Spielerchara will morden

  • Hi,

    Ich brauche Hilfe bei einem schwierigen Thema. Mein Freund und ich wechseln uns mit dem Meistern ab und haben somit einige Npcs die wir wenn der jeweils andere Meistert als Spielercharas benutzen. Soweit so unüblich und ja kein Problem die Spieler mögen die Integierung der NPCs.

    Eine weitere Spielerin kam vor einer Weile dazu die Freundin eines meiner ältesten Freundes, sie selbst habe ich auch sehr gerne.

    Situation: Die Spieler haben am Abenf zuvor in der Taverne eines winzigen Dorfs gesessen und geredet usw. Ich habr zwei NPCs eingeführt die auch Spielercharas für mich sein sollten. Schwester 1 Naiv und nett eher Kindlich und Schwester 2 überlegt etwas unheimlich und wortkarg. Die Freundin von der ich sprach versuchte 1 dazu zu überreden ihr Perlen günstig zu verkaufen woraufhin 2 eingeschritten ist und den Abend sehr Wortkarg und abweisend zu dem Spielerchara war.

    Mitten in der Nacht wurde der Chara der Freundin als einzige wach und fand 1 alleine im Bett liegend vor tief schlafend, das ganzr Dorf wurde mit Schlafmitteln betäubt. Und ihre erste Reaktion war "Ich würde sie jetzt töten als Rache wegen 2".

    Sie hatte es nicht getan aber ich war doch erschrocken. Die nette liebe Schwester zu töten oder damit zu drohen um der Anderen nut unfreundlichen Schwester zu schaden klang sehr befremdlich. Ist Mord doch eine schwere Straftat in Aranien(wo wir sind).

    Ich weiß nicht wieso aber mich stört daran etwas, die fehlende immersion in der Spielwelt? Die niederen Beweggründe? Die Frage ob jetzt jeder unfreundliche Chara ermordet wird?

    Bei einem Gespräch im nachhinein sagte die der Meister macht das Spiel für die Spieler(stimmt ja auch) aber er baut doch nicht die Welt um sie. Ebenso sagte sie das ihr Chara Meuchlerin ist und es doch klar iat das sie tötet.

    Findet ihr mein erschrecken übertrieben? Wie würdet ihr mit der Situation umgehen und was mache ich wenn sies mal durchzieht und die Heldengruppe sie verstößt? Zudem ist ihr Freund ein Schwertgeselle mit Prinzipientreue ich weiß jedoch auch nicht was ich von ihm zu erwarten habe.

    Danke für die Antworten im Vorraus.

    LG Enemaniel

  • Deine reaktion ist absolut Menschlich und nachvollziehbar. Die Art und Weise der Situationsentwicklung ist mir nicht bekannt aber aus deinen Angaben lässt sich kein verständlicher Grund für eine derartig unmenschliche und kaltblütige Tat herleiten. Da verhalten das beschrieben wird grenzt an eine stark ausgeprägte soziale Störung, da werden Assoziationen zu "American Psycho" (Buch) bei mir wach.

    Einen "Meuchler" zu spielen und dann direkt irgendwo den nächstbesten ohne gutes motiv, oder eine gute Planung zu töten ... keine Alibi, keine Tarnung, kein Escapeplan ... zeugt nicht von einem guten "Meuchler" (professioneller Auftragskiller) sondern von einem geistig instabilen "Murderhobo" mit dem verhaltensmuster eines gekränkten kleinkindes, das nun seinen Frust der zurückweisung durch Agression gegen vermeindlich schwächere versucht abzubauen.

