Beiträge von Rattazustra

    Was er mal war, spielt doch eigentlich keine Rolle. Menschen kleiden und rüsten sich, basierend darauf, was sie SIND.

    Wenn er aktuell als Entdecker unterwegs ist, dann ja wohl nicht in Garethien. Viel zu entdecken gibt es da ja nicht. Wo auch immer er ist und was auch immer er tut, seine Rüstung sollte diesen Umständen entsprechen. Wenn er das Eis des Nordens erkundet, dann bieten sich einheimische Rüstungen aus Fell an, sowie ein Kettenhemd. Wenn er die Dschungel des Südens erforscht, dann wird er wohl eine lokal verfügbare Rüstung tragen. Beispielsweise einen Küraß. Rüstungen müssen ja auch vor Ort repariert werden können, wenn sie benutzt werden. Und man will ja nicht auffallen, wie ein bunter Hund.

    Wenn du es klischeehaft willst, bietet sich Küraß und Morionhelm an, sowie optional Arm- und Beinpanzerung aus Platte oder Leder. Das hat den Vorteil, dass man es leicht und sehr schnell ergänzen kann. Einen Küraß kann man obendrein genauso wie einen Morion auf einem Packtier verstauen und ihn trotzdem innerhalb kürzester Zeit anlegen. Wenn man einigermaßen auf Zack ist und eine Person hat die hilft, dauert das weniger als eine Minute. Obendrein ist ein Küraß haltbar, gut zu reparieren und erfordert kein spezielles Training. Man muss nicht lernen damit umzugehen. Und man kann fesche Arm- und Beinkleider dazu tragen. Dann sieht er gerüstet aus wie ein horasischer Söldner.

    Stinkbomben gehen immer. Zum Beispiel Glas- oder Tonkugeln mit Buttersäure gefüllt. Vor allem von Nutzen, wenn der Feind eine gut zu haltende Position hat.

    Auch nützlich sind Krähenfüße. Eine Schleuder kann 3-4 Krähenfüße der richtigen Machacht ineinander verschachtelt verschießen, eingeschlossen in ungebackenen Ton. Bei Aufschlag zersplittert das Geschoss und verteilt die Krähenfüße. Da Aufschlagenergie und Präzision recht bedeutungslos sind, kann man diese Geschosse in sehr schneller Folge abschießen. Die Römer haben das gemacht, um auf Distanz die Bewegungsfähigkeit von Kavallerie und leichter Infanterie einzuschränken.

    Ätzkalk ist auch prima. Dünn ummantelt mit Ton und dann gegen feindliche Schilde donnern. Aufschlag -> Ätzkalkpulver zerstäubt -> Gegner erblindet oder hustet sich blutig zugrunde. Ätzkalk war so der Star unter den vormodernen Chemiewaffen.

    Mehrschichtige Kugeln könnten mit einem Kern aus Gift in Wasser- oder Alkohollösung gefüllt sein, ummantelt mit einer Isolationsschicht, gefolgt von einer Ätzkalkschicht, gefolgt von einem äußeren Mantel. Ein harter Schlag führt dann zur Reaktion des Ätzkalks mit Wasser, was Hitze erzeugt und giftige Dämpfe freisetzt. Die Chinesen haben sowas mit Arsen gemacht auf einem technischen und wissenschaftlichen Stand, weit hinter dem von Mittel- und Horasreich.

    Historisch gibt es grob 4 Varianten von "Schuppenpanzern"

    Die Schuppen bestanden aus Metall, Leder, Horn, Knochen oder Holz. Überwiegend, aus naheliegenden Gründen, aus Metall oder Leder.
    1. Schuppen, genietet oder genäht auf Leder oder Stoff
    2. Schuppen, untereinander verbunden mit Bändern oder Kettenringen

    3. Schuppen, untereinander verbunden, stark überlappend und oft vertikal im Wechsel, mit Bändern

    4. Schuppen, mit Kettenringen auf ein unterliegendes Kettenhemd aufgebracht

    Die Römer trugen zumeist Variante 4 und 1 und bevorzugten diesen Rüstungstyp aus ästhetischen Gründen bei Standartenträgern und nannten sie Lorica Plumata. Dominiert hat dabei nach aktuellen Erkenntnissen die Variante 4 und die Schuppen dienten vor allem als Zierde, mit geringem Schutzwert abseits des unterliegenden Kettenhemds.

