sexuelle orientirung, romantische orientierung und gender während des spiels wechseln?

  • Du übersiehts z.B. dass in DSA5 plötzlich Beschrebungen vom Leben im Mittelreich auftauchten, die vom Inhalt her eher nach Thorwal passen. Auch ist die Entwicklung dorthin nicht nachvollziehbar. Urplötzlich ist das Mittelreich laut diesen Beschreibungen eine Kultur ohne Geschlechterrollen mit einer Gleichverteilung der Geschlechter in allen Berufsgruppen, und dies sei schon immer so gewesen. Und das alles nur, weil in DSA1 steht, dass in Aventurien Gleichberechtigung herrscht. Gleichberechtigung bedeutet aber nicht, dass es keine Geschlechterrollen gibt oder das eine Gleichverteilung der Geschlechter in allen Berufsgruppen existiert.

    Aber das sind doch nur Nuancierungen. Umso mehr wenn es keine früheren Angaben darüber gibt wie die Verteilung unter den Brufsgruppen und Geschlechtern im Detail ist. Hier darf man nämlich nicht die Daten aus Abenteuern werten. Autoren machen eben den, durchaus menschlichen, "Fehler" aus ihrem "subjketiven Weltempfinden" heraus ihre Figuren und Geschichten zu entwickeln. Solange aber in keiner DSA1-4 Quelle steht dass die Verteilung bei Kriegern und Kriegerinnen 70:30 und bei Putzmännern und Putzfrauen hingegen 30:70 war kann es tatsächlich sein dass es schon immer so gewesen sein sollte, es Abenteuerautoren aber nicht angewendet haben. Das ist ein erheblicher Unterschied. Von retcon kannst du also nur sprechen wenn wirklich alten Aussagen widersprochen wird z.B.: Borbarad hat ein Raumschiff <> Borbarad hatte niemals ein Raumschiff.

    Eine lebendige Welt ist etwas wunderbares, aber die Entwicklungen müssen nachvollziehbar sein. Es geht nicht an, dass Kulturbeschreibungen verändert werden, weil man sie den zeitgeist anpasst, aber es keine erklärung gibt, wie es zu diesen Veränderungen gekommen ist. Das fehlt nämlich bei DSA (besonders von DSA5). Da hinterlassen solche Änderungen viel zu oft den Eindruck eines Retcons. Und Retcons sollte man möglichst vermeiden. Man sollte deutlich machen, wie es zu solchen Änderungen gekommen ist. und nicht etwas ändern und dann so tun als wäre dies schon immer so gewesen.

    Das mag durchaus stimmen bzw. würde dir da im Prinzip zustimmen. Deine Beispiele hingegen überzeugen mich aber eher weniger. Kannst du da expansiv tätig werden?

    Dass man um jeden Preis alle möglichen Spielstile bedienen will, ist keine stärke von DSA, sondern ein Problem, welches eine in sich konsistente Welt verhindert.

    Ich würde deinen Satz insofern anders lesen: "sondern ein Problem für 100%-Simulationisten, welche eine in sich absolut und vollkommen konsistente Welt verhindert sehen." Bei DSA verlierst du tatsächlich all jene nahezu-100% Vertreter der jeweiligen Spielstile, dafür gewinnst du alle im 20%-80% Bereich, die auch mal ein Auge zudrücken können, ohne dass es ihnen aufs Gemüt schlägt. Es wird da nie einen "perfekten" Weg geben. Aber den "alternativen Mädchen für alles" Weg geht DSA jetzt schon verdammt lange und verdammt konsistent.


    Tsa zum Geleit!

  • Eldoryen Gammensliff

    Da unsere Diskussion nicht zum Thema gehört, werde ich nicht weiter darauf eingehen. Du hast aber nicht gewonnen. Ich bleibe bei meiner Meinung, dass bei DSA da sehr viele Fehler gemacht wurden. Und damit ist DSA äußerst konsistent.

