Pro und Contra für einen Zeitsprung in Aventurien

  • In meinen Augen muss man jetzt entweder mal auf stopp drücken bei den aventurischen Jahren, oder man macht tatsächlich einen Sprung von ein paar Jahren und bügelt erstmal brutal überall drüber.

    Das würde die gerade erschienen RSH überflüssig machen wie auch die, die gerade unterschiedlich weit fortgeschritten sind. Das würde diverse Plotfäden ins Leere laufen lassen (also neben denen, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten eh schon nicht bedient worden sind, weil es zu viele sind, um alle zu bedienen).

    Das würde zwar jene erfreuen, die sich so etwas wünschen, aber jene (in auch nicht kleiner Zahl), die das nicht möchten, so gar nicht glücklich machen.

    Es würde viel, was gerade noch läuft, oder anläuft, wohl schon aushebeln, selbst, wenn es nur ingame 5 oder 10 Jahre wären, wobei es gute Gründe geben mag, da auch 20 raus zu machen. Es würde in letzterem Falle eine völlig neue Generation heranwachsen, die komplett erstellt werden müsste mit Zielen, Motivationen und wo sie gerade stehen. Das wäre in mancherlei Hinsicht gut (ich stimme zu, dass sich Aventurien nicht so recht von seinen alten NSC trennen kann, denn davon gibt es immer noch sehr viele, aber tabula rasa wäre schon ein großer Schritt).

    Ich für meinen Teil bin da etwas zwiespältig. Ich sehe Sinn und Nutzen in einem kleinen Zeitsprung und auch neue Möglichkeiten von Plotfäden, die nicht teilweise mehrere Redaktionszusammensetzungen zuvor eingeführt wurden, und NSC, die es schon seit OT 30 Jahren oder mehr gibt (wobei - Nahema mag es dann immer noch geben^^) vielleicht doch mal auszusortieren, besonders, wenn sie dazu noch nichts Wichtiges machen/Funktion haben, und eine überschaubarere Metaplotanzahl nach und nach einführen, die dann nicht für teilweise OT-Jahrzehnte auf Eis gelegt werden (z.B. Stichwort Aikar), sondern gezielt fortgeführt werden kann.

    Ich würde es aber auch bedauern, dass da auch durchaus liebgewordene NSC auf einmal weg sind und grundlegende Änderungen stattgefunden haben, die man nicht mitverfolgen, geschweige denn durch AB mitgestalten konnte (wobei es davon jetzt ja auch so einiges gibt, was als geschehen gesetzt wurde in RSH oder dem AvBo) und man als Spieler recht plötzlich vor neuen Tatsachen steht.

  • Ein richtiger Zeitsprung - denn immerhin gab es bereits einige aventurische Jahre wo fast gar nichts (oder kuam ein Abenteuer) passierte - würde das Grundelement der "lebendigen Spie4lwelt" aushebeln.

    Zudem, wie sollen da glaubhafte NSCs-Generationen heranwachsen?

    Man stelle sich einen Zeitsprung nach Borbarads Invasion so um 1025 BF vor, weil den Autoren nichts einfällt ... "Auch laß uns einen Zeisprung um 10 Jahre machen, dann ist das Schwarze Land befreit, es gab diverse Bürgerkriege - und alle Altlasten (sprich: alte NSCs) sind weg, und mit einer größeren Bedrohung, hm, einem Götterkrieg starten wir neu durch - sagen wir so um 1039 BF. Überschrift Götterfall, achne, Sternenfall."

    Wäre so etwas toll?

    Ein Zeitsprung von nur 10 Jahren würde die letzten alten NSCs einfach "sterben" lassen, die Orks hätten plötzlich Riva (oder ein anderes Kaff) einmgenommen, Al'Anfa droht ganz Meridiana zu unterwerfen, und irgendso ein Zwerg will einen Ring ins Feuer werfen ...

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ich denke, der Hauptplot hat für die, die sich für ihn interessieren und ihn spielen, schon seine Berechtigung. Was ich mir eher wünschen würde wären mehr Produkte wie "Die Dunklen Zeiten". Wir spielen seit 2013 unsere Kampagne in den Dunklen Zeiten, die sich gerade ihrem Finale nähert (Isegrein hat bald den Windsturm :)). Sowas wäre sicher auch für andere Bereiche interessant. Damit könnte man das Problem umgehen, weil man in sich getrennte Beschreibungs- und Personenkomplexe kriegt.

  • Es war ja mal noch eine Box zur Hochelfenzeit geplant, aber leider wurde die mit DSA5 auf Eis gelegt.

    Die Idee nach verschiedenen Zeitabschnitten gefällt mir eig, aber ich denke, dass sie für den Hauptmetaplot schon zu wenig Autoren haben.

    Einen richtigen Zeitsprung nach vorne, würde mir jetzt aber nicht so zusagen, irgendwie müsste man sich dann wohl jede Region wieder neu anlesen. Und die Zeit dafür hab ich gerade einfach nicht.

  • Das würde die gerade erschienen RSH überflüssig machen wie auch die, die gerade unterschiedlich weit fortgeschritten sind. Das würde diverse Plotfäden ins Leere laufen lassen (also neben denen, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten eh schon nicht bedient worden sind, weil es zu viele sind, um alle zu bedienen).


