Gleichgeschlechtliche Liebe & Gleichberechtigung in Aventurien

  • Wo seid ihr denn inneraventurisch? In Andergast? Da wäre das sehr auffällig und würde schlecht bei Andergastern ankommen. Aber in den meisten anderen Regionen können Frauen in Hosen herum laufen, ohne dass sich irgendwer was bei denkt. Oder eine Rüstung tragen und einen Zweihänder schwingen.Dem Thorwaler müsste aber z.B. völlig egal sein, wenn da eine Frau in Hosen herum läuft.

    Theoretisch müsste bei der völligen Gleichberechtigung der Geschlechter auch ein Mann Kleider tragen können.

    In Andrafall... Die Hose stört den Thorwaler nicht im geringsten, dafür aber die Tatsache, dass er von unserer Alchemistin ein Aphrotisiakum verabreicht bekommen hat und dann von mir ausgeknockt wurde. Hab ne eins geworfen, er war also direkt ohnmächtig. Im gleichen moment hat ihn ein Horriphobus von unserem Magier getroffen aber er war schon zu betrunken/anderweitig benebelt weswegen er das nicht mehr identifizieeren konnte. Er hatte die ganze nacht lang Alpträumer und in seinem winzigen Seemannshirn bedeutet das nun, dass ich eine Hexe bin und ihm mit einem Faustschlag Alpträume beschert habe.

  • Bezogen auf Aldare Fyrdayon und Shafir: das fiel ja damals auch unter die von Ehny erwähnte Kategorie "Schließ die Augen und tu's für England". Sie hat (te?) mit einer Frau (Wiki sagt Rinaya von Punin) eine gleichgeschlechtliche Beziehung, hat dann politisch geheiratet, einen Erben gezeugt und damit hat es sich dann im Grunde schon. Die dynastische Pflicht ist erledigt und gerade bei Shafir kann ich mir kaum vorstellen, dass den das juckt mit wem seine Angetraute ins Bett geht.

    Den weiter oben vorgebrachten Punkt finde ich aber sehr wichtig und da werde ich auch mal bei meinem meistern vermehrt drauf achten: wenn man einerseits Frauen in den typischen Männerberufen beschreiben möchte (was eine individuelle Entscheidung ist, das muss man sich von keinem Vorschreiben oder verbieten lassen), muss man konsequenterweise auch Männer öfter in Frauenberufe stecken.


    Bezogen auf die sexuellen Präferenzen angeht habe ich die grundsätzlich lockerere Einstellung von DSA dazu eigentlich immer als Bereicherung gesehen, weil man dadurch beim leiten mehr Möglichkeiten bekommen hat (was ich immer als angenehm empfinde). Auch wenn z.B. eine Hexe mit gigantischen Betörenwert dasteht, muss das nicht unbedingt heißen dass jeder männliche NPC darauf einsteigt. Oder andersherum muss dass nicht heißen dass eine NPC, nur weil sie weiblich ist, deren Charme nicht erliegt, ob das nun gewünscht ist oder nicht.
    Auch eine Reihe von Plots können dadurch interessanter oder schwerer zu durchschauen werden, wenn der Kreis der potentiell verbandelten nicht nur auf Partner verschiedenen Geschlechts beschränkt ist.

    Oder um ein anderes handfestes Beispiel zu geben: so weit ich mich erinnere wurde im Ehevertrag zwischen Hal und Alara Paligan festgelegt, dass Sex nicht dazu gehört. In einer rein heterosexuellen Welt könnten sich DER Paligan und alle Helden und NPCs die davon Wind bekommen schon zusammenreimen, was mit Hal als Kaiser nicht gestimmt haben könnte, in einer flexibleren ist der Schluss weit näher, das der Gute schlicht homosexuell war und in einer Stellung in der er unwillens war "nur fürs Reich" mit seiner Präferenz zu brechen. Damit wirkt der so seltsam formulierte Vertrag auch weniger tollpatschig als eindeutiger Beweis für Hals Geschlecht, sondern "nur noch" als Beweis für die Mauschelei bei Brins Abstammung.