  • Niemand "identifiziert" sich damit, unterdrückt zu werden. (Okay, okay, das stimmt nicht ganz, ich könnte ganze Aufsätze dazu schreiben, siehe die Hauselfen in Harry Potter, aber ... es ist nicht normal.)

    Ergo, sobald man jemanden aufgrund des Geschlechts unterdrückt, wird das entweder zur Rebellion führen ("die Gesellschaft ist falsch") oder zum Hinausidentifizieren aus dem unterdrückten Geschlecht ("mein Körper ist falsch"). Nicht bei allem, aber bei einem nennenswerten Prozentsatz der Unterdrückten. Bei einem so nennenswerten Prozentsatz, dass man ein an der realen Welt orientertes Patriarchat so nicht aufrechterhalten kann, ohne, dass es zu einem eklatanten Frauenmangel käme, wenn es Götter gäbe, die einen mal eben in das andere Geschlecht verwandeln, nur weil man's gern so hätte.


    Was auch genau der Grund ist, warum die biologischen Unterschiede zwischen Frauen und Männern in DSA größtenteils abgeschafft wurden. Man kann es blöd finden, aber DSA ist nunmal ein Spiel, in dem man hauptsächlich Monster verhaut. Da der weibliche Körper aufs Kinderkriegen optimiert ist, was in Rollenspielen so gut wie keine Rolle spielt, pun not intended, wäre man schön blöde, einen weiblichen Char zu wählen, der ein fettes Minus auf Körperkraft und Lungenvolumen und Schnelligkeit und was weiß ich noch kriegt, dafür aber den Skill "Kinder kriegen", mit dem man in dem Spiel absolut nix anfangen kann. (Wir erinnern uns, bereits der recht minimale Kraftbonus für Thorwaler führte zu einem recht implausiblen Übergewicht von Thorwalern bei den SC ...).

    Sobald man ein "nur Frauen können zaubern" Element einführt um das auszugleichen, hat man das Reich des Realismus ohnehin verlassen, und kann genauso gut sagen, dass Frauen halt wegen der gesunden aventurischen Luft Kinder kriegen UND total optimiert kämpfen können. Das macht in einer Welt wo Verletzungen über Nacht heilen dann auch den Kohl nicht mehr fett.


    Aber das führt jetzt vom Thema weg. Worldbuildingtechnisch würde ich definitiv festhalten, dass es eine arg blöde Idee ist, starre Geschlechterrollen mit der Möglichkeit, das Geschlecht einfach mal so eben zu ändern zu kombinieren. Dann hat man nämlich nicht nur das Problem, dass die SC hauptsächlich zum bevorteilten Geschlecht tendieren, man hat sogar das Logikproblem, dass dem auch bei den NSC so sein müsste. (Könnte man in DSA das Geschlecht einmal im Leben wechseln, wären Ferkinas und Novadis bereits ausgestorben, Orks gäbe es sowieso keine, und in Andergast ... wäre es wirklich dringend diese Prinzessin zu retten, bevor sie beschließt, lieber ein Mann zu werden um den Nachstellungen des Schurken zu entgehen.)

  • Worldbuildingtechnisch würde ich definitiv festhalten, dass es eine arg blöde Idee ist, starre Geschlechterrollen mit der Möglichkeit, das Geschlecht einfach mal so eben zu ändern zu kombinieren.

    Deshalb sollte so etwas auch selten sein. In meiner Welt Damathor ist dies ein göttlicher Eingriff, aber hier sind die Geschlechterrollen stark kulturabhängig. In Deep Space Adventures, mein SciFi-Setting für DSA, ist dies eine komplexe medizinische Prozedur, die neben einem chirurgischen Eingriff und einer Hormontherapie auch Kloning und eine Gentherapie beinhaltet, aber es hanelt sich um ein SciFi-Setting, wo das Thema Geschlechterrollen nicht mehr so wichtig ist.

    Was auch genau der Grund ist, warum die biologischen Unterschiede zwischen Frauen und Männern in DSA größtenteils abgeschafft wurden.