    Das würde zwar jene erfreuen, die sich so etwas wünschen, aber jene (in auch nicht kleiner Zahl), die das nicht möchten, so gar nicht glücklich machen.


    Es würde viel, was gerade noch läuft, oder anläuft, wohl schon aushebeln, selbst, wenn es nur ingame 5 oder 10 Jahre wären, wobei es gute Gründe geben mag, da auch 20 raus zu machen. Es würde in letzterem Falle eine völlig neue Generation heranwachsen, die komplett erstellt werden müsste mit Zielen, Motivationen und wo sie gerade stehen. Das wäre in mancherlei Hinsicht gut (ich stimme zu, dass sich Aventurien nicht so recht von seinen alten NSC trennen kann, denn davon gibt es immer noch sehr viele, aber tabula rasa wäre schon ein großer Schritt).


    Ich für meinen Teil bin da etwas zwiespältig. Ich sehe Sinn und Nutzen in einem kleinen Zeitsprung und auch neue Möglichkeiten von Plotfäden, die nicht teilweise mehrere Redaktionszusammensetzungen zuvor eingeführt wurden, und NSC, die es schon seit OT 30 Jahren oder mehr gibt (wobei - Nahema mag es dann immer noch geben^^) vielleicht doch mal auszusortieren, besonders, wenn sie dazu noch nichts Wichtiges machen/Funktion haben, und eine überschaubarere Metaplotanzahl nach und nach einführen, die dann nicht für teilweise OT-Jahrzehnte auf Eis gelegt werden (z.B. Stichwort Aikar), sondern gezielt fortgeführt werden kann.

    Ich würde es aber auch bedauern, dass da auch durchaus liebgewordene NSC auf einmal weg sind und grundlegende Änderungen stattgefunden haben, die man nicht mitverfolgen, geschweige denn durch AB mitgestalten konnte (wobei es davon jetzt ja auch so einiges gibt, was als geschehen gesetzt wurde in RSH oder dem AvBo) und man als Spieler recht plötzlich vor neuen Tatsachen steht.

    Ich kann auch nicht sagen, was mir am liebsten oder unliebsten wäre. Wir für uns in der Gruppe haben entschieden, dass wir jetzt knapp nach 1040 mit unseren neuen Helden ins Post-Splitterdämmerungs-Aventurien einsteigen und den Metaplott mal Metaplott sein lassen. Dem in der Splitterdämmerung hinterher zu laufen war anstrengend. Wir haben den Mondenkaiser und die Quainonsqueste nie gespielt, bei uns ist das einfach noch nicht passiert bei uns - einfach weil auch niemand lust hat, mal in einem Nebensatz krasse Änderungen in Aventurien in die Welt einführen zu wollen, weil wir die entsprechenden ABs auch noch irgendwann spielen wollen - vielleicht.

    Es ist halt in meinen Augen eine echte Schwierigkeit, die Welt gleichzeitig Zeitlich zu bespielen und den ganzen Metaplott drumherum mitlaufen zu lassen und dann nicht ständig irgendwelche Spoiler mitzubekommen. Bei den letzten Spitterabenteuern wusste jeder irgendwie, wie sie wohl laut der aventurischen Historie ausgehen werden - was echt schade ist, weil einem das viel nimmt. Am Schluss hat es sich echt so angefühlt, als Spielen wir ein Geschichtsbuch nach, statt eine lebendige Geschichte zu erleben.

    Und dann kommt noch dazu, dass man die Spitterdämmerung eigentlich nicht am Stück spielen kann, weil so viel gleichzeitig stattfindet. Oft hat man auch viele Wochen und Monate Leerlaufzeit mit den Helden in oder zwischen ABs, weil halt beim nächsten geplanten Abenteuer ein Datum oder eine Jahreszeit sehr wichtig ist. Und wir haben immer die gleichen Helden gespielt... Schafft es denn jemand in seiner Gruppe annährend, "dran" zu bleiben?

    Unsere Lösung ist, dass wir uns jetzt einfach mal abkoppeln. Ich arbeite an einer Transysilien-Kampagenen um Arngrimm, und sonst machen wir erst mal viele kleine Sachen. Drachenchronik plant einer von unseren Spielern gerade - ist bei uns auch noch nicht passiert...

    Wir haben jetzt ingame fast 10 Jahre die gleichen Helden gehabt, und haben mit dem Donnersturm-Rennen so die Geschichte um die Schwarzen Lande recht rund abgehandelt - vieles andere ist halt auf der Strecke geblieben.

    Ich bin halt inzwischen glücklicher, wenn ich ein grobes Setting habe, ein paar Orte, Personen und Geheimnisse an die Hand bekomme und mich dann austoben kann, statt mich durch ein Abenteuer zu lavieren, bei dem zumindest Anfang und Ende (oft auch der Teil in der Mitte) nicht nur vorgegeben ist, sondern auch der hälfte meiner Spieler notgedrungen bekannt ist, weil die für das vorbereiten ihrer Abenteuer da gar nicht vorbei kommen.

