Hexe gesellschaftliche Stellung im Mittelreich

  • Hallo Leute,

    wie ist die Gesellschaftliche Stellung im Mittelreich von Hexen? Müssen sie immer Angst haben? Werden sie von Geweihten dauernd Schikaniert? Können sie Berufe nachgehen? Werden sie wie Menschen zweiter Klasse behandelt? Dürfen sie Adelstitel erlangen und behalten usw. usw?

    Ich kenne es leider immer nur so das die Hexen von allen Schief angeschaut und als total nicht vertrauenswürdig angesehen werden... und in meinen Gruppen eher das Bild aus dem Mittelalter vorherrscht.

    Irgendwie finde ich das doch sehr stereotypisch, aber ich habe jetzt auch nichts gesehen und gefunden was die Situation genauer beschreibt... gibt es da irgendwelche Quellen? (DSA 4/5)

    Einmal editiert, zuletzt von Wayko (12. April 2020 um 14:36)

  • In der RGW zu den Flusslanden wird das für die Nordmarken und den Kosch schön beschrieben. Hexen zählen hier ebenso wie Druiden als illegitime Magieanwender, werden in ziviliserten Gebieten als potentielle Gefahr abgesehen und von der Praioskirche gnadenlos verfolgt. In den wilden Hinterlanden, z.b. in Nordgratenfels, gehen aber durchaus Hexen ihrer Kunst nach und nehmen dort neben Druiden auch eine Stellung in der (kleinen) Gesellschaft als Naturpriester, Heiler und Berater ein. Für Hexen gilt das sogar noch eher im Kosch, ist dieser doch sozusagen die Stammheimat der Hexen und vorallem der Krötenhexen. Ihrer Glaubensvorstellung nach gebahr Sumu hier Satuaria in einem Ei und verbarg es unter den Koschbergen vor ihren Feinden.

  • Die Alberbier stehen allen Magieanwendern eher ablehnend gegenüber. Hier haben Hexen auch sehr wenig Freunde. Viele Hexen wandern daher nach Nostria aus. (Ähnlich wie sich Druiden lieber in Andergast als westlichen Mittelreich niederlassen)

    In Garethien, Greifenfurt, Darpat und Beilunk stellen die konservativen Praiosanhänger die Mehrheit. Hier haben Hexen auch einen sehr schweren Stand. Zumal die Gildemagier Hand in Hand mit Kirchen und Obrigkeit ihre Privilegien verteidigen.

    Etwas besser sieht es an den Rändern des Reiches aus. In Weiden werden Hexen einigermaßen akzeptiert. Der dortige Zirkel wird sogar von einer Angehörigen des Herzoghaus geführt.

    In Almada ist man eher tolerant. (Hauptsächlich um die "garethischen Besatzer" zu ärgern) Auch wird hier eher Boron als Praios verehrt.

    In Tobrien ist alles möglich. Von einer anerkannten Priesterin der Erdmutter bis zu verhassten (potenziellen) Dämonenbuhle.

  • ganz allg. ist im MR Magie nicht verboten. Lediglich wird jeder Schaden der druch Magie entsteht als Vorsätzlich ausgelegt (Unabhängig der Tradition). Hexen sind weder verboten, noch besonders Verfolgt. Allerdings gelten (lokal meist nochmal etwas angepasst) bestimmte Gesetzt in verbindung mit Magie. So dürfen magisch begabte nicht alle Herrschaftstietel erhalten. Magische Dienstleistungen zu denen auch die Alchemie zählt sind den Magiergilden vorbehalten (diese dürfen lizenzen vergeben). Gildenmagiuer haben mehr Rechte aber auch Pflichten, die im Codex Albericus festgehlaten sind...