    Es ist regeltechnisch eigentlich sinnvoll, keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu haben. Ich kenne nur wenige Rollenspiele, wo dies nicht der Fall ist:

    • In AD&D 1e konnten Frauen nie so stark werden wie Männer, ihre maximale Stärke war niedriger.
    • Bei MERS spielte das eigene Körpergewicht bei der Bestimmung der Behinderung durch Lasten eine große rolle, da bei MERS Frauen im mittel leichter waren als Männer, er hielten sie eine kleinen Bonus auf Geschicklichkeit oder Konstitution.
    • In Computerrollenspiel Arcanum erhielten weibliche Charaktere eine Bonus auf Konstitution, während männliche Charaketere einen Bonus auf Stärke erhielten.
    • In einem von mir entwickelten noch unfertigen DSA1-Klon verwende ich bei der Heldenerschaffen Vorteilswurf(das höhere von zwei Würfelergebnissen gilt), Nachteilswurf (das niedrigere von zwei Würfelergebnissen gilt) und Wurfwiederholungen (der Wurf wird bei einem bestimmten Würfelergebnis einmal wiederholt). Vorteils- und Nachteilswürfe verwende ich nur für die verschiedenen Rassen, aber Wurfwiederholungen sind geschlechtsspezifisch. Männliche Helden müssen eine gewürfelte 1 bei Stärke wiederholen, weibliche Helden müssen dies bei gewürfelten 1 bei Geschicklichkeit und Ausdauer machen. Dies führt dazu, dass männliche Helden im Mittel ein kleines bisschen stärker sind (mittlerer Eigenschaftswert ~10,92 statt 10,5), weibliche Helden im Mittel ein kleines bisschen geschickter und ausdauernder sind. Der Wertebereich ist aber für alle der gleiche, nämlich zwischen 8 und 13.

    Aber, wie ich schon schrieb, bedeutet die Tatsache, dass es keine regeltechnischen Unterschiede gibt, nicht, dass es auch keine Geschlechterrollen gibt. Das ist aber ein anderes Thema.

  • Bzgl Geschlechtsänderung:

    OT: Sehe es ähnlich wie zakkarus... erlaubt ist, womit alle in der Gruppe einverstanden sind. Ingame gibt es sicherlich auch genug Möglichkeiten (Tsa-Wunder, Zauber, Fluch etc.) eine solche Geschlechteränderung zu rechtfertigen oder ermöglichen ohne einen Plot zu sprengen. Vielleicht kennt ja die Hohe Schule der Sexualmagie zu Engasal einen entsprechenden Zauber ?!

    IT: Als Meister stelle ich mir aber gerne bei solchen Themen die Frage wie die Spielewelt darauf reagiert. Die Rahjakirche hätte vermutlich damit kein Problem - im Gegenteil - während die Praioskirche in einem "spontanen" Geschlechtertausch womöglich einen Verstoß gegen die zwölfgöttergefällige Ordnung sehen könnte und das "Problem" auf dem Scheiterhaufen bereinigen möchte. Hier muss ja schließlich Hexerei oder gar ein Pakt im Spiel sein.

  • IT: Als Meister stelle ich mir aber gerne bei solchen Themen die Frage wie die Spielewelt darauf reagiert. Die Rahjakirche hätte vermutlich damit kein Problem - im Gegenteil - während die Praioskirche in einem "spontanen" Geschlechtertausch womöglich einen Verstoß gegen die zwölfgöttergefällige Ordnung sehen könnte und das "Problem" auf dem Scheiterhaufen bereinigen möchte. Hier muss ja schließlich Hexerei oder gar ein Pakt im Spiel sein.

    Das wäre jetzt rein DSA bezogen. In anderen Spielwelten kann es anders aussehen.

    (Übrigens gehört der Geschlechtswechsel zum Portfolio Tsas und nicht Rahjas.)