    Noctum Triumphat

  • Ganz aktuell gibt es einen erfrischenden Beitrag zum Thema im Netz. Hier ein kurzes Zitat:
    Sind wir reif für schwule Mitspieler? Wer das mit „Nein“ beantwortet, ist offenbar in einem Jahrzehnt steckengeblieben, in dem es noch keine Blogs gab, und kann diesen Text deswegen gar nicht lesen. Von einer aufgeklärten Leser*innenschaft erwarte ich als Antwort ein „Ja“.

    Auch trefflich fomuliert der Wortlaut eines Kommentars:
    Sind wir reif für schwule Charaktere und NSCe? Die Antwort erübrigt sich eigentlich, denn diejenigen, die die Frage verneinen outen sich doch als homophobe Vollpfosten von Vorgestern.

    Oder:
    Deppen können alternative Sexualitäten dazu verwenden, sich als Deppen aufzuführen. Genau wie sie quasi jedes andere Spielelement dazu verwenden können… [bezogen auf "von Männern gespielte gutaussehende Frauen, die aus irgendeinem Grund grundsätzlich lesbisch sind…"]

    Dem ist - von meiner Seite aus - an Klarheit kaum etwas hinzuzufügen :P

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

    3 Mal editiert, zuletzt von Zwerg Nase (24. Juli 2016 um 16:53)

  • Was mich dabei stört ist, dass mit Angst gearbeitet wird, bzw. mit einer ziemlich offensiven Art. "Wenn du das und das sagst bist du das und das und das ist schlecht." Das baut Fronten auf und lädt nicht grade dazu ein, die eigenen Ansichten zu überdenken.
    Besser wäre es, sich wirklich mit der "Angst" dieser Menschen auseinander zusetzen, zu fragen, wieso, weshalb warum und danach dann zu schauen, wie man diese Angst bekämpfen kann.
    Wenn man offen zu den Menschen ist, sie nicht einengt und ohne Schuldzuweisung und Angriff mit ihnen redet, sind eigentlich alle ziemlich offen. So zumindest meine Erfahrung. Und dann kann man da wirklich etwas bewegen ^^

    "Das schlimmste Monster in Aventurien? Nennt sich Meister. Sitzt vor dir am Tisch."

  • "Wenn du das und das sagst bist du das und das und das ist schlecht."

    Wenn jemand "Ausländer raus aus Deutschland" sagt, ist er ein verschissener Rassist und das ist nun mal schlecht - vorausgesetzt wir orientieren uns an einem gewissen Konsens. "Schwule Inhalte raus aus meinem Aventurien" klingt natürlich viiiel harmloser - und darum wird das hier auch geäußert. Geht schlimmstenfalls als Kavaliersdelikt durch.

    Wenn man offen zu den Menschen ist, sie nicht einengt und ohne Schuldzuweisung und Angriff mit ihnen redet, sind eigentlich alle ziemlich offen. So zumindest meine Erfahrung. Und dann kann man da wirklich etwas bewegen

    Hab in vielen Jahren aktiv in einem schwubilesbischen Schulaufklärungsprojekt - und immer noch auch im Freundes- und Bekanntenkreis, sowie auf der Arbeit - genau das getan. Stimmt!

    Mir geht es hier im Forum eher um die schriftlich dokumentierten Ansichten anderer. Die erreiche ich per se nicht über einen direkten Kontakt. Geändert kriege ich die hier eh nicht, will deren Schreibe nur nicht gänzlich unkommentiert lassen, sondern wenigstens in dem hier möglichen Rahmen Kante zeigen. Ohne offensives Vorgehen gäbe es keine Bewegung in der Gesellschaft, egal ob bzgl. Minderheiten oder Frauenbewegung...Selbst Gandhi war alles andere als "passiv". Angstmache? Vielleicht für Phobiker. Ich finde das Wort in dem Zusammenhang völlig überzogen. Harsche Worte? Jau, bei Sexismus durchaus angemessen. Sehe halt auch keinen Sinn darin, solcherlei Müll (wenngleich unbeabsichtigt, unbedarft oder unreflektiert geäußert) mildtätig und voller Verständnis durchzuwinken. Bin intellektuell sehr wohl in der Lage, bspw. die Beweggründe eines islamfeindlichen Rassisten (inklusive vielerlei "begünstigender" Faktoren) nachvollziehen zu können. Heißt aber nicht, dass ich das deshalb komplett wertfrei sehe. Homophobie ebensowenig...