    In der RGW zu den Flusslanden wird das für die Nordmarken und den Kosch schön beschrieben. Hexen zählen hier ebenso wie Druiden als illegitime Magieanwender,

    Wenn das die neue offizielle setzung ist, finde ich das sehr schade, denn soweit es keine bereits vorhandene, mir unbekannte, lokale Ausnahme ist, wäre das ein deutlicher Bruch mit dem bisherigen Hintergrund...

    Eis ist nicht Tot, es ist Erinnerung.
    Eis will keine Starre, es will Geduld und Warten.
    Eis zerstört nicht, es bewahrt.
    Kälte bringt nicht Schmerz, sie sucht Stärke.
    Kälte ist nicht Leid, sie gebiert Hoffnung.
    Kälte fordert kein Leben, sie prüft es.
    Sein Zorn jedoch, so entfacht
    ist Tod, ist Starre, ist Zerstörung.

    Seine Strafe: Schmerz, Leid und Verderben

    33% Powergamer 38% Buttkicker 75%Tactican 33% Specialist 79% Method Actor 75% Storyteller 46% Casual Gamer

  • Wenn das die neue offizielle setzung ist, finde ich das sehr schade, denn soweit es keine bereits vorhandene, mir unbekannte, lokale Ausnahme ist, wäre das ein deutlicher Bruch mit dem bisherigen Hintergrund...

    Habe eben nochmal nachgesehen, Flusslande 1. Auflage S.105. "... heute noch landen in den Nordmarken Hexer, und jene, die man dafür hält, schnell auf dem Scheiterhaufen..."

  • "Trotzdem ist nur das Wirken von Magie für Geld gildenlosen Zauberern untersagt. Schadmagie ist sowieso verboten, ob Gilde oder nicht. Dennoch mißtraut man einer Hexe natürlich eher, als einem angesehenen Weißmagier."

    Gehört von einer jungen Praiotin vor den Toren der Elenviner Wehrhalle.

  • Hexen sind keine ausgebildeten Magier, die unter "staatlicher Aufsicht" in Akadmeine gelhrt werfden; demach sind es unerlaubte Maigeranwender, dei aber geduldet werden - liegt Schlimmes in der Luft, sind sie gleich die erste Anlaufstelle ... (gut nachzulesen im Roman Blaues Licht), es gab vor einigen Jahren noch Hexenjagenden. Thema Hexe und Gefahr war öfters ein Teil von Abenteuern um Hexenrei.

    Selbiges gilt natürlich für Druiden ... je geheimnisvoller um so aregwöhnischer die Menschen.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Wenn das die neue offizielle setzung ist, finde ich das sehr schade, denn soweit es keine bereits vorhandene, mir unbekannte, lokale Ausnahme ist, wäre das ein deutlicher Bruch mit dem bisherigen Hintergrund...

    Habe eben nochmal nachgesehen, Flusslande 1. Auflage S.105. "... heute noch landen in den Nordmarken Hexer, und jene, die man dafür hält, schnell auf dem Scheiterhaufen..."

    Aber nicht einzig, weil sie Hexen sind, sondern eher, weil jemand ihnen was anhängt und der arcanophobe Nordmarker bei allem was nicht Weißmagier ist schon eher bereit ist, die als die Bösen zu sehen. Auch ist die Frage ob der Scheiterhaufen vom Mob, einem Krautjunker oder einem praiosgefälligen Adligen unter Beratung von Rechtsgelehrten (/PRA-Geweihten) gelegt wird, denn die Ansprüche für den Feuertod steigen mit der Kompetenz an.

    Ich schreibe aus der Warte eines mit DSA5 eingestiegenen Aventurologen. Mein Wissensstand basiert auf 5 allein.

    „Knie nieder! - Sei ohne Furcht im Angesicht deiner Feinde, sei tapfer und aufrecht, auf das Gott dich lieben möge, sprich stets die Wahrheit, auch wenn dies den eigenen Tod bedeutet, beschütze die Wehrlosen, tue kein Unrecht, dies sei dein Eid (ohrfeigt Balian) Und das ist dafür, dass du ihn nicht vergisst.“ - Königreich der Himmel

    DSA5-Waffenstatistik

  • Eigentlich lauten die Antworten auf Deine Fragen: Nein. Außer auf die nach den Adelstiteln, da lautet die Antwort Ja.

