Posts by Eldoryen Gammensliff

    Nur das halt auf Dere bezogen ein "auf der Erde verhällt es sich xy" selten ein gutes Argument ist. Dere existiert nur per Satzung. Und eine Satzung ist nur so belastbar wie ihre Lebensdauer. So kann es Zigjahrmillionen dauern bis der Mount Everest abgetragen ist aber nur ein paar Sekunden bis der Djer Tulam geretcont werden würde.

    Ras Tabor ist kein Kontinent - weil es so gesetzt ist. Myranor ist der gesamte Bereich jenseits vom Riesland und Aventurien. Ras Tabor ist nur eine güldenländische Region. Klar kann man das als Subkontinent begreifen - aber einen Olympischen Ring bekommt man dafür halt auch nicht.

    Die Wiki bietet da ne gute Übersicht.

    Dere hat aktuell 5 Kontinente, davon einen versunkenen: Aventurien, Lahmaria, das (gesamte) Güldenland, das Riesland und Uthuria.

    Das kann sich jeder Zeit ändern, zumal jetzt Myranor wieder publikatorisch beackert wird.

    Dennoch bleibt es sinnvoll, ob der größe Myranors, einen Almanach je Großregion anzubieten und Aventurien da nicht gleichzusetzen. Ein Kolibri ist auch ein "vollständiger Vogel" auch wenn ein Adler x mal so groß ist.


    Hesinde zum Geleit! Aves zur Ehre.

    zakkarus

    Und nur weil es Wiedergeburt, oder ein Entfliehen gibt, heißt es nicht dass der Charakter nicht einem Hades gleich kommt. Orpheus und Euridike, Persephone, Herkules, etc.

    Auch die Wiedergeburt wird eher die Ausnahme sein als der Standard modus operandi.

    Aber wenn es dir besser passt nehm Mandos Hallen als vergleich. Da findet zwar auch Wiedergeburt statt aber es dauert unter umständen ewig lang und manche reinkarnieren nie (Feanor, Feanors Mutter, etc.), andere "ständig" (Luthien/Arwen, etc.)


    Hesinde zum Geleit! Boron zur Ehr!

    Sturmkind

    Es ging mir nicht um die Schwelle zwischen Leben und Tod. Da besteht die Angst/Unsicherheit die seit Menschengedenken eben besteht und die Religon überhaupt erst zum Smash-Hit macht.

    Es ging mir darum ob es speziell extra entäuschend ist nicht in ein Paradies zu gehen. Und da dürfte es anders rum sein. In Borons Hallen zu gehen ist der Nullpunkt und das Paradies ist "der Bonus". Würden es die Aventurier anders sehen wäre lähmende Frömmigkeit die bestimmtende Alltagspraktik.


    Hesinde zum Geleit! Boron zur Ehr!

    Quote from Divinarium Liturgia S. 242

    Aufnahme (Initiation)

    [...]

    Wirkung: Der Seele des Betroffenen eröffnet sich die Möglichkeit, in ein Paradies der Götter einzukehren. (Auch ohne eine Initiation ist es möglich, in ein Paradies einzukehren, aber es erfordert mehr persönliche Leistungen im Sinne der Gottheit.)

    Der Initiat wird immer in die Glaubensgemeinschaft des Pantheons des Geweihten aufgenommen, der die Zeremonie wirkt (siehe Seite 67). Handelt es sich also um einen beliebigen Geweihten der Zwölfgötter, ist das entsprechende Pantheon das der Zwölfe und nicht nur eine einzelne Gottheit.

    Ich würde das ganze Konzept von den Totenreichen Deres eher wie den Hades sehen. Und so sehen das mutmaßlich auch die Aventurier. In Borons Hallen einzugehen sollte weder "traurig" noch "unmotivierend" sein. Golgari, Rethon und Boron sind zu prominente Konzepte um im aventurischen Geist nur sowas wie "Plan B" zu sein.

    Und dann gibt es eben noch das Elysium. Ein Ort in den nur die "besten" und "fleißigsten" kommen. Und die aventurischen Krichen werben mit ihren "Patches" damit der "upload" leichter geht. Das ist die Attraktivität der Religion und die Hauptmotivation für Frömmigkeit.

    Wie viele % da jetzt genau dabei sind kann man schwer sagen. Je nach Edition, Person bzw. Gruppe kann auch der Schwerpunkt anders sein. Ich würde aber schon sagen das 1-10% ins Paradies kommen. Paktierertum und Verdammnis dürften deutlich geringer sein, ist es kein kosmisches Naturgesetz sondern die (radikalisierte) Ausnahme.

    80-90% kommen aber in Borons Hallen, andere Totenreiche oder den "allgemeinen Bereich" der 4. Sphäre (den es ja auch noch gibt).

    Der Rest dann Geister, Verdammte und co.


    Hesinde zum Geleit.

    Ich sehe nicht. Das "Don't"s (Verbote) und "Do"s (Gebote). Unterschiedlich strengen Limits unterliegen.

    [...]

    Von außen betrachtet sind alle, Gebote wie auch Verbote, Ideale und stehen auf einer Stufe.

    Eventuell sind wir da einfach anderer Meinung. Aber nur zur Klarstellung, ich spreche nicht von Stufen und Wertigkeiten. Meinetwegen stehen Verbote, Gebote und Ideale nebeneinander. Es sind aber ganz klar abgegrenzte Konzepte.

    Ein Verbot ist meist "absolut und unmissverständlich": "Fahre nicht über eine rote Ampel" - oder weil hier ja Sportmetaphern en vogue sind - "stehe nicht im Abseits."

    Ein Gebot erlaubt dir normalerweise einen gewissen Ermessenspielraum: "Rechtsfahrgebot (wenn ich auf deutsche Autobahnen kucke ein ziemlich softes Gebot...)" - oder wieder FUSSI!!! (als würde irgendwas im Gehirn mancher Männer besser funktionieren wenn man es mit Fußball/Sport erklärt. ^^) - "Verhalte dich fair" (Fouls, Zeitschinden, etc. z.B.).

