Wie einen Kreuzgang aventurisch nennen?

  • EDIT Schattenkatze: Dieses Thema wurde aus den Kleinigkeiten ausgegliedert.

    Hey Leute eine Frage:
    Gibt es ein IT-Synonym für "Kreuzgang"?
    Immerhin gibt es auf Dere kein Christentum. Und wo kein Christentum, da gibt's auch keine Kreuzprozessionen nach denen ein Gang benannt werden könnte.

    ("Lichthof" ist mir bekannt, aber das gibt nicht wirklich die Bedeutung des Wortes "Kreuzgang" wieder)

    LG FP

    Selten online. Meistens weil Regelwerke unklar sind.
    Zum Spieler geschaffen, zum SL berufen.

  • Gab es Aventurisch einmal einen derart großen, religiös motivierten Krieg? In Kheft gab s wohl einen Praiostempel, aber war der je ein Ziel einer "Zurückeroberung"? Diverse Maraskanfeldzüge gegen die "Ketzer" dort oder die Reconquista (angelehnt an die gleichnamige "Befreiung" Spaniens von den muslimischen Mauren) könnten in diese Gegend passen, aber sonst...

  • @Windweber Du verwechselst da jetzt aber nicht den Kreuzgang mit einem Kreuzzug, oder? Ansonsten, wäre doch gerade aus der jüngeren Geschichte der Al'Anfanische Khomkrieg das Paradebeispiel für einen umfangreicheren, religiös motivierten bzw. gerechtfertigten Krieg.

    Einmal editiert, zuletzt von Kearnaun (7. August 2016 um 22:08)

  • Ich glaube er fragt nach dem mittelweg in einer Kirche?! Dieser breite Pfad vom Eingang zum Altar... Ich glaube da wurde wirklich Kreuzgang und Kreuzzug verwechselt. Auch wenn ich die Frage dann recht merkwürdig finde :D

  • Die Bezeichnung Kreuzgang, so meine kurze Recherche, leitet sich womöglich/vermutlich daher ab, dass Prozessionen oft in einem Kreuzgang beginnen und eben ein Kreuz dabei voran getragen wird. Man hat sie nicht nach ihrer Funktion oder praktischen Anwendung benannt, sondern einen christlichen Namen gegeben,
    Unter dem Gesichtspunkt dürfte ein Kreuzgang inneraventurisch tatsächlich anders heißen.
    Rein architektonisch kann es die geben, da deren Aussehen, Form, Grundriss und Funktion oder sonst was nichts mit Kreuzen zu tun haben.
    Da es ein in der Regel halb offener Säulengang ist, könnte man ihn auch einfach so nennen.

  • @Schattenkatze:
    Ja, die Onlineduden Definition hatte ich auch gefunden.
    Und bevor das hier noch ein ganz übles X/Y-Problem wird fange ich glaube ich mal bei der Wurzel allen Übels an:
    Ich plane für ein Abenteuer eine Führung durch ein Kloster, geleitet soll die von einem alten Maurer werden, der sich über die Architektur auslässt und dessen Beschreibungen (vor allem des "Kreuzgangs") später noch wichtig werden.
    Dem Alten "Lichthof" und "Säulengang" in den Mund zu legen geht imho überhaupt nicht. Die meisten anderen Bestandteile von Kirchen/Bauwerken haben Namen die funktionieren (Allerheiligstes, Chor, Sakristei, etc.), aber der Kreuzgang eben nicht.

    Wenn auch hier niemand irgendwo ein Pendant dazu gelesen (oder eine gute Idee) hat, dann würde ich das ganze einfach an die entsprechende Gottheit anpassen und "Gänsegang", oder "Saatgang" nennen, in Anlehnung an die Idee, dass der Bereich nach den Prozessionen die dort stattfinden benannt wurde.

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  • Zwölfgang vielleicht. Oder einfach Dodekagon, also zu deutsch "Zwölfeck".

