Ich bereue meine "harte Phase" als jugendlicher SL, in der zahlreiche Helden getötet wurden. "Hin ist hin, die Würfel haben gesprochen" "in die Falle getreten, Pech gehabt" "falsche Tür geöffnet, Heldengruppe hin" (das war so im offiziellen Abenteuer "die steinerne Schlange" (?) vorgesehen und ich habe das umgesetzt). Der traurige "Höhepunkt" war ein Heldentod nach 2 Minuten Spielzeit in seinem ersten Abenteuer durch einen Wolf. Alles völlig korrekt nach Regeln und der Spieler durfte damals auch einfach einen Zwilling (gleicher Heldenbogen, nur mit anderem Namen) einbringen, aber heute wäre das für mich ein Nogo (und mir auch damals schon sehr peinlich!).
Heute liegt mein Fokus auf gemeinsamen Geschichten und Charakterspiel und dafür sind Heldentode "per Zufall" Spiel störend und ich versuche Helden irgendwie durch kommen zu lassen. Natürlich nicht in jedem Fall und das wissen die Spieler auch nicht, aber bei mir stirbt man "die hard" nicht so leicht.
Außerdem bereue ich, dass ich nur relativ wenige offizielle Abenteuer geleitet (und gespielt) habe und stattdessen viele Universalabenteuer (die es früher noch reichlich zu kaufen gab), Internetabenteuer, eigene Abenteuer etc. erlebt habe. Heute reicht die Zeit nicht mehr für umfangreiche Abenteuer und Kampagnen und da klaffen einfach große Lücken. Eine Kampagne wie die 7 G gespielt zu haben ist einfach etwas völlig anderes als grob zu wissen was passiert. Es gibt zahlreiche Lücken in meinem DSA Wissen, die durch offizielle Abenteuer "erspielt" werden sollten. Dass wir zudem kaum Hintergrundbände benutzt haben, vergrößert das Problem.
Erst jetzt, nach mehr 20 Jahren DSA weiß ich diese Spielmittel zu schätzen. Aus dem "irgendwas Aventurien" (das damals natürlich auch Spaß gemacht hat) wird zunehmend das Aventurien wie es eigentlich ist und ich möchte darauf nicht mehr verzichten.
Zu guter Letzt stehe ich mir sehr oft selbst im Weg (sowohl als Spieler, als auch als SL) durch meine ablehnende Haltung zu "kreativer Freiheit". Also Dinge wie "das kann der Zauber eigentlich nicht", "dafür braucht man..." "das ist aber anders", "gibt es nicht..." oder "das sollte aber so sein". Das geht manchmal so weit, dass mir als Spieler ein Abenteuer keinen Spaß mehr macht oder sich meine Kunden (wenn ich SL bin) eingeschränkt fühlen Spieler: "Ich kann doch einfach..." SL: "Ähm nein...".
Ich wünschte, ich könnte öfter über meinen Schatten springen, aber das gelingt mir zu selten.