    Wer sich von dem Blog-Artikel angegriffen fühlt, ist gemeint. HOSSA! :thumbsup:

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

    4 Mal editiert, zuletzt von Zwerg Nase (24. Juli 2016 um 18:22)

  • Aventurien ist Beides, Rückständig bis Modern. Es gibt patriarchale, matriarchale und fast androgyne Kulturen der Elfen und Achaz ( die natürlich mit Heute keinem Einfluß außer in Selem usw ) . Durch die Philosophien von 12 ( und noch mehr ) Göttern aufgegriffen und je nach regionalen Bräuchen ( Länder, Provinzen, Städte) modifiziert. Das ist schon komplexer als das irdische nur patriarchal-christliche bzw moslemische Mittelalter.
    Novadische Tulamyden sind patriarchal aber nur ein Teil der weitgehend 12-göttlichen Tulamyden. Aranien wieder recht matriarchal.
    Im Mittelreich dominiert die schon aus Myranor ( besonders matriarchal in Era Sumu ) kommende Gleichberechtigung die aber wohl auch schwankt. Verhütung, Berufstätige Frau sind da schon lange üblich und kein Tabu. Ich sehe das vielleicht durch die Epochen schwankend. Immerhin gab es beim Kaisertum von Hal ja einiges Drama um das Geschlecht, was zur Gleichberechtigung dan schon etwas komisch wirkt. Das war dan wohl ein seltsamer patriarchaler Rückfall in einer Krisenzeit. Vielleicht gab es damals einen starken Rückfall zu " Frauen an den Herd ", Geburtenrückgang, grad viele blöde Männer, frauenfeindliche Astrologen mit Hinweis auf Hela Horas ? ..... Geschlechterkampf gibt es also schon noch, am wenigsten bei den Elfen die auch Jahrhunderte unterschiedlich Einfluß haben.
    Zur Homosezuellen denke ich mir institutionell speziell die rahjanische Ehe. Da wo die Sitten starrer an Fortpflanung halten wird das kritischer gesehen bei mehr Individualismus freier.
    Ein Adliger, speziell Regent wird da an die Dynastie gemahnt. Es gab irdisch auch mal eine fürstlich angeheiratete Baderstochter die deswegen ermordet wurde und eine Pfarrerstochter die Zarin Katharina die Erste wurde. Bei Homosexualität gibts aber keinen Nachwuchs, also ist da das Mätressentum passend, das ja Teils offiziellen Charakter hatte . Rahjanische Heirat ist für Bürger leichter wobei es Reibung zwischen Individualismus und jeweiligem Kastendenken dabei auch reinspielt.

  • Wenn jemand "Ausländer raus aus Deutschland" sagt, ist er ein verschissener Rassist und das ist nun mal schlecht - vorausgesetzt wir orientieren uns an einem gewissen Konsens. "Schwule Inhalte raus aus meinem Aventurien" klingt natürlich viiiel harmloser - und darum wird das hier auch geäußert. Geht schlimmstenfalls als Kavaliersdelikt durch.