    EDIT: Kreuzgang würde, wenn ich das mit dem irdischen vergleiche, sogar auch gehen. Immerhin kommt das Kreuz, wie wir es kennen, vom "Sonnenkreuz": Also die zwölf Tierkreiszeichen angeordnet um die Sonne. Es gibt im Mittelreich zwölf Götter. Diese könnte man durchaus gleich anordnen, sodass man, wenn man den Weg über das "Keltenkreuz" nimmt, wieder zum christlichen Kreuz kommt.
    Ja, okay, Jesus wurde gekreuzigt. Das ist eine bekannte Hinrichtungsmethode. Aber man kann da auch eine Metapher rauslesen, dass Jesus, der letzte Sonnenmessias, auf das Kreuz der Zwölf Tierkreiszeichen gekreuzigt wurde.
    Über das Dodekagon/Dodekaeder, in dem die Zwölf Götter angeordnet sind, kann man also auch leicht zum Kreuz kommen.

    "Das schlimmste Monster in Aventurien? Nennt sich Meister. Sitzt vor dir am Tisch."

    Einmal editiert, zuletzt von Harock (8. August 2016 um 10:55)

  • Wiewäre es mit Flügelgang? Die Seitengänge wären dann gleichsam die Flügel, unter der "Mutter" Travia ihre Küken, die Gläubigen, versammelt. Passt auch zur Gans.

  • Ich hab's gerade nicht vorliegen, aber hat mal jemand die Beschreibungen im Armorium Ardariticum oder in Ritterburgen & Spelunken geprüft, wie man dort die entsprechenden Bauabschnitte nennt?

    Egal, was die Frage ist - Schokolade ist die Antwort!

  • Hmm, ich könnte mir gut vorstellen, dass jede Kirche da ihre eigenen Varianten hat und es in einem Kloster zwar einen zentralen "Gang" gibt, aber der je Gott anders heißt und auch aussieht:

    • Praios: Sonnenweg, ein rundes oder achteckiges Konstrukt, was grob eine Sonne darstellen soll. Es liegt prinzipiell nach Süden ausgerichtet und ist vollständig unbeschattet, so dass zu jeder Tageszeit die Sonne darauf scheinen kann
    • Rondra: Schwertgang, einem Kreuz also relativ ähnlich (eventuell auch mit dem Rund des Schildes verbunden), der genug Platz bietet, um dort Schwerttänze und Schattenkämpfe zu machen
    • Efferd: Die Welle, ein verschieden gebogener Gang, meist über oder in einem Wasser (wenn an der Küste, direkt im Meer, sonst wenigstens über einen künstliche angelegten Teich oder etwas in der Art)
    • Travia: Der Flügelgang, der daran erinnern soll, dass man "Unter Travias Fittichen" ist. Er ist überdacht, schützt vor Sturm und Wind und bietet dem müden Reisenden einen Ort zum Erholen (mit kleinen Bänken und Tischen auf denen auch gerne mal ein Essen stehen kann). Dazu ist es der Ort an dem die heilige Gänseschar die "Rasenpflege" übernimmt
    • Boron: Das gebrochene Rad. Eine Gang, der eben Borons Symbol widerspiegelt. Vom Prinzip her dem eigentlichen Kreuzgang wohl am ähnlichsten
    • Hesinde: Das Labyrinth. Eben jenes, in dem man ungestört nachdenken kann. In manchen Klöstern munkelt man gar, dass die Allweise das Labyrinth sich bewegen lässt, so dass selbst jene, die Jahrzehnte im Kloster leben, jeden Tag aufs Neue das Rätsel des Labyrinths Lösen müssen
    • Firun/Tsa/Phex: Haben die überhaupt Klöster? Wüsste ich jetzt nicht, passt auch zu keiner der drei Gottheiten so wirklich. Wenn ja, dann hätte ich bei

