Nachträglich Kriegerbrief erhalten?

  • [infobox]Schattenkatze: Dieses Thema wurde aus den Kleinigkeiten ausgegliedert.[/infobox]

    Bis DSA 3 konnte ein Abenteurer mit gewisser Erfahrung zum Krieger werden. Kann denn so ein Kriegerbrief nach DSA 5 (eher Fluff, als editionsgebunden?) überhaupt an Nichtabsolventen einer Akademie verliehen werden? Bspw. wenn ein Soldat sich weit über das gewöhnliche Maß in der Schlacht auszeichnet, oder eben (Achtung, hier kommt des Pudels Kern) an sozial niederrangige Helden für mehrfache, herausragende Taten, oder als Folge des Vorteils Drachentöter, etc. Ich denke da an all die profanen Berufsprofessionen, die sich im Spielverlauf gerne mal zum Kämpfer entwickeln.

  • Hmmm... Ich finde Ritter eigentlich geeigneter, denn es ist eher die Erhebung in den .....stand als die Lizenz zum Tragen schwerer Waffen aufgrund einer umfänglichen und charakterformenden schulischen Ausbildung.

    Es muss ja jmd. den Aufsteiger für würdig befinden: Adel und Orden können den Ritterschlag erteilen. Eine Kriegerakademie könnte ein 'außerordentliches Examen' abnehmen, fühlt sich für mich aber etwas unplausibel an, weil sie damit ihren Ausbildungsauftrag eigentlich konterkariert.

  • Ich finde das durchaus plausibel... ALLES! Also zum einen wäre die Verleihung des Kriegerbriefes durch besondere Taten, welche das kämpferische Können eines Probanden unter Beweis gestellt haben denkbar. Natürlich sollten das wirklich mehrere Taten dieser Kategorie über einen längeren Zeitraum sein. Wichtig in diesem Zusammenhang wäre, dass die Taten über das reine Kämpfen hinausgehen. Es sollte der Anspruch heraus stechen, sich für ein von der Gesellschaft als positiv erachtetes Ziel, selbstlos einzusetzen.

    Weniger anspruchsvoll an die Selbstlosigkeit, wäre die Vergabe eines militärischen Ranges. Dies habe ich einmal bei dem SC eines Spielers angewandt. Er startete als Al'Anfanischer Fähnrich und wurde zum Leutnant befördert (durch den Patriarchen selber!). War eine sehr schöne, stimmungsvolle Szene. Er bekam den "Ritterschlag" (für wirklich außerordentliche Leistungen) mit einer schwarzen Klinge und schwitze Blut und Wasser bei dem Gedanken, dass es sich um die Rabenfeder handeln könnte. Dabei war es nur eine neue, besonders angefertigte Klinge für ihn selbst als Lohn für seine Taten.

    Der Schlag zum Ritter schließlich wäre die größte Ehrung. Schließlich ist das die Erhebung in den niederen Adelsstand. Hier sollten wirklich Taten zu Grunde liegen, welche den Erhobenen in den Augen des zukünftigen Lehnsherren für würdige erweisen.

  • Ein Kriegerbrief ist kein Ehrentitel oder eine beliebige Auszeichnung, sondern ein Nachweis für die Fähigkeiten und die Ausbildung des Kriegers.

    Für Heldentaten gibt es andere Auszeichnungen (Verleihen eines Titels, meist Edler) oder Orden (z.b. die Kaiser-Raul Schwerter in Bronze/Silber/Gold) und für Soldaten gibt es Beförderungen und ebenfalls Orden.

    Einen Kriegerbrief nachträglich zu erlangen würde ich nur durch ein ‚Nachstudium‘ zulassen, wenn sich hier eine Kriegerakademie dafür findet. Ein Jahr Intensivtraining an der Akademie, vergleichbar des Zweitstudiums der Gildenmagier.

