Zunächst mal danke für eure Antworten, bedeutet mir viel, dass sich überhaupt jemand die Mühe macht das zu lesen.
Ich werde dann einfach mal wild durcheinander auf die verschiedenen Vorschläge eingehen, wie es gerade in meine Antwort passt.
Das Horasreich wurde mir von Freunden als Rennaissance Italien beschrieben und ich habe mich an den Konventionen und Verhältnissen dieser Zeit orientiert, was scheinbar direkt mehrere Probleme aufwirft. Erstens arrangierte Hochzeiten. Pff, ja da habe ich wohl gepatzt. Lässt sich leider auch nicht mehr viel daran ändern, da dieser Plotpunkt Kaileena noch bis ans Ende der Welt verfolgen wird. Sagen wir einfach, das Haus Anyra ist äußerst konservativ, geradezu reaktionär. (Bitteeeeee, ansonsten muss ich ne neue Geschichte schreiben^^)
Des weiteren kommt daher auch meine Formulierung, ein gemeinsames Schlafzimmer als Zimmer des Hausherren zu bezeichnen... Das lässt sich schnell ausbessern, (den Pardel habe ich auch schon übernommen, vielen dank dafür SirAnArcho)
Ich selbst bin student der Geschichte und das Zimmer für die Nachtruhe weit vor der Nachtruhe vorzubereiten war nicht nur durchaus üblich sondern in vielen Fällen quasi direkt nach dem Aufstehen fällig. Ein gemachtes Bett ist ein Zeichen für Wohlstand und wenn man mal Besuch hat soll alles nach Wohlstand aussehen. Die Dienerin ist also eher spät als früh dran, zumindest für Mitteleuropäisches Mittelalter (Keine Ahnung wie es in der italienischen Rennaissance oder dem Aventurischen Horasreich ist, aber mein Gefühl sagt mir ähnlich.) Abgesehen davon wird es draußen bereits dunkel ist also eher früher Abend..
Was die fetten Adelstöchter angeht, so haben wir es in der Geschichte nicht mit einem auktorialen Erzähler zu tun. Die Ganze Geschichte findet nicht in einem Vakuum sondern in Kaileenas Kopf statt, wir sehen die Welt, wie sie sie sieht und wir riechen, fühlen und hören wie sie. Kaileena war immer eine Einzelgängerin, sie hat eine viel zu hohe Meinung von sich selbst und eine heftige Abneigung gegen die Oberschicht aus der sie stammt. (Da passt es schon fast wieder, dass sie aus einer konservativen Familie kommt und die anderen Adelstöchter mehr Freiheiten hatten als sie.) Jedenfalls ist das was sie dem Leser erzählt keine absolute Wahrheit sondern ihre emotionale Wahrheit. Mit anderen Worten Unsinn aber verratet ihr nicht, dass ich das gesagt habe ;).
Aus der selben Perspektive muss man auch betrachten wie sie das Korsett anprobiert. Sie ist arrogant und übermütig es käme für sie absolut in Frage eines der Korsette zu klauen und beim nächsten Ball zu tragen, nur um zu sehen wie die Hohensteins (Easter-Egg für Geschichtsinteressierte übrigens, steht für die Hohenzoller Familie) darauf reagieren. Weil ihr das Ding aber nicht passt ist das eine Niederlage für sie. Ihr Problem war nicht das Geld und dafür steigt sie auch nirgends ein, sie macht das vielmehr um die Adelsfamilien nach allen Kräften zu blamieren oder ihnen anderweitig auf den Wecker zu fallen. Vielleicht habe ich das aber auch nicht deutlich genug gemacht. Wenn ich es lese ist es mir ziemlich klar, aber ich habs schließlich auch so geschrieben. Eventuell überarbeite ich das nocheinmal.
Was den Sturz vom Baum angeht, so ist das eine der Besonderen Fähigkeiten Kaileenas. Sie ist meisterin der Improvisation und hat erhöhte Reflexe. (gerade zu faul um nachzulesen ob die Vorteile wirklich genauso heißen aber ihr wisst sicher was ich meine) In der Erzählung friert quasi die Zeit ein und Kaileenas Gedanken beschleunigen sich. Ich habe Sherlock musik gehört als ich das Geschrieben habe und so bin ich auf die Idee gekommen. Ich hab glaube ich fast eine Stunde lang die Szene immer wieder neu geschrieben und habe mich dann am ende für eine dreiste Kopie von Walter Moers Art die Reflexe seines Charackters "Rumo" zu beschreiben entschieden. Mir persönlich gefällt es sehr gut, in meinem Kopf ist das eine Matrixmäßige Bullettime Szene, schade, dass es dir nicht gefällt ist dann aber glaube ich eher Geschmackssache.
Mit den Dolchen ist in der Tat auch das Wurfmesser gemeint, dass tatsächlich ein Wurfdolch ist, der Unterschied liegt in der zahl der Schneiden. Eine Schneide = Messer, zwei = Dolch (zumindest Historisch und Aventurien orientiert sich in der Namensgebung vieler Waffen [tatsächlich ist mir bisher keine einzige Ausnahme aufgefallen] an tatsächlicher Geschichte). Zwei Schneiden waren mittelalterlich dem Ritterstand vorbehalten, weswegen das Schwert ein Zeichen für Oberschicht ist. Später wurden dann auch Einschneidige Schwerter produziert, weil dem einfachen Mann das tragen von Schwertern verboten war. Per definition musste ein Schwert aber zwei Schneiden haben, also hat man einschneidige Waffen, egal wie groß sie waren Messer genannt. Das gilt auch für so etwas: f83b25f6531549b5ab80c84834e51bd2.jpg
Verrückt, aber zumindest historisch korrekt und ich glaube Aventurien macht da keine große Abweichung. Ich werde die Benennung vereinheitlichen um nicht wie ein Idiot zu wirken, danke für den Hinweis. Ich erwähne den Wurfdolch daher nicht extra, weil sie ihn nie abgelegt hat, wenn du das nach der Erklärung immernoch unklar findest, denke ich drüber nach ihn nochmal extra zu erwähnen.
Sie nimmt die Kette ab, bevor sie sie in den Ärmel gleiten lässt. Muss sie wohl, wenn sie gleich so tun will als fände sie sie auf dem Boden. Vielleicht nicht ganz klar.
Was die Dachluke angeht tun wir mal so als sei das nie geschehen. Als ich in der Grundschule angefangen habe Geschichten zu schreiben war es mein größtes Problem, dass ich niemals genaue Beschreibungen von irgendetwas abgegeben habe, weil mein Kopf ja wusste wie alles aussieht. Ich dachte ich sei drüber hinweg, stellt sich heraus, dass dem nicht so ist. Die Dachluke sieht in meinem Kopf genauso aus wie die im Haus meiner Großeltern, schande über alle Leser, dass das nicht klar war... öhm ja sorry. Dummheit.
Achja und natürlich ist es zu lang, ich habe es geschrieben... Ich kann nicht aufhören zu schreiben wenn ich einmal angefangen habe. Das Dokument, das jetzt nur ein paar Tage veraltet ist, ist glaube ich mittlerweile fast zehn Seiten länger.