    Ich sehe allerdings durchaus einen entscheidenden Unterschied zwischen Homophobie, Rassismus o.ä. im realen Leben und der Gestaltung einer Spielwelt.
    Männerhassende oder zumindest -verachtende Amazonen mögen in einer Fantasywelt cool sein, im realen Leben fände ich sie dämlich. Wenn ich einen Al'Anfaner spiele, dann ist Sklaverei das Selbstverständlichste von der Welt, Leibeigenschaft wurde in Deutschland (leider erst) im 19. Jahrhundert abgeschafft, die untergeordnete Rolle der Frau bei den Novadis ist ein bereicherndes Spielweltelement, in Arabien finde ich das unterirdisch* usw.
    Aventurien ist in vielen Belangen an irdische Vorbilder angelehnt, unterscheidet sich aber u.a. in puncto Gleichberechtigung der Geschlechter und Akzeptanz der Homosexualität deutlich - zumindest von europäischen Gepflogenheiten zu den passenden Epochen.
    Wenn jemand, warum auch immer, in seinem Aventurien näher an der irdischen Realität spielen will - und damit von der Redaktionsvorgabe abweicht - dann macht ihn das mMn noch nicht zum xyz-Phobiker. Allerdings kann man sich natürlich fragen, ob es in diesem, persönlichen Aventurien keine offenen Homosexuellen oder weibliche Kämpferinnen gibt, weil der Erschaffer "realistischer" spielen will, oder weil er eventuelle Vorurteile aus seiner irdischen Existenz nach DSA portiert.

    * was mich nicht zum Islamphobiker, Araberhasser o.ä. macht.

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Ich sehe allerdings durchaus einen entscheidenden Unterschied zwischen Homophobie, Rassismus o.ä. im realen Leben und der Gestaltung einer Spielwelt.

    Klar. Wenn ein Spieler seinen Schlagetot in einer aventurischen Kneipe einem schwulen NSC die Fresse polieren lässt, z.B. weil der ihn angräbt (oder einfach nur so, hargh hargh) ist das natürlich was anderes, als ob er selbst Schwule klatschen geht. Möchte nicht wissen, wer alles einen Al´Anfaner spielt, um seinen Drang Schwarze zu diskriminieren hemmungslos ausleben oder dessen plündernder Thorwaler sich beim Frauen vergewaltigen mal so richtig auslassen kann. Genau genommen ist das vermutlich sogar ein höchst sozialverträgliches Ventil um derartige Aggressionen IT abzubauen (ohne im RL jemandem zu schaden). Merke gerade, dass ich wie selbstverständlich von Spielern nur in der männlichen Form geschrieben habe - bin also auch nicht ganz frei von Vorurteilen. Hmm, Frauen sind natürlich mitgemeint ;)

    Wenn jemand, warum auch immer, in seinem Aventurien näher an der irdischen Realität spielen will - und damit von der Redaktionsvorgabe abweicht - dann macht ihn das mMn noch nicht zum xyz-Phobiker. Allerdings kann man sich natürlich fragen, ob es in diesem, persönlichen Aventurien keine offenen Homosexuellen oder weibliche Kämpferinnen gibt, weil der Erschaffer "realistischer" spielen will, oder weil er eventuelle Vorurteile aus seiner irdischen Existenz nach DSA portiert.

    Genau die Frage stellt sich mir natürlich auch. Ich vermute mal, dass die Spielweise sehr wohl Rückschlüsse auf persönliche Befindlichkeiten zulässt. Ist oftmals sicher auch gar nicht böse gemeint. Wer in seinem Umfeld keine Schwulen und Lesben kennt (soll vorkommen) und auch ansonsten mit dem Thema nix am Hut haben will hat, wird in einem entschwulten Aventurien auch nichts vermissen (ab und an mal ´ne Lesbe ist natürlich geil :whistling: ). Wer offen damit umgeht (und sogar Homosexuelle kennt) dürfte dies auch in die DSA-Welt einfließen lassen. So spiegelt sich hundertprozentig (!) persönlicher Umgang mit bzw. Einstellung zur der Frage auch in jeder Spielrunde wieder. DSA selbst bietet jedenfalls immer schon alles, um Multisexualität einzubinden (wenn auch nicht in allen Kulturen). Wer es lässt, hat seine Probleme Gründe (ob bewusst oder unbewusst). Die offizielle Setzung ist allerdings eindeutig. Dies (warum auch immer *hüstel*) zu ignorieren bleibt jeder/m freigestellt...