      • Firun: Der Weg - eine äußerst unbequeme Angelegenheit mit spitzen Steinen, dornigen Büschen und ähnlichem, was die Gläubigen barfuß durchwandern, um sich sowohl abzuhärten, als auch zu lernen, wie man sich gut in der Wildnis bewegen kann
      • Tsa: Yolo, Alter! Tsa macht was sie will! Ihr Weg heißt "Das Farbenspiel" und zeichnet sich oft durch verschiedene Wasserspiele, in denen sich das Licht bricht, buntes Glas und komplexe, immer wieder veränderte Lichtspiele (FlimFlam Artefakte, Laterna Magica Sachen usw.) aus. Bunt eben. Oder Spiel. Geht ja auch: Hüpfspiele mit bunter Kreide auf den Boden gezeichnet, überhaupt bunte Zeichnungen, auch an den Wänden überall. Wer hierher kommt, kann sich ganz seiner Kreativität hingeben
      • Phex: Der Weg des Fuchses. Kennt jemand hier den Film Verlockende Falle? Eben so etwas: Ein Hindernisparcour, den es zu überwinden gilt und in dem allerlei kleine Fallen und Widrigkeiten, aber eventuell auch der ein oder andere Schatz versteckt ist. Wer sich clever anstellt, dem soll es hier gut ergehen. Er wird jeden Tag von einem anderen Klostermitglied angelegt und das Ziel ist es, dass möglichst wenige den Parcour wirklich schaffen können. Je einfach er ist, desto schlechter für den Anleger.
    • Peraine: Der Garten. Hier kann alles von Zen-Garten, über Kräutergarten bishin zu einer kleinen Obstplantage in ordentlichen Formen stehen. Wer sich hinein begibt, pflegt diesen und legt immer wieder etwas Neues an, erntet oder sät. Auf dem Boden, mit Erde in den Händen und dem Geruch von Peraines Gaben in der Nase besinnt sich der Gläubige auf die Werte seiner Göttin
    • Ingerimm: Der Stollen. Sein "Kreuzweg" liegt immer unterirdisch und ist durch eine Mischung aus Fackeln/Feuern und zahlreichen Edelsteinen, Mineralien und Metallen, welche ihn ausschmücken gekennzeichnet. Hier kann man die Gaben Ingerimms in Ruhe studieren. In kleinen Nischen finden sich zudem Möglichkeiten kleinere Werkstücke als Form der Meditation anzufertigen (Minus die eigentliche Schmiedekunst, dafür haben sie ja dort extra Orte). Hierbei kann man von Schneidertischen bis Töpferscheiben alles finden, was in der jeweiligen Region so üblich ist.
    • Rahja: Der Weinberg/Rosengarten. Das kann alles mögliche sein. Manchmal wortwörtlich ein Weinberg in dem die Gläubigen Rahjas Trunk anbauen, ernten, aber auch den Wein selbst herstellen, in dem sie die Trauben zerstampfen. Ebenso ist aber ein romantischer Garten in dem man sich den schönen Künsten oder seinem Partner widmen kann. Von hier aus ist es auch nie weit zu den Pferdeställen, deren Wiehern man hier stets irgendwie im Hintergrund hören kann...

    Das wären so meine Vorstellungen dazu. In kurz: Ich habe mich in Aventurien von der Vorstellung eines mittelalterlichen Klosters (außer bei Boron, da finde ich das wirklich irgendwie passend...also Punin Boron versteht sich) gelöst und versuche da wirklich Gott für Gott zu überlegen, wie so etwas aussehen könnte, zumal diese ja auch nicht nach Geschlechtern getrennt sind und ähnliches, so dass sich doch ein eigenes Bild ergibt.

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Nanana, dies hat nun weniger mit dem Glauben zu tun sondern mit der Bauweise:
    "Bez. für den meist gewölbten Umgang um den rechteckigen oder quadratischen Innenhof des Klosters, der sich zum Hof hin in Bogenstellung öffnet."
    Meist befand sich im Hof ein Garten wo sich Mittig sich 4 Wege kreuzförmig trafen. Alle wichtigen Klostergebäude liegen an diesem Hof. Diese Klosterform (mit Kreuzgang) geht auf Pachomius zurück; Kreuzgang bereits auf dem Plan von St. Gallen (820).