    Als SL würde ich jenes Verhalten, nachdem es OT angesprochen und die entsprechenden Warnungen und "Versprechen" dem Spieler gegenüber erläutert wurden (das sein Charakter dafür abgestraft wird, durch Ausschluss aus der Gruppe seitens der Spieler oder Charaktertod -> neuer Chararkter!) zu den logischen IT-konsequenzen übergehen. In diesem Fall, das sowohl die weltlichen regionalen Machthaber und Ordnungshüter ihre Aufgaben ernst nehmen, als auch das die anderen Spielercharaktere die Möglichkeit bekommen die Umtriebe IT zu erfahren. Und die Organisation oder Auftraggeber des "Meuchlers" sind ebenfalls daran interessiert den potenziell gefährlichen, da er zuviel weiss, unruhestifter zu beseitigen, ehe er festgesetzt und sämtliches wissen aus ihm extrahiert werden kann ... in aventurien gibt es dank Magie und Karma ja Mittel und Wege jemanden zum Sprechen zu bringen ... Also mehr als genug logische Szenarien in denen der "Meuchler" die Gruppe verlassen wird, oder eines Morgens nicht mehr erwacht (gute Meuchler schlafen nicht im selben Gasthaus wie ihr Opfer und gehen nachts kehlen schlitzen, sondern haben das Frühstück desjenigen vergiftet und sind bereits nichmal mehr in der selben Stadt, wenn derjenige seine Lebensfunktionen auf ganz "natürliche" Weise einstellt).

    Mein (Designentwurf) zwergischer "Problembeseitiger" nutzt Tulmadron in Essen und Getränken und teilt diese mit dem Opfer (Anstoßen, Gemeinsame Mahlzeit), da er selbst gegen die Wirkung des Giftes Immun ist verbleibt das Opfer mit einer Tödlichen vergiftung zurück und stirbt, wenn es nicht umgehend intensiv mit heilendem Karma und ASP in kürzester Zeit behandelt wird.
    Ist zwar theoretisch Nachweisbar, aber fast unaufhaltbar, und der Täter ist zu dem Zeitpunkt bereits weit genug Entfernt oder ist selber dem "Giftanschlag" nur durch glück entgangen ... Weil biologische Besonderheit der Zwerge ... Wenn noch Kollateralschaden (andere Personen) durch das Gift sterben, dann wird es noch schwerer einen Täter oder eine Motiv zu bestimmen ... der Preis ist dann das schlechte Gewissen, das soviele "unschuldige" sterben mussten um seinen Auftrag durchzuführen ... aber Memorabia sei dank kann der Auftraggeber einem ja die Erinnerungen an die Tat und den Auftrag nehmen und man geht unbeschwert der nächsten Arbeit nach, als sei nichts geschehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Tigerayax (10. Oktober 2019 um 08:37)

  • Ebenso sagte sie das ihr Chara Meuchlerin ist und es doch klar iat das sie tötet.

    Prinzipiell ist diese Aussage sehr logisch.

    Aber wenn sie jeden tötet, der ihr irgendwie quer kommt, dann ist sie keine Meuchlerin, sondern ein Psychopath (oder ein Raubmörder, falls er dann auch noch die Perlen mitgehen lässt). Meuchler töten in der Regel nicht für sich selbst, sondern im Auftrag, sei dieser nun religiös motiviert oder pekuniär. Es sind spezialisierte Tötungshandwerker, keine wahllosen Killermaschinen. Anderenfalls würden sie sich nicht lange in ihrem Geschäft halten.

    Um jemandem im Schlaf zu töten, nur weil der eigene Betrugsversuch nicht geklappt hat, muss man nicht Meuchler auf dem Charakterbogen stehen haben. Das kriegt man auch als Bauer, Söldner, Räuber oder - überspitzt gesagt - Praiot hin. Das sehe ich jetzt also nicht als Rechtfertigung an. Es scheint so, als würde die Freundin den Begriff "Meuchler" als Entschuldigung oder Freibrief hernehmen wollen, was in meinen Augen eine Fehlinterpretation ist. Morde sind - wie du schon richtig ausführst - eben nicht konsequenzlos in Aventurien.

    Wie ist der Charakter denn sonst so drauf? Was ist sein Hintergrund? Hat die Freundin den bewusst als brutalen "schwarzen" Charakter geplant? Hat er vielleicht den Nachteil "Rachsucht"? Besteht die Gruppe ansonsten eher aus "weißen" Heldencharakteren (der Schwertgeselle mit Prinzipientreue deutet darauf hin)? Eventuell ist so eine Art Charakter für diese Gruppe und Spielrunde einfach fehl am Platz, egal ob er jetzt Meuchler heißt oder nicht.