    In meinen Spielrunden wimmelt es übrigens auch nicht vor genderfreundlichen Charakteren. Glaube auch, dass es da vor meinem Dazukommen eher mau aussah. Mittlerweile ist es allerdings ein bereicherndes Element. Meine eigenen SC sind übrigens eher asexuell (spiritueller Zwerg) oder tendenziell hetero (Utulu, der allerdings sicher auch mal was mit ´nem Mann machen würde). Ein Mitspieler (hetero) führt eine Heldin mit (auch hetero). Die meisten Schwulen, Bisexuellen, Lesben, Transsexuellen und und und werden tatsächlich durch unseren SL eingebracht (gerade Vater geworden). Und bei mir als Meister ist auch nicht jeder zweite NSC gleichgeschlechtlich orientiert (obwohl, wer weiß - ist ja nicht stets offensichtlich :D ).

    Ich fand den Artikel nur sehr gut (und mit vielen Anregungen, gerade für ein so offenes System wie DSA) geschrieben. Keine Ahnung, was @Harock da jetzt so über die Maßen anstößlich oder allzu offensiv fand. Natürlich unterstelle ich weder ihm noch dir Sexismus oder sonstige Ismen.

    Ansonsten bleibt die Maxime aus Urzeiten: Mache dir dein Aventurien, wie es dir gefällt! Dass sich aus der individuellen Spielweise im psychologischen Sinne recht interessante Folgerungen über die jeweiligen SpielerInnen ziehen lassen, ist ja nun auch nichts neues :saint:

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

    6 Mal editiert, zuletzt von Zwerg Nase (25. Juli 2016 um 15:26)

  • Wenn jemand "Ausländer raus aus Deutschland" sagt, ist er ein verschissener Rassist und das ist nun mal schlecht - vorausgesetzt wir orientieren uns an einem gewissen Konsens. "Schwule Inhalte raus aus meinem Aventurien" klingt natürlich viiiel harmloser - und darum wird das hier auch geäußert. Geht schlimmstenfalls als Kavaliersdelikt durch.

    Meinungsfreiheit ist also ein Kavaliersdelikt bei dir...

    islamfeindlichen Rassisten

    Gibts das auch einzeln oder nur im Doppelpack?

    Ich bin der festen Überzeugung, dass fremdenfeindlich, rassistische oder homophobe Einstellungen (das sind drei verschiedene Dinge) auf dem freien Markt der Ideen keine Chance haben. Soclhe Einstellungen fußen weder auf Logik noch auf Vernunft, halten also einer sachlichen Diskussion niemals Stand. Das man mit solchen Einstellungen selten zu sachlichen Diskussionen bereit ist sondern lieber gröhlend durch die Straßen zieht macht die wichtige Aufklärungsarbeit halt extrem schwierig.

    Leider hat sich bei aber auch auf der Gegenseite - der Seite von Vernunft und Logik - Wiederstand gegen eine sachliche Diskussion gebildet. Jeder AfD Wähler wird heute allgemein auf den "islamfeindlichen Rassistenhaufen" geschmissen, auf wenn er nach Silvester, Türkei und co. einfach nicht mehr ganz super glücklich mit der Flüchtlingspolitik ist.
    Das funktioniert gut, solange die AfD etc. bei 10-15% rumdümpelt, wenn es mal mehr werden, wie in Österreich oder GB, dann muss man plötzlich 50% der wählenden Gesellschaft als ungebildete, fremdenfeindliche Vollidioten beschimpfen. Ist man erst mal so weit, ist jedes Diskussionsklima so weit vergiftet, und es stehen sich nur noch Ideoogien und Emotionen gegenüber, Argumentiert wird nur noch auf der Basis von Worthülsen und Beschimpfungen.

    Womit wir wieder bei Aventurien wären. Hier wird halt versucht, einfach alles auf sehr kleinem Raum zu machen, wie meine Vorredner so schön dargelegt haben. Wir spielen relativ nah am offiziellen Aventurien, gleichgeschlechtliche Beziehungen sind bei uns ebenfalls der Alltag. Wer in seinem Aventurien Seximus, Rassismus, Homophie oder was weiß ich thematisieren möchte kann das tun, die The Witcher-Serie hat das ja recht gut gemacht. Und wer ein Mittelalterliches Mittelreich möchte kann das doch machen und hier davon berichten, ohne das ihm dafür hier dann gleich die gelbe Karte gezeigt wird. Das ist zumindest meine Meinung.