    Es ist nicht verboten, Hexe zu sein. Es ist im MR verboten, für magische Dienstleistungen Geld zu nehmen, wenn man kein Gildenmagier ist. Es ist auch nicht auszuschließen, dass der örtliche Aberglauben-Mob bei der schlechten Ernte beschließt, dass eine echte oder eingebildete Hexe daran Schuld ist.

    Ebenso kann es sein, dass der örtliche Bauern-Mob die Kräuterkundige/Hebamme/weise/Ratgeberin oder was-auch-immer sehr schätzt und gerne ihren Rat holt (aber so, dass es der Geweihte vielleicht nicht erfährt).

    Es gibt ja immer mal wieder regionale kleinere Kulte. In Albernia z.B. haben sie ihre Feen, und auch in Albernia sind die (örtlichen und bekannten) Hexen lieber gesehen als ein durchreisender Gildenmagier. In den Nordmarken gerade bei Elenvina oder bei Greifenfurt sind sie sehr praiotisch geprägt, in Weiden, wie oben erwähnt wurde, genießen Hexen wieder mehr Ansahen (in Nostria, nicht zum MR gehörend, übrigens ebenfalls).

    So ist das alles regional etwas unterschiedlich gewichtet.

    Es mag gut sein, dass lizensierte Magier etwas verächtlich schauen (und im Geheimen gerne alles Magische erfahren wollen), oder Geweihte kritisch schauen. Ebenso kann es auch sein, dass sich der örtliche Geweihte auch gut versteht, weil es ja nun nichts Verbotenes ist.

    Gerade auch die Praios-Kirche weiß, dass es nicht verboten ist, Hexe zu sein. Die mögen nicht, wenn das unregelmentierte Magie gewirkt wird, aber auch das ist grundsätzlich nicht verboten, solange dadurch nicht verbotenen Dinge getan werden.

    Wenn im AB mal wieder der Standardnerv-Praiot auftaucht und fröhlich auf Hexenjagd geht und das Holz für den Scheiterhaufen schon gesammelt hat: darf er gar nicht.

    "... heute noch landen in den Nordmarken Hexer, und jene, die man dafür hält, schnell auf dem Scheiterhaufen..."

    Von daher betrachtete ich das auch als bedauerliche Setzung. Davon ab, dass man ohne Verurteilung eh niemanden hinrichten darf, ist ein Scheiterhaufen für unlizensierte Magieanwendung ohnehin ganz schön hart (nicht mal Mord wird unweigerlich mit Todesstrafe geahndet). Erst recht, wenn man jene, die man dafür hält, dahin stellt.

    Im Grunde müsste die örtliche Bauernpopulation durch deren gesetzliche Verurteilungen auch ziemlich schrumpfen, wenn die da so schnell mit Selbstjustiz auf Verdacht dabei sind.

    Warum Hexen trotzdem geheim bleiben wollen? Weil es OT so gesetzt ist, und IT so erklärt wird, dass es früher, vor 500 Jahren, bevor Rohal entsprechende Gesetze erließ, Hexen in der Tat auf Tauchstation gehen mussten. So wird es halt heute noch so vermittelt, und die meisten Hexen halten sich dran. Aber nicht alle.

    Adelstitel: Klar, es gibt auch Hexen adliger Eltern. Oder Erhebung Magiebegabter in den Adelsstand. was sie nicht dürfen, ist als bekannte Hexe ein Lehen selber regieren, sondern da muss ein Vogt eingesetzt werden.