  • Ein Kriegerbrief ist kein Ehrentitel oder eine beliebige Auszeichnung, sondern ein Nachweis für die Fähigkeiten und die Ausbildung des Kriegers.

    eben das, die Kriegerakademien in Aventurien sind Ausbildungsstätten, vergleichbar mit den Zünften im Handwerk.

    Bei einem "Ehrendachdecker" würde sicherlich jeder seltsam gucken. Warum dann einen Ehrenkrieger?

    Es gibt in meinen Augen andere Möglichkeiten die passender sind.

    Was soll mit der Verschenkung des Kriegerbriefes erreicht werden? Ehr, Ruhm und das Recht gewisse Waffen zu tragen? Da hat Niederadel den selben Effekt, ist regeltechnisch abbildbar und man muss dafür nicht eine einmalige Ausnahme erstellen. Das Titularadel vergeben wird ist relativ üblich, das eine Kriegerakademie einen Kriegerbrief ausstellt für jemand der dort nicht gelernt hat hingegen ... Ich will nicht sagen einmalig im Hintergrund aber es fühlt sich im offiziellen Aventurien einfach ein wenig unpassend an.

  • Schattenkatze

    Evtl. sollten wir das Thema auslagern.

    @Kriegerbrief vs Ritterschlag

    Jemand, der gezeigt hat, dass er Dächer decken kann, auch unter schwierigen Bedingungen, ohne den Gesellenbrief zu besitzen, würde in meinen Augen nicht zu einem Ehrendachdecker ernannt werden, sondern den Gesellenbrief zum Dachdecker erlangen. Dieser bescheinigt doch nur, dass man in der Lage ist, die Anforderungen an die Standards eines gewissen Handwerks zu erfüllen. Evtl. mag noch die ein oder andere Zusatzunterweisung für bestimmte Aspekte gefordert werden, aber im Großen und Ganzen hat man unter Beweis gestellt, dass man in der Lage ist diese Anforderungen zu erfüllen. Bei einem solchen Dachdecker würde meiner Meinung nach kaum einer verwundert drein schauen und so auch nicht bei einem gleichermaßen verliehenen Kriegerbrief.

    Ein Ritterschlag ist, wie geschrieben, genau so denkbar. Das hängt einfach auch ein wenig von den Taten ab und ob der neue Lehnsherr und damit Verleiher des Titels den Probanden als würdig erachtet in den Adelsstand zu heben. Ein Kriegerbrief verleiht Ansehen und Rechte, belässt den Empfänger aber in seinem Stand. Ein Ritterschlag verändert diesen Stand.

  • Schattenkatze 31. Dezember 2020 um 12:47

    Hat das Label DSA 5 hinzugefügt.
  • Auch ich sehe den Ritter Ehrenhalber hier als Mittel der Wahl.

    Akademien müssen zugelassen werden und ihre Ausbildungserlaubnis erhalten, die Ausbildung unterliegt wiederum bestimmten Kriterien und Voraussetzungen (man kann nicht einfach ein Haus einrichten und beschließen, dass da nun Krieger ausgebildet werden), sie bilden lange aus, sie stellen einen Brief aus, der nach der Abschlussprüfung bescheinigt: hat alles wichtige gelernt in Theorie und Praxis und auch den entsprechenden Ehrenkodex.

    Aber zum Ritter Ehrenhalber kann jede Person von Stand sofort, noch auf dem Schlachtfeld, ohne weitere Anforderungen und Prüfungen ernennen, die das für eine angemessenen Ehrung für jemanden hält.

    Wenn man sich in der Schlacht oder durch sonstige Tat besonders auszeichnet, kann ja niemand einen Kriegerbrief ausstellen: das kann nur die Akademie, und die haben vorgeschriebene Regularien und Prüfungsmodalitäten.

    Für einen Kriegerbrief sehe ich, wenn, dann in der Tat ein nachträgliches Studium an einer Akademie für notwendig an: Verkürzt (und im Falle von DSA 4 ohne Erlangung der Akademischen Ausbildung), mit Prüfung, und dann gibt es am Ende den ausgestellten Kriegerbrief. Allerdings ist das halt sehr unüblich (ich halte es nicht für unmöglich) und ich denke, da muss man halt auch in der Tat einiges an Leumund mitbringen und schon gewisse Voraussetzungen mitbringen (beispielsweise die richtige Grundeinstellung schon haben, mit der Waffe, an der die Akademie ausbildet, schon umgehen können).