  • IT: Als Meister stelle ich mir aber gerne bei solchen Themen die Frage wie die Spielewelt darauf reagiert. Die Rahjakirche hätte vermutlich damit kein Problem - im Gegenteil - während die Praioskirche in einem "spontanen" Geschlechtertausch womöglich einen Verstoß gegen die zwölfgöttergefällige Ordnung sehen könnte und das "Problem" auf dem Scheiterhaufen bereinigen möchte. Hier muss ja schließlich Hexerei oder gar ein Pakt im Spiel sein.

    Das wäre jetzt rein DSA bezogen. In anderen Spielwelten kann es anders aussehen.

    (Übrigens gehört der Geschlechtswechsel zum Portfolio Tsas und nicht Rahjas.)

    Danke für den Hinweis... Keine Ahnung warum ich da Rahja hingeschrieben habe... :/

    Rahja dann für den Wechsel der sexuellen Orientierung zuständig :thumbsup:


    Ja, war DSA bezogen, aber ich denke in anderen System reagiert ja auch die Spielwelt auf solch ein Ereignis und die Frage, wie die Spielewelt reagiert ist omnipräsent, würde ich mal vermuten.

  • Es kann auch darauf ankommen, in welches Geschlecht man verwandelt wurde. In einer partriarchalischen Gesellschaft, mag die Verwandlung in eine Frau als Fluch gelten, und die freiwillige Verwandlung in einen Mann sogar als Verbrechen. In einer anderen Gesellschaft kann die Verwandlung in eine Frau als Segen gelten, während die in einen Mann als Fluch gilt.

  • Es kann auch darauf ankommen, in welches Geschlecht man verwandelt wurde. In einer partriarchalischen Gesellschaft, mag die Verwandlung in eine Frau als Fluch gelten, und die freiwillige Verwandlung in einen Mann sogar als Verbrechen. In einer anderen Gesellschaft kann die Verwandlung in eine Frau als Segen gelten, während die in einen Mann als Fluch gilt.

    Deswegen finde ich es wichtig bei so einer Fragestellung zu unterscheiden zwischen was die Gruppe "mitmacht" und der Spielewelt - egal welches System. Als Mensch sind mit sexuelle Orientierung oder Geschlechteridentität (sofern kein Fanatismus vorliegt) anderer Menschen erstmal egal. Mit einem Spieler*, der ingame alle naselang das Geschlecht seines Chars wechseln will, hätte ich aber meine Schwierigkeiten (vorsichtig ausgedrückt).

    Im Rahmen eines gut durchdachten Abenteuerplots, kann ich mir sowas hingegen durchaus vorstellen, wenn der Spieler* in der Lage ist so etwas auch niveauvoll auszuspielen.

    * mask. Neutrum (Anm. des Schreiberling)

  • Also das hier gehört ja alles auch nicht wirklich zum Thema. Oder wer bestimmt mit was man einen Thread themenfremd zuschütten kann? 8o

    Der Threadersteller hat ja explizit nicht nach Geschlechtsumwandlungen gefragt sondern schlicht nach "flexibler sexueller/romantischer Orientierung" und nach "Geschlechterrollen". Man muss sich das einfach mal vorstellen wann das in Aventurien relevant sein soll wenn z.B. ein Krieger Alrik am nächsten Tag sagt "er fühle sich heute eher wie Alrike." Das würde niemand merken. Orks kloppen, Leute beschützen macht er ja dann genauso und auch genauso gut. Er muss sich, um weiblich zu sein, nicht mal so Brustschalen antackern. Er bleibt einfach der gleiche Mensch mit Waffen und Kettenhemd und das meiste spielt sich innerlich ab.