    Ein Ideal hingegen ist sogar noch unkonkreter: "Es wäre ein Ideal wenn alle entspannt, vorrausschauen, zuvorkommend und freundlich im Straßenverkehr wären" - HAHAHAHAHAHA!!!! *irres Lachen* - oder wieder FUSSI!!! - "es ist klar das nur jener Europa-/Weltmeister wird der schönen, aufregenden und spannenden Fußbald fürs Auge spielt, ein Finale sollte daher das fußballerisch beste Spiel sein".

    Diese Konzepte sind andersartig (die Wertigekeit ist ers mal egal). Und es ist nun mal einfacher ein Gebot oder Ideal zu "biegen" als ein klares Verbot zu brechen. Und ich denke es ergibt Sinn warum der Moralkodex so aufgebaut ist. Man soll sich damit auseinander setzen und erfahrungsgemäß haben Priester im höheren Weihegrad eine größere Souveränität und Einsicht in die "Wege Rondras" und können viel freier vom "klein-klein" des Kodex agieren. Je unmündiger und niedriger in der Weihestufe umso mehr braucht man "klein-klein Anleitungen". Einen Kodex in seiner absoluten unumstößlichen Verbindlichkeit zu überwinden und seinen Glauben direkt von der Gottheit und den persönlichen Einsichten abzuleiten ist nun mal der Weg aller "spiritueller Arbeit". (Hesinde würde das mit dem Unterschied zwischen Wissen und Weisheit erklären. Und deswegen bleibt die Feder mächtiger als das Schwert. :))

    Ich sehe Rondra eher als "Kontrollinstanz" außerhalb der Skala.

    Auch hier habe ich eine andere Meinung bzw. lese die Quellen anders. Du hast sie sogar selbst zitiert:

    Quote from Rondra Vademecum S. 83

    Ehre ist die Achtungswürdigkeit eines Menschen – vor der Göttin, vor sich selbst und vor der Gemeinschaft. So sehr wir uns auch bemühen, die Natur unserer Ehre zu ergründen, sie zu mehren oder wiederherzustellen, Rondra allein besitzt das absolute Verständnis davon und die Ehre der Göttin überstrahlt in ihrer Reinheit alle individuellen Ehrbegriffe. Unter den Sterblichen gibt es viele unterschiedliche Ansichten darüber, was Ehre bedeutet. Nahezu jede Gemeinschaft folgt dabei eigenen Maßstäben und definiert eigene Verhaltensregeln, denen ihre Mitglieder verpflichtet sind.

    Und damit ich auch selbst eine eigene Quelle liefere:

    Quote from Wege der Götter S. 46

    Rondras [...] geweihte Farben sind das [...] Weiß der makellosen Ehre Rondras.

    Was auch immer die Konzepte sind die von Rondra kommen - sie selbst trägt das "makellose Ideal". Rondra ist die 10 auf der 10er Skala und alle Sterblichen sind darunter. Fällt mir schwer nachzuvollziehen wie man das anders lesen kann.

    Fernkampfwaffen sind nicht per se verbotene Methoden. Wurfwaffen im besonderen sind stark umstritten, ob sie rondragefällige Waffen sind. Rondra selber führt und schleudert den Blitzspeer als Waffe. Nicht-tödliche Wurfwaffen als verbotene Methode zu bezeichnen ist ziemlich weit over the top, imho. Verboten ist eigentlich nur die Armbrust und ähnliche Schusswaffen (die Kugeln verschießen).

    Da hast du natürlich Recht. Das schwerwiegendere Problem ist natürlich der Angriff in den Rücken. Auch wenn eine Fernwaffe nicht grundsätzlich verboten ist, sondern nur umstritten, ist es halt dennoch ein zusätzlich "strittiger Punkt" on top. Den Kern meiner Argumentation trifft es aber nicht, betrachte diesen Aspekt daher als nichtzwingend und gegenstandslos.

    Kulturschaffenden also zu rondrianischem Verhalten zu zwingen, passt sehr wohl ins Werte-Bild von Ronnies.

    Ja kurzfristig. Und ich habe auch nicht gesagt er dürfe nicht dafür sorgen dass er im Zweikampf bleibt, ich sagte nur er darf sich dabei nicht unrondrianischer Mittel bedienen. Meine Ausführungen über den Zwang war v.a. auf deine generelle Ansicht besogen es wäre ein harter Bestandteil des Kodex dafür zu sorgen dass alle Menschen nach dem rondrianischen Ideal handeln müssen. Das wäre natürlich für den Ronnie schön und nice aber läuft eben über Bekehren & Überzeugen und nicht über Überreden - um mal die beiden "Parade-Talente" als Analogie zu benutzen.

    Unsere Geister scheinen sich darin auch zu spalten, was den Unterschied zwischen:

    Flucht vor einem Kampf // Flucht aus einem Kampf

    angeht.

    Wenn sich Löwenmännchen um das Rudel duellieren wird der Verlierer auch fliehen und sich nicht totbeißen lassen (auch wenn natürlich bei solchen Kämpfen im Tierreich oft auch ein tötlicher Ausgang passieren mag). Die Natur ist voller Kampfabbrüche durch Flucht. Drum sagte ich auch vom Hasen bis zum (menschlichen) Hasenfuß. Der Zusatz der noch fehlt wäre "und alles dazwischen und außerhalb was mit Flucht zu tun hat". Flucht als Frevel anzusehen ist ziemlich daneben weil es nun mal ein Teil der Schöpfung/des Lebens ist.

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    Soweit erst mal der "Quotewar". Der nächste Punkt ist vielleicht auch eher eine Verständnisfrage. Ich habe beim Szenario, welches du gezeichnet hast, angenommen es handelte sich um ein "böses Subjekt" als Gegenspieler der Gruppe (und des Rondrageweihten darin). Und vor diesem Hintergrund sind meine Ausführungen zu verstehen. Jetzt scheinst du aber eher von einer "kontrolliert ritualisierten Duellsituation" zu sprechen. Und hier ist die Situation aber eigentlich noch einfacher. Denn normalerweise hat ein Duellgegner keinen Grund zu fliehen (außer natürlich beim Kampf um Leben und Tod, der aber sowieso ein Feindbild der Rondrakirche ist). Ich bräuchte da also schon noch mal ein bisschen mehr "Fleisch" in welchen Kontext dein Beispiel genau einzubetten ist. Denn wenn ein Duellgegner fliehen sollte (bei einer Fehde, oder einem Streitkampf um Recht/Strafvollzug) dann dürfte der nächste Schritt natürlich sein dass der Rondrianer bei seiner Brug/seinem Haus auftaucht und es dann eben weiter geht bis die Ziele - auf rondrianische Weise - erreicht sind. Sollte so ein "satisfaktionsfähiges Mitglied der Gesellschaft" wirklich komplett "fahnenflüchtig" sein wird die "Vogelfreiheit" das schon lösen und seine Besitztümer werden eingezogen bzw. fallen an den Lehnsherren heim. Ich sehe da einfach überhaupt keinen Grund dem Gegenüber von hinten in den Rücken zu möllern.

