Meister / Spielleiter

  • EDIT Schattenkatze: Bitte bei Diskussionsbedarf nicht themenfremd weiter posten, sondern einen eigenen Thread aufmachen.


    Meister hat für mich eher eine negative Konnotation.

    Warum das eigentlich? Mein Schwager macht gerade seinen Bäckermeister. Die meisten Studiengänge sind nun auf Bachelor/Master. Auch bei Schwertmeister etc. beschwert sich keiner. Und Meister seines Fachs darf man ja auch noch sein. Warum ist es dann beim Rollenspiel etwas schlechtes? Zumal Spielleiter auch eher nach Kindergruppenleiter klingt.

  • Zumal Spielleiter auch eher nach Kindergruppenleiter klingt.

    Heee... wo ist das Problem? Ist ein Kindergruppenleiter etwa inkompetent? ;) Davon ab sind die Parallelen dermaßen offensichtlich...

    Finde es gut, den lächerlichen Meister-Begriff aus den Anfängen (fast so albern wie die zugehörige Maske) jetzt ganz offiziell mit der ansonsten überall gängigen Bezeichnung Spielleiter kombinieren bzw. diese einfach austauschen zu können.

    Und ja: Wenn ich einem Outsider gegenüber äußere, dass ich bei Rollenspielen der Meister bin, gibt es ziemlich eindeutige Konnotationen :whistling: (sorry @Schattenkatze, will da jetzt keinen ausufernden Doof-Diskurs mit beginnen, sondern nur anmerken, dass es zumindest auch andere so sehen).

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

    2 Mal editiert, zuletzt von Zwerg Nase (23. August 2015 um 00:53)

  • Ja, den Meisterbegriff habe ich gegen den des Spielleiters/Esels/SLs ausgetauscht. Ich fand ihn schon immer schrecklich. Allerdings fand ich bei DSA, dass man schon immer "wer meistert denn bei euch?" sagen konnte.

    [...]
    Und ja: Wenn ich einem Outsider gegenüber äußere, dass ich bei Rollenspielen der Meister bin, gibt es ziemlich eindeutige Konnotationen :whistling: (sorry @Schattenkatze, will da jetzt keinen ausufernden Doof-Diskurs mit beginnen, sondern nur anmerken, dass es zumindest auch andere so sehen).

    Mir ist die sexuelle Missverständlichkeit des Begriffs "Rollenspiel" schon früher aufgefallen, allerdings hatte ich nicht bedacht, dass "Meister" in diesem Zusammenhang zusätzlich zu expliziten Verwechslungen führen kann :D

    Und aus dem Chaos sprach eine Stimme: ´Lächle und sei froh, denn es könnte alles viel schlimmer kommen.` Also lächelte ich, war froh und es kam schlimmer...

    Im Balash gibt es auf alle Waren 19% Mherwed-Steuer

  • um noch weiter den Thread zu derailen geb ich jetz auch noch meinen Senf dazu :D

    Bin mir ziemlich sicher, dass der Begriff Meister anfangs einfach vom englischen DM "Dungeon - MASTER" übernommen wurde.
    Mir persönlich gefällt der Begriff Meister für den Spielleiter eigentlich ganz gut, wahrscheinlich weil ich es als Kind damals mit DSA 1 so gelernt habe und es somit für mich einen nostalgischen Wert hat.

    Ausserdem finde ich, wie auch SirAnArcho andeutet, die Redewendung "Wer meistert heute/bei euch/etc." viel eleganter als "wer leitet das Spiel heute/etc."

  • Da ja Diskussionsbedarf zu dem Thema besteht, hier meine Antwort auf obige Frage:

    Der Meister im Kontext eines (Handwerks) Berufs ist eine schöne Sache und hat eine positive Definierung.

    Aber irgendwo hinzugehen und zu sagen: "Mein Meister gesagt ... ", das klingt womöglich irgendwie nach Sekte, gerade gegenüber Außenstehenden. Ist mir mal vor Jahren passiert.
    Das ließ mich darüber nachdenken, und kam darüber hinaus zu dem Ergebnis, dass für mich der Meister (im Rollenspiel) derjenige ist, der immer Recht hat auch dann, wenn er sich irrt und der so ziemlich 100%ige Entscheidungsbefugnis hat und sich die auch zuschreibt und zuschreiben lässt, während der SL derjenige ist, den man auch korrigieren darf (oder gar soll), wenn er sich irrt, der nicht in jedem Fall Recht hat, auch wenn er sich irrt, und der mit den Spielern spielt und sozusagen zwar die knappe Mehrheit bei Entscheidungen hat, aber nicht alles bestimmen darf und wird.