    Oder wann macht es einen Unterscheid wenn Travian, der Travia-Geweihte von neben an, eines Tages aufsteht und sich wie "Traviane", die Travia-Geweihte, fühlt? Gestern als echter Kerl noch schönes Schweinenacken unter den Pennern der Stadt gedropped und heute als Lady nur feine Salate unter den armen Obdachlosen verteilt? Sind wir so drauf? In Aventurien gibt es ganz wenige Kulturen und ganz wenige Situationen in welchen eine alternative Geschlechterrolle überhaupt auffällt.

    während die Praioskirche in einem "spontanen" Geschlechtertausch womöglich einen Verstoß gegen die zwölfgöttergefällige Ordnung sehen könnte und das "Problem" auf dem Scheiterhaufen bereinigen möchte.

    Das ist auch so ein bisschen oldschool. Warum muss man denn immer die Praioten als die denkbar miesesten Kerle hernehmen - und gleich mit Scheiterhaufen? Was kümmert den überhaupt das Gender (oder meinetwegen auch das Geschlecht) oder die sexuelle Orientierung? Kann denn nicht auch mal der gute - Praios ist das Licht der Welt und kein fanatischer Psycho - auch gut sein? Der kann doch genauso rumvögeln, mit Mann, Frau, Osterhase. Solange es keine Gesetze gibt, die der Adel macht und nicht der Geweihte, die das explizit verbieten ist der doch cool drauf. Immerhin haben sich die ganzen Typen auf die zwölfgöttliche Gemeinschaft geeinigt, von der Rahja und Tsa eben ein Teil sind, ja selbst Phex. Denn auch umgekehrt wird ja der Phex-Geweihte sagen: "ich gebe dem Praioten da Recht, du hast gegen ein Gesetz verstoßen und gehörst bestraft, und weil du so dumm warst dich erwischen zu lassen bestraft dich Phex gleich doppelt." Aber wenn es um Sex, Gender oder die Hochheilige Bratwurst geht kann doch bitte auch mal die Gemeinschaft des Lichts als ganzes sich raushalten (einzelnen Erzkonservative im katholisch-christlichen Sinne gibt es ja dann trotzdem weiterhin). Oder ist eines der praiotischen Grundprinzipien "mische dich über all ein auch wenn es dich nichts angeht?"

    Genz nebenbei denke ich dass es bei Queer und co. nicht darum geht einfach mehr Schubladen aufzumachen (egal ob Mann, Frau, Divers oder Mann, Frau, Hermaphrodite, Neuter, oder was auch immer) sondern bestehende Schubladen zu torpedieren und - Auchtung Wortspiel - zu queren. Und dazu ist Aventurien mehr als geeignet, es gibt halt wenige die es nutzen, weil der Prozentsatz derer die dieser Option bedürfen, naturgemäß, sehr gering ist.


    Hesinde zum Geleit! Tsa zur Vielfalt!

  • Frage: Wie oft kommt es in Avengturien zu so etwas? Wie oft hat man so etwas in Havena, Gareth oder Al'Anfa erlebt? Oder anders: Wie würden Menschen des Mittelalters darauf reagiert haben - mit Feuer! Das sollte bei jeder Charaktererschaffung (u.a. Ork, (ja, manchmal auch ein Firnelf), Troll, Elfzwerg, Drachling, Halb-Vampir) beachtet werden; denn dyzu muß der (oder inzwischen die SL(s) mitspielen - und ebenso die Gruppe.

    Ihr könnt alle eure Hausregeln mit eurer Geruppe in euren Aventurien spielen, ich hingegen hielt mich früher klar an den Hintergrund (ohne die unzähligen Widersprüche zu hinterfragen). Die gestellte kann jede Gruppe nur für sich selbst klären - und nicht hier.

    Und was die Helden wie und wo in ihrer Freizeit treiben - so genau wollte niemand den Hintergrund des anderen wissen, sondern die nächsten bösen Orks plätten) egal ob Mann, Frau oder Kind). Deswegen (jedenfalls anfangs zu D&D) spielnte wir Frpgs. Erst mit den "Krimi"-Abenteuer bei DSA ging es mit dem Rollenspiel richtig los ... und die meisten Spieler spielen zuerst ihre Helden wie sich im Heldenkostüm. Manchen fällt ses schwer mal loszulassen ... einfach in eine erfundene Person "einzusteigen".
    Und ich habe früher - zur meiner Glanzzeit des Rpgs - schon beim Schreiben von Geschichten Probleme bekommen mich in weibliche Figuren einzufühlen.
    Glaubt ja nicht das ich je auf die Idee gekommen bin dann eine weibliche Heldin in irgendeinen Rpg zu verkörpern - warum auch. Bei DSA gibt es der Hexe, warum sollte ich da eine Hexe spielen.