    Und dann habe ich das Gefühl, das die Hintergrundwelt Aventurien selbst entgleitet - etwas so einschneidendes wie eine Veränderung der Sternenbilder und der Fall ganzer Städte sowie das auftauchen neuer Götter kann kaum aufgearbeitet werden. Aber Satinav schreitet unerbittlich voran, und langsam werden liebgewonnene Spektabilitäten, Lokalherrscher, Kirchenoberhäupter und notorische Ganoven zu alt, ihre Pläne dümplen so vor sich hin, und eigentlich stellen sich schon alle für die Weltzeitwende an.

    In meinen Augen hat man eigentlich keine Wahl, als die Uhr jetzt einfach mal anzuhalten oder massiv zu verlangsamen, weil man sonst an so vielen Enden einer einer Welt hinterher rennt, die so prall gefüllt ist mit Figuren, unfertigen und angefangenen Plottsträngen und und und...

    Oder man macht halt einen harten Cut. Man lässt Sachen einfach brach, und konzentriert sich erst mal auf die Orte, an denen was passiert. Oder macht einen Zeitsprung, damit auch die Autoren nicht mit so vielen Baustellen und Altlasten konfrontiert sind. Hieße halt, dass man Aventurien erst mal wieder "kleiner" macht vieles liebgewonnene erst mal ad acta gelegt wird.

    Ich bin kein Freund der neuen Star Wars Trilogie, aber den Schritt, das expanded universe zu kippen und was neues zu machen kann ich verstehen. Und jetzt ist halt die Frage, quo vadis, Aventurien? Bauen wir weiter, dafür vielleicht ein bisschen langsamer - oder gibts einen Schnitt?

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • Ich wäre für langsamen Fortlauf, aber vielleicht mit mehr solchen ABs, wie es bei "Gekreuzte Klingen" geplant war. Also mehr Einfluss, wodurch es lebendiger wäre und nicht das genannte Geschichtsbuch.

    Ich schreibe aus der Warte eines mit DSA5 eingestiegenen Aventurologen. Mein Wissensstand basiert auf 5 allein.

    „Knie nieder! - Sei ohne Furcht im Angesicht deiner Feinde, sei tapfer und aufrecht, auf das Gott dich lieben möge, sprich stets die Wahrheit, auch wenn dies den eigenen Tod bedeutet, beschütze die Wehrlosen, tue kein Unrecht, dies sei dein Eid (ohrfeigt Balian) Und das ist dafür, dass du ihn nicht vergisst.“ - Königreich der Himmel

    DSA5-Waffenstatistik

  • Ein richtiger Zeitsprung - denn immerhin gab es bereits einige aventurische Jahre wo fast gar nichts (oder kuam ein Abenteuer) passierte - würde das Grundelement der "lebendigen Spie4lwelt" aushebeln.

    Zudem, wie sollen da glaubhafte NSCs-Generationen heranwachsen?

    Man stelle sich einen Zeitsprung nach Borbarads Invasion so um 1025 BF vor, weil den Autoren nichts einfällt ... "Auch laß uns einen Zeisprung um 10 Jahre machen, dann ist das Schwarze Land befreit, es gab diverse Bürgerkriege - und alle Altlasten (sprich: alte NSCs) sind weg, und mit einer größeren Bedrohung, hm, einem Götterkrieg starten wir neu durch - sagen wir so um 1039 BF. Überschrift Götterfall, achne, Sternenfall."


    Wäre so etwas toll?

    Ein Zeitsprung von nur 10 Jahren würde die letzten alten NSCs einfach "sterben" lassen, die Orks hätten plötzlich Riva (oder ein anderes Kaff) einmgenommen, Al'Anfa droht ganz Meridiana zu unterwerfen, und irgendso ein Zwerg will einen Ring ins Feuer werfen ...

    Beispiel bei uns, was passieren kann, wenn man den Splitterzykluss spielt und mit den Jahren nicht ganz mitkommt:

    Bei einem unserer Meister (der manchmal lieber sein eigenes Ding macht und nicht gerne viel Recherchiert) sollte das aktuelle Schwert der Schwerter vorkommen. Ein kurzer Blick in die Wiki offenbarte ihm, dass das aktuell eine Bibernell von Soundso ist. Nach einer kurzen Anmerkung vom Spieler, der im kommenden Jahr die verlorenen Lande und den Schattenmarschal meistern möchte, dass bei uns wohl noch jemand anderes amtierendes Schwert der Schwerter ist kam von besagtem Meister ein "ja mei die wird halt im letzten halben Jahr wohl gestorben sein, dass bekommen wir als Helden halt auch nicht immer mit!"

    Wir haben recht spät Bahamuts Ruf gespielt, und im Vorabenteuer haben wir den Generalpräfekten von Port Corrad bei einer versehentlichen Geiselnahme in einem Teppich eingewickelt aus der Stadt geschafft und nach Sylla geschmuggelt, wo er von der dort regierenden HARANI ziemlich ausgestellt und später für viel Geld wieder an Al'Anfa verkauft wurde. Dieser Generalpräfekt, ein gewisser Oderin du Metuant wird wohl bei uns nie eine Wichtige Rolle mehr in Aventurien einnehmen können - ICH HOFFE DER WAR NICHT WICHTIG ODER SO.

    Edit: Ich verschiebe den Teil der Diskussion mal hier her: Metaplott - wer kommt denn da noch mit??

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    In Carcosa.