    Vielleicht hilft es für den Fortgang der Diskussion aus dem "Gegner" ein konkretes "Individuum" zu machen damit alle Beteiligten eine gemeinsame "Projektionsfläche" für die Debatte haben.

    Aber abseits davon: soweit ich dich jetzt verstanden habe ging es dir aber gar nicht um den konkreten Fall sondern eher darum aufzuzeigen dass ein Rondrageweihter in Situationen kommt wo er in einem Dilemma steckt und so oder so nicht "sauber" raus kommt (und du hast aber nur eventuell ein unglückliches Beispiel gewählt). Und du findest das jeder der "Kodex-Bausteine" absolut gleichwertig und gleichartig zu verstehen ist und es daher völlig egal ist welche dieser "Bausteine" über Bord geworfen werden und welchen beibehalten und zu befolgen sind. Und ich glaube da irrst du dich - ich verstehe aber natürlich warum du mit deiner "Gleichartigkeitsprämisse" zu diesem Schluss kommen musst.

    Soweit ich Glaube und Religion verstanden habe kommt nach dem "Heiligen Buch" die eigentliche "religiöse Praxis" und die "Lehrmeinung". Die Christen haben die Bibel und die Bischöfe/den Papst, die Juden den Tenach und das Rabbinertum, die Moslems den Koran und die Imame und bei den Rondrianer ist es eben das Rondrarium und den Schwertbund. Und so wie wir heute keine Leute mehr steinigen, oder Dieben nicht die Hände abtrennen und versuchen Frauen nicht wie ein Stück Scheiße zu behandeln (hier haben wir den größten Nachholbedarf), so wird es auch in der rondrianischen Glaubenspraxis einen Weg geben mit den "expliziten Stellen" in den heiligen Schriftstücken umzugehen. Die einzelnen Strömungen innerhalb der Krichen sind Zeuge dieses, irdisch ebenso beobachtbaren, Prozesses.

    Und genau hier setzten eben die Konzepte der Verbote, Gebote und Ideale an. Es ist heute immer noch verboten jemanden zu töten (5./6. Gebot; je nach Religion/Konfession) oder zu stehlen (7./8. Gebot; je nach Religion/Konfession), aber es wird anders mit deren Bestrafung/Ächtung umgegangen. Auch die Gebote (lustig dass die Verbote der Bibel Gebote heißen. :P) sind deutlich verwässert. Gläubige sind z.B. sicher nicht dazu aufgerufen die Frau des Bruders zu heiraten wenn dieser verstirbt (dafür müssen wir in Bayern neuerdings Kreuze in allen öffentlichen Gebäuden dulden, ein Gebot das sich nicht mal in der Bibel findet ^^). Das gleiche gilt analog für Ideale.

    In meinem Verständnis wird daher das Verbot (Attacke in den Rücken) als allerletztes übertreten und vorher Abstriche bei den Geboten (ahnde jede Schmähung) und als erstes bei den Idealen (Feigheit als Feindbild) gemacht. Ein Kodex der 1.000 wahllos-gleichwertige "Satzungen" hat, die nie weiterführend in einen Kontext gebracht wurden, ist ein ziemlich schlechter und praxisuntauglicher Kodex. Genauso ein Kodex der dogmatisch verfolgt wird.

    Ich hoffe auch das wir jetzt zumindest beim Verständnis und der "Projektionsfläche" auf einer Wellenlänge angekommen sind, wiewohl unsere Meinungen mutmaßlich andersartig bleiben werden. Was für mich ein absolut zufriedenstellender Zustand ist. ;)


    Hesinde zum Geleit! Rondra zur Ehr!


    P.S. Danke für deine Gedanken und Einschätzungen zu der Diskussionkultur, und auch für das "Sorry". Ich stimme dir da zu und wir sind alle nur Menschen. Trotzdem schön wenn du dazu was schreibst und sagst. <3

    Lest ihr eigentlich die Grundlagen Prämissen? Niemand hat ein "Hinterlistiges" "Ehrloses" Szenario erstellt...

    Wenn ihr einfach jeden Angriff von hinten so deutet, dann lest ihr echt alle Quellen anders als ich.

    Es geht nicht um "Hinterlist", oder sonstige phexische Konzepte. Es geht um die Struktur des Kodex. Er besteht aus folgenden Teilen:


    • Verboten

      Quasi das: "tue das bitte nicht". Es sind "harte limits" und sind somit nicht verhandelbar. Hier sehe ich das auch sehr "dogmatisch", zumindest dort wo sie explizit formuliert sind. Und eines dieser Verbote ist, bei allen Strömungen gleichermaßen, niemals von hinten - unsexy aber wahr. ;)


    • Geboten

      Quasi das: "bitte tue das". Es sind die "soften limits", die teilweise verhandelbar sind, so sie denn "offen formuliert" sind.


    • Ideale

      Hier befinden sich die "Schnittstellen" zu den abstrakten Konzepten, die sich die Kirche "ausgedacht" hat und allein Rondra bildet das "nie erreichte" ABSOLUTE IDEAL (das ist ein bisschen wie bei der Nanduskirche und den "Weihegraden"). Rondra ist eine 10 und jeder Mensch ist irgendwo drunter. Und hier findet auch die Wechselwirkung zwischen Lehrer und Schüler statt aber Zwang ist niemals ein Lehrer. Du kannst weder Liebe erzwingen, noch Ehre, noch Weisheit. Es ist ein langsames mühevolles "Erklettern" der "Leiter der Ideale". Das was du da als mögliche Variante vorschlägst wirkt einfach so absurd und eines Priesters und "sakralen Hirten" unwürdig, dass es schwer verständlich ist warum du es anbietest.


    du musst mit deinem Vergleich vorsichtig sein.