  • Ich finde man muss hier garnicht so weit in aventurische Hintergründe hinein gehen um zu begründen, warum diese Situation so nicht gut ist.

    Das Problem liegt finde ich mehr spielerseitig auf der Metaebene.

    Prinzipiell können SCs im Rollenspiel natürlich alles sein und tun - auch Charaktere die nicht nur explizit böse sind, sondern obendrein auch noch soziopathische bis psychopathische Mörder, die nachts (andere) junge Frauen in ihren Betten abstechen, weil die abends vorher zu unfreundlich zu ihnen waren.

    Und prinzipiell können SCs sich natürlich auch gegenseitig töten und meucheln so lange das von den involvierten Spielern als gut und stimmig empfunden wird.

    Praktisch hängt das was ein Spieler sinnvoll spielen und tun kann aber von einem sinvollen Gruppenkonsens ab.

    Rollenspiel ist ein Team- und Gruppenspiel.

    Ingame kann so eine SC-Gruppe nicht als wild zusammengewürfelter Haufen aus den unterschiedlichsten Gesinnungen funktionieren, sondern es braucht bei den Charakteren gewisse gemeinsame Normen und Werte und Ziele und menschliche Grundlagen damit diese SCs a) irgendeinen Grund haben zusammen durch die Lande zu ziehen und sie b) die Helden oder Antihelden sinnvoller Plots sein können.

    Und was die SCs ingame sind und tun muss zudem auch outgame für die Gruppe und ihr Spielerlebnis Sinn machen.

    Wenn eine Spielerin also einen SC erstellt und spielt der im Alleingang so stark den logischen Rahmen der Heldengruppe und der anderen SCs sprengt und/oder ingame ständig Dinge tut die für andere Spieler outgame nicht mehr schön sind, sondern eher verstörend, spielspaßraubend oder sehr nervig, dann ist das ein Problem.

    Um so mehr wenn dabei die SCs anderer Spieler sterben sollen, obwohl diese Spieler gerade ganz andere Wünsche und Pläne haben.

    Ich bin der letzte der sagen würde man darf nicht alles spielen, aber einen (in D&D würde man sagen) "chaotisch bösen" SC in einer an sich guten Heldengruppe zu spielen und dann durch Morde/extreme Taten sinnvolle Handlungsrahmen zu sprengen oder andere SCs gegen den Willen der Spieler ins Jenseits schicken zu wollen - das ist schlechtes Rollenspiel auf Kosten der Gruppe.

    Vielleicht ein argloser Anfängerfehler von jemandem der nie tiefer und weiter über die Grundlagen des Spiels nachgedacht hat.

    Aber trotzdem etwas über das man mit der Spielerin reden sollte um ihr die Grundlagen des Spiels nahe zu bringen die da sind: Teamspiel und Kooperation in der Regel auf Ebene der SCs, mindestens aber auf Ebene der Menschen am Spieltisch für tolle Plots und Herausforderungen die allen Spaß machen.

    Und es ist ja nicht so als wäre diese Situation kein Klassiker.

    Das Leiden mit soziopathisch bösen SCs die sich unerwünscht gegen ihre Mitspieler und harmlose NSCs wenden ist so alt wie das Hobby selbst und viele Spieler und Spielleiter haben dazu starke Meinungen.

    Falls du und/oder die Spielerin gut Englisch verstehen kann ich dazu sehr dieses Video ans Herz legen: https://youtu.be/nVe86MTk_60

  • Enemaniel

    Deine Reaktion ist richtig. So ein Problem hatte ich als Meister auch einmal. Da hat nämlich jemand seinen Moha als Kannibalen gespielt. Und der hatte gerade Hunger und wollte deshalb ein Kind entführen. Dies konnte ich als Meister verhindern, in dem ich ihm einen Zwerg vorgesetzt habe, den er mangels Erfahrung für ein Kind gehalten hat. Und dieser hat ihn dann vermöbelt. Meine Reaktion war nicht wirklich die Beste.