    Einmal editiert, zuletzt von Sternenfaenger (29. August 2019 um 11:59)

  • Als jemand, der leider zu jung ist, das meiste der Aventurischen Geschichte miterlebt zu haben, aber trotzdem für seine Gruppe das ganze mal leiten will - ich meine, als ich meinen ersten Boten gekauft, waren wir mitten in der Splitterdämmerung und ich kannte den ganzen Hintergrund nicht, hab dann die entsprechenden Teile zur G7 in WdZ gelesen und auf ebay "Borbarads Erben" gehohlt, da gab es eine tolle Chronik, man war da cool - fände ich einen Zeitsprung in die Vergangenheit ganz knorke. So zum Anfang der bespielbaren DSA Geschichte. Dann so die größten Patzer mal überarbeiten und alles neu rausbringen (gibt sicher eine Menge Möglichkeiten, viel falsch zu machen). Bis man dann wieder in der heutigen Zeit angekommen ist, wird man dafür sicher auch einen tollen Plot haben, der auch langfristig angelegt ist. Ist aber leider reines Wunschdenken und für die Leute, die alles miterlebt haben und auf neues warten, sicher auch nicht so toll.

    Realistischerweise wäre ich jetzt auch mehr für einen Zeitstopp als einen Zeitsprung, ein Aventurisches Jahr länger strecken, obwohl nicht so viel interessantes passiert, aber dafür wichtige Personen anlegen, die man in Abenteuern kennen lernen kann (mehr Abenteuer sollten überhaupt kommen) und einen Metaplot ausarbeiten, der die bisherigen Entwicklungen aufgreift, dabei die gegebenen Dinge benutzt, um neues aufzubauen; Personen die halt während den letzten Jahren aufgewachsen sind und die jetzt ihre ersten Schritte in der Welt machen - einen harten Schnitt, beispielsweise per Zeitsprung, fände ich nicht gut. Der Sternenfall wirkt etwas überhastet und wird zwar langsam eingeführt, soll aber nur einen Hintergrund für die Geschehnisse bieten und

    Spoiler anzeigen

    zerstört dann doch Arivor,

    greift also erheblich in die Welt ein. Ich hätte mir mehr Konsoldierungsphase gewünscht und diese sollte jetzt nachgeholt werden, anstatt es per Zeitsprung zu lösen und uns nicht an den Entwicklungen und den Hintergrundgeschichten der dann neuen NSCs teilhaben zu lassen. Keine Ahnung wie viel Sinn das ergibt - und was Ulisses überhaupt leisten kann - aber ich würde ein sanfters Ändern des Metaplotkurses einem brachialen "jetzt wirds neu!" vorziehen.

  • In einem Rollenspiel wo eine "lebendige Geschichte" eines der Kernelemente des Konzeptes ist (war?) halte ich einen Zeitsprung für ein absolutes no go. Punkt.

    Aktuell haben wir aber Probleme die man auf verschiedene Arten angehen kann. Dazu muss man das notwendige tun. Aber man macht es nicht, oder nur mit halber Kraft. Ist wie mit KiTa Plätzen. Man weiß es gibt zu wenige aber statt dass man zählt wie viele Plätze man wo genau braucht und dann einfach baut und nachrüstet und wie ein Irrer die Ausbildung fördert bzw. den Lohn für solche Kräfte erhöht. Arbeitet man sich "langsam in die Richtung vor".

    Bei DSA ist die Rechnung denkbar einfach. In der Goldenen Rollenspielzeit (80er und 90er) gab es X Autoren, Schreiberlinge und Mitarbeiter dass sie Y Zeitabschnitte zufriedenstellend füllen konnten. Jetzt ändert sich die Variable X. Jeder mit ein bisschen Matheverständnis weiß hier die korrekte Lösung. Entweder man ändert X wieder auf den alten Wert, wozu die Ressourcen fehlen, oder man passt Y an den neuen Wert von X an.

    Was macht man aber? Man "arbeitet sich langsam in die Richtung vor." Da fehlen einem die Worte. Es ist einfach aktueller Usus immer wieder das gleiche zu machen, aber andere Ergebnisse zu erwarten. Was soll man zu so einer Beratungsresistenz sagen? Es hätte schon längst was passieren können...

    Ich denke Ideen gab und gibt es genug. Und Mathe können sie in der Redax sicher auch alle. Aber ne wir machen lieber "so rum" und produzieren Aventurische Schuhbindetechnik 1-3 samt Aventurischem Schuhsolarium.

    Lange Rede kurzer Sinn. Eine Verlangsamung der Zeit in Aventurien um min. Faktor 2 halte ich für absolut notwendig!

    Gruß.

  • Mit einem etwas langsamerten Zeitverlauf kann ich mich auch anfreunden, aber ein Schnitt bzw. ein Zeitsprung fände ich nicht so prickelnd. Für mich lebt DSA von seinem sehr tief augearbeiteten Hintergrund und das unterscheidet es für mich von vielen anderen Systemen.

    Und auch bei Star Wars wurde vielen Fans und Autoren vor den Kopf gestoßen, als man sagte, dass vieles was bisher erschienen ist nicht mehr dem Kanon entspricht.