    [...]

    Und WdG greift es wie oben zitiert als "Menschenbild" der Rondrakirche auf.

    Ich wäre eher vorsichtig mit der potenziell sympathieverspielenden Formulierung "du musst". Allein schon in der Pädagogik kein "Harmonie- und Erfolg stifendendes Element", ist es unter gleichgestellten Erwachsenen regelrecht ungeschickt.

    Weil du also das Menschenbild ansprichst:

    Quote from Wege der Götter S. 46

    Nur im Kampf liegt die Bewährung: Es ist die Aufgabe jedes Menschen, sein Bestes zu tun, um das Böse zu vernichten. Es genügen Tapferkeit und der unerschütterliche Wille, im entscheidenden Augenblick für die rechte Sache das Leben in die Waagschale des Schicksals zu werfen.

    Verstehe ich dich richtig, dass du daraus ableitest es wäre allgemein gültige und verbreitete Regel im Rondraglauben, dass der Räuber/Dieb/Mörder - also das oben besagte Böse selbst - vom Rondrageweihten mit Gewalt dazu gezwungen werden müsste sich ehrenhaft zu verhalten und dies auch unter Zuhilfenahme von absolut unehrenhaften und gar verbotenen Methoden des rückseitigen Angriffes und sogar noch mit einer Fernwaffe? Falls du das daraus abgeleitet sehen willst bitte ich dich davon Abstand zu nehmen weiter darüber zu diskutieren und ich schlage dir vor einfach den Dissens in dem Meinungsbild zu akzeptieren. Ich denke es ist für beide Seiten gut/besser...

    Es ist ein Menschenbild, so wie jedes andere auch: das humanistische, das faschistische, das anarchistische und alle anderen daneben. Daraus allein leitet sich noch keine "Handlungs(an)weisung" ab. Es heißt schlicht dass der Rondrianer glaubt es wäre "das beste" und "sinnvollste" für jeden sein Leben wie ein Lemming über die Klippe zu ballern. Aber er wird genauso akzeptieren dass es andere Menschenbilder gibt (vgl. WdG S. 32-236) und sogar dem Zwölfgötterglauben als Ganzem und dessen unterschiedlichen Menschenbildern einen expliziten Schutzraum gewähren, die der Rondrianer sogar zu verteidigen lobt.

    Offensichtlich hat der flüchtende "Bösewicht" eben nicht das rondrianische Menschenbild, wie auch der heilende Gefährte des Rondrianers, oder der elfische, zwergische, etc. Begleiter des Rondrianers und das befleißigt den Rondrianer auch nicht zur handgreiflichen Mission.

    Und wenn der flüchtende Bösewicht weiter eine Bedrohung bleibt und daher gestopt werden sollte, dann natürlich mit rondrianischen Mitteln. Den GÖTTLICHEN BEFEHL hast du ja selbst genannt, falls das nicht geht dann muss er mit dem arbeiten was er hat: hinterher rennen, seine Gruppenmitgleider per "Kriegskunst" instruieren, oder, oder. Eine (Fern)Kampfattacke in den Rücken des Gegners halte ich aber für ein absolutes No-Go. Es besteht auch die Möglichkeit ihn erst entkommen zu lassen und ihn danach "in Ruhe" ganz klassich "kriminaltechnisch" zu verfolgen.

    Von Frevel und Gericht habe ich auch nie gesprochen

    [...]

    Ich habe dem Flüchtling nicht unterstellt einen regeltechnischen Frevel zu begehen.

    Ich verstehe wirklich nicht, wie hier so ein großer eindeutiger Konsens zu den Themen:

    Flucht (im Sinne von: aus einem Kampf weg rennen), sei nichts das in sich frevlerisch genug sei, Strafe in sich selbst zu verdienen.

    Dann wurde das mitunter falsch verstanden, herausreden das der "frevlerische Nimbus" angeschnitten wurde kannst du dich aber schwerlich. Und genau deshalb kommt ja auch der relativ deutliche Protest. Es ist schlicht Unfug. Flucht ist reguläres Kampfverhalten wie es seit dem Beginn der Schöpfung, vom Hasen bis zum Hasenfuß, zigtausendfach vorkommt. Flucht ist nur nichts was der Rondrianer unterstützen, fördern oder gar selbst praktizieren würde. Aber er versteht es als sinnvolles taktisches Konzept für schwache und zwielichte Menschen, wie sie im Zwölfgötterglauben von Phex über Travia und Peraine bis hin zu Tsa zu Hauf vorkommen.

    Der Bandit ist keiner der Rondra druch seine Flucht schmäht (genau wie ein flüchtender Bauer Rondra nicht schmäht, er kann sie sogar schätzen, sich selbst aber als zu schwach und feige ansehen um in ihrem Glanz zu leben), er steht außerhalb des Bezugsrahmens. Es gibt 1.000 Gründe gegen ihn zu kämpfen. Er ist "böse", er ist "unehrenhaft" und somit steht er außerhalb der Zwölfgöttlichen Ordnung (so ein Bandit dürfte z.B. recht vogelfrei sein). Es wäre also billig und recht ihn festzusetzen und ihm seiner gerechten Strafe zuzuführen (die nicht der Rondrianer persönlich verhängt sondern die weltliche Macht), aber niemand kann gegen seinen Willen von dem "wahren Glauben" an die Tapferkeit überzeugt werden. Es ist aber wiederum billig und recht es dem Bandit anzubieten. "Wirst du dich in den Dienst der Göttin stellen so werde ich schützend meine Hand über dich halten. Ich werde dir die Wege Rondras zeigen und dich zu einem besseren Menschen machen - so du denn willst!" Und das war es dann. Entscheiden muss der Bandit. Wenn er weg rennt ist es ein deutliches "nö danke" und er verdient eine Verfolgung mit rondrianischen Tugenden (siehe oben). Aber nicht wegen seiner Schmähung sondern wegen seiner UNTATEN.