    Daher könnte es sein, wenn eine einflussreiche Person jemanden zu Ehren verhelfen möchte, vielleicht eben sich für ein Spät-Studium an einer Akademie einsetzt und sich bemüht, dass dies gewährt wird. Aber eine Einzelperson kann keinen Kriegerbrief ausstellen, das geht mWn und meiner Vorstellung nach nur über die Akademie.

    Aber je nachdem, wer diese Person ist, kann er oder sie auch gleich selber und auch an Ort und Stelle, ohne zu erfüllende Regularien, jemandem zum Ritter Ehrenhalber ernennen.

    Und/oder einen Orden verleihen (je nach Orden darf der auch nicht von jedem Verliehen werden).

  • Wie die Vorrednerschreiber tendiere ich auch zum Ritter (oder Offiziersrang), wenn es sich um eher "allgemeine" Heldentaten handelt. Der Kriegerbrief "ehrenhalber" könnte allerdings dann passen, wenn der SC die außergewöhnliche Heldentat(en) direkt zum Wohle der Kriegerakademie geleistet hat.

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Für den Brief reicht ein berechtigter Aussteller, Papier und ein Siegel. Die meisten Inhaber einer Kriegerakademie (z.B. die unzähligen Grafen, Städte etc. mit ihren 08/15 Akademien) sollten problemlos in der Lage sein, beliebigen Typen einen völlig legalen Kriegerbrief auszustellen. Praktisch macht man das aber dann doch nicht, denn schließlich ist der Brief eine international anerkannte Garantie einen Krieger mit allem Drum und Dran vor sich zu haben und das geht weit über Mut, Heldentaten und Kampfkünste hinaus (dafür steht die Akademie mit ihrem guten Namen). Den Titel "Krieger ehrenhalber" oder vergleichbare Titel wie es sie in anderen Akadmiearten (z.B. Magier, Universitäten) gibt, habe ich auch noch nicht DSA gesehen.

    Meine Meinung: es ist mit einem einfachen Federstrich möglich, aber es wird beides nicht praktiziert

    Es spricht jedoch nichts dagegen im höheren Alter einen Abschluss zu erwerben (da die Ausbildung sehr teuer ist, eine nicht zu verachtende Belohnung!), auch wenn das sicher ungewöhnlich ist. Ich würde mich an den Spätgeweihten bzw. dem Zweitstudium der Magier orientieren:

    Man muss die Standards der verleihenden Akademie erfüllen (z.B. mind. Talentwerte) und die Lehre verinnerlicht haben (man erhält z.B. die Prinzipientreue der Akademie). Die Länge der Ausbildung richtet sich danach, wie viel zu diesem Minimum fehlt. Es dauert so wohl wenigstens ein Jahr bis man den Abschluss in der Tasche hat.

    Welche Regel seitigen Auswirkungen das hat, richtet sich nach der Edition (z.B. DSA 4 akademische Ausbildung Krieger [siehe auch BGB und Veteran] oder DSA 5 Kampfstil der Akademie, aber auch evtl. AP Kosten und Steigerungsmöglichkeiten als Folgen der langen Ausbildung) und ist Gruppenentscheidung.

    Am Ende ist man dann ein echter Krieger.