    Ich bin auch erst mit DSA 4.1 eingestiegen und fand damals den reichen Hintergund sehr fazinierend, habe mich dann in in der Wiki-Aventurica und einigen Briefspiel-Wikis eingelesen und habe dann irgenwann auch alte Beschreibung aus DSA 3 - Zeiten und noch älter gekauft. Aber es muss auch nicht jeder so tief einsteigen. Ich glaube auch nicht das irgend ein Mensch auf der Erde die komplette Geschichte jdes Landes auf den Kasten hat. Man sucht sich normalerweise seine Steckenpferde. Und so sehe ich das auch bei DSA in Aventurien, Myranor, Uthuria und Co., man sucht sich seinen Region bzw. Regionen und los gehts.

    Ich findes es auch immer wieder interessant, dass einige mit einer Heldengruppe versuchen ganz Aventurien zu bespielen. Klar gibt es einige Aventurienweite Kampagnen und Abenteuer. Ich finde aber um den Charme einer Region so richtig kennen zu lernen sollte man diese schon längere Zeit bespielen.

    Gerade durch die Theaterritter-Kampagne haben meine Gruppe und ich diese Region schon sehr lieben und schätzen gelernt. Auch durch das auftauchen immer weiderkehrender NSCs und die Änderungen ihrer Einstellungen gegenüber den Helden und das Verändern des Bornlandes an sich, verlieh dem ganzen eine Tiefe die ich nicht missen möchte. Sowas geht aber in einer Aventurienweiten Kampagne meist nicht.

    Ich kann hier nur raten, wenn man solche regionalen Kampagnen bzw. Abenteuer gespielt hat, einfach mal mit einer anderen Heldengruppe eine neue Region bespielen.

    "Schick doch die Maraskaner, die werden wiedergeboren"

    Ausspruch Helme Haffax bei der Eroberung Medenas im Efferd 1029 BF

  • Ich bin Contra Zeitsprung. (Mag ich bei Shadowrun auch nicht.)

    Mit einem Zeitsprung müsste man eine komplette NPC-Generation aus dem Nichts zaubern. Und die detaillierte weltbeschreibung ist nun mal das Alleinstellungsmerkmal von DSA und wird von vielen gemocht. Dann soll man lieber in neuen Regionen (z.B. Myranor) Spielwiesen bieten für Spielerinnen, die weniger Beschreibung möchten oder einen Neustart.

    Außerdem kommt die Redax ja jetzt schon nicht hinterher. Es gibt ganz viele NPCs, die seit 10+ Jahren unberührt blieben und die eigentlich viel zu alt oder zu extrem für diesen Stillstand sind. Mit einem Zeitsprung würde sich das Problem verstärken.

  • Ein Zeitsprung ist der falsche Weg, denn dies würde nur dazuführen, dass noch mehr DSAler sich von DSA abwenden und anderen Rollenspielen zu wenden.

    Das eigentliche Problem ist, dass die derzeitige Redax regelrecht überlastet ist und eindeutig mit der Masse an Hintergrundmaterial anscheinend auch hoffungslos überfordert ist.

  • Ich kann auch nicht sagen, was mir am liebsten oder unliebsten wäre. Wir für uns in der Gruppe haben entschieden, dass wir jetzt knapp nach 1040 mit unseren neuen Helden ins Post-Splitterdämmerungs-Aventurien einsteigen und den Metaplott mal Metaplott sein lassen. Dem in der Splitterdämmerung hinterher zu laufen war anstrengend. Wir haben den Mondenkaiser und die Quainonsqueste nie gespielt, bei uns ist das einfach noch nicht passiert bei uns - einfach weil auch niemand lust hat, mal in einem Nebensatz krasse Änderungen in Aventurien in die Welt einführen zu wollen, weil wir die entsprechenden ABs auch noch irgendwann spielen wollen - vielleicht.

    Geht mir ähnlich. Ich bin aus dem Metaplot nach dem Jahr des Feuers ausgestiegen, und jedes Mal wenn mir der F-Shop den Aventurischen Boten mitschickt, denke ich nur "Puuuh anstrengend". ^^

    Als jemand, der leider zu jung ist, das meiste der Aventurischen Geschichte miterlebt zu haben, aber trotzdem für seine Gruppe das ganze mal leiten will - ich meine, als ich meinen ersten Boten gekauft, waren wir mitten in der Splitterdämmerung und ich kannte den ganzen Hintergrund nicht, hab dann die entsprechenden Teile zur G7 in WdZ gelesen und auf ebay "Borbarads Erben" gehohlt, da gab es eine tolle Chronik, man war da cool - fände ich einen Zeitsprung in die Vergangenheit ganz knorke. So zum Anfang der bespielbaren DSA Geschichte. Dann so die größten Patzer mal überarbeiten und alles neu rausbringen (gibt sicher eine Menge Möglichkeiten, viel falsch zu machen). Bis man dann wieder in der heutigen Zeit angekommen ist, wird man dafür sicher auch einen tollen Plot haben, der auch langfristig angelegt ist. Ist aber leider reines Wunschdenken und für die Leute, die alles miterlebt haben und auf neues warten, sicher auch nicht so toll.

    Das ist auch eine spannende Idee. Ein Riesen-Retcon. ^^ Aber ernsthaft, sofern das Karmakarthäon nicht deutlich kürzer wird als alle gedacht haben, steht so was selbst für DSA6 nicht in den Sternen ^^

    Und auch bei Star Wars wurde vielen Fans und Autoren vor den Kopf gestoßen, als man sagte, dass vieles was bisher erschienen ist nicht mehr dem Kanon entspricht.