    Mongolen, Wikinger und Kiever-Rus benutzten Variante 3 und trugen sie über Tuchrüstungen und Kettenpanzern.
    Die Spiegelpanzer der Inder, die wir bei den Tulamidenvölkern Aventuriens wiederfinden, sind Variante 4 mit mehr Kettenhemdanteil und weniger (dafür größerer) Schuppe, ohne Überlappung mit Ausnahme des Schulterbereichs. Aufgrund der mangelnden Überlappung dann nicht mehr als Schuppenrüstung bezeichnet, technisch aber das gleiche Grundkonzept.

    Viele Elemente und Konzepte der Kettenpanzerfertigung sind daher auf einige Formen von Schuppenpanzer anwendbar, weil es sich bei diesen um einen Kombinationsrüstungstyp handelt.

    Regelmechanisch ist das aber bedeutungslos, da hier nicht nach tatsächlichen, handwerklichen Kriterien geregelt wird. Im vorliegenden Fall ist es, wie bereits mehrfahr erwähnt, eh ein Schreib- und C/P Fehler.

    Gewinn eine vergleichende Probe in Raufen, nimm die effektive QS als Erleichterung für eine vergleichende Probe Kraftakt und wer gewinnt, der hat das Messer. Wenn das der ursprüngliche Besitzer ist, bekommt er einen Passierschlag. Fertig.

    Zeigt und sagt eigentlich alles.

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    Da hast du eine Rüstung, die der zeitgenössischen Mode nachempfunden ist UND es enthält sogar noch das Wort "Mode" als Bonus. Und derartige Rüstungen waren keine völlige Seltenheit. Mir sind mehrere verschiedene Exemplare bekannt, die diese Stoßrichtung verfolgen.

    Mode ist, vor allem historisch, beinahe immer vor allem Repräsentanz. Das zu trennen ist völlig sinnfrei. Auch heute ist Mode noch zu einem wesentlichen Anteil Repräsentation, wenn auch diffuser, wirrer, ungezielter.

    Wenn ein Ritter bestimmte Farben trägt, seine Rüstung schmücken lässt auf diese oder jene Art, dann ist das absolut Mode.

    Davon abgesehen fielen mir spontan ein gutes halbes Dutzend an Beispielen ein, die das nur umso deutlicher unterstreichen würden. Auch das Modekonzept in direktem Zusammenhang mit bestimmten Rüstungsformen ist mir schon untergekommen. Sogar bis hin zur Plattenrüstung.

    Letztlich ist das alles vor allem eine Geld- und Talentfrage.

    Dinge malen, die es so ungefähr, irgendwie, möglicherweise gegeben hat oder die man bereits aus anderen Interpretationen und Klischees kennt, ist leicht. Sehr leicht.

    Jede Neuentwicklung und plausible Weiterentwicklung erfordert aber weit mehr Sachverstand und Fachkompetenz.

    Designer ≠ Grafiker

    Die meisten Rollenspiele werden von Grafikern illustriert, davon viele Hobbyisten und nicht wenige völlig unterbezahlt. Nur die allergrößten Verlage können sich Grafiker leisten, die auch noch Fähigkeiten als Designer mit an den Tisch bringen und entweder bezahlt man die dann auch noch dafür, sich richtig in die Materie einzuarbeiten, oder man muss hoffen, dass sie zufällig ein privates Interesse an genau dieser einen, exotischen Sache haben. Wie Rüstungen, zum Beispiel.

    Warum sollte ausgerechnet bei Rüstungen etwas funktionieren, was bereits bei Waffen auf ganzer Linie scheitert? Und Waffen sind leicht. Rüstungen sind viel schwieriger.