    Diese meine persönliche Einteilung basiert durchaus auf einem Meister (keinem SL), den ich zum Glück ganz knapp nicht erlebt habe, von dem mir aber über geraume Zeit von seinen Spielern immer wieder erzählt wurde und der für mich das Urbild aller absolutistisch regierenden Meister (ich glaube, das dürfte eine treffende Bezeichnung sein) ist.

    Mit "Der Meister hat immer Recht" kann man mich ohnehin jagen. Ich bin selber SL und weiß, dass dem nicht so ist, sowohl bei mir als auch bei anderen.

    Spielleiter dagegen finde ich recht neutral.

    Bei uns wird in den Gruppen tatsächlich geleitet und irgendwer ist Spielleiter.

  • Lustig, ich mag das Wort "leiten" nicht. "Meistern" hat für mich einen ironischen Unterton, ich empfinde "Meister" nicht wirklich als bevormundend, gerade weil es so außerordentlich bevormundend ist - es kann einfach nicht ernst gemeint sein. "Leiten" dagegen klingt nach Scheinbeteiligung, nach Pseudo-Mitbestimmungsrecht, aber da habe ich wohl einfach schlechte Erfahrungen mit Leitern außerhalb von P&P gemacht. Die Euphemistische Tretmühle mal wieder. "Spielleiter" dagegen ist rein RPG-spezifisch, weshalb ich anstatt "meistern" oder "leiten" lieber "spielleiten" oder sogar "spielleitern" verwende, um auszudrücken, dass ich den SL nicht wirklich als übergeordnet sehen. Ähnlich dem Intellent-Effekt. :lol2:

    Non serviam!

    Beherrscher des Kophtanischen Imperavi nach Zant...
    und lobet Thargunithread, die Herrin der Threadnekromantie!


    Einmal editiert, zuletzt von the_BlackEyeOwl (25. August 2015 um 00:04)

  • Ich finde den Spielleiter auch charmanter. Aber auch ich erwische mich noch oft beim Meistern.
    Gewohntes ablegen dauert und ich kenne das wie MonkeyTrap noch aus DSA2 Zeiten.

    Reicher Mann und armer Mann

    standen da und sah'n sich an.
    Und der Arme sagte bleich:
    "Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich."
    (Bertolt Brecht)

  • Im folgenden ein Text verfasst in guter Laune und mit Augenzwinkern:

    Also, ich persönlich ziehe ja Ehny (bzw. ihre realweltliche Entsprechung) einem unpersönlichen Titel vor, wobei verehrte Meisterin mit Zwinkern und dem obligatorischen: Jaaaa? Was willst du denn?, natürlich eine liebgewonnene Tradition in meiner Runde ist :D

    Was aber das Verb angeht: Hallo? Donner und Sturm, Aus der Asche, Rückkehr des Kaisers, Rabenblut, An fremden Gestaden, VeG/MwB mit kreativen Helden, Simyala-Kampagne...die.ganze.verdammte."Glorreichen Sieben vs. Sechs-Finger-Bob". Und das bei durcheinander quasselnder Horde überambitionierter Spieler, niemals korrekt berechneten Gegnerwerten, Plotlücken so groß, dass ein LkW durchpasst und dem obligatorisch: Shit, dem Plotfaden folgen meine Leute doch nie im Leben nicht. Ich meistere diese Abenteuer und am Ende von zahlreichen Kämpfen stehe ich triumphierend über ihnen und rufe ihnen zu: Ihr kriegt mich nicht klein. Ihr nicht! Spielleiten...pfff, wie das klingt in Anbetracht solch Unbills, die diese Monstrositäten mit sich bringen :D .