    Wie bei Star Wars auch ist halt viel vom alten Kanon, um meinen Vorredner zu zitieren, nicht so knorke. Die Redax hat sich ja immer wieder in Knoten gebunden beim Versuch, die Sünden der Frühzeit in den Hintergrund einzubinden.

    Ein Zeitsprung ist der falsche Weg, denn dies würde nur dazuführen, dass noch mehr DSAler sich von DSA abwenden und anderen Rollenspielen zu wenden.

    Das eigentliche Problem ist, dass die derzeitige Redax regelrecht überlastet ist und eindeutig mit der Masse an Hintergrundmaterial anscheinend auch hoffungslos überfordert ist.

    Spannend, das so zu lesen. Als jemand, der dem Metaplot nicht folgt, fällt mir das nicht auf; ich lese über alle Personen, Geschichten und so in den Hintergrundbänden komplett weg und lese eigentlich nur das Setting.

  • Ein Zeitsprung macht in meinen Augen immer dann Sinn, wenn man z.B. eine neue Edition anfängt oder einen Reboot macht. Vorteile sind in meinen Augen ganz klar, dass man sich von Altlasten befreien kann und bei vielen Plottfäden einfach mal mit der großen Schere ran geht. Das gibt den Autoren die Möglichkeit, sich mal ganz auf das Neue zu konzentrieren, und auch neue Spieler können sich erst mal auf das wesentliche konzentrieren.

    Der Spielinhalt ist ja in DSA 5 nicht gerade weniger geworden. Es gibt immer noch alle Akademien (Kampf und Magie) und sogar einen ganzen Schwung neuer Magieanwender und neue Geweihte zusätzlich zu allem davor. Klar fehlt hie und da noch was, aber massiv reduziert hat man die Fülle an Möglichkeiten definitiv nicht. Einen Cut jetzt zu machen würde einen guten Teil der neuen Publikationen obsolet machen - mir ist klar, dass dies keine gute Idee wäre.

    DSA ist ein gewachsenes System, und es ist schon cool, wenn nach vielen Jahren In- und Outgame mal was rumkommt, und man mit seinen Helden auf viele Figuren und Ereignisse zurückblicken kann, wo man dabei gewesen ist, wo man was bewegen konnte, und die im jetzt eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Die Progression einer Figur in der Welt ist ja einer der großen Reize am Rollenspiel für viele Spieler.

    Erreicht hat man das in DSA - natürlich - mit seiner reichen Ausgestaltung und den langen Jahren, wo Aventurien sich quasi in Echtzeit weiterentwickelt hat.

    Die Frage ist jetzt halt, wo sind wir und wo wollen wir hin? Eine reiche und lebendige Welt kann halt auch schal werden, wenn man sich nicht drum kümmert. Fängt man zu früh wieder mit dem next-big-thing an muss man sich in Aventurien mal überlegen, wann der Kontinent zur Ruhe kommt. Auf der anderen Seite ist ein dauerhaft friedlicher Landstrich auch doof - eine Welt ohne Konflikte, wo im Grunde alles bis auf ein paar einzelne Problemchen ziemlich friedlich und OK ist wäre langweilig. Rollenspiel lebt von Konflikten - und wenn die nur im Hintergrund schwelen und nur am Rande bespielt werden. Ich hoffe ja auf Horas vs Mittelreich und Al'Anfa irgendwie mit drin.

    Und wenn man dann eine Welt hat, wo man die Einwohnerzahlen und Regimenterzahlen z.T. bis auf ein paar Hundert genau kennt, dann wirds halt plötzlich schwer, die Welt noch sinnvoll zusammenzuhalten - vor allem, wenn das Autorenteam vergleichsweise klein ist. Wo sollen denn die nächsten großen Armeen herkommen, wenn man sie plötzlich mal braucht? Klein klein geht ja nicht - DSA 5 ist Heldenzeit und nicht Aventurien-darf-Heilen-Zeit. Figuren wie Torxes werden 70 - in 4 Jahren ist wieder Blutmond (Orkensturmzeit) und und und. Es wurde ja schon gesagt, dass man sich nicht traut, groß umherzuhauen, einfach weil es so viele geliebte Strukturen - das immer jemand ach und weh schreibt, wenn eine Fraktion expandiert und sich ein paar Teile einverleibt.

    Irgendeinen Tod muss man sterben, wenn man Aventurien als Welt nachvollziehbar, realistisch und lebendig halten möchte.

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    In Carcosa.

  • Wer sagt denn dass man das möchte? Aventurien, auch wenn es sehr dicht beschrieben ist, ist keine Simulation. Es ist nur voll, mehr nicht. DSA wollte immer der Gildenmagier unter den Rollenspielen sein. Die eierlegende Wollmilchsau. DSA ist gamistisch, narrativistisch und simulationistisch zugleich und nichts davon richtig. DSA ist. Man kommt, in Deutschland, nicht drumherum. Wenn man etwas mit DSA will dann Erfolg, Erhalt und Expansion. Man will so viele alte wie möglich halten, so viele neue wie möglich dazu bekommen und solange das klappt ist man gegen jedes Argument erhaben. Also ist das ein mehr als schlechter Zugang für ein "Pro Time Leap".