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • Leider hat sich bei aber auch auf der Gegenseite - der Seite von Vernunft und Logik - Wiederstand gegen eine sachliche Diskussion gebildet. Jeder AfD Wähler wird heute allgemein auf den "islamfeindlichen Rassistenhaufen" geschmissen, auf wenn er nach Silvester, Türkei und co. einfach nicht mehr ganz super glücklich mit der Flüchtlingspolitik ist.
    Das funktioniert gut, solange die AfD etc. bei 10-15% rumdümpelt, wenn es mal mehr werden, wie in Österreich oder GB, dann muss man plötzlich 50% der wählenden Gesellschaft als ungebildete, fremdenfeindliche Vollidioten beschimpfen. Ist man erst mal so weit, ist jedes Diskussionsklima so weit vergiftet, und es stehen sich nur noch Ideoogien und Emotionen gegenüber, Argumentiert wird nur noch auf der Basis von Worthülsen und Beschimpfungen.

    Falsches Thema. Und ich bete, dass das nicht hier oder in einem anderen Thread vertieft wird... X/

    Meinungsfreiheit ist also ein Kavaliersdelikt bei dir...

    Kommt (meiner Meinung nach) auf die Meinung an ;) Ist doch auch wurscht: Meinungsfreiheit!!!

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

    Einmal editiert, zuletzt von Zwerg Nase (25. Juli 2016 um 14:07)

  • So spiegelt sich hundertprozentig (!) persönlicher Umgang mit bzw. Einstellung zur der Frage auch in jeder Spielrunde wieder.

    Ich vermute sehr stark, dass du damit recht hast, was für das Rollenspiel im allgemeinen ein Armutszeugnis ist... Keina Chance, mal aus seiner Rolle und seinem Denken auszubrechen...

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • Ich fand den Artikel nur sehr gut (und mit vielen Anregungen, gerade für ein so offenes System wie DSA) geschrieben.

    Ich fand den Artikel hinter seiner Zeit zurückgeblieben, weil ich offenbar in einer idealen Spieler-Umgebung angesiedelt bin, in der eine "aufklärerische" Arbeit wie ein schwuler NSC nun sein könnte, nicht gebraucht wird, weil die Leute wohl auch von sich aus annehmen, dass Schwule, Lesben, Bisexuelle usw. ganz normale Leute sind...

    Drama-Karten und Geschichten für alle Spielwelten: Jetzt mit Jannasaras Tagebüchern und Kartenmappen! Klickt rein!

  • Bei meinem Einstieg in DSA vor 15 Jahren habe ich den Hintergrundsetzungen entnehmen können, Frauen sind körperlich so stark wie Männer oder umgekehrt, es gibt keine Setzungen, Entwicklungen und Überzeugungen (gleich, aus welchen Wurzeln), die belegen, dass es ein Denken gibt, dass das eine Geschlecht dem anderen unterlegen ist, oder dass an homosexuellen SC oder NSC etwas ungewöhnliches wäre.
    Das fand ich gut und habe mir da weiter nichts bei gedacht, außer dass es schön ist, dass ein Rollenspiel so etwas als gegeben setzt, während die Welt, aus der die Erfinder stammen, noch nicht insgesamt und unter dem Strich so weit ist (weder damals noch heute).
    Ich hatte damals (meines Wissens) keinen, bzw. kurz nach meinem Erstbesuch um den Dreh herum erst ersten Kontakt mit Homosexuellen (außerhalb des Spiels), heute hat sich das merklich geändert.
    Ich spielte/spiele damals wie heute sehr gerne in diesem Aventurien und ich wüsste nicht, dass je jemand mit einem solcher Punkte Probleme gehabt hätte. Da spielten schon immer Männer Frauen, Frauen Männer, mit dieser oder jener sexuellen Ausrichtung. Ich habe sogar den Eindruck, dass diese Aventuriensetzungen sogar recht positiv aufgenommen werden, weil man bei der Charakterwahl dadurch weniger eingeschränkt ist und keinen schiefen Blicken IT wie OT oder sonst was ausgesetzt ist.