    Es ist mit dem ROllenspiel wie (beinahe) mit dem Schreiben. Je mehr jemand schreibt, um so mehr Erfahrung (selbst wenn's fast nur Schrott ist) sammelt derjenige. Bietet demjenigen natürlich einige Vorteile gegen reine Rpger, dies mag ein Grund gewesen sein, das ich mich so leicht (in die Welten) hineinversetzen konnte, andere haben Probleme damit - und schaffen es vielleicht nie.

    Wie leicht - und zu welchen (Gruppen)Zweck - wäre so eine Heldenfigur zu spielen, die anscheinend verflucht oder gar ein Gestaltwandler ist? Es würde dies os handhaben wie manche Artefakte, einmaliger Geschlechtswechsel - und dann Gnade demjenigen Tsa.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Der Threadersteller hat ja explizit nicht nach Geschlechtsumwandlungen gefragt sondern schlicht nach "flexibler sexueller/romantischer Orientierung" und nach "Geschlechterrollen". Man muss sich das einfach mal vorstellen wann das in Aventurien relevant sein soll wenn z.B. ein Krieger Alrik am nächsten Tag sagt "er fühle sich heute eher wie Alrike." Das würde niemand merken. Orks kloppen, Leute beschützen macht er ja dann genauso und auch genauso gut.

    In der Tat. Und er könnte das in DSA ja nach DSA-Regeln auch sagen.

    Insofern ist mir nicht klar, was da eigentlich die Frage ist. (Ich weiß, dass chelidon an einem eigenen Rollenspiel bastelt, daher meine Verwirrung. Klingt für mich nämlich so als ob er fragt ob es dazu Regeln geben sollte, und während ich Nahema-Geschlechtertausch höchst unlustig fand, wüsste ich nicht warum Krieger Alriks Gefühle eine Regel erfordern sollten. Die Gedanken sind bekanntlich frei.)

  • Naja wo ich ein bisschen bei Barbarossa Rotbart bin wäre, dass es in DSA das Geschlecht so gut wie keine Rolle mehr spielt. Weder Regeltechnisch (was in meinen Augen jedes Rollenspiel machen sollte - Dimorphismus macht keinen Spaß) und auch nicht im Hintergrund. So fragen wie setzt sich eine Armee den von statistischen Gesichtspunkten Geschlechtsmäßig zusammne werden in meinen Augen immer weiter angeglichen oder am sichersten einfach gar nicht erst beantwortet.
    Einer meiner Spielerinnen ist aufgefallen, dass es in DSA 4.1. mehrere Zauber zum Liebe-Machen (freitiwllig und unfreiwillig...) gibt, aber keinen, der bei einer Geburt hilft... Just saying. Ich weiß ich bin gerade voll der RQ-Fanboy, aber da ist die Macht, Leben in die Welt zu bringen ganz anders in der Gesellschaft der Welt und im Setting verankert. DSA ist halt "Rahja hui, Travia Pfui".

    Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: Geschlecht ist dann wichtig, wenn es darum geht, wie die Welt eines Settings damit umgeht - also wo es einen Unterschied macht und wo nicht. Ich würde keinen regeltechnischen geschlechts-Dimorphismus bei Werten machen (Stärke, Intelligenz usw.)
    Gesellschaftlich ist halt die Frage, wie eng sieht man da die Zuordnung? Beispielsweise Hexe in DSA: Kann man das auch als Mann sein? Wie oft kommt sowas vor? Wie reagiert die Welt darauf? Wenn das dann alles keine Rolle spielt und im Setting nicht so wichtig genommen wird, dann sollte auch eine Umwandlung kein Problem sein.
    Sexualität würde ich auf jedem Fall den Spielern überlassen. Da ist hintergrundtechnisch bestefalls interessant, was wo wie angesehen ist - regelseitig wüsste ich da gar nicht, was man da festzulegen hätte...