    Ich würde so einem Spieler die spielweltlichen Konsequenzen einer solchen Tat klar machen, und auch das damit sein Charakter zwangsläufig zum NSC wird, weil er die Gruppe wegen der Konsequenzen für immer verlassen muss (sie wird sich wahrscheinlich nicht schützen vor ihn stellen).

  • Wilkommen im Forum Enemaniel.

    Kurze Rückfrage zum Abend. Das GANZE Dorf wurde mit Schlafmittel vergiftet? So alle? Nur die Heldin von der Freundin ist aufgewacht?

    Ich habe auch noch nicht so ganz verstanden wie das ganze mit deinen SC's läuft.

    Du und dein Freund habt jeweils einen festen Helden und spielt zusätzlich noch NPCs? Zudem hast du am besagten Abend sowohl Schwester 1 als auch Schwester 2 verkörpert die im Gespräch miteinander und der Heldin der besagten Spielerin waren zwecks Perlenverkauf?

    Hier kann wohl schnell das Gefühl aufkommen das beide Schwestern sich gegenseitig bevorzugt behandeln, nicht allein weil sie Schwestern sind sondern weil sie beide von der selben Person verkörpert werden, dazu hast du in der Situation doppelt soviel Spotlight wie alle anderen Spieler. Es ist an sich schon kompliziert hier niemanden das Gefühl zu geben das diese Schwestern nicht irgendwelche ungerechten Vorteile erhalten, da sie neben Spielercharaktere aber auch noch Meisterpersonen sind besteht hier gleich die nächste Ebene die ein Gefühl der Bevorzugung dieser Charaktere geben kann.

    Du hast geschrieben das die besagte Spielerin vor "einer Weile" zur Gruppe dazu kam? Ich vermute mal das ihr euch den Meisterposten schon vorher geteilt habt und auch die Meisterpersonen von euch so gespielt haben?

    Ich sehe hier wirklich viele Punkte an denen die menschliche Psyche auf die Probe gestellt wird.

    1) erst eine Weile dabei > sie ist die "Neue"

    2) sie kam über ihren Freund in die Runde > Anhängsel

    3) die beiden Meister sind liiert > bevorzugen sich gegenseitig

    4) Meisterpersonen die der Meister braucht sind eh etwas besonderes, das seine Freundin diese nun spielt sorgt noch mehr für ein Gefühl des Ungleichgewichts

    5) du spielst 2 Meisterpersonen > "die würden sich gegenseitig nicht so bevorzugen wenn 2 verschiedene Personen die verkörpern würden"

    Das sind alles Gefühle die aufkommen können, selbst ohne Berechtigung aber Emotionen sind nunmal nicht rational.

    Dann wird schon das Gespräch gesucht aber statt auf eines der "Probleme" die sie sieht einzugehen wird sie gefragt was ihr Verhalten soll.

    Das man in solch einer Situation das Gefühl hat nicht verstanden zu werden, das sich andere Leute verbünden und man deswegen erst Recht nicht die eigenen bedenken anspricht kann ich irgendwie nachvollziehen.

    Wie gesagt, Emotionen, ich sage nicht das es so ist und ich will niemanden in eurer Runde irgendwas unterstellen, ich kann mir nur vorstellen das man es so aufnehmen kann.

    Sucht vielleicht nochmal das Gespräch, ich könnte mir vorstellen das hier mehr im dunklen liegt als es auf den ersten Blick erscheint.

  • Findet ihr mein erschrecken übertrieben? Wie würdet ihr mit der Situation umgehen und was mache ich wenn sies mal durchzieht und die Heldengruppe sie verstößt? Zudem ist ihr Freund ein Schwertgeselle mit Prinzipientreue ich weiß jedoch auch nicht was ich von ihm zu erwarten habe.

    Danke für die Antworten im Vorraus.

    LG Enemaniel

    Nein, nicht übertrieben.