    Ich fürchte man muss da die eigenen Erwartungen ein wenig dämpfen.

    Karten, Buch und Schuber sind richtig, richtig, richtig großartig geworden.

    Danke für das Lob! Das ist der halbe Lohn der ganzen Arbeit. ^^

    Ich hab ein richtig schlechtes Gewissen bei dem Preis... habt ihr daran überhaupt noch was verdient?

    Jeder weiß doch, dass man mit Rollenspielprodukten fett reich wird. 8o

    Das Crowdfunding hat vor allem ermöglicht, dass wir dieses Projekt realisieren können. Gewinn ist dabei nicht abgefallen. Erst recht nicht, nachdem wir mutwillig die Kosten nochmal immens gesteigert haben, indem wir das Buch auf zwei Bücher teilten (doppelte Buchbindekosten), die Fadenheftung spendierten, einen Buchschuber dazu erdachten und noch so ein paar andere Dinge besser, schöner, nachhaltiger, umweltfreundlicher oder haltbarer machten, als es anfangs mal gedacht war. Wir müssen schon noch ein paar Exemplare von Buch und Karten im regulären Verkauf loswerden, damit sich das rechnet.

    Verdient haben wir bislang daher noch nichts damit, aber gelohnt hat es sich allemal. :saint:

    Alle die uns unterstützen möchten, können das tun indem sie Buch und Karten kaufen (so sie das noch nicht getan haben), sie anderen empfehlen (oder schenken 8o ) Posts in Social Media liken und teilen oder auch ganz direkt durch Unterstützung unseres Patreons, über den man dann zusätzlich auch noch die jeweils aktuellen Karten digital im Voraus bekommt.

    Die SCs retten einen alte, schratigen Goldgräber davor, von seinen Kreditgebern entführt zu werden. Auch weil er sonst Informationen weitergeben könnte, die ihnen schaden würden. Dazu helfen sie ihm, aus dem Fenster eines Hauses zu steigen, die Außenwand entlang zu klettern und dann durch das Haus nach unten zu fliehen, wo ein Karren bereitsteht, um ihn heimlich davon zu schaffen.

    Der alte Goldgräber hat schrecklich schlechte Zähne, Mundgeruch, ein Triefauge, spuckt ständig, ist fürchterlich versoffen, trägt nur Stiefel, lange Ganzkörper-Unterhosen (die mit Arschklappe) und einen speckigen Hut, wohnt als Dauergast in einem Hurenhaus und ist schwer nierenkrank und gelbsüchtig. Außerdem ist er ziemlich vulgär. Als ich bei der Fluchthilfe während einer kurzen Tempoipause auch noch erwähnte, wie er sich mit den Fingern durch die fettigen Haare seines zauseligen Bartes fährt, irgendetwas undefinierbares aus seinem Bart entfernt und "für einen kurzen Moment zu überlegen scheint, ob er es, anstatt es fortzuschnipsen, in den Mund stecken sollte" sagte meine Frau:

    "Dieser Kerl ist sooooo widerlich. Wenn er jetzt auch nur noch ein µ widerlicher wird, als er es bereits ist, höre ich auf ihn zu retten. Schluß, aus, basta. Egal wie schlecht das für uns sein mag. Dann ist er amtlich und offiziell zu widerlich, um eine Rettung zu verdienen." <X

    Fair enough. :D

    Der orkische Reiterbogen ist auch ein Kompositbogen, hat aber wie die mongolischen und hunischen Bögen eine sehr hohe Zugkraft, die in meinen Augen wenig zum zierlichen Körperbau der Elfen passt.

    Das ist aber ein ganz grundsätzliches Problem. Ausnahmslos jeder Bogen, der ordentlich was leistet, hat auch eine hohe Zugkraft. Das liegt in der Natur der Sache.