  • "Nach einer langjährigen Ausbildung ist der Kriegerbrief Beweis für einen gefestigten Charakter und moralische Integrität des Besitzer, wofür die jeweilige Akademie bürgt." (Klingentänzer S. 12)

    Auch ich denke, dass ein Kriegerbrief nicht ehrenhalber verliehen wird - allerhöchstens, wenn man sich sehr verdient um eine Akademie gemacht und dort lange Zeit verbracht hat. Denn alles, was man treibt, fällt auf die austellende Akademie zurück. Wie Schattenkatze schon angemerkt hat, gibt es für solche Fälle eigentlich den Ritterschlag ehrenhalber und diverse Orden. Wo ich es mir aber vorstellen kann, ist die Akademie in Mengbilla, die eher Söldnerseelen hervorbringt und wo es keine Ritter in der Gegend gibt. :/

  • Ich finde das die genannten Sichtweisen den Wert des Kriegerbriefes überhöhen. Er ist das bürgleriche Äquivalent zur Knappschaft und von der Werten her, spiegelt er eine Ausbildung wieder, welche nicht so viel über den Resulaten anderer kämpferischer Ausbildungen liegt (wenn man mal die Paketboni aus der AA weglässt). Die Ansicht, das eine Erhebung in den Adelsstand so viel üblicher ist, als die nachträgliche Verleihung eines Krieger(Gesellen)briefes, kann ich daher nicht teilen.

  • "Der Kriegerbrief ist gemeinhin das Zeichen der Legitimation des Kriegerstandes. Er gestattet seinem Besitzer das Führen privilegierter Waffen und gibt dem nichtadligen Krieger das Recht zur Teilnahme an Adelsturnieren. Einen Krieger von einem Turnier auszuschließen, benötigt daher triftige Gründe, so nicht die Rondrakirche auf den Plan gerufen werden soll. Mit dem Kriegerbrief dürfen Nichtadlige in ihrem Namen ein 'von' und den Namen der Stadt ihrer Akademie hinzufügen. Im Horasreich steigen bürgerliche Besitzer eines Kriegerbriefes sogar in den Niederadel auf. [...] Uabhängig von der ursprünglichen Herkunft wird dem Wort des Kriegers Beachtung geschenkt, und er verdient ein gewisses Maß an Respekt, welches er einfordern kann." (Klingentänzer S. 12)

    Im Grunde ist die Verleihung eines Kriegerbriefes nichts wesentlich anderes, als die Verleihung eines niedrigen Adelsstandes. Im Horasreich ist es sogar gar nichts anderes.

  • Mhm. Ich sehe das recht einfach: Kennt jemand jemanden, der einfach so einen Bachelor erhalten hat, weil die Uni sich gedacht hat: joy kann er schon irgendwie? Ich nicht.
    Bei mir würde es so etwas nicht geben :)

    Richtig, aber der Krieger ist halt kein Akademiker und auch wenn es Kriegerakademie heißt, so ist das nicht mit den akademischen Institutionen der Neuzeit mit ihrer Bedeutung und Vernetzung gleich zu setzen. Es ist viel mehr ein hochwertiger Gesellenbrief, den man auch dann austellen kann, wenn jemand Fähigkeiten und Einstellungen unter beweis gestellt hat. Mir leuchtet nicht ein, warum der Adelsstand so viel eher geneigt sein sollte jemanden in seinen Stand zu heben, als ihm die Privilegien eines Kriegers zukommen zu lassen.

    @Windweber

    Danke für die Zitate! Ich habe Klingentänzer leider noch nicht gelesen, aber da scheint es im Horasreich tatsächlich einige Unterschiede zu geben. Das verwundert nicht, ist das Horasreich ja die Region in Aventurien, die am weitesten in der Entwicklung (nach irdischen Maßstäben gemessen) voran geschritten ist.

  • Ich hatte zu Beginn meiner Überlegungen so gedacht, dass der Kriegerbrief ehrenhalber an der Größe der damit entgegen gebrachten Wertschätzung höher als eine Medaillenverleihung und niedriger als eine Erhebung in den Titularadel liegt. Eure Meinungen scheinen ja recht gespalten darüber zu sein. Ich danke euch für eure ausführlichen Gedanken und Zitate. Das ist alles sehr hilfreich, um das für unsere Spielrunde stimmig zu inszenieren.