    Mit einem Zeitsprung würde man auch nichts gewinnen denn offene Fragen bleiben. Wenn ich heute einen Mord begehe. Dann ist er morgen genauso ungeklärt wie in zehn Jahren. Durch einen Sprung zieht man das Gummi länger aber man kappt es nicht. Um alte überwucherte Plotstränge zu jäten braucht man heute wie morgen die gleiche Kapazität an Brain- und Handwork. Was man gewinnt ist ein temporales Loch das nur aus lang gezogenen alten Kaugummifäden (die ungelösten Plotstränge) besteht. Klingt für mich nicht sonderlich attraktiv.

    Die einfach Formel lautet Probleme löst man in dem man Probleme löst. Hinausschieben, das sieht man an der aktuellen Politik, lässt dir den Himmel auf den Kopf fallen. Und wenn man aber die Pröbleme nicht gelöst bekommt indem man radikal und reich ist dann muss man sie eben mit den bestehenden Möglichkeiten möglichst organisch angehen. Wenn man zu wenig Kapazitäten und Ressourcen hat und zu wenig Zeit dann schraubt man eben genau an der Stelle die man beeinflussen kann. Zeit. 1 irdisches Jahr wären dann 6 oder vielleicht sogar 3 derische Monde. Und man hätte alle Zeit der Welt. Und in diesem Jahr macht man sich schön einen Plan. Vielleicht teilt man es sich ein:

    Q1

    Einen alten Plotstrang lösen/beenden

    Ereignisse Praios/Rondra in Abenteuer, Bote oder Roman

    Q2

    Einen alten Plotstrang weiterführen

    Ereignisse Efferd/Travia in Abenteuer, Bote oder Roman

    Q3

    NPC Special. Min. einer geht min. ein anderer kommt.

    Ereignisse Boron/Hesinde in Abenteuer, Bote oder Roman

    Q4

    Fest der Erleuchtung Special! Neuen Plot weiterführen oder begründen!

    Quellenbände, Regelbände, Großkampagnen, etc.

    Q1

    Einen alten Plotstrang lösen/beenden

    Ereignisse Firun/Tsa in Abenteuer, Bote oder Roman

    Q2

    Einen alten Plotsteang weiterführen

    Ereignisse Phex/Peraine in Abenteuer, Bote oder Roman

    Q3

    NPC Special! Min. einer geht min. einer kommt.

    Ereignisse Ingerimm/Rahja in Abenteuer, Bote oder Roman

    Q4

    NAMENLOSEN SPECIAL!!! Die Kacke dampft! Es rumpelt im Karton. Alles möglich. ER macht seinen Schachzug.

    Und wieder von vorne.

    Das müsste doch machbar sein??? Und für jedes Quartal finden sich auch sicherlich Fanexperten die da gerne beratend mitmachen. Vielleicht gibt es öffentlich wirksame Umfragen welcher NPC gehen muss oder welcher Plot mal dran ist.

    Aber ne man "macht halt so rum". Dabei kann man heutzutage mit Apps und Platformen theoretisch so viele Leute erreichen und einbinden wie nie zuvor. Aber die Suppe wird gekocht bisschen auf Cons ausgeteilt und gut ist. Noch bisschen CF für die Bilanz und man darf sich auf die Schulter klopfen.

    Und was genau hätte man jetzt mit nem Zeitsprung gewonnen? Man müsste sich nämlich genauso überlegen wie wollen wir den Plot weiterführen wie wollen wir das Produkt/Feature "lebendige Welt" weiter betreuen. Es ist nämlich eine Sache Bücher zu verkaufen eine andere ist es eine Welt am leben zu halten. Denn ohne Welt ist DSA nur ein Rollenspiel mit durchwachsenen Regeln.

    Gruß.

  • Stark vereinfacht könnte man sagen, dass die derzeitige Redax einfach viel zu klein für die zu leistende Arbeit ist. Man hat einfach nicht genug Leute, die sich so mit Aventurien beschäftigen können, wie es früher der Fall war.

    Hier könnte man jetzt argumentieren, dass ein Zeitsprung von mehreren Generationen Abhilfe schaffen würde, aber nur wenn man dann mit den Hintergrundinformationen oberflächlich bleibt. In so einem Fall könnte es auch mit der derzeitigen Redax-Größe funktionieren. Aber leider würde man dadurch sehr viele Fans vergraulen, die sich dann andere Rollenspiele suchen würden.