    Das alleinige Konzept der "schwächlichen Elfen" die trotzdem Bögen verwenden ist eben Unfug. Wenn Elfen in Wald und Steppe leben, mit Bögen jagen und dementsprechend viel Fleisch essen, dann haben sie vermutlich Waschbrettbauch und sehr kräftige Arme. Wenn sie die nicht haben, benutzen sie auch eigentlich keine Bögen. Armbrüste wären da eher passend. Zwerge hingegen sind ja stark. Die würden wohl Bögen benutzen. 8o

    Dass das nicht so ist, ist eine aktive Setzung wider Sinn und Verstand. Daraus kann man dann aber auch nichts ableiten.

    Wenn Waldelfen kein Problem mit ihrem Waldelfenlangbogen haben, dann haben Steppenelfen auch kein Problem mit Steppenelfenbögen. Wieviel Zugkraft die dann haben sagen die Regeln ja auch nicht und damit niemand zu viel darüber nachdenkt ist Aventurien ja Rassenideologisch segregiert bei den Waffen. Die Waffen selbst sorgen für die Blutsreinheit ihrer Nutzer, durch mythische Rassenerkennungssensoren, die Unwürdigen die Benutzung erschweren. ;)

    Bei einer rein logischen Betrachtung kommt ja auch hinzu, dass spezifische Boni, die irgendwas mit Pferden zu tun haben, genauso unsinnig wären. Der Bogen ist ein Objekt. Der weiß nicht, was der Elf unter dem Hintern hat. An sich weiß er ja nicht einmal, ob es überhaupt ein Elf ist, aber DSA Waffen sind eben rassistisch. Geschenkt. Dennoch weiß selbst ein rassistischer Bogen nicht, auf was der Elf sitzt. Boni beim Reiten sind völliger Quark. Reiterbögen sind beritten nach realweltlichen Kriterien betrachtet vom Pferd aus genauso wirksam, wie zu Fuß. Nur der Schütze selbst ist als taktische Einheit mit Pferd wirksamer. Allerdings ist man als Kämpfer mit Pferd auch wirksamer, wenn man nur ein Messer hat. Messerkämpfer ohne Pferd vs. Messerkämpfer mit Pferd? Der mit Pferd gewinnt. Steinwerfer? Gleiches Ergebnis. Alle anderen Faktoren identisch, gewinnt fast immer der Reiter.

    Und ob man vom Pferd aus gut schießen kann hat auch nichts mit dem Bogentyp zu tun, sofern der Bogen nicht gerade zu sperrig ist und mehr als nur die Arme benötigt. Einen Langbogen kann man da natürlich vergessen. Nicht nur, weil der zu groß ist, sondern auch, weil man den nicht nur mit den Armen schießt. Da arbeitet der ganze Körper. Man lehnt sich regelrecht in den Bogen. Gut zu sehen bei historischen Kriegsbogendarstellungen.

    Das Kernproblem ist beim Elfenbogen ja, dass der normale Elfenbogen bereits die Munchkin-Version des Kurzbogens ist. Der lässt kaum noch regelmechanische Stellschrauben übrig. An sich wäre es ja passend, wenn er schneller schießen könnte, aber dafür weniger Schaden macht. Dummerweise hat er aber bereits die maximale Feuerrate. Der normale Elfenbogen hat hingegen den Waffennachteil, dass er nicht vom Rücken eines Pferdes benutzt werden kann. Fein, aber dafür hat er ja auch einen Waffenvorteil. Analog zu den Eichmaßwaffen wie Langschwert, Speer und Streitkolben könnte man einen Elfischen Reiterbogen sehr einfach regelmechanisch umsetzen, indem man ihn zum Eichmaß macht und ihm im Gegenzug zum Elfenbogen schlicht die Vor- und Nachteile streicht. Kein Bonus mehr auf präziser Schuss, dafür kein Reittierverbot mehr.

    Etwas das bei Bögen vs. Armbrüsten zu beachten ist, ist das ein Armbrustbolzen nur zwei Stabilisatoren hat, Bogenpfeile hingegen 3-4. Auch das sogenannte "Archer's Paradox" existiert nahezu nicht bei der Armbrust, da Armbrustbolzen viel steifer sind als Pfeile und nur durch die Beschleunigungskompression leicht schwingen können, allerdings nie den Bogenstab umkurven müssen.