    Eine Schmähung Rondras wäre es bei einem (offiziellen) Duell unfaire Mittel anzuwenden, Schwächere niederzumähen, oder als Lehns- und Schutzherr zu fliehen obwohl die eigenen Leibeigenen bedroht und angegriffen werden. Die Schmähung findet also innerhalb des rondrianischen Bezugsrahmen statt (eine Schändung wäre auch von Außen möglich). Der Bandit wird niemals vorgegaukelt haben er wäre ein "cooler netter Typ" und hätte somit mit seiner "Kehrtwende" das Vertrauen und die Vereinbarung im Namen Rondras geschmäht. Er ist ein "Subjekt" und als solches rennt er feige weg. Unerfreulich aber erwartbar.


    Hesinde zum Geleit! Rondra zur Wehr.

    Sturmkind

    Ich stimme dir in einigen Punkten sogar zu und finde die Position der "anderen Seite" durchaus in ihrer "Dogmatik" zu eindimensional, aber ich finde hier muss man aufpassen nicht deutlich über das Ziel hinaus zu schießen. Muss in "deiner Welt" jeder Efferd-Geweihte einen Nichtgeweihten aufspießen der ein Feuer macht?

    Quote from Kodes des Götterwirkens S. 33

    Moralkodex der Efferdgeweihten
    Feuerbann und Ernährung: Efferdgeweihte benutzen
    kein Feuer als Lichtquelle und entzünden keine Flammen

    Oder jeder Ingerimm-Geweihte einen Nichtgeweihten köpfen wenn er ein Feuer löscht?

    Quote from Kodes des Götterwirkens S. 75

    Moralkodex der Ingerimmgeweihten
    Wahrung des Feuers: In der Gegenwart des Ingerimmgeweihten
    sollen alle Feuer brennen.

    Wie kommst du also darauf dass Rondra-Geweihten an Nichtgeweihte den gleichen Maßstab ansetzen müssten. Das ist so absurd dass es eben schwierig zu verstehen ist warum du dich da so mit deinen Kompetenzen über die Maße einbringst. Jetzt auch wieder mit "Duden Deutschunterricht" und co. - dieser Faden steht doch so eher wieder vor der Schließung. Mit diesem Eifer und Aufwand ist es schwer zu glauben das:

    Der Spoiler ist natürlich nur Spaß. Ich respektiere jede Meinung.

    wirklich so ist. Worte sind nur Worte. Taten sind real.

    Die Diskussion ist doch zu interessant als dass man Gefahr laufen will sie durch zu viel "klein klein" zu zerstören, oder?


    Hesinde zum Geleit! Die Weisheit zum Gebot.

    Gut, der gesamte Absatz sollte man mit KOR lesen - und er geht lachend über Kampffeld - dies würde ein Rondrianer niemals tun.

    Also vielleicht meinen wir auch was unterschiedliches. Es geht nicht um "Kampfgeilheit", oder um Krieg ("Kampffeld"). Es geht um "Spaß" im Sinne von Erfüllung. "Ich hab Spaß am Kochen", "Spaß am Ski fahren", "Spaß am Stricken", etc. Das heißt nicht das ich wie Luis de Funes "Oh ja, nein, doch!" vor meinem Gegner auf und ab hüpfe. Und selbst wenn. Rondiraner haben Spaß beim KAMPF, Kor-Jünger haben Spaß im KRIEG. Außerdem ist der Spaß von Kor-Jüngern eher ein Verlachen der Gefahr, eine leicht "irre Geisteshaltung" ob allgegenwärtiger Lebensgefahr.

    Die "Spaßvögel" der Zwölf sehe ich in Aves, Tsa und Phex - die Götter, nicht ihre Priester. ;)

    Ein G. ist kein Dieb, keine Hebamme, kein Totengräber, kein Richter, kein Krieger etc. sondern erst einmal ein PRIESTER.
    (Und ja, ich habe Pater Brown gelesen. :) )

    Da verklärst du denke ich das Priesteramt im Sinne einer "katholischen mittelalterlichen Christenkirche". Du musst den Menschen vom Priester trennen. 8o Ich halte nichts davon alle Priester als totalitären Einheitsmob darszustellen und nach Aventurien zu portieren. Es gibt da den "lustigen jovialen Onkel", "der warme ruhige Vater", "die leidenschaftliche große Schwester" und so weiter. Es nervt genauso wenn alle Phex-Geweihte albernde Clownsköpfe sind (da gibt es sicher auch so "Spaßbremsen" und "Finanzfixierte" wie Christian Lindner, oder ernste "lautlose Killer" und viele tausend Facetten mehr). Genau das ist ja auch das Problem von Praioten dass jeder denkt es gibt nur den "Jawohl Sir Banstrahler Praios-Geweihten". Und genau an diesen eindimensionelen Priesterbildern krankt DSA bis heute.

    Hesinde zum Geleit! Xeledon zur Ehr!

    Sollte er aber dabei Spass empfinden ist es Zeit zu Kor zu wechseln.

    Warum darf ein Rondrianer keinen Spaß am Kampf haben? Das wäre doch absurd. Genau diese Stöcke im Hinter machen sie doch so unysmpathisch. Kor hat Spaß am Krieg und dem "Genuss des Sieges". Rondrianer haben natürlich auch Spaß am Kampf aber Freude darn eine gute (ehrenhafte = heldenhafte) Figur abgegeben zu haben. Sie sind sozusagen die "Showmaster" des Kampfes.

    Ich denke E.C.D. ist da einer guten Sache auf der Spur. Dieser Faden wird sich ja eher im Kreis drehen, einfach weil die Quellenlage - ich denke mal absichtlich - nicht so klar ist und jeder eine andere Perspektive auf die Sache hat.

    Wir haben es in Aventurien schlicht mit einer Situation zu tun die sich real nie ergeben hat. Hier existieren "Steinknüppel" und "Laserschwerter" parallel nebeneinander. Und zudem ist der Sieg im Kampf gamistisch auch über einen gewissen Glücksfaktor festzustellen. Und zu letzt haben wir die "verträumte Hintergrundperspektive". Der Rondrakamm wird z.B. als "Königin der Waffen" proklamiert, was er gamistisch nicht ist. Wir haben hier also so viele Einflüsse das es eher erheiternd anmutet dass irgendein NPC/SC auch nur iregndwie mit dem "Maßband ermessen" kann was wirklich "gleichwertig" oder "deutlich zu mächtig" etc. ist. Zudem beherrschen nicht alle Ronnies den Blick aufs Wesen oder ähnliches. Es ist und bleibt daher ein "Fluidum" um das man sich schlecht - oder extrem lange - "prügeln" kann.