    Auf der andern Seite kann man auch total abgefahren werden. Morgens stehen alle in dem Setting als Mann auf und gehen als Frau ins Bett oder was auch immer. Alles ist möglich. Wenn die Leute drauf bock haben, who cares?

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

    Einmal editiert, zuletzt von Sternenfaenger (6. Februar 2024 um 22:41)

    • Offizieller Beitrag

    Nachdem schon wiederholt festgestellt wurde, dass das alles nicht zum Thema gehört - folgt dem bitte, statt trotzdem weiterzumachen, und bleibt mit weiteren Antworten vollständig beim Thema.

  • chelidon

    Wenn wir jetzt nur die Regeln betrachten, müssen wir uns erst einmal fragen, ob das Geschlecht Einfluss auf die Werte haben soll. (Wie das gehen könnte, habe ich schon gezeigt.) Wenn das der Fall sein sollte, sollte man sich auch überlegen, ob die Geschlechtsidentität nicht ebenfalls Einfluss auf die Werte haben sollte. So etwas hat mehrere Nachteile. Zu einem gibt es dann die Werteoptimierer, die dann Geschlecht und Geschlechtsidentität allein nach dem Gesichtspunkt auswählen, was für ihren Charakter am Vorteilhaftesten wäre. Zum anderen müsste man die unendlichen vielen möglichen Geschlechtsidentitäten in grobe Kategorien einteilen, was etliche queere Spieler bestimmt stören würde. Man könnte dann auch noch dazu übergehen, dass die Sexualität ebenfalls einen Einfluss auf die Werte haben könnte. Die Nachteile wären im Prinzip die gleichen. Der Vorteil wäre aber, dass dann dies alles verregelt wäre und Änderungen einen direkten Einfluss auf die Werte haben. Je mehr Du aber verregelst, desto komplizierter wird das Regelwerk und desto weniger Spieler wirst Du dafür finden. Daher brauchts Du eigentlich für so etwas keine Regeln. Du kannst Zauber einbauen, die einen Einfluss auf Geschlecht, Geschlechtsidentität und auch Sexualität haben. Mehr brauchst Du eigentlich nicht.

    Beim hintergrund sieht es heutzutage anders aus. Hätte man sich vor zwanzig Jahren höchstens gedanken darüber machen müssen, wie die Bevölkerung auf Homosexualität reagiert, muss man heutzutage viel mehr beachten. Aber auch hier kannst Du Einschränkungen machen, denn Deine Spielwelt ist nicht die heutige Erde. So kannst Du festlegen, dass bestimmte Konzepte auf Deiner Welt nicht existieren. (Wie man da vorgehen kann, habe ich ebenfalls schon gezeigt.) Wichtig ist hier aber, dass dies nur Hintergrund ist und eigentlich keinen Einfluss auf die Regeln hat, wenn man mal von Zaubersprüchen absieht. In einer Welt, in der alle Hermaphroditen sind, braucht man keine Zauber, die das Geschlecht ändern.

  • Wenn das der Fall sein sollte, sollte man sich auch überlegen, ob die Geschlechtsidentität nicht ebenfalls Einfluss auf die Werte haben sollte. So etwas hat mehrere Nachteile. Zu einem gibt es dann die Werteoptimierer, die dann Geschlecht und Geschlechtsidentität allein nach dem Gesichtspunkt auswählen, was für ihren Charakter am Vorteilhaftesten wäre. Zum anderen müsste man die unendlichen vielen möglichen Geschlechtsidentitäten in grobe Kategorien einteilen, was etliche queere Spieler bestimmt stören würde. Man könnte dann auch noch dazu übergehen, dass die Sexualität ebenfalls einen Einfluss auf die Werte haben könnte.