    Bogenpfeile haben daher eine größere Stabilität auf mittlere Reichweite, denn sie können durch ihre Federn in eine stabilisierende Rotation versetzt werden, was bei Armbrustbolzen nur wesentlich schwächer funktioniert. Einige Bolzen drehen auch, aber weniger und nicht selten überhaupt nicht. Pfeile bekommen außerdem eine Schwingungswelle mit auf den Weg. Diese lässt zwar schnell nach, wirkt sich aber auf einen großen Teil der Flugstrecke aus. Objekte in Rotation und Schwingung sind stabiler gegenüber äußeren Einflüssen wie beispielsweise Wind und leiden weniger unter Ungenauigkeiten aus initialen Einflussfaktoren, da diese in verschiedene Richtungen wirken, anstatt nur in eine.

    Der gleiche Effekt sorgt jedoch dafür, dass Pfeile auf wenige Meter große Probleme mit manchen Panzerungen haben, da der Pfeil aufgrund der ihm bereits innewohnenden Schwingung eher von einer sehr festen Rüstung abspringt und zudem auch grundsätzlich biegsam ist, was auf alle Reichweiten diesen Nachteil mit sich bringt.

    Bei Platte ist das egal, weil ein Bogen die ohnehin nicht durchschlägt, aber bei einer leichten Brigantine, einer Schuppenrüstung, einem Lamellar, einer cuir bouilli und einem Linothorax macht es mitunter einen großen Unterschied.

    Erst am Ende eines Distanzschusses sind beide wieder gleichauf, weil sie de facto nur noch mit der Gravitation zu Boden fallen und dabei der Ausrichtung ihrer Aerodynamik folgend mit der Spitze voran fallen. Auch hier wirkt dennoch die Flexibilität des Bogens gegen ihn, wann immer ein Hartziel trifft. Bei Weichzielen ändert sich nichts.

    Dann kann man aber auch gleich aufhören, es Armbrust zu nennen. Das ist nicht weit davon entfernt einem Streitkolben die Eigenschaften "Kann Pferdekarren ziehen" und "Hat Marktrecht in einem Tagesmarsch um Gareth" zu verpassen.

    Wenn du das willst, was du da beschreibst, führe lieber Hakenbüchsen ein. Die knallen und stinken dann noch als Bonus. Wobei die dafür erstmal sehr ungenau sind... Vielleicht überspringt man das ja auch einfach und geht direkt zur Muskete mit Polygonallauf. :/

    Übrigens kann man Armbrüste im Wald bauen. Nur keine brauchbaren. Das ist aber okay, denn brauchbare Bögen kann man "mal eben so" im Wald ebenfalls nicht bauen. Außer mit "mal eben so" ist gemeint, dass man ein halbes Jahr bis Jahr im Wald ist, man im Wald irgendwo eine Hütte oder eine super Höhle hat und es in der Gegend nicht zu feucht ist. Das beste, was man auf die Schnelle herstellen kann, sind Bögen für die Eichhörnchenjagd. Bereits Vögel haben zu gute Reflexe, um mit einem Selbstbogen einigermaßen sinnvoll jagbar zu sein. Außer man hat Glück und ist in einer Gegend, in der es Bambus gibt. Dann kann man in nur wenigen Wochen eine Armbrust oder einen Bogen bauen, die zur Kleintierjagd taugen bis Zwergreh-Format. Kann man dann auch mit den Fröschen kombinieren, die ein paar Leute so gerne lecken...

    Ganz grundsätzlich erfordert das Prinzip der Armbrust aber keine höhere Technologie als der Bau von Bögen. Es braucht noch nicht einmal einen Wald. Sonst hätten die Inuit es auch sehr schwer gehabt, Armbrüste zu bauen. 8o

    Nur plausibel ist es tatsächlich nicht. Eher genau das Gegenteil davon. Schnellfeuerarmbrüste nach dem Muster der Eisenwalder sind mit die unpräzisesten Armbrüste, die es überhaupt gibt, mit denen es sich nur sehr schwer zielen lässt. Wenn überhaupt. Das ist leider das, was passiert, wenn Autoren nicht wissen wovon sie schreiben und dann Dingen irgendwelche Eigenschaften andichten, die völliger Humbug sind und nicht selten das genaue Gegenteil dessen, was man erwarten würde.