    Bezüglich der Diskussion über den "Kr. hon." möchte ich noch einwerfen, dass es ja irdisch wie aventurisch einen solchen Dr. hon. Titel für Leistungen im akademischen Bereich gibt, der unabhängig von der tatsächlichen Ausbildung von Ausbildungsstätten verliehen wird. Letztlich zählt eine Doktorarbeit ja auch irgendwie als sehr qualifizierte Fortsetzung des Studiums. Ein Krieger ist meiner Sichtweise nach - das darf man gern anders sehen - quasi der Doktor, oder handwerklich der Meister, vlt neben Schwertgesellen und Rittern. Danach kommen dann die anderen Kämpferprofessionen, die für mich eben eher die B.Sc./M.Sc. bzw. Gesellen darstellen.

    Ich spreche das, wenn wir mal im Spiel soweit sind, nochmal mit meiner Gruppe ab und werde dann sehr gern auf diesen Thread verweisen. 🙂

  • Also wenn die Kriegerausbildung der Doktor oder Meister ist, dann sollten recht viele Söldner diesen Status ebenfalls erhalten. So viel besser sind Krieger einfach nicht. Was da aus der Ausbildung heraus kommt, ist solide, aber meiner Meinung nach nicht mit dem Abstand zu vergleichen, den ein Ingenieur oder gar Doktor zu einem Facharbeiter hat. Teilweise ist das aber auch schwer zu vergleichen, da, je nach Fachgebiet, die Trennung von Praxis und Theorie doch recht groß ist.

  • Zugrundeliegend ist das ja noch eine DSA 1 / 2 Setzung, als es noch feste 'Charakterklassen' gab. Der Abenteurer war ja nun der Rest vom Fest, quasi das Sammelbecken für alles, wo es nicht für eine andere Klasse gereicht hat. Entrsprechend war der einzige Vorteil des Abenteurers, bei Erreichen der Voraussetzungen zum Krieger, Streuner, Geweihten oder Druiden werden zu können.

    Insofern würde ich hier nicht 1:1 übertragen, da das 'Klassensystem' ja nun schon etwas flexibler ist und es mehr Wege gibt, als Abenteurer zu was zu werden.

    Edit: Kriger würde ich im Vergleich vielleicht mit einem Bachelor gleichsetzen, wenn überhaupt. Doktor ist ja schon seit mehreren Editionen was klar anderes (12 Jahre Berufspraxis und eine Arbeit bzw. Anerkennung von Leistungen an deren Stelle bei Gelehrten und Magiern).

    ROMANES EUNT DOMUS !

  • "Die Regel, dass jede Ritterin eine langjährige Ausbildung hinter sich gebracht hat, kennt Ausnahmen: Vor allem in Garetien, Almada und im Horasreich kommt es vor, dass verdiente Kämpferinnen nach besonderen Taten zur Ritterin geschlagen werden, zum Beispiel Offizierinnen, die sich in einer Schlacht durch hervorragende Leistungen ausgezeichnet haben. Eine solche Ernennung findet ohne Schwertleite statt, sondern nur durch den Ritterschlag, der mitunter sehr schmucklos noch auf dem

    Schlachtfeld vorgenommen werden kann. In diesem Fall ist die Bezeichnung 'Ritterin' ein reiner Ehrentitel, und anders als die ausgebildeten Ritterinnen darf eine ernannte Ritterin nicht automatisch Truppen in die Schlacht führen oder Knappinnen ausbilden. In der traditionsbewussten Ritterschaft wird sie im besten Falle kritisch beäugt, und man legt in manchen Kreisen höchsten Wert darauf, dass sie sich 'Ritterin ehrenhalber' nennt. Kaum eine traditionelle Ritterin kann verstehen, wie jemandem eine derartige Ehre zu teil werden kann, ohne sich vorher das Wissen und die Gebräuche in einer über zehn Jahre dauernden Ausbildung angeeignet zu haben." (Schild des Reiches S. 8 )

    In meinen Augen ist ein Kriegerbrief kaum niedriger anzusetzen als ein Ritterschlag ehrenhalber.:)

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (31. Dezember 2020 um 20:45)

  • Im Grunde ist die Verleihung eines Kriegerbriefes nichts wesentlich anderes, als die Verleihung eines niedrigen Adelsstandes.