    Kreuzgang – Wikipedia

    Theoretisch kann "Kreuzgang" und Hof durch "Garten der Hesinde" etc. ersetzt werden, da Hof und "Gang" zusammengehören.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ein Kreuzgang ist ja in erster Linie ein Ort der Meditation und nicht, wie weiter oben angeführt, Ausgangspunkt für Prozessionen o.ä.

    Ehnys Vorschläge finde ich sehr schön. Wenn du nur ein Synonym suchst, in dem das Wort "Kreuz" nicht vorkommt (wieso eigentlich nicht? Gibt es in Aventurien keine Wegkreuzungen?), könnte man "Atrium" oder "Patio" oder "Wandelgarten" sagen.

    wir halten noch immer / die wolkenfäden fest in den händen / das versprechen: ich webe dir ein kleid aus traum und dunst und zuversicht / damit du es schön warm hast / im augenblick der zählt

    seebruecke.org

    mission-lifeline.de

    sea-watch.org

  • Ich habe verschiedene Quellen gefunden, die besagen, dass der irdische Kreuzgang vermutlich (durchaus mit Betonung auf vermutlich, da es so recht gesichert eben nicht ist) deshalb Kreuzgang heißt, weil dort Prozessionen begonnenen wurden, nicht, weil seine Bauweise etwas mit einem Kreuz zu tun hat, und er auch nicht nach seiner Funktion benannt wurde.
    Die Authentizität der Quellen schätze ich nicht ein, es war eine kurze Suche im Internet, aber mehrere haben das mit dieser vermutlichen Herkunft angegeben.

  • R&S164, der Tempel des Boron hat einen Mittelgang und einen Bogengang.
    R&S168, der Tempel der Hesinde hat ein "Kreuzgratgewölbe", der Rahjatempel einen umlaufenden Säulenumgang.

    Egal, was die Frage ist - Schokolade ist die Antwort!

  • Die Antwort ist - wenn man TTT (oder Q1) glauben mag - einfach: Innenhof. Jedenfalls so heißt es in der Klosterbeschreibung; "mit Säulen umringten Innenhof, dem ruhevollen Mittelpunkt der Anlage."

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Am Ende ist es vor allem wichtig im Spiel das jeder versteht wovon die Rede ist. Eine Beschreibung macht wenig Sinn, wenn man den Kernbegriff als Errata nachreichen muss.

    Während ich denke das es durchaus völlig legitim ist nach Alternativen Bezeichnungen zu suchen, wäre es doch genauso eine Option den gegenteiligen Weg zu gehen und stattdessen einfach eine alternative Herleitung zu suchen. Dann heißt der Kreuzgang eben nicht Kreuzgang, weil da immer wer mit nem Kreuz drin rumgelaufen ist, sondern weil... ein Architekt namens Erewin Kräutzinger der erste war, der so ein Ding gebaut hat und dann hat sich das namentlich so verschliffen. Oder so änlich. ;)

    Schließlich heißen Magier bei DSA ja auch Magier und das obwohl es gar keine zoroastrischen Priester gibt, die, auf Basis einer indogermanischen Wortwurzel, Magi hießen. Ebenso kein Avatar ohne Sanskrit, kein Dschungel ohne Hindi.

    Das ist wie Pandoras Box. Stört ja auch kaum jemanden, dass der Schwertkönig genauso hieß wie der letzte Hochkönig von Irland. Okay, DAS stört mich. Aber nur ein bischen. ;)

    Ansonsten Wandelgang, Galleriegang, Hofgang, Innenhof oder auch einfach: Atrium. Pseudo-Latein gibt es in Aventurien schließlich.

  • Atrium lasse bitte auf den Zyklopeninseln. Da das "Kreuz" als kultisches Symbol in Aventurien unbekannt ist, würde ich auf alle ähnlich bestimmten Bezeichnung verzichten.
    Unter Kreuzung versteht jeder was gemeint ist, ebenso weiß spätestens seit Heer-der-Ringe was ein Magier ist ... und nr kündige Chronisten dürften den irdischen Ursprung des Begriffes kennen. Andere können zu kreuze kriechen ...

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)