    Die einzige Situation in der man ein "unzweifelhaft gesetztes Verhalten" von den Ronnies erwarten kann ist die Duellsituation. Oder eine Herausforderung durch einen "Bösewicht". Kurz ein 1:1. Und selbst da mag es mitunter schwer sein die perfekte Entscheidung nach "Metermaß" zu treffen. Und das mag auch nach Individuum unterschiedlich sein. Der eine Ronnie denkt sich "ach das geht noch grad so", der andere denkt sich "lieber mit bloßen Händen kämpfen als Gefahr zu laufen zu überlegen zu sein" und jede Nuance dazwischen. Und ja die Satzungen aus dem Vademecum sind wischi-waschi genug für jede "sinnvolle" Handhabung, wenn man sie nur plausibel argumentativ unterfüttert (gibt ja keinen aventurischen Waffenindex nach Ebenbürtigkeit, also bleibt eine "ebenbürtige Bewaffung" immer Ermessenssache).

    Bei einer Räuberbande die einen Ronnie angreift gehe ich mit ziemlicher Sicherheit davon aus dass der oder die Ronnie ihnen einfach eine aufs Maul gibt sie aber nicht tötet. Viel mehr erwarte ich sogar von einem Ronnie das er sich nicht wie ein Depp windet und die Säbel zählt und sich dann irgend eine schartige Drittwaffe schnappt um sich nach Lemming-Art lächerlicht macht, sondern sie so überlegen wie möglich niederringt (ohne sie ernstlich zu verletzen) um ihnen dann einen Arschtritt zu geben damit sie lernen können was es heißt die Ehre und Ordnung der 12-göttlichen Gemeinschaft in Frage zu stellen.

    Letztlich dürfte der größte Unterschied im Umgang mit Situationen zwischen Rondra- und Kor-Geweihten sein in welchem Zustand die "Opfer" danach sind. Rondrianer müssen sich viel mehr mit Manövern wie Betäubungsschlag, Entwaffnen, Gegenhalten, Niederwerfen und co. beschäftigen als mit dem Zollstock an der Schwertklinge - frei nach alter "toxischer Männlichkeits Art": "Hose runter Klingenvergleich...".

    Die "Sekundärliteratur" über Rondrianer in Ehren, aber beim Spiel versuche ich mich immer zuallerst zu fragen: "wie schaffe ich es kein Depp zu sein", und die Satzungen nur im Hinterkopf zu halten um sie nicht deutlich und eklatant zu brechen. Und mit diesem Leitsatz bekommt man einen ehrenhaften und coolen Rondrianer hin, wie ich finde. Entscheidend sind nicht die Dogmen und Leitlinien (die man natürlich einhalten sollte aber eben nicht sklavisch dummdogmatisch sondern mit Sinn und Verstand) sondern das Wandern auf dem Grat zwischen Coolness und Lächerlichkeit. Und viele Plotautoren der DSA4 Zeiten haben es leider versäumt ein positives und bewundernswertes Bild der Rondrakirche zu zeichnen. Ich will zu Rondra aufsehen, ich will sie als eine Art Wonder Women sehen, genau wie ihre Geweihten und nicht wie gekränkte kleinliche "Strumpfhosen-Film-Ritter" der 50er, 60er, etc. Jahre. Und das kann durchaus erst mit der Reife des Charaktes wachsen. So versucht der frische Geweihte die Regeln "sklavischer" einzuhalten bis er sich irgendwann mal lächerlich macht, gedemütigt wird, eine Glaubenskriese bekommt, oder sonst wie mit der Realität kollidiert und an ihr reift, um dann auf "höheren Weihegraden" jene charismatische souveräne Heldenfigur zu sein die es schafft die Regeln und Dogmen differenziert und doch "im Wesen einhaltend" zu leben.

    So wie Hesinde-Geweihte die am Anfang ihrer Kariere noch aus dem Brevier lehren aber am Ende selbst die Offenbarung des Nayrakis mit ihrer Weisheit deklassieren - im besten Fall. ;)

    Hesinde zum Geleit! Rondra zur Wehr! Pro Duodecima!

    Gibt es dieses ganze Wissen um Matrizen und das Anreichern von Elementen noch irgendwo im DSA5-Format?

    DSA5 spart leider ein bisschen mit allzutiefgreifender Hintergrundvermittlung. Was in DSA4 noch locker mehrere Seiten füllen konnte klingt in DSA5 eher so:

    Quote from Kodes der Magie S. 10

    Je mächtiger ein Zauber ausfällt, desto mehr Astralenergie benötigt er für sein astrales Muster.

    und

    Quote from Kodes der Magie S. 303

    In allen Fällen ist es vonnöten, dass der Erschaffer des Artefakts permanente AsP in das Objekt bindet, um es längerfristig mit einer magischen Matrix zu versehen.

    und

    Quote from 359

    Matrixzauberei
    Für weniger spontane Zauberer kann es Vorteile bringen, sich nur auf die starre Grundmatrix eines Zaubers zu konzentrieren.
    Regel: Wenn ein Zauber nicht durch eine Modifikation verändert wird, erhält der Zauberer beim Wirken +1 FP (bis zu einem Maximum von 18 FP)

    In der Summe ergibt sich daraus eben das "alte Bild". Jede Form der Zauberei liegt in bestimmten astralen Mustern vor. Die astralen Muster durströmen die gesamte Schöpfung. Bei Zaubern und magischen Vorgängen spricht man auch von einer Zaubermatrix. Und jede Komponente (Ziel, Wirkungsdauer, Kosten, Zauberdauer, etc.) sind Bestandteil dieser Zaubermatrix. Die Matrix ist quasi der "gesamte Quellcode" oder der "Algorythmus" eines Zaubers. Und daran kannst du eben mit "Programmiersprache" rumfummeln. Jede Argumentation über die Metaphysik der Magie muss über die astralen Muster - ich möchte sie fast Astralfäden nennen ;) - abgehandelt werden.

    Das mit den Elementen ergibt sich aus den allgemeinen Beschreibungen der Merkmale:

    Quote from Kodex der Magie S. 12

    Elementar
    Zu diesem Merkmal gehört das Erschaffen und Manipulieren der sechs Elemente Feuer, Wasser, Luft, Erz, Humus und Eis. Typische Zauber beeinflussen elementare Zustände wie die Temperatur oder den Aggregatzustand oder erschaffen Licht oder Dunkelheit.

