt, dass sie es eben nicht besser wissen (können)- und wenn jeder fehlgeleitete Strauchdieb gleich als Säge am Pfeiler göttlicher Gerechtigkeit gewertet wird, kann man das Konzept "Kirche für alle" gleich knicken.

    Man darf auch nicht vergessen, dass Rache eine erzdämonische Domäne ist, einem Priester stünde es also gut an, den erschlagenen Strauchbanditen noch schnell ihre Sünden zu vergeben, wenn sie schon so doof waren, ihn in Überzahl, hinterrücks usw. anzugehen, und dafür die Zeche zahlen.

    Sonst geht's ja vielleicht in die Seelenmühle statt in Borons Hallen und dass kann kein Priester eines nicht-dämonischen Kultes wollen!

    Es ist meinem Verständnis nach nicht möglich, als Rondrianer zu beschließen: 'Der ist Kroppzeug, von hinten drauf zimmern ist okay, passt, bei dem muss ich als Geweihter der Göttin, zu deren Aspekten Ehre und ehrenvoller Zweikampf zählt und zu deren Feindbildern Ehrlosigkeit gehört und deren Kirche lehrt 'Kämpfe mit Ehre, kämpfe mit Mut' nicht die rondrianischen Kampfregeln einsetzen.'

    Dem ist nicht viel hinzuzufügen.

    Philosophisch betrachtet, kann man natürlich in Frage stellen, ob eine Bringschuld besteht, dh. ob das erwähnte Kroppzeug durch sein eigenes, oft genug unehrenhaftes und taktisches Vorgehen, seine Chancen verwirkt, in Rondras Hallen einzuziehen.

    Von seiten der Kirche allerdings ist diese Frage klar beantwortet, und es sind zuallererst die Priester, die die Gebote zu befolgen haben, unabhängig von ihrem Umfeld.

    Umzingelt einen also das Kroppzeug, gilt zuallererst das alte Sprichwort "Viel Feind, viel Ehr'"- solange man ordnungsgemäß einen nach dem anderen in die Flucht schlägt, niederhaut oder dabei draufgeht zumindest.

    Der Maßstab ist nicht, was andere tun (umzingelnde Banditen sind eben selten Rondras Lieblinge), sondern was der Geweihte tut, um damit umzugehen.

    Natürlich gibt es hier auch absurde Auswüchse, so wird bei den erwähnten Hinrichtungen in Al'Anfa der Delinquent in eine Rüstung gesteckt und bewaffnet, damit die Priesterin keinen Unbewaffneten erschlägt.

    Aber das sind Ausnamen, die die Regel bestätigen.

    Und pragmatisch angemerkt aus alveranischer Perspektive: Der einen Geweihten in der Stadt auch noch das Karma kappen, weil sie sich an die örtlichen Regeln hält? ^^

    GTA-Fernsehsender, Moderatorin und Chefin streiten vor Gericht über Gehälter, hinter den Kulissen wird verhandelt.

    Moderatorin: "Einer vom Sicherheitsdienst hat mich vorgestern zu einem Date eingeladen."

    Chefin: "Und, wie war's?"
    Moderatorin: "Enttäuschend. Ich habe zugesagt, in der Erwartung dass sie mich in einen Sack packen und in dein Büro schleifen, aber er hatte nur ernsthaftes Interesse an mir."

    Die Spaltung ist ja auch keine rein politische (auch wenn dieser Aspekt inder aventurischen Neuzeit immer deutlich im Vordergrund gestanden ist).

    Neben den mehr oder weniger zementierten Einflusssphären beider Kirchen gibt es fundamentale Unterschiede in der Interpretation des grundlegenden Dogmas:

    Also eigentlich ist der Kern des Schismas die Haltung zum Selbstmord.

    Und der geht in der Tat auf Nemekath zurück, in seinem Ursprung.

    Dazu kam dann ca. 800 Jahre später die offizielle Abspaltung nach Golgaris Erscheinen, und der zweite wichtige Unterschied im Dogma den man nur schwer wird lösen können, nämlich die Verehrung Borons als höchsten aller Götter.

    Und selbst wenn man sich auf einem Konzil in theologischen Fragen einigen können sollte:

    Dann käme die (politische) Gretchenfrage, ob jetzt Punin oder Al'Anfa neuer Hauptsitz wird, und man kann sich in diesem Szenario nur sicher sein, dass die Sub-Fraktion der nicht gewählten Stadt nicht glücklich sein wird mit dem effektiven Verlust des direkten Drahtes nach ganz oben.

    Kreativ werden kann man auf Lokalebene, dort, wo es auf den großen Karten nicht vermerkt ist.

    Beispielsweise gibt es im echten Kärnten nicht weniger als dreizehn (!!) Orte und einen Bezirk der Haupstadt Klagenfurt, die "St. Peter" benannt sind.

    Und weitere sieben, ebenfalls einen Bezirk der Landeshauptstadt Graz darunter, in der benachbarten Steiermark.

    Auf der Ortstafel steht jedesmal "St. Peter", im Laufe der Zeit ergänzt durch genauere Ausführungen (als man irgendwann merkte dass es mehr als einen Ort dieses Namens gibt und das Verwirrung stiften KÖNNTE).

    So hat man dann St. Peter (Klagenfurt), St. Peter am Bichl, St. Peter am Karlsberg, bei Ebenthal, im Holz, bei Moosburg, St. Peter (nicht zu Verwechseln mit St.Peter/Klagenfurt...) und so weiter.

    Hier könnte man soweit gehen, eine nicht Einheimische Heldengruppe schamlos durch die Pampa zu jagen:

    Ja, hier seid ihr in Sankt Geron, willkommen, Freunde!

    ~Stunden später, nachdem die Helden in mühseliger Schnitzeljagd gerade noch der Heirat mit dem Sohn des Dorfchefs entgangen sind und gemerkt haben, dass es das falsche Sankt Geron ist~

    Ja sagt das doch gleich, nein, wir sind hier in Sankt Geron ob der Tobmel, Schultz, den ihr sucht, lebt fünfzehn Meilen südlich von hier in Sankt Geron bei Abilacht, mein Vetter kennt ihn gut...!

    (Efferds Wogen S. 91

    Ich war mich beinahe sicher dass auch tatsächlich irgendwo gelesen zu haben, danke für die Quellenangabe ^^

    Themengebiet Angewandter Borbaradianismus.

    Welches ist das größe bekannte und intakte (aventurische) Gebäude, welches mittels HARTES SCHMELZE geformt wurde?