    Aber DSA ist eben kein Versuch eine plausible Welt zu erschaffen, sondern vor allem eine abwechslungsreiche und chaotisch-vielseitige. Wenn man dabei gleichzeitig plausibel bleiben möchte, bräuchte man sehr viel Fachwissen und vor allem eine äußerst stringent in die Zukunft planende Redaktion mit einer umfangreichen Stylebible. Ich denke, das ist nichts, was man von Aventurien erwarten würde. Zumindest ist die Waffe so regelmechanisch komplex, wenn auch nicht wirklich glaubwürdig. Aber das merkt man ja auch erst, wenn man etwas von der Thematik weiß und das ist Fachwissen, dass man nicht haben muss, um ein Rollenspiel zu spielen.

    Ich schaffe es noch nicht einmal in 2-5 Sekunde enge Handschuhe nazuziehen ... die Dinge müssen ja auch richtig sitzen.

    Plattenhandschuhe gehen wesentlich schneller als jede andere Form von Handschuh. Unter anderem, weil sie nie verkrumpelt sind und du harte Stücke am Schaft hast, die du prima anpacken kannst. Genau genommen stopfst du einfach in einem Zug deine Hand rein und fertig.

    Gut, bie ausgebildeten Krieger, die dies so gelenrt haben mag es hinkommen (so bei Rüstungsgewöhnung II-III), aber nicht bei jedem.

    Das können nur die max. Werte sein.

    Also das sind alles meine Zahlen als ich jünger, gelenkiger und weniger mopsig war. Mit Gewöhnung und Übung hat das nur sehr wenig zu tun. Da gibt es nichts groß dran zu erlernen, was man relevant steigern könnte. Sobald man weiß, wie das geht, geht es auch. Und Rüstungsgewöhnung als Regelkonzept ist ein gamistisches Relikt ohne jede Basis in Plausibilität. Das ganze Konzept war schon immer extrem albern. Wie sehr eine Plattenrüstung behindert, hängt allein davon ab, wie teuer und maßgeschneidert sie ist. Wie sehr Kette behindert, hängt allein davon ab, wie viele Lederbändchen du hast und ob du ausreichend Muskulatur hast. Gambesons hingegen sind fies. Schwere Gambesons behindern echt übel.

    Zur groben Orientierung: https://www.youtube.com/watch?v=k24y_ZmxRHg

    Aus persönlicher Erfahrung:

    leichter Gambeson: 1-2 Minuten

    schwerer Gambeson: 2-5 Minuten

    Aketon: 1-5 Minuten
    Lorica Segmentata: 2-5 Minuten

    Kettenhemd, kurz: 15-30 Sekunden

    Kettenhemd, lang: 30-45 Sekunden
    Kettenhemd, fixiert: +1-5 Minuten
    Kettenbeinlinge: 1-2 Minuten

    Polsterhaube: 15-30 Sekunden

    Kettenhaube: 30-60 Sekunden
    Dragonerküraß: 30-60 Sekunden

    Arm- und Schienbeinschützer: 30 Sekunden pro Stück

    Kettenhandschuhe: 10 Sekunden pro Stück

    Plattenhandschuhe: 2-5 Sekunden

    Schwertgehänge, Gürtel: 15-30 Sekunden
    Schwertgehänge mit Ketten: 30-60 Sekunden