    Ich nehme an, der Grund, warum chelidon überhaupt fragt, ist, dass er in seinem Homebrew-System, dass er später veröffentlichen will, Verführungsregeln und dergleichen drin hat. Und vermutlich sollen die Gender-Regeln und jene zu sexueller Orientierung, wenn überhaupt, damit interagieren.


    Ich persönlich würde aber die Finger davon lassen. Das Thema ist viel zu kompliziert und vor allem viel zu individuell, um es gut verregeln zu können und am Ende hat man entweder plausible Dinge, die die Regeln aber verbieten oder die Regeln erlauben abstruses Zeug, das alle am Spieltisch unwohl fühlen lässt.

  • Das sehe ich genauso. Rollenspiele, in denen alles verregelt ist, sind in der Regel nie erfolgreich. Selbst wenn man entsprechende Fertigkeiten hat, benötigt man keine komplexen Regeln für ihren Einsatz. Man könnte zwar in den Regeln festlegen, dass es einem heterosexuellen Mann leichter fällt eine ebenfalls heterosexuelle Frau zuverführen als einer homosexuellen Frau. Man könnt eauch festlegen, dass man sich nach einem Geschlechtswechsel erst an seinen veränderten Körper bewöhnen muss und deshalb erst einmal schlechtere Werte hat als vorher. Aber braucht man das?

  • Also ich würde das sozusagen auch eher als Gruppeninterne Entscheidung sehen.
    Da ist es egal welches Rollenspiel.
    Da ich finde die Sexualität muss nicht unbedingt so stark in den Vordergrund gebracht werden.
    Natürlich wenn ein Konzept angedacht wäre wo das ein Fokus hat, dann ist es natürlich Ok.
    Aber wie oben schon gesagt Absprache mit der Gruppe, ob sich damit den jeder wohlfühlt.

    -> Hab mir nicht alles durchgelesen
    Wollte nur eine Meinung von meiner Seite aus mit einbringen.

    Edit:

    Um das nur zu erwähnen, warum ich da so denke.
    Bin Crossgender Player aus dem Grund her, dass ich die Erfahrung habe das man mit Männlichen Charakteren oftmals solchen Situationen doch mehr aus dem weggehen kann.
    Früher als ich meistens Weiblich gespielt hab, hab ich oftmals Situationen gehabt wo für mich als Spielerin eben nicht angenehm waren.
    (Auch nicht abgesprochen, kam halt einfach und man musste in der Situation mit dealen)
    Aus dem Grund ist für mich das halt ein klarer Punkt das nicht wirklich in den Fokus zu stellen.

  • Was ich mir durchaus reizvoll vorstellen könnte, wäre eine Art Vorteil - Willentlicher Geschlechtswechsel - bei dem der Charakter willentlich und natürlich unter gewissen Anstrengungen und dadurch nicht alle Naselang sein Geschlecht wechseln kann. Sozusagen eine Art geschlechtlicher Gestaltwandler, wobei seine/ihre weibliche und männliche Form immer gleichbleiben, also 2-in-1 sozusagen.

    Daraus ließen sich sicherlich interessante Abenteuer oder Szenarien erschaffen.

    Die sexuelle Orientierung und Identifikation könnte man ja bei der Erschaffung einfach auswürfeln...

    z.B. sex. Orientierung 2W20

    2 = Asexuell, 3-20 = Heterosexuell, 21 - 30 Homosexuell, 30-37 Bisexuell, 38-39..., 40... "abnorme" Orientierung (z.B. Sodomie).

    z.B. sex. Identität 2W20

    2-35 = identifizierung mit dem Geburtsgeschlecht, 36-39 falscher Körper, 40 untentschlossen

    ...und den Rest, wie z.B. Wechsel der Orientierung einfach über das RPG handhaben.