  • Richter sind im allgeinen schnell mit Todesurteilen bei der Hand, gleich ob weltlich oder geistlich. Die Inquisitorische Halsgerichtsordnung gilt als Richtschnur für die Straffestlegung und wird streng ausgelegt. So werden Piraten, Wegelagerer oder Mörder Gehenkt, Hexen und Druiden müssen ebenso wie Dämonenpaktierer den Scheiterhaufen fürchten. (Flusslande, S.79.)

    Im Stadtlehen Elenvina und einigen weiteren Lehen der Praioskirche herrscht ein streng ausgelegtes Arcanum Interdiktum mit mindestens einer Meldepflicht für alle Magieanwender. In Elenvina hat mit dem Inquisitionsturm das Quartier des erzkonservativsten Arms der Praiosinquistion und des Bannstrahlordens seinen Sitz. (Ebd., S.101)

    Als Rückzugsorte der Druiden und Hexen werden nachfolgend auf: "... heute noch landen in den Nordmarken Hexer, und jene, die man dafür hält, schnell auf dem Scheiterhaufen...", beschreibt die Flusslande RSH zahlreiche Rückzugsorte von Hexen und Druiden, bspw. entlegene Wälder und Berggipfel, Sumpfgebiete und den Dunkelwald südlich von Ferdok. (ebd., S.105)

    Nach neuer Setzung lebt man als Hexe(r) in den Nordmarken und ein Stück weit auch im Kosch eher gefährlich. Das muss aber natürlich nicht auf andere Provinzen zutreffen. In Havena herrscht bspw. aber auch ein striktes Magieanwendungsverbot und alle Zauberfähigen werden zumindest misstrauisch beäugt, so sie denn überhaupt in die Stadt gelassen werden. (Havena - Versunkene Geheimnisse.)

    In Almada hat die Praioskirche m.W.n. weniger zu sagen und man ist allgemein liberaler eingestellt, wohl auch um einen Kontrast zum Garether Hof aufrecht zu erhalten. Wie man in den ehemaligen Schildlanden und Tobrien mit Hexen und Druiden umgeht weiß ich nicht, ich könnte mir aber mehr Akzeptanz vorstellen, immerhin kämpften dort Druidenzirkel, Trollzackerschamanen und Kaiserliche Seite an Seite gegen die Dämonenhorden.

    Das Verhältnis zu Hexen im Mittelreich ist also vielschichtig, müsste im Zweifelsfall für die jeweilige Region recherchiert werden.

    Meine Spielrunde legt solche antimagischen Tendenzen im Interesse der Freizügigkeit der Spieler von betreffenden Helden eher fluffig aus, als handfest aus. Eine Hexe, Druide oder Schwarzmagier muss also in unserer Runde nicht fürchten, als Illegitimer vor einem Kirchengericht zu landen, wird aber sehr wohl schief angesehen werden oder vom Wirt kein Bier bekommen. Das war bisher immer förderlich sowohl für den Spaß von Hexenspielern, als auch für den Fortgang des Abenteuerplots.

    Zudem muss man, das hat Schattenkatze ja schon dargelegt, auch die andere Seite sehen. Wo nur alle paar Götterläufe mal ein Traviaakoluth vorbeischaut, die Schrecken der Wälder in Form von wilden Tieren und schlimmerem aber allgegenwärtig sind, suchen die Menschen auch gern mal Rat und Beistand bei den andernorts verfehmten. Gerade in einem Nordgratenfelser Walddorf oder einer Siedlung in den Wengenholmer Bergen, um nur ein paar Beispiele anzuführen, wird man die Kenntnisse des hiesigen Druiden oder Hexers kaum ausschlagen, wenn einen der Durchfall plagt oder das Vieh an einer rätselhaften Seuche eingeht. Zuweilen deckt sogar der örtliche Adel solche Naturkulte und beteiligt sich sogar daran. Das muss man ja dem Pfaffen bei der Praiostagsmesse nicht auf die Nase binden.