    [...]

    Sphären
    Dieses Merkmal umfasst die Manipulation des Limbus, des wabernden, grauen Nicht-Raums zwischen den Sphären, die Reise durch den Limbus, aber auch die Beschwörung von Wesenheiten und Objekten aus anderen Sphären.

    Das bedeutet eben das ein *faxius-Zauber (Elementar) grundsätzlich anders funktioniert wie ein Manifesto-Zauber (Sphären). Das Element welches durch die *faxius-Zauber gerufen oder manipuliert wird muss aus der "Umgenung" raffiniert werden.


    Hesinde zum Geleit! Mada zur Ehr!

    Hinrich

    Danke für eure warmen Worte. Und es gibt nichts zu wagen. Ohne Collegae, ohne Widerspruch, kein Leben in einer Diskussion. :)

    Ich muss dazu sagen dass ich mich hauptsächlich auf DSA5 beziehe - die aktuelle "Wahrheit" für Aventurien. Grade bei Magie gibt es durchaus veränderte Implikationen (Oculus Astralis uvm.). Hier also mal meine weitere Einordnung.

    Was passiert, wenn das vorgesehene Ziel ausweicht? Trifft das elementare Geschoss dann auch ein anderes Ziel dahinter? Wand, Tür, Baum, andere Person?

    Nein. Denn die Röhre ist in dem Fall nur so lange bis sie das Ziel erreicht. Und wenn das Ziel ausweicht ist an seiner Stelle nur "luftleerer Raum". Sollte ich die Röhre aber "frei in den Raum ballern" wie es die Regeln implizieren:

    Quote from Regelwiki

    Es ist auch möglich, den Strahl ziellos abzufeuern.

    Hier stelle ich also quasi eine "vordefinierte Stange" in den Raum. Hier müsste ich, wie bei einem Pfeil das nächstbeste Ziel treffen, da der Regeltext sonst keinen Sinn ergibt.

    Ist der gegenteilige Effekt möglich, dass sich z. B. ein Leibwächter dem Geschoss in den Weg wirft? Hierzu verweise ich auch auf die mit einem Invercano nachweisbaren Effekte.

    Das dürfte absolut möglich sein. Streng genommen trifft der Stahl ja auch immer erst die Rüsting, sonst wären es, wie beim Fulmen, SP (magische und karmale Rüstung außen vor) und keine TP. Streng genommen dürfte der Faxius-Strahl gar keinen Schaden machen wenn er explizit nur auf die Rüstung/Gardianium/etc. gerichtet ist, weil die Stange schon bei der Rüstung aufhört und nicht versucht durch die Rüstung bis zum eigentlichen Ziel zu kommen. All das entfällt analog wenn man nur "die Stange in den Raum stellt".

    Ad 2: Erneut verweise ich auf die in LC 123 beschriebenen Sekundäreffekte, beispielsweise das „Niederwerfen“ durch einen Aerofaxius. Dies scheint mir noch nicht klar erläutert.

    Wie gesagt den LC hab ich jetzt ad hoc nicht zur Hand. Da ich DSA5 spiele habe ich die überholten und veralteten Produkte nicht nachdigitalisiert. Wie man im Regelwiki aber sehen kann macht diese einen Unterscheid zwischen "Rückstoß+Liegend" beim Aeolito und dem bloßen "Status liegend" beim Aerofaxius. Ich gehe daher von keiner signifikanten Bewegung entlang der verliebenen beiden Raumachsen aus.


    Hesinde zum Geleit! Mada zur Ehr!

    Also kurz einige schnelle Überlegungen.

    • Die Faxius Canti sind keine Beschwörungen. Sie unterscheiden sich da fundamental von z.B. einem Manifesto der folgerichtig das Merkmal Sphären hat.
    • Weiterhin kann es keinen Impuls geben da keine "Masse" transferiert wird sondern nur eine "elementare Wanderung" statt findet.
    • Weiterhin muss es eine Matrix geben die Zauberwirker und Ziel "verbindet" und entlang deren Astralfäden die Astralenergie wirkt/fließt.

    Das dürfte dazu führen dass alle diese Zauber eine Art "Astralneonröhre" mit Länge 0-16 Schritt (= gewählte Reichweite) sind. "Innerhalb" dieser Matrixröhre "pulsiert" die Elementartransformation. Diese Röhre, bei genügend Licht, muss man sehen können. Ein Orcanophaxius sieht also vielleicht wie eine sehr gerade dünne Windhose aus. Die sichtbaren Teile dieser "Luftlanze" könnten die "Ränder der Elementartransformation" ( wie gesagt, Merkmal Elementar und nicht Sphären) sein. Das führt auch dazu dass ein Ignifaxius keine richtige Flamme ist sondern eine "Glühlanze". Eine Matrixlanze die pulsierend zum Ziel "durchglimmt". Das es dazu anderes Bildmaterial gibt liegt meiner Meinung nach 1. an der fehlenden magietheoretischen Kompetenz der Künstler 8o und 2. an einer vermarktungstechnischen Überlegung. Flammenstrahlen sind cooler wenn sie Flammen sind. Selbst wenn die Optik "flammig" ist so folgt sie der "Neonröhrenlogik". Die Flammenröhre ist lediglich mehr "ausgefranst" bzw. besser "ausgeflammt". Die eigentliche Wirkung entsteht sobald diese Astralneonröhren auf ein "Hindernis" treffen aka das Ziel.

    Dort erzeugen sie keinen Impulsschaden, wäre auch schwer zu erklären warum ein "Luftimpuls" genauso viel Initialschaden erzeugt wie ein "Steinimpuls", bei gleicher Geschwindigkeit (v = s/t = 0-16 m / 2 Aktionen), sondern Schaden auf "elementarer Ebene". Das heißt dadurch dass das Objekt für kurze Zeit mit einem bestimmten Element "überladen" wird bzw. die Elementartansformation einmal durch das Objekt "hindurchrauscht", ähnlich einem Stromschlag wenn man an einen Elektrozaun für Tiere greift - bitte nicht anpinkeln! ;)

    Dass wir uns hier alle so schwer tun liegt daran das wir zwar Strom, Impulse und co. verstehen - wir erfahren sowas täglich - aber uns schwierig vorstellen können was ein "Elementarschock" wäre. Aber für ein Objekt ist es immer gleich "schädlich" [=2W6+(QS x 2) TP] wenn das elementare Gleichgewicht "überladen" wird.