    Ein Krieger ist aber kein Adeliger (außer im Horasreich), weil er ein Krieger ist. Ein Kriegerbrief erhebt nicht in den Adelsstand. Krieger sind oft/auch dem Bürgertum entstammend, und der Brief gibt Rechte und Pflichte. Daher bekommt man ihn gegen Ausbildung und Nachweis, dass man es kann und darf.

    Ein Ritter Ehrenhalber ist ein Ehrentitel, mit dem einige Rechte verbunden sind, wenig Pflichten (wie jeder traditionelle Ausbildungs-Ritter weiß, denn der hat da lange viel über das, was einen Ritter ausmacht, erlernt, und wie schon angeführt wurde, der Ritter Ehrenhalber "darf" auch üblicherweise (nicht zwingend nicht) etwas weniger), kein Nachweis, keine Ausbildung.

    Das kann die Metzgersgesellin sein, die den Adligen gerettet hat. Der würde man aber zum Dank keinen Kriegerbrief in die Hand drücken.

    Einen "Kriegerbrief" Ehrenhalber gibt es nicht. Ich denke auch nicht, dass den jemand anders als die Akademie ausstellen kann, und die das nicht tun wird, außer in Ausnahmen und dann sich auch durch ein verkürztes Studium absichern wird, dass die Person zukünftig der Akademie keine Schande bereiten wird und sich das Recht, Abgänger dieser Akademie zu nennen und aufzutreten, auch wirklich verdient hat.

    Einen Kriegerbrief setze ich auch von der reinen Bedeutung her höher an als den Ritter Ehrenhalber (angefangen ibn der Ritterschaft).

    Angesichts des Umstandes, was es für Orden gibt, von wem sie teilweise nur verliehen werden dürfen, und wie wenige Träger es zuweilen gibt, sehe ich einen Kriegerbrief wiederum nicht per se auch als besser als den einen oder anderen Orden an. Der Unterschied ist, das ein Orden eine Auszeichnung ist, aber der Kriegerbrief noch fest umrissene Privilegien gibt.

    Auszeichnung – Wiki Aventurica, das DSA-Fanprojekt

    Ein Krieger ist meiner Sichtweise nach - das darf man gern anders sehen - quasi der Doktor, oder handwerklich der Meister, vlt neben Schwertgesellen und Rittern.

    Ein Krieger sehe ich nicht als Doktor. Beim Schwertgesellen steckt es ja schon im Namen, dass er kein Meister ist (dafür muss er sich erst qualifizieren und das von seinem Meister ganz offiziell anerkannt werden), und so ist es auch beim Krieger. Bei dem ist geprüft, dass ihm gewisse Werte und Fähigkeiten vermittelt wurde.

    Aber der Kriegerbrief wird überregional (üblicherweise - Prem war es, meine ich, deren Brief nicht in anderen Ländern als solcher anerkannt wird - anerkannt, auf den SG-Ring trifft das nicht zu.

    Dieser Aufstieg vom Abenteurer zum Krieger in DSA 1 war ja auch nichts, was irgendwie innerweltlich erklärt war. Die Werte wurden gut genug, also war man Krieger und durfte auch einen Zweihänder tragen, was vorher verboten war.

    Der Abenteurer Alrik hat mit Ende des AB, das die letzte benötigte Steigerung brachte, nicht plötzlich einen Kriegerbrief mit Stempel und Siegel in der Tasche und konnte auch nicht erzählen, dass er doch auf einer Akademie war.

    Solche Ausarbeitungen und Überlegungen gab es in DSA 1 noch gar nicht. Ich verstehe ebenfalls das als nette Geste des Regelwerks, um dem Abenteurer, dem Charakter, bei dem es bei der Generierung zu sonst nichts reichte, doch etwas später noch OT nachreichen zu können.