    Topfhelm: 2-5 Sekunden
    Morion: 2-5 Sekunden

    Schweinegugel: 10 Sekunden

    Halbplatte: 5-10 Minuten

    Vollplatte: 10-15 Minuten

    Gestechrüstung: 10-15 Minuten

    Einen Vorteil aus Helfern hat man bei den meisten Rüstungen nicht, denn die meisten Rüstungen sind dazu konzipiert allein angelegt zu werden. Zeit spart man vor allem bei fixierter Kette, 2+1 lagigen Ketten-Stoff-Rüstungen und bei Halbplatte, Vollplatte und Gestechrüstung. Bei allen davon spart eine, ein Helfer etwa 10% Zeit, 2 Helfer sparen etwa 20% und 3+ Helfer stehen einander nur im Weg und sparen ca. 10% Zeit

    Der Armbrustschütze als Allzeit bereiter Lauer-Schütze:

    4. Opportunistischer Schütze 20 AP

    Der Schütze lauert mit schussbereiter Armbrust während eines Kampfes auf den perfekten Moment für einen Schuss. Jede Runde darf er als freie Handlung 1w20 würfeln. Wenn er 5 oder weniger wirft darf er auf einen zufällig bestimmten Gegner einen Angriff ausführen, der nicht pariert werden kann und der doppelten Schaden nach Abzug von Rüstungsschutz verursacht. Für jede Runde in der sich keine Chance auf einen opportunen Schuss ergiebt, steigt der Wert der unterwürfelt werden muss um 5 für eine leichte Armbrust, 3 für eine mittlere und 2 für eine schwere.

    Eigentlich nur der Eisenwalder, und das ist einfach nur albern. So eine Armbrust findet man in lustigen Youtube Videos aber so eine Konstruktion hat sicher keiner aufs Schlachtfeld getragen.

    Eigentlich nur der Eisenwalder, und das ist einfach nur albern. So eine Armbrust findet man in lustigen Youtube Videos aber so eine Konstruktion hat sicher keiner aufs Schlachtfeld getragen.

    Doch, absolut. Die Koreaner und Chinesen haben das getan. Zu hunderten und tausenden. Die Dinger gab es von der billigen Bauernversion, die Giftpfeile verschoss und so etwas wie die Bauern-Shotgun ihrer Zeit war, bis hin zu schweren Marinevarianten, die schwere Bolzen feuerten und auf Schiffen montiert waren. Die Original Eisenwalder aus Kaiser Retos Waffenkammer wurde dabei direkt von einer mir vorliegenden Illustration einer chinesischen Repetierarmbrust abgezeichnet. Dabei fehlte es dem Zeichner aber an Sachkunde, um zu erkennen, dass seine Zeichenvorlage falsch war. Die Eisenwalder hat beim Abzeichnen ein paar Zusätzliche Detailfehler erhalten und wurde dann vollends absurd, mit der Neuzeichnung für die neue Edition. Das Prinzip hinter der Originalwaffe ist jedoch funktional und effektiv. Im Einzelkampf vor allem als Heimwehr gegen ungepanzerte Gegner (Räuber und Banditen) und dabei wirksam dank Gift. Im Masseneinsatz aufgrund des schieren Schussvolumens und der damit einhergehenden Chance Schwachstellen in Rüstungen zu treffen, wie Gesicht, Hände, Gelenke, Füße.

    was die DSA Regeln zum Beispiel nicht darstellen können war die Angst der gerüsteten vor dieser Waffe, im gegensatz zu einem Bogen konnte man mit einer Armbrust relativ problemlos eine Rüstung durchschlagen.

    Gut, dass die Regeln das nicht darstellen. Armbrüste taten das nämlich nie und niemand hat das historisch je geglaubt. Das ist ein moderner Mythos der genauso dumm und unsinnig ist, wie der vom Schildkrötenritter, der kaum aufstehen kann oder allein nicht aufs Pferd käme. Die panzerbrechende Wunderarmbrust ist ein Fiebertraum.