    In der Textsprache dagegen ist mir das Wumpe. Meister hat aus meiner Sicht etwas persönlicheres, als ein Spielleiter. Wahrscheinlich eher der sprachlichen Herkunft geschuldet: Schüler/Meister, Geselle/Meister Meister/...nicht Meister usw. Spielleiter klingt nach Abteilungsleiter und damit nach Großraumbüro oder solchen Dingen. Beides impliziert ein "Machtgefälle", aber ja so nicht existiert, was auch jedem bewusst sein sollte (wenn nicht, dann hat man ein Problem, das ganz woanders liegt, als in der Wortwahl). Eine neutrale Form wäre wahrscheinlich eher "Moderator"/"Organisator" oder poetischer der "Erzähler", aber das sind Details, wo ich sage: Egal, wir wissen doch, was und wie es gemeint ist. Ja, auch als Anfänger. Damals, als es in DSA3 pauschal Meister hieß, verspürte zumindest ich beim ersten, nicht durch "Experten" überwachten Lesen keinen Drang mir eine Peitsche holen zu müssen. Das kam dann erst später und in anderem Zusammenhang :P .

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Manchmal tendieren meine ja zum 'Mami', wie schon oben angemerkt ist der Job doch sehr ähnlich. Die passende Spielersuche mag sogar ähnlich anstrengend sein wie eine Entbindung. Auch wenn man Spieler nicht behalten muss, sondern einfach bei Nichtgefallen wieder in die Welt abschieben kann. ;)

    Ein Zeit lang nannten wir uns in er Runde alle gegenseitig 'Schatz'. Auf Grund eines Versprechers meines Mannes gegenüber seiner IT-Frau und SC. Es war ihm durchaus peinlich die andere Mitspielerin 'Schatz' genannt zu haben. Aber wenn man so in der Rolle ist, passiert das eben. War aber genauso hilfreich: "Schatz, gibt mir mal die Schokolade." hat auf jeden Fall jemanden erreicht. :D

    Da ich mit Shadowrun angefangen habe, war es bei mir von Anfang der Spielleiter. "Wer macht/ist Spielleiter?" - "Was? Deine Frau spielleitet?" oder schlicht die Spielleitung aka SL. Meister erinnert mich beim Rollenspiel halt immer an Dungeon-Master, Hack'n'Slay, Metaplot-Eisenbahn fahren. Spielstile, die ich nicht bevorzuge, womit ich mich eher als Spielleiter bezeichne. Das 'in' fügt ich selten an, das sieht man ja.

    I ♡ Yakuban.

  • Ohja... "Der Meister hat immer Recht". Höre ich auch oft. In der Hoffnung Diskussionen abzubrechen, nicht aufkommen zu lassen. Bringt so gar nichts. Ganz besonders, WENN der Spielleiter/Meister/DM/SL/.... einen schweren Fehler macht(den man nicht beim nächsten mal einfach ausbügeln kann) oder iwas komplett vergisst.

    So etwas ist sooo dumm. Der Stil am Spieltisch ist entscheidend. Und zu 99+1% der Spass an der Sache.

    Die Crux ist ja nicht welchen Begriff man verwendet. Grammatikalisch und sprachewissenschaftlich weist Meister tatsächlich etwas mehr auf eine erhöhte Position hin in der ursprünglichen Wortbedeutung. Zumindest mehr als das Wort Spielleiter. Den "Der Leiter" an sich wird selten benutzt. Entscheidend ist: Wie wurde man darauf geprägt? Hat der furchtbare Meister wie im obigen Beispiel "Meister" benutzt und alle späteren das Wort Spielleiter, DM, SL, etc.? Oder war es vielleicht sogar genau umgekehrt? Das entscheidet über die Definition der Worte für jeden von uns.

    Jedoch sind wir Menschen es, jeder Einzelne von uns, wer welches Wort die Person mit welchen Attributen verknüpft. Das sollte man sich, denke ich zumindest, immer vor Augen führen. Sonst streitet man sich über persönliche Wortbedeutungen, die sehr individuell sein können. Und das driftet schnell ab... Und man hat ein Forengespräch, dass nicht so wirklich zu was führt. Also ist wichtig sich zu vergewissern, dass das hier mal komplett subjektiver Meinungsaustausch ist.

    Also ich mag tatsächlich alles davon iwie, weil bin an alle Begriffe "sozialisiert" worden*Gott klingt das klugscheißerisch* :D
    Meister benutze ich allerdings nie. Warum auch immer. DM und SL geht mir leichter von der Zunge -> und am iebsten spreche ich meine Freunde mit Vornamen an. Schlimm sowas....

    Was ich an der Sache viel interessanter finde: Wenn derjenige, der die Welt konstruiert, auf Meister besteht.... Dann habe ich bisher immer die strangen Geschichten gehört. Gleichzeitig waren 2 davon sehr gute Meister....