    Jetzt bringt aber diese "Überladung" auch immer einen Sekundäreffekt hervor. Mehr Feuerelement lässt Dinge brennen. Mehr Erz lässt Dinge schwerer werden, etc. Dass es sich bei dem Zauber - und speziell beim Orcanofaxius - um keinen (Luft)Impuls handelt erkennt man daran dass, anders als beim Aeolito, das Ziel nur den Status liegend bekommt aber nicht QS/2 Schritt zurück geschleudert wird. Man könnte das als "Bodenhaftung verlieren" interpretieren, als wäre das Ziel dann eine Art "Hovercraft". Wohingegen beim Archofaxius die "Bodenhaftung" zunimmt und beim Humufaxius die "Naturverbindung".


    Hesinde zum Geleit! Mada zur ewigen Ehr!


    P.S. ich gehe davon aus das die "Neonröhren" im Dunkeln beim Ignifaxius glimmt, beim Orcanofaxius rauscht, beim Archofaxius kratzend klingt, beim Aquafaxius "plätschert", etc. Zudem könnte es sein das die Elementartransformation einen ganz eigenen "magischen Klang" erzeugt. Aber das kann ja jeder halten wie er mag.

    Die neueren Sachen hab ich gar nicht alle weil ja vieles auch nur aufgewärmt ist. Aber DSA5 setzt ja deutliche neue Impulse (Verbesserungen verkaufen sicht nicht so gut wie NEU! BRANDNEU! UND BESSER!) da kann also schon sein dass du, wenn du nur was über Dämonen wissen willst in diesen Werken bessere und v.a. aktuellere Infos findest. Die HA ist halt für einen Gesamtüberblick gut und auch mal für einen Blick über den Aventurischen Tellerrand. Denn was einige Vorredner schon gesagt haben. Vieles in Aventurien ist "nur" Folklore und im Detail nicht ganz richtig. Ein Erzdämon =/= mehrere Archonten.

    So wie ich das rausgelesen hast brauchst du es ja v.a. am Spieltisch für konkrete "Überraschungen". Vielleicht hilft es dem Schwarmhirn wenn du da mehr Kontext über das wie und warum gibst. Weil so allgemein sind die Infos und Sachverhalte sehr weitgefächert und komplex.

    Hesinde zum Geleit!

    Hinrich

    Vorbermerkung: Am einfachsten wäre es tatsächlich du kuckst mal in die Historia Aventurica rein. Sie mag vielleicht kontrovers sein und in ihren Details nicht in jedem Wort belastbar (gab ja schon Retcons zu ihren "Satzungen"z.B. in Göttersplitter betreffend Nandus), aber als Überblick und Kontextualisierung ist sie konkurenzlos. Viele der Fragen und Sachverhalte die du hier anreißt kann man nicht so "einfach" beantworten. Aber ich versuche es dennoch erst mal knapp zu halten.

    Du kannst alle "Götteranwärter" schlicht Unsterbliche nennen. Manche Unsterbliche können Götter werden oder sein. Manche Götter sitzen in Alveran.

    • Unsterbliche
      • (einfache) Unsterbliche (Beispiel: Flussvater, Chalwen, Große Drachen)
      • Götter
        • Alveranische Götter (aktuell 12)
        • Nichtalveranische Götter (Beispiel: Satuaria, Numinoru, Kor, Hazaphar, Mithrida, Himmelswölfe, uvm.)

    Die dämonischen Domänen sind kein Fixpunkt. In Myranor kennt man z.B. mehrere Domänen. Und dort kennt man nicht nur einen Erzdämon pro Domäne sondern mehrere - sie werden dort "Archonten" genannt. Und auch ihr Magiesystem funktioniert seit tausenden von Jahren. Die Relativitätstheorie war den Leuten seit der Steinzeit bis Einstein (höhö Wortspiel) nicht bekannt und trotzdem hat "ihr Kram" funktioniert und sie haben sich halt ihren jeweiligen Reim draus gemacht. Du kannst also mit unabhängigen Dämonen auch paktieren (besser mit ihrer Domäne) und über die Zeitalter haben mehrere Dämonen auch gerne mal das Lager gewechselt. Und einzelne Dämonen gelten sogar hier in Aventurien als mehreren Domänen zugehörig, Gotongi ist ein sehr prominentes Beispiel kann er doch sowohl über die Domäne Tyakra'man als auch die Domäne Iribaar gerufen werden, zumindest in Aventurien. Hier mal eine Übersicht zu den Domänen die die Myraner kennen (und selbst die werden nicht allwissend sein).

    Es ist anzunehmen dass sich die Domänen des Chaos entweder mit dem Mysterium von Kha und der Etablierung der Alveranischen Throne gebildet haben oder durch den Namenlosen als er das Nar'Shagarraï erschaffen hatte, oder durch beides, oder durch irgendwas anderes z.B. "einfach so". Denn die gesamten Niederhöllen sind ein "Abfallprodukt" der Schöpfung. In den Niederhöllen akkumuliert sich das entweichende Nayrakis und Sikaryan (die Urstoffe/energien der Schöpfung) und "verklumpt zu Un-Konzepten". Deshalb nennt man die Dämonen auch die Ungeschaffenen. Sie existieren, entspringen aber keinem eigentlichen Schöpfungsakt.

    Bezüglich dem alveranischen Karussell hänge ich mal eine von mir erstellte Übersicht an. Sie ist noch nicht ganz final aber soweit korrekt, glaube ich. Dazu muss man wissen, dass viele der Unsterblichen über die Zeiten andere Namen hatten und nicht nur solche die "ähnlich klingen". So würde sich Boron sicherlich freuen wenn Visar seinen Platz ergattert, denn Visar und Boron sind exakt die selbe Entität. Boron (Aventurien) = Visar (Echsen) = Nereton (Myranor).

    Soweit erst mal ein grober Überblick vom Hesinde-Geweihten des Vert(/G)rauens. ;)

    Hesinde zum Geleit! Naclador zur Wehr!