    Aber da es wohl doch recht viele Spieler oder Gruppen gibt, die in solchen Dingen eher irdisch angelehnt spielen, finde ich unter dem Gesichtspunkt einen solchen Artikel auch nicht schlecht oder unpassend. Schön für jene, die so etwas nicht als Anstupser brauchen, aber schön auch, wenn sich andere durch einen solchen Artikel mal anstubsen lassen, die Nase in das Neuland zu stecken. :)

  • Gleichheit als Spielstil und kulturelle Vielfalt ja, in völliger Ignoranz biologischer und daraus wie Irdisch auch ungleichmäßiger Verhältniße nein. Die Kultur spiegelt auch gewollt damit, von völliger Gleichheit kann nicht die Rede sein. Das eine Frau nicht tendenziell leicht körperlich schwächer ist ist demnach auch Realistisch. Aber Spielerfiguren sind ja eh überdurschnittlich also was macht das schon.
    Das gab es auch alles irdisch/Mittelalterlich schon, nur wesentlich seltener und diskrimnierter, DAS ist der Unterschied mit DSA .
    Zu Behaupten es gäbe zu Geschlecht und Sitten in Aventurien deshalb garkeine Spannungen und Differenzen ist aber naiv. Man muß es ja Schlußfolgern weil kulturell bisher fast nur völkische Spannungen thematisiert wurden, das Sozialleben nicht soo intensiv in allen Details ausgewalzt wurde.
    Aber zb gibt es Hinweise zum Kurtisanentum wo in Havena eine beleidigte Kurtisane Klage erheben kann, wer in Kuslik sich " in lasterhafter Weise feilbietet " ( wohl nur als solches den die Rahjakirche ist Allgegenwärtig ) muß Strafe zahlen, was zueinander hier auch garkein Widerspruch ist. Bei der Magie ist dazu eine Diskriminierung in Havena deutlicher , mag aber praktisch keinen großen Unterschied machen. Aber stark abweichende Mentalitäten gibts eher in den primitiveren Landstrichen wie Weiden oder Andergast mit mehr Faustrecht usw..

  • Wenn jemand "Ausländer raus aus Deutschland" sagt, ist er ein verschissener Rassist und das ist nun mal schlecht - vorausgesetzt wir orientieren uns an einem gewissen Konsens. "Schwule Inhalte raus aus meinem Aventurien" klingt natürlich viiiel harmloser - und darum wird das hier auch geäußert. Geht schlimmstenfalls als Kavaliersdelikt durch.

    Meinungsfreiheit ist also ein Kavaliersdelikt bei dir...

    Nur mal so:

    Ich mag Ausländer nicht. - Das ist eine Meinung.
    Ausländer raus aus Deutschland! - Das ist eine Forderung.
    Schwule Inhalte raus aus (meinem) Aventurien. - Ist ebenso eine Forderung.

    Man kann diese Forderung natürlich als "Meinung" verbrähmen, im weiteren Sinne leitet sich auch eine Meinung davon ab, aber zuallerestmal es bleibt eine direkte Handlungsaufforderung gegen andere Menschen oder Gruppen, mit der Absicht, sie von einem Ort zu entfernen und den Existenzraum streitig zu machen. Sie ist also per se aggressiv, und damit kein Kavaliersdelikt. Wohin gegen die Aussage "Ich mag Schwule und Ausländer nicht" eine reine Meinung darstellt, die niemandem seinen Platz in der Welt streitig macht, und in sich auch nicht aggressiv ist.

    Of course she's gay!

  • in völliger Ignoranz biologischer und daraus wie Irdisch auch ungleichmäßiger Verhältniße nein.