  • Ich denke es gibt schon ein paar Punkte, die ein Zeitsprung oder auch eine schneller ablaufende Zeitlinie verbessern können. Als Spieler will man natürlich immer gerne viele Abenteuer mit seinem Charakter erleben, aber auf der anderen Seite muss man sich natürlich auch fragen wie viele epochale Ereignisse eine Region in einem gewissen Zeitraum verträgt. Im Mittelreich war von 1010-1013 BF der dritte Orkensturm. Die Borbaradkampagne deckt in ihren Abenteuern grob 1015-1021 BF ab, das Jahr des Feuers erstreckt sich von 1025 bis 1027 BF. In so einem Fall hätte man im erweiterten Mittelreich also fast keine Atempausen und man fragt sich halt manchmal schon, ob die Auswirkungen eines Krieges IT geringer ausfallen, damit quasi der nächste ebenfalls in einer gewissen Epik stattfinden kann. Würde ich eine Fantasywelt bauen, würde ich so große Ereignisse vermutlich weiter auseinanderziehen, um ihre Besonderheit und Bedeutung auf der einen Seite zu erhöhen, was auf der anderen Seite aber eben auch Zeiten schafft in denen wenig passiert. Das ist zwar realistisch, aber eben nichts was für einen Spielercharakter sonderlich interessant ist. Auch könnte ich mir vorstellen, dass sich gewisse Abenteuerplots besser umsetzen ließen, wenn andere Rahmenbedingungen vorherrschen und dazu bräuchte es dann manchmal eben vermutlich auch eine gewisse IT Zeit die vergehen müsste.

    Das soll jetzt nicht heißen, dass ich Zeitsprünge für eine generell gute Lösung halte, denn es kommen auch ziemlich viele Probleme dazu. Gerade die Produktpolitik dürfte sich höchstens ändern lassen, wenn mit einem Editionenwechsel ohnehin größere Umbrüche anstehen und auch sonst ist es natürlich für alle die in die aktuelle Zeitlinie viel Zeit und Mühe investiert haben äußerst blöd, wenn der Nachschub ausbleibt. Zudem würde es wohl sogar noch mehr investierte Zeit brauchen, um eine neue Zeitlinie wieder mit Leben zu füllen und dieses auch zu erhalten.

    Persönlich finde ich es aber sogar durchaus reizvoll, wenn man Aventurien in verschiedenen Szenarienpaketen zu unterschiedlichen Zeiten beackern könnte. Das könnte in der Vergangenheit sein, um z.B. so Thematiken wie die Priesterkaiserzeit zu behandeln, aber könnte auch in der Zukunft auch ganz neue Konflikte thematisieren, die in der jetzigen Konstellation einfach nicht passen. Gegenüber einer ständig weiterlaufenden Zeitlinie würde bei so etwas zumindest der Zeitdruck etwas entfallen und es würde weniger zu vergessenen Plotfäden oder merkwürdigen Ereignissen kommen, weil z.B. OT Ereignisse den IT Zeitverlauf verändern. So hat man halt generell schon den Eindruck, dass einfach nicht die Kapazitäten da sind, um die komplette über Jahrzehnte gewachsene Welt in all ihren Winkeln detailreich und fortlaufend zu beschreiben.

  • Barbarossa Rotbart

    Das wäre doch auch nur ein Trugschluss. Dann springt man jetzt ins Jahr 1080 BF und muss alles neu setzen (weil entwickeln aus etwas kann man es ja jetzt nicht). Das ist erstens ein ähnlicher Aufwand wie verwalten/beenden/fortführen und zweitens ist das eine "never ending story". Die DSA6 Redaktion ist voll krass unzufrieden mit den Plots und Geschichten von der Ära Spohr. Dann springt man wieder, weil den "Schrott" will man ja am liebsten gar nicht wahrhaben. DSA7 gleiche Masche usf. Wo sind wir dann irgendwann? DSA 40K??? Ist das die Lösung? Ich denke nein. Klar als SPIN OFF fine and funny aber als "Hauptwerk" als Kiesow und co.s Vermächtnis...?

    Ist es nicht immer der bessere Weg RESPEKTVOLL und WERTSCHÄTZEND mit der Kreativität und dem Fleiß der vorherigen Generation VERANTWORTUNGSVOLL umzugehen um mit bestem Wissen und Gewisse die Zukunft zu gestalten? Als sich um alle und jede Verantwortung zu drücken?

    Gruß.

  • Eldoryen Gammensliff

    ich stimme dir da zu. Aber trotzdem werden einige meinen, dass ein Zeitsprung vielleicht die bessere Lösung sein könnte, obwohl wir doch von anderen Rollenspielen wissen, dass solche Zeitsprünge zu Beginn einer neuen Edition eigentlich nie wirklich ankommen.

  • Es gab schon oft bei DSA das Porlbem, das irdische Zeit und aventurische Zeit (u.a. mit dem Boten) nicht abgestimmt werden konnte - da lange Zeit doppelt os schnell verging (so 1992 = 18/19 Hal). So wurde bei der Invasion Borbarads versucht "zeitgleich" alle Produkte herauszubringen.


    Ich frag mcih immer, was erwarten Spieler mit Zeitsprüngen? Das dann alle Probleme beseitigt sind, Aventuien größer wird (nunja mit Myranor und Uthruia ist Dere wirklich größer geworden), neue Zaubersprüche und Wunder möglcih werden (hat der Sternenfall erledigt) ... ich finde den Sinn nicht hinter solchen Wünschen. Ich sehe eher viele Probleme - da die Veränderungen - gerade für Langzeitspeiler - enorm sein könnten.

    Eher würde ich es sinnvol sehen zu älteren Zeiten (u.a. Hal, wie es bereits "Vater der Fluten" machte) Material anzubieten. Denn, serien wir ehrlich, die Episode um Prinz Brin bis zu seinem Tode gehört zu der beliebtesten Spielzeit von DSA.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)