    Armbrüste sind bezüglich ihrer Durchschlagskraft gerade mal so auf Augenhöhe mit dem Bogen. Eine schwere Windenarmbrust mit über tausend Pfund Spannkraft kommt auf vergleichbare Leistung, wie ein Kriegsbogen mit etwa hundertfünfzig. Und Kriegsbögen können schwere Rüstungen weder problemlos durchschlagen, noch überhaupt. Der Pfeil trifft, der Pfeil zersplittert und fliegt in alle Richtungen auseinander, sofern er nicht direkt einfach so abprallt. Wenn er keine Lücke in der Panzerung trifft, schlägt er auch nicht durch. Nicht durch Plattenpanzer und selbst durch viele Exemplare der direkten Vorläufer- und Parallelpanzerungen wie Plattenmäntel und Brigantinen nicht. Mitunter waren die Splitter daher sogar gefährlicher, als die Pfeile und Bolzen selbst. Die kommen, wenn man sehr viel Pech hat, aus den unmöglichsten Richtungen selbst durch Sehschlitze und Atemlöcher.

    Auch herausragend treffsicher waren die meisten Armbrüste nicht. Es gab Scharfschützenarmbrüste, die sehr genau (für eine Armbrust) waren, mit Schnäpperschloss und Stechern, aber diese hatten eine dramatisch längere Ladezeit aufgrund des komplizierteren Mechanismus. Und selbst die konnten nicht die Präzision eines erfahrenen Kompositbogenschützen erreichen. Nur für Heckenschützen waren sie wirksamer, denn einen Kompositbogen kann man schlicht nicht aus oder durch eine Hecke auf ein vorbeireitendes Ziel abschnellen.

    Im Hundertjährigen Krieg hatten die Franzosen tausende Armbrustschützen in ihrer offenen Feldschlachten, diese haben dabei gegen die englischen Bogenschützen oft miserabel abgeschnitten

    Ich verstehe woher du das hast, aber das führt hier zu nichts. Geschichtswissenschaftlich ist das im Verlauf der letzten 20 Jahre sehr gut aufgearbeitet worden. Armbrüste und Bögen haben jeweils eigene Stärken und Schwächen, Schlachten haben unterschiedliche Phasen und Dynamiken und der der Bogen ist weder besser als die Armbrust, noch hat er über sie triumphiert. Beide hatten ihre Tage und mal schnitt die eine Waffe besser ab, mal die andere. Die Franzosen haben diesen Krieg übrigens gewonnen und zwar ohne die Taktiken und Waffen ihrer Gegner zu adaptieren. Auch am Ansehen professioneller Armrbsutschützen änderte dieser Krieg nichts. Hat eine Seite in diesem Krieg Fehler gemacht, die schwere Folgen hatten? Ja. Beide.

    Lass uns diese Büchse nicht weiter aufmachen. Da müsste ich jetzt viel zu weit ausholen, um dir zu erklären warum du da falsch liegst.

    Das trifft auf absolut jeden Schützen zu!

    Nein. Das ist vollkommen falsch!

    Das trifft auf Bogenschützen eben explizit nicht zu und ist genau das, was Bogenschützen für die Engländer und auf Schiffen attraktiv machte.

    Die Rolle eines Bogenschützen ist es mitunter aus direkter Nähe zum Scharmützel zwischen den eigenen Kämpfern hindurch in den Nahkampf zu schießen. Aus Distanzen zwischen kaum mehr als 2-5 Metern. Das funktioniert nur mit dem Bogen, weil die Armbrust nicht die dafür nötige Schussfrequenz erreicht. Das gleiche Problem hat man auch auf Schiffen, wo der Bogen mehr Relevanz hat.

    nur hatten diese viele nicht aus ausreichender Zahl zur Verfügung. Also greift man halt auf etwas schlechteres zurück das vielleicht sowieso da ist. Deshalb ist dieses schlechtere aber nicht gleich nutzlos.

    Die Armbrust ist nicht schlechter. Sie ist anders. Je mehr Armbrustschützen du hast und je statischer und zermürbender der Kampf ist, desto besser wird die Armbrust. Nur ist genau das eben die Antithese zu der Art von Kämpfen, die Spielergruppen im Rollenspiel kämpfen: Klein, hoch beweglich und auf Entscheidungssieg zielend.