    Ich würde noch einmal nachhaken, ob ich das wirklich richtig verstanden habe, dass der Charakter auf leichte Unfreundlichkeit mit Mord reagieren würde und auch noch nicht mal an der unfreundlichen Person, sondern an deren Schwester, die zu dem Charakter vorher auch noch freundlich ist.

    Dann würde ich die Spielerin darüber informieren, dass ich keinen Bock habe, für Psychopathen-SCs zu leiten und dass sie, wenn sie so was spielen will, sich eine andere Runde suchen soll. Mit einem Meister, der Spaß an so was hat. Ist halt nicht nur Hobbybeschäftigung für die Spieler, sondern auch für den Meister.

    Einmal editiert, zuletzt von Satinavian (10. Oktober 2019 um 10:00)

  • @ Psiren,

    Ich war an dem Abend Meister und habe die Charas als Plotunterstützung eingebracht wenn ich selbst mitspiele spiele ich eine unwichtige Nebenrolle die entweder Schwertarm oder ab und an mal Fährtensuchen kann. Ich Spiele also keine zwei Charas und wir achten auch sehr stark darauf uns gegenseitig nicht zu bevorzugen. Da wir uns als Spieler eher zurück halten oder eben den Plot leicht in die richtige Richtung lenken.

    Sie ist zwar die neue aber bereits Jahre im Freundeskreis, zudem ist sie nicht mal die neuste in unserem kleinen DSA Kosmos der Momentan aus 7 sich abwechselnden Spielern besteht.

    Aber ja vielleicht Frage ich sie mal was sie vielleicht gestört hatte an dem Abend, hilft vielleicht, danke.

    Einige Fragten wie die Gruppe geartet ist sie ordnet sich ehr in Richtung weiß bis grau ein. Es gab schon abgebrannte Häuser und gefangene bei denen man darüber diskutiert hatte sie zu exikutieren, allerdings gab es immer noch einen anderen Weg.

    Der Chara war meines wissens als Gauklerin geplant die sich nicht scheut auch mal ein Messer zu zücken. Daher war ich selbst recht verwundert über die plötzliche mordlust. An sich habe ich auch kein Problem einem SC auch mal einen Mord(gut geplant und durchdacht) durchgehen zu lassen aber nicht einfach Bedürfnissbefriedigung am nächstbesten.

    Ich sagte ihr welche Konsequenzen es haben würde und das ich in diesem Fall nicht hören will wie unfair es währe wenn die Welt realistisch darauf reagiert. Ich hätte an sich ja auch nichts dagegen ihrem Chara raum zu geben um brutale dinge auszuleben nur muss ich vorher wissen das der Chara diese Brutalität hat. Und die Situation muss schon irgendwie stimmig sein und das war sie einfach nicht (meiner Ansicht nach).

  • Willkommen auf dem Orki, Enemaniel. :)

    Ich schlage vor, Du änderst den Titel, denn eine mordender Spieler klingt ungleich gefährlicher als ein mordender Spieler-Charakter. :)

    Zur Fragestellung:

    Wenn mir ein Spieler erzählt, warum sein SC aus völlig nichtigem Grund jemanden anderen töten möchte, würde ich auch nachfragen (sprich: Ich wäre, aus heiterem Himmel davon getroffen, auch sehr unangenehm überrascht) nach dem Warum, und auch die Motive (IT wie OT) klären. Ein bisschen nachtragen wegen irgendwas und eigentlich auch Rache an jemand anderem ist keine Rachsucht oder Jähzorn mehr und kein gesundes "Mein Charakter ist so".

    Gerade eine Meuchlerin sollte wissen, was sie da tut: üblicherweise macht sie das für Geld, nicht aus spontanen Leidenschaften oder aus Gelegenheiten (das betrachte ich eher als unprofessionell), außerdem sollte gerade so jemand wissen, dass man einen Mord besser gut plant und vorbereitet, und nicht spontan begeht, wie hier schon wiederholt angemerkt wurde. Bestrafungen, sprich Konsequenzen für Mord und man wird erwischt ("Hatte jemand Streit mit dem Opfer?" "Wer wurde zuletzt bei ihr gesehen?") sind bekannt.

    Wie stehen die anderen Spieler denn dazu?