  • So werden Piraten, Wegelagerer oder Mörder Gehenkt, Hexen und Druiden müssen ebenso wie Dämonenpaktierer den Scheiterhaufen fürchten. (Flusslande, S.79.)

    Dann hat sich wohl mal wieder was geändert, denn in DSA 4 heißt es noch: Schwerverbrechen (und dazu gehörten eine Menge Vergehen, auch deutlich weniger schwerwiegende als Mord) werden mit langer Haft und hohen Geldstrafen, öfter allerdings mit Zwangsarbeit (Steinbruch, Strafkolonie, Bergwerk) bestraft. Brandmarken sind als Begleiterscheinungen üblich. Todesstrafe kann dafür ebenfalls verhängt werden (aber nicht zwingend, wie zu erkennen ist), GS, S. 146.

    Erst recht, da Hexe oder Druide sein gegen kein geltendes Recht verstößt.

    Dass Hexen und Druiden es in den Nordmarken allgemein schwieriger haben, denk ich schon - so auch oben geschrieben - aufgrund des ausgeprägten Praiosglaubens. Aber schwieriger und mit mehr potenziellen Anfeindungen zu rechnen ist schon was anderes, kurzerhand auf dem Scheiterhaufen zu landen.

  • Ich glaube Hexen kannst du für Mittelreicher kaum über einen Kamm scheren.

    Es kommt sehr auf die Hexe, als auch das direkte Umfeld an.

    Eine 'Schöne der Nacht' wird, unabhängig ob sie Magie dazu verwendet hat, irgendwann einen schweren Stand in Dörfern oder Kleinstädten haben, wenn sie den Männern mit ihrem Charm den Kopf verdreht.

    Die Töchter Sumu kann als freundliches Kräuterweib im Dorf ein gewisses stilles Ansehen inne haben oder weil sie bei jedem Wutanfall die Bauern verflucht, irgendwann aus dem Dorf gejagt werden!

    Hexen sind sehr vielfältig und ihr Umfeld ist es halt auch!

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

    Einmal editiert, zuletzt von Sturmkind (20. April 2020 um 18:04)

  • DSA hat, in meinen Augen, eine Sache immer richtig gut gemacht und das Klischee der Hexenverfolgungen im Mittelalter (das ohnehin Quatsch ist, es kam schon vor, aber die richtig großen Wellen kamen erst in der so hochgerühmten Renaissance) nicht übernommen. Die gab es in der Geschichte Aventuriens zur Zeit der Priesterkaiser, aber da wurden auch Rondragläubige verfolgt - ein Umstand, den die Amazonen und einige Bornländische Adlige nie ganz vergessen haben, was der Reputation der Praioten in diesen Gruppen bis heute schadet. Hexen werden wohl nicht selten wegen Schadensmagie (oder dem Verdacht darauf) oder ketzerischer Religion angeklagt, aber nicht per se fürs Hexesein.

    Ich möchte aber auch zu bedenken geben, dass selbst die liebste Weise aus dem Wald eine ganz finstere Seite hat: Eine Neigung zu eiskalter Rachsucht oder flammenden Jaähzorn gepaart mit mächtiger und, wie man sagen könnte, heimtückischer Fluchmagie. Sie können Ernten mit Hagel oder Kornfäule vernichten, Leute verhungern lassen, weil sich Nahrung in ihrem Mund in Stein verwandelt, ihnen die schlimmsten Krankheiten anhängen, ihr Vieh verstümmeln, Schwangere ihre Kinder verlieren lassen oder andere mit dem Todesfluch langsam töten und tun dies aus leidenschaftlichen Erregungen auch. Dass das nicht zu einem ungeteilt positiven Ruf beiträgt und dazu führt, dass die Töchter Satuarias, wenn möglich, genau im Auge behalten werden, sollte kaum überraschen. Dazu kommen noch Vertreterinnen in der jüngeren Geschichte, die von sich reden gemacht haben: Dimiona und Glorana. Diese Herrscherinnen dämonischer Reiche haben sicher auch nichts zu einer guten Reputation der Hexen beigetragen.

