Der EG wird mit dem Abschluss der Heldenerschaffung absolut irrelevant, auch wenn man mit besagter Optional-Regel spielt. Wenn deine "Elite AP" nicht zum sonstigen AP Konto zählen, dann machst du UeP Charaktere "übermenschlich" da sie Limits sprengen dürfen, die Profane nicht sprengen können.
Die Optionalregel limitiert die Eigenschaften nach der EG Tabelle und damit automatisch auch alle Fertigkeitswerte (da Abhängig vom EW) sowie die erreichbaren SF (durch EW Voraussetzungen).
"Wenn du kein offenes Maximum in den Eigenschaftswerten nach Spielbeginn zulassen möchtest, kannst du als Obergrenze die Höchstwerte aus Tabelle unten nach Erfahrungsgrad +2 festlegen. Ein Kompetenter Held könnte somit beispielsweise seine Eigenschaften bis maximal auf 17 steigern (15 + 2).
Die Obergrenze verändert sich, wenn der Held einen höheren Erfahrungsgrad erreicht (was mit dem Erwerb von AP einhergeht) und könnte auf EG Legendär ein absolutes Maximum von 20 (18 + 2) erreichen. Durch den Einsatz dieser Optionalregel wird das Spiel etwas komplexer".
Wenn die Sonder AP nicht den "AP Stand" erhöhen (korreter ist: nicht zu den AP für die Ermittlung des EG gezählt werden), schalten sie also auch keine höheren EW frei (da sie den EG nicht erhöhen). Dann hat man bspw. 1100+300 AP in Werten, aber die Limitierungen von 1100 AP (also bspw. max. EW 14+2 (im Regelfall also keine SF möglich, die einen 17er verlangen), der max. KTW beträgt 18 statt 20 usw.
Mit "Übernatürlich vs Profane" hat der Vorschlag überhaupt nichts zu tun, sondern es geht allgemein um Professionen, die eine umfassendere Ausbildung (= mehr AP in Werte umgesetzt) erhalten haben. "Übermenschlich" werden die Helden damit auch nicht, sie haben einfach nur eine breitere Basis und jeder andere Held steht mit 1400 AP (aufs Beispiel bezogen auf dem gleichen Niveau, mit dem Unterschied das sie sehr wohl höhere Werte haben dürfen -> entsprechend dem EG).
Musst ja auch nicht direkt von 1100 AP auf 1400 AP springen.
Dann springst du beim Rondra-Geweihten eben nur auf 1200 AP (Kompetent). Der Spieler kann sich schließlich dann selbst entscheiden die zusätzlichen 100 AP in weitere Eigenschaftswerte oder Fertigkeiten zu investieren.
Wir reden hier ausdrücklich nicht von Vorgaben "Jeder Rondrageweihte hat V3 und damit 300 AP mehr als andere", sondern von Empfehlungen. Die Höhe der Empfehlung richtet sich nach den AP, die ein Held braucht, um "rund" (glaubhaft, in der Lage ist seine Aufgabe erledigen etc.) zu wirken und die unterscheidet sich von Profession zu Profession.
Ob ein RG 100, 200 oder 10000 AP braucht, ist natürlich Ansichtssache, aber eine allgemeine Tendenz kann man schon ablesen (die Extrakosten fürs Übernatürliche müssen mehr oder weniger ausgeglichen werden, dazu muss wenigstens die Anfordung "Priester" und "Kämpfer" erfüllt sein). 100 bis 200 AP für den Priester als Aufsatz für den Kämpfer scheint angemessen zu sein, ebenso 100 AP bis 200 AP für das Upgrade "Elitekämpferprofession" vom "einfachen Kämpfer" (hier bietet sich natürlich der Krieger und seine AP Empfehlung als Orientierung an).
Eventuell bin ich der einzige, der es etwas befremdlich findet, dass man im Rahmen einer Diskussion um ein Balancing eine Fokusregel vorschlägt, welche automatisch für jeden der sie nicht wählt, einen spürbaren Nachteil darstellt. Angenommen man nutzt diese Fokusregel, wie definiert man wer diese nutzen darf und in welchem Umfang? Wenn Spieler Alrik sein Strassenkind spielen will, warum sollte er kein Anrecht auf das nutzen der Fokusregel erhalten? Und wenn man das ausschließt, warum sollte dann noch jemand Interesse haben das Strassenkind zu spielen, welche von Beginn an schlechter startet und den Nachteil auch nie mehr aufholen kann. Mögliche Obergrenzen ändern rein gar nichts daran, dass man immer diese 100-300AP hinterherhinkt.
Warum sollte der Magier, Geweihte oder auch Ritter nicht mit 1200AP anfangen können? Der Söldner in der Gruppe beginnt mit 1100AP und der Zuckerbäcker halt mit 1000AP. Ein Spieler, der zB den Knappen eines möglichen Ritters spielt, beginnt auf 900AP. Ich finde damit wären doch eigentlich viele Probleme schon beseitigt. Als Spielleiter schaut man dann einfach nur das auf lange Sicht, irgendwann eine Angleichung stattfindet. Jeder Teilnehmer der Gruppe, der mit weniger als 1200AP begonnen hat, erhält eben mit jedem Abenteuer etwas mehr AP und nach Zeit X haben alle das gleiche Niveau ohne das für irgendwen Nachteile entstehen.