    Und eigentlich hätte sie Dich als SL informieren soll, dass ihre Gauklerin auch eine Meuchlerin ist. Hattest Du vorher mal auf den Bogen geschaut?

    Daher sehe ich da für euch ein ausführliches Gespräch darüber angebracht, wie ihr spielen wollt, welchen Spielstil, und was euch Spaß oder nicht mehr macht.

    Sind die SC die Helden, oder machen sie, was sie wollen, weil sie auch böse sein dürfen? Was ist mit Konsequenzen für tun und machen, wie sehr soll damit gespielt werden? Was macht wem Spaß und was macht keinen Spaß mehr? Sieht die Spielerin ihre Meuchlerin, die andere aus eigentlich unbedeutenden Gründen töten möchte, ihren Charakter als böse? (Vielleicht ist sie von irgendwelchen Computerspielen geprägt, in denen man Meuchler spielt und das überträgt sie auf das p&p, in der Annahme, dass es da genauso funktioniert?) Sind aktive Meuchler die Professionen, die ihr als Gruppe dabei haben wollt?

    Wenn ihr bei einem Kompromiss landet, mit dem beide Seiten spielen wollen, gut.

    Schlimmstenfalls könntet ihr natürlich feststellen, dass ihr gänzlich unterschiedliche Erwartungshaltungen habt.

    Wenn alle Meuchler spielen wollen, die jeden umbringen dürfen, der ihnen quer kommt, weil sie die coolen Meuchler sind (überspitzt ausgedrückt), dann musst Du wissen, ob das Dein Ding ist (meines ist es nicht). Und wenn alle anderen eigentlich Gutmenschen spielen wollen, die keinen Spaß dran haben, Leute abzumurksen, wenn sie nur schief gucken, dann muss die Spielerin wissen, ob das ihr Ding ist und ein anderer Charakter mit anderen Motiven die passende Wahl ist.

    Je nach Ergebnis des Gesprächs kann man mit IT-Konsequenzen arbeiten. Gab es noch jemanden, der wach war und sah, wie die Meuchlerin in das Zimmer ging? Werden überhaupt irgendwelche Nachforschungen angestellt zu einem Zeitpunkt, an dem die SC vor Ort sind?

    Was für andere SC sind dabei und würden die sich nicht um einen Mord in der Nacht kümmern?

    IT-Konsequenzen würde ich erst ansetzen, wenn ihr das OT für euch geklärt hat, wer was wie sieht/sich vorgestellt/interpretiert hat und welche Erwartungshaltung dabei hat.

    Einfach eine Kuh aus dem Himmel auf den SC fallen lassen, überspitzt ausgedrückt, wird dem Gruppenklima nicht gut tun. Was ich auch nicht tun würde, wäre zu beweisen, als SL immer am längeren Heben zu sitzen (was der Fall ist) und einen noch besseren Meuchler loszuschicken. Ganz davon zu schweigen, dass geklärt werden muss, ob irgendwer von der Tat weiß und seinerseits Geld, Wissen, moralisches Empfinden und Interesse hat, seinerseits einen Meuchler loszuschicken.

    Gerade auch, wenn man als SL nicht gut findet, dass man als SC so agiert, sollte man nicht auf genau die Art zurück schlagen, finde ich.

    Es gab schon abgebrannte Häuser und gefangene bei denen man darüber diskutiert hatte sie zu exikutieren, allerdings gab es immer noch einen anderen Weg.

    Das, muss ich zugeben, liegt auf meiner Skala nicht mehr bei weiß- grau, sondern fängt mindestens bei mittelgrau, mit Tendenz zu dunkler, an.

  • klingt stark nach den Anfänger Murder Hobbo Spieler Problem.

    Also das is defintiv kein Meuchelmörder... das ist ja nur "ich spiel ein Meuchler, muss meucheln sonst spiel ich meine Rolle ja nicht!"

    Einfach mal direkt ansprechen was man in der Gruppe für ein Ziel hat. Dann soll besagter Spieler seinen SC entweder anpassen oder gleich einen passenden bauen. So machts ja irgendwie keinen Sinn.