    In einigen Gegenden werden die Hexen aber auch sehr für ihr Wissen geschätzt. Wie viele Bauern durch Hexenspeichel und Rezepte der Hexen gertettet wurde, wissen wohl Hesinde und Peraine allein. Für die Landbevölkerung, die einen Großteil der aventurischen Gesamtbevölkerung ausmacht, sind sie und die Druiden statt der städtischen Magier in ihren Elfenbeintürmen die Ansprechpartner. Und wenn der Sohn des reiche Freibauern Alrik an den Zorganpocken erkrankt ist, interessiert er sich ganz sicher nicht für den Codex Albyricus, wenn er ihn überhaupt kennt.

  • Es kommt sehr auf die Hexe, als auch das direkte Umfeld an.

    Ich würde noch den jeweiligen Grundherrn hinzufügen. Ist er von Praiosgeweihten erzogen worden, hat eine Hexe ihn mal von Schwierigkeiten bei rahjagefälligen Dingen geheilt, behandelt er seine Bauern so anständig, dass keine Hexe in Versuchung kommt, ihm zur Strafe Flüche auf den Hals zu hetzen, wurde ihm als Kind Märchen von bösen Hexen vorgelesen...

    Außerdem: wie viele Hexen gibt es im Umfeld? Das eine Kräuterweib mag man ja leichter "übersehen" können als einen ganzen Zirkel, der sich zu jedem Neumond unten am alten Stein auf der Wiese am Flussufer trifft und dort Hexenfeste feiert.

    Kleiner irdischer Exkurs
    das Klischee der Hexenverfolgungen im Mittelalter (das ohnehin Quatsch ist, es kam schon vor, aber die richtig großen Wellen kamen erst in der so hochgerühmten Renaissance)

    Und selbst in der Neuzeit gab es ganz große lokale Unterschiede, in meiner Heimatstadt sind im Ganzen überhaupt nur zwei Fälle nachgewiesen, in Würzburg binnen fünf Jahren über 200.

  • Sachse, den Lehnsherren betrachte ich als Teil des direkten Umfeldes.

    Mal mehr, mal kaum einflussnehmend, im MR, aber doch stehts presänt.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Die Hexen im MR erfüllen die Funktion der "weisen Frau" aus dem Mittelalter, die etwas abseits des Dorfes lebte, um Kräuter etc .zu sammeln, isch in Kräuterkunde und bei Gebruten gut auskannte - also gerne um Rat gefragt wurde ... kam es zu schlechten Ernten und ging sowieso das Lauffeuer der Hexerei herum, wurde aus der guten weisen Frau die bösartige Hexe ... so war es leider - und so ist es in einer maigschen Welt wie Aventurien nicht anders - und leider zogen viele Hexen mit Borbarad - hätten sich alle Hexen gegen Borbarad verbündet, sehe es heute vielleicht anders aus.

    Rohal hat ja versucht dei Hexen unter Schutz zu stellen - dieser Schutz rfeicht soweit das du imMR nciht verureteilt werden kannst nur weil du Hexe bist!

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Windweber spricht einen wichtigen Punkt an.

    Da Hexenmagie zu einem nicht unbeträchtlichen Teil mit Gefühlen zu tun hat, in die Hexen sich zum Zaubern durchaus auch hineinsteigern, sind Hexen bei Berücksichtigung ihrer Charakternachteile mitunter tickende Zeitbomben und so manch eine Junghexe mag auch dadurch den Mob auf sich geladen haben, daß sie jemandem eben einen Hexenfluch auf den Pelz brennt, bevor sie über die langfristigen Folgen nachdenkt.

    Insofern kommt es bei der Hexenjagdganz klar drauf an, wie die Sachlage ist, denn dem Junker einen Fluch reinzuhauen rechtfertigt zumindest die