    Welche Ignoranz biologischer Verhältnisse? Die gibt es in Aventurien nicht. Frauen gebären Kinder, Männer nicht. Das war es körperlich auch schon so ziemlich in Sachen unterschiedlicher Möglichkeiten. Was immer es irdisch gibt oder das Klischee assoziert, gibt es in Aventurien nicht,

    Es gibt Unterscheide in Kulturen und Regionen, die relativ wenigen, die es gibt, wurden in diesem Thread ja schon teilweise genannt. Man könnte z.B. noch Orks und ihre Frauen, die Tiere, die Orks gebären, von ihnen genannt werden, hinzufügen, oder die Andergaster und ihr Frauenbild (wobei bei denen die Frauen natürlich auch körperlich gleich stark sind), aber die Gegenden, in denen das eine Geschlecht aus irgendwelchen Gründen anders behandelt wird als das andere, sind sehr klein und wenige. Noch geringer und kleiner sind Gegenden, in denen gleichgeschlechtliche Liebe anders als völlig normal betrachtet wird, aber auch da wird niemand mehr als bestenfalls für schief angeschaut.
    Auch ist die magische Begabung manchmal sehr wählerisch, so dass bei Goblins nur Frauen magisch begabt sind, bei Zwergen nur Männer, aber das ist keine Diskriminierung und Gesetzes- oder geistige Haltung durch Personen oder Institutionen, das ist Natur (bzw. göttergegeben). Auch ein Arkanum Interdictum ist in dem Sinne keine vorsätzliche Diskriminierung, sondern entstand aus anderen Gründen.

  • Ich fand den Artikel nur sehr gut (und mit vielen Anregungen, gerade für ein so offenes System wie DSA) geschrieben. Keine Ahnung, was @Harock da jetzt so über die Maßen anstößlich oder allzu offensiv fand. Natürlich unterstelle ich weder ihm noch dir Sexismus oder sonstige Ismen.

    Sehr gut ^^ immerhin will ich mich von sämtlichen -ismen befreien. Meiner Ansicht nach kann eine Ideologie nämlich niemals den Facettenreichtum eines einzelnen Menschens darstellen.

    Wie gesagt, mich hat der aggressive Unterton und die Beleidigungen gestört. Darauf kann man keine Diskussion aufbauen. Sowas baut lediglich Fronten auf und das nervt mich extrem.

    "Das schlimmste Monster in Aventurien? Nennt sich Meister. Sitzt vor dir am Tisch."


  • [...]
    Nur mal so:
    Ich mag Ausländer nicht. - Das ist eine Meinung.
    Ausländer raus aus Deutschland! - Das ist eine Forderung.
    Schwule Inhalte raus aus (meinem) Aventurien. - Ist ebenso eine Forderung.

    Man kann diese Forderung natürlich als "Meinung" verbrähmen, im weiteren Sinne leitet sich auch eine Meinung davon ab, aber zuallerestmal es bleibt eine direkte Handlungsaufforderung gegen andere Menschen oder Gruppen, mit der Absicht, sie von einem Ort zu entfernen und den Existenzraum streitig zu machen. Sie ist also per se aggressiv, und damit kein Kavaliersdelikt. Wohin gegen die Aussage "Ich mag Schwule und Ausländer nicht" eine reine Meinung darstellt, die niemandem seinen Platz in der Welt streitig macht, und in sich auch nicht aggressiv ist.


    Wenn jemand in seinem Aventurien weniger oder gar keine Homosexualität erscheinen lässt, dann nimmt das keinem realen Menschen den Existenzraum. Wenn er allerdings einem (egal ob hetero- oder homosexuellen) Mitspieler verbietet, einen homosexuellen SC zu spielen, dann schränkt er die von der Setzung vorgegeben Möglichkeiten im Spiel ein - mich würde das stören, andere vielleicht nicht. In letzterem Fall (keiner der Gruppe stört sich an der selbstgestrickten Aventurienversion) sehe ich auch kein Problem - außer dem, dass ein Meister versucht, sein Aventurien (zu) sehr nach dem irdischen Vorbild zu formen. Wenn man im irdischen Mittelalter spielen, aber gleichzeitig die Setzung nicht verletzen will, sind vielleicht Systeme wie ArM besser geeignet als DSA.

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....