  • Sequenzer

    So etwas passiert doch eigentlich nur bei jungen Rollenspielneulingen...

  • Enemaniel 10. Oktober 2019 um 15:50

    Hat den Titel des Themas von „Spieler will morden“ zu „Spielerchara will morden“ geändert.
  • Einen Meuchler nicht morden zu lassen, ist schlechte Kommunikation bei der Char Erstellung. Wenn ein solcher Char nicht erwünscht ist, sollte das vorher geklärt werden.

    Daher ist das eigentliche Thema:

    Char ist zu dunkel für die Gruppe.

    Vielleicht ist sie nur zu dunkel solange sie willkürlich mordet, vielleicht schon wenn sie generell mordet. Das müsst ihr für euch entscheiden und am besten im Gruppenkonses. Wenn du mit so etwas nicht spielen möchtest, dann hast du als Meister (mmn) das Vetorecht.

    Ich würde das OT besprechen.

    Bei mir wollte ein Händler einen Adligen abmurksen, um seine Wettkampfbedingungen zu verbessern. Der Spieler hatte noch keine Vorstellung davon, was bei Mord geschieht, welche Mittel es gibt usw.

  • Sequenzer

    So etwas passiert doch eigentlich nur bei jungen Rollenspielneulingen...

    kenn ich auch von alten Hasen so nach den Motto DSA/DND seit 30Jahren aber spielen immer noch Murderhobbos.... :rolleyes:

    Aber kommt ja auch drauf an mit was die Leute mal anfangen haben, ich hab in einer meiner Runden ein alt DnD Spieler drin bis ich den auf Kurs hatte wie wir spielen hats auch etwas gedauert. Also muß kein Anfängerfehler sein...

  • Hallo Enemaniel, willkommen im Forum!

    Meine erste Einschätzung wäre die gleiche wie die von Sequenzer gewesen, und zwar, dass es sich um einen Rollenspielneuling handelt - vielleicht jemanden, der gerade so lange dabei ist, dass man mal Anfängt ein bisschen Grenzen zu überschreiten und zu experimentieren. Sprich kein Grund gleich Amateur-Ferndiagnose-Psychologiemodus auszupacken.

    Ich würde zwei Fragen an die Spielerin interessant finden - eventuell auch an die ganze Gruppe gestellt: Was würde (ihrer Meinung nach) der Rest der Gruppenmitglieder sagen, wenn die so einen Mord mitkriegen würden, und was würde die Welt beim herausfinden sagen? Und wie viel Lust alle am Tisch haben, sowas mal mit einem Ernst auszuspielen.

    Es kommt natürlich auf euren Stil an, eure Gruppendynamik und ein bisschen auf das Alter und die Erfahrung der Spieler. Selbst erfahrene Spieler neigen leider dazu, wenn sie mal einen "bösen" Charakter spielen wollen, dass sie dann erst mal einen totalen Psychopathen bauen, der völlig Wahl- und Ziellos mordet, betrügt, lügt usw. Sprich eine Figur die als Charakter gar nicht funktioniert, sondern eine Schablone, die böses tut, um böses zu tun.

    Ich kann dir zu ein paar Videos in englischer Sprache raten, beide von Matthew Colville die mir als Spieler und Spielleiter sehr geholfen haben:

    Im ersten geht es um die Arten von Spielern, auf die man so treffen kann, und wie man mit ihnen Fertig wird: https://www.youtube.com/watch?v=LQsJSqn71Fw

    Beim zweiten geht es um das Spielen von bösen Figuren - sofern das auf deine Situation anwendbar ist: https://www.youtube.com/watch?v=kVuF4fkRD2c

    Weiter kann ich dir die Channel von Dael Kingsmill, Critical Role und DM-Tipps von Matthew Mercer und Satin Phoenix empfehlen, wenn du dich in der Richtung weiter zudrönen lassen möchtest und zu viel freie Zeit hast :)

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

    Einmal editiert, zuletzt von Sternenfaenger (11. Oktober 2019 um 11:18)