Aber genau letzteres bewirkt der Vorschlag doch! Manche Helden starten mit mehr AP als andere, weil sie üblicherweise nicht "unfertig" ins Abenteuer ziehen. Ein Rondrageweihter zieht als Beispiel normalerweise nicht als Priester, der kein Kämpfer ist in sein erstes Abenteuer. Ein Kämpfer verfügt wenigstens über die kämpferischen Fähigkeiten einfacher Kämpferprofessionen (wie Soldat, Söldner, Gardist, Stammeskrieger), befindet sich im Fall des Rondrageweihten jedoch eher auf dem Niveau gut ausgebildeter Kämpfer (Krieger).
Spieler Alrik braucht kein Anrecht auf die Fokusregel - eine Gruppe spielt entweder mit der Regel oder ohne und wir reden ausdrücklich von Empfehlungen (s.o.). Man kann natürlich sowohl den RG mit weniger AP erstellen, als auch den Straßenjungen mit mehr AP.
Wenn man den RG mit weniger AP erstellt, tut man das jedoch im Wissen dass er Priester, aber kaum Kämpfer ist (da die AP für keine runde Abdeckung reichen und man viele Kompromisse eingehen muss, oft den Rotstift ansetzen muss) sein wird. Der RG (der Krieger, der Medicus, der Schwert und Stab Magier... es gibt viele Professionen mit umfassenden Fertigkeiten) der zugleich Priester und fähiger Kämpfer ist, sollte eben mit extra AP erstellt werden, damit er die Aufgaben "Priester und Kämpfer" erfüllen kann.
Während der Straßenjunge mit extra AP kein Straßenjunge mehr ist, sondern ein gestandener Veteran der Gosse und sofern er nicht ein Phex gesegnetes Wunderkind ist, das mit 12 das Geschick und die Erfahrung eines Erwachsenen hat, ist der hohe AP Stand einfach unplausibel. Er erstellt sich den Staßenjungen mit normalen AP, weil er einen Straßenjungen spielen möchte, keinen 12 Jährigen, mit den Werten eines erwachsenen Gauners (effektiv also einem normalen Helden, bei dem man durch die Altersangebe behauptet er sei noch ein Kind).
Ebenso wie die extra AP aus dem jungen erwachsenen Dieb automatisch, einen Veteran machen der schon einige Erfahrung hat. Anders als der RG kommt ein Dieb jedoch mit weniger AP "rund" aus und deshalb lautet die Empfehlung (vielleicht) auch "Empfehlung: keine extra AP".
Warum eine Fokusregel?
Weil für viele Spieler nur das gilt, was offiziell in den Regeln steht. "Warum sollte der Magier, Geweihte oder auch Ritter nicht mit 1200AP anfangen können? Der Söldner in der Gruppe beginnt mit 1100AP und der Zuckerbäcker halt mit 1000AP. Ein Spieler, der zB den Knappen eines möglichen Ritters spielt, beginnt auf 900AP." steht nicht im Regelwerk drin, in den Regeln steht bei der Generierung nur ein EG, den man anpassen kann.
Eine offizielle Fokusregel wie vorgeschlagen wäre nicht nur offiziell "das steht als Regel im Buch", sondern liefert einen Mehrwert: man erhält eine Orientierungshilfe zum Thema "wie viel AP braucht jede Profession, um bei der Generieung nicht vorne und hinten sparen zu müssen". Das ist mehr als "passt einfach den Start AP Wert an".
In der DSA 5 Beta gab es diesen Ansatz sogar schon mal und der Redax war durchaus bewusst, das der Krieger normalerweise umfassendere Fähigkeiten als der Bettler besitzt, wenn er ferig ausgebildet ins erste Abenteuer startet. Aber man hat sich dem Druck der Spieler gebeugt, die unbedingt scheinbar "Bancierte" Helden bei der Generierung wollten und genau wie im Zitat oben laut geschrien haben "das ist total unfair, das der Bettler weniger kann als der Krieger - die müssen doch gleich sein".
Das Ergebnis hat jeder von uns in der Hand: das DSA 5 Regelwerk.
Mit einer kleinen Fokusregel (wie im Vorschlag) könnte man beide Typen von Spielern auch nachträglich noch glücklich machen, ohne dabei irgendwie hart ins System eingreifen zu müssen.
Im Idealfall hätten natürlich die Talentschablonen von Anfang an die Werte haben sollen, die zu den empfohlenen AP passen. Das Professionspaket von "Eliteprofessionen" hätte also AP Kosten, die man evtl. auf "Erfahren" nicht stemmen kann. Das würde dann aber vermutlich leider wieder viele Spieler überfordern. "Den Rondrageweihten mit 578 AP kann ich mir doch gar nicht erstellen, wenn ich nur 1100 ausgeben darf und noch Eigenschaften, Vorteile usw. kaufen muss" (wie es jetzt eben auch der Fall ist, wenn man niedrigere EG als Erfahren wählt).
Im Endeffekt wäre man wieder auf dem Stand von DSA 4 und eingeschränkt DSA 3, als die Werte nach dem Prinzip "das sollte er wenigstens können" festgelegt wurden. Im Gegensatz zu damals würde jetzt aber auf dem Boden stehen, dass der Thorwalsche Rondrageweihte mehr AP hat als der mittelreichische Bettler und man könnte sich auf Wunsch natürlich auch den Bettlerveteran erstellen, der in der Tat auf gleichem Niveau ist.