  • Manchmal tendieren meine ja zum 'Mami', wie schon oben angemerkt ist der Job doch sehr ähnlich.

    Was ist daran ähnlich? Ich würde meinem SL was erzählen wenn er mich erziehen wollte.


    Ich habe diesen Thread nicht als Diskussion oder Streit wahrgenommen, sondern als schlichte Aufzählung, wer welchen Begriff warum präferiert.

    Non serviam!

    Beherrscher des Kophtanischen Imperavi nach Zant...
    und lobet Thargunithread, die Herrin der Threadnekromantie!


  • Was ist daran ähnlich? Ich würde meinem SL was erzählen wenn er mich erziehen wollte.

    Erziehen wir uns nicht alle die ganze Zeit? kann nicht jedes Medium, was was eine gewisse Moral oder Weltsicht transportiert, als Erziehen im weiteren Sinn betrachtet werden? Sobald ein Meister oder ein Abenteuer irgendwelche Vorlieben aufzeigt, werden die Spieler das begreifen, lernen und ihr innerweltliches Verhalten darauf ausrichten. Inwiefern sich das jetzt auf die Spieler an sich auswirkt ist wohl nicht so stark bekannt, aber Rollenspiele werden ja auch in Führungs- und Kompetenztraining, so wie der Verhaltenstherapie angewandt.

    Aber eins stimmt schon: Der Begriff, den man verwendet hängt sehr mit Erfahrungen und dem Sielsystem zusammen. Begriffe wie Meister oder Kerkermeister kommen wohl eher aus den DnD-affinen Fantasy-Rollenspielen, die viel mit eigenem Vokabular arbeiten, während Spielleiter wohl eher aus der Rollenspieltheorie übernommen wurde. Andere Spiele verwenden hier auch Begriffe wie Regisseur oder Moderator. Aber hey, es gibt ja schlimmeres. Am Spieltisch wird meist der Vorname genannt. Was anderes wäre, wenn jemand darauf bestehen würde mit Meister, Spielleiter oder Comander angeredet zu werden.

  • Früher fand ich "Erzähler" sehr charmant - bis mir klar geworden ist, dass ein Spielleiter viele verschiedene Rollen erfüllen muss und das Erzählen nur eine ist. Da ich mich selbst vor allem in der Rolle des Regisseurs sehe (weil mir diese am meisten Spaß macht und ich sie am besten kann), bin ich inzwischen beim Wort "Spielleiter" hängen geblieben. Hängt sicher auch damit zusammen, dass ich nicht nur DSA sondern auch viele andere Systeme spiele, und Spielleiter ein relativ neutraler Begriff ist :)

  • Was ist daran ähnlich? Ich würde meinem SL was erzählen wenn er mich erziehen wollte.

    Die Ähnlichkeit besteht meiner Meinung nach darin, dass ich eine Gruppe von Personen habe, die alle meine Aufmerksamkeit haben wollen. Ich sollte sie alle mehr oder weniger gleich behandeln und jedem ähnlich viel Eis/magische Artefakte gönnen. Bei Streit sollte ich schlichtend eingreifen und alle daran erinnern, an ihre eigene Nase zu fassen. Daneben unterliegt mir häufig die OT-Organisation, wann und wo gespielt wird oder was es zu essen gibt. Und wenn die Kinder sich in irgendeiner Richtung verfangen muss man sie wieder sanft in die richtige schubsen.

    Und manchmal erzieht man sie auch. Zum Einen zu meinem Spielleiterstil/Rollenspielstil, der am Tisch vor herrscht. Das ist Aspekt die das Rollenspiel selbst beeinflussen und andere Dinge wie am Tisch wird nicht geraucht, mit dem Händy gespielt, nebenbei gechattet oder ein Buch gelesen. Außerdem nehme ich es mir heraus, die ruhigeren Spieler immer wieder an zu spielen und die lauten Spieler zur Ruhe zu mahnen.

    Und ja, bei meinen Geschichte versuche ich durchaus mal ein paar andere Weltanschauung darzustellen und damit auch den Spielern die andere Seite des Bananenblatts zu zeigen. Schlicht ein bisschen Augen öffnen hat noch einem geschadet. ;)
    Ist vielleicht auch der Mutterinstinkt, besonderes den jüngeren Spielern auch etwas fürs Leben mitzugeben. In meiner derzeitigen Ü30 Runde ist das natürlich eher hinfällig...

    I ♡ Yakuban.

  • Also ich ziehe den Begriff Meister vor.
    Ich finde, es passt einfach mehr zum mittelalterlichen Rollenspiel, da es dem Spielleiter einen Ruf als göttliches Wesen, welches in der Welt alles regelt und bestimmt und sogar über den Göttern steht verleiht.
    Es hört sich auch besser für mich an. Natürlich kann man den Meister/SL/.. Posten benennen wie man will. Wir könnten sogar, wenn wir wollten anstatt Meister/SL/... Fischbrötchen sagen, ohne dass es was an den "Rang"/ der Position des Meisters/SL/... ändert.

    Für mich ist es einfach ein Titel, der alles und nichts bedeutet und wie schon gesagt, passt der Begriff Meister mehr in das Setting.

  • Ja, für mich ist Meister einfach Gewohnheit.
    Hat sich 15 Jahre eingeschliffen bei mir "Meister" für den SL und "meistern" fürs Leiten.
    Inhaltlich haben die Begriffe für mich keine besondere Konnotation bzgl. des Spielstils etc..

  • Natürlich stammt der "Meister", wie auch die "Monster" wie "Ork", "Goblins", "Echsenmenschen" u.a. aus dem guten alten D&D - immerhin hatte es Kiesow ja für den deutschen Markt übersetzt. ;)
    Daher mag es nicht wenig verwundern das die ersten Abenteuer sich wie "D&D" anfühlten ... aber ist Spielleiter unbedingt besser?
    Klingt das nicht eher nach jemanden der durch das Spiel leitet = führt?
    Genaugenommen gibt es kein Begriff der die komplexe Arbeit des SL in einen Wort beschreiben kann: Er/sie ist Aventurien, Regieanweiser, Regelkenner und Improvisinist.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Na ja, beim Terminus Spielleiter ist wie beim Filialleiter stärker der Gedanke vertreten, dass man auch gerne mal einen produktiven Beitrag leisten kann, durch konsequent überzeugende "Arbeit" mal ein Lob verdient und es möglich ist mal im Ansehen zu steigen. Beim Meister sehe ich am anderen Ende am ehesten den Sklaven oder den Lakaien. Wer das sarkastisch einsetzen möchte, um in einer gut funktionierenden Gruppe Humor reinzubringen, oder aber bei einer schlecht funktionierenden Gruppe auf Missstände hinzudeuten, dem sei das überlassen. Spielleiter ist für mich halt ein diplomatischerer Begriff... Ob er die tatsächliche oder eine gewünschte Realität darstellt, sei mal dahingestellt. Mitunter stünde einem Filialleiter der Titel "Meister" besser ;) Zum Glück setzt der Filialleiter bei unserem Arbeitsplatz nicht auf autoritären Führungsstil...

    Mathematics is just a form of historicity. You can tell anecdotes, digress and get to the point. Every story, fictional or real, represents the cosmos as a mathematical formula. It is part of the cosmic game, the juggling of stardust and energy, because our brains and hence any discourse are just an expansion of what we call the universe. We are the spaceship, we are the captain and we are part of space. Beyond that, there is no truth to be found.
    See you, space Cowboy!

    Schreibwerkstatt – Work in progress…

  • Wir reden fast ausschließlich vom "Meister" und bei uns wird "gemeistert" und nicht "gespielleitet". Dabei haben wir uns wenig semantische Gedanken gemacht oder versucht tiefenpsychologische Wurzeln zu ergründen. Der Begriff wird einfach seit DSA1 verwendet, weil er damals so eingeführt wurde. Meister ist für mich ein weitgehend neutraler, eher positiv besetzter Begriff außerhalb von DSA: Handwerksmeister. Da dieser aber mit dem DSA-Meister ähnlich viel zu tun hat wie der Zylinder im Motor mit dem auf dem Kopf ist es mir aber egal, wo das Wort "Meister" sonst noch verwendet wird.

    Wobei ich mit fortschreitendem Alter zum "Alten Meister" mutiere, und das sollte eigentlich ein erhebendes Gefühl sein....hält sich aber irgendwie in Grenzen.....
    ;)

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

    Einmal editiert, zuletzt von Eisvogel (8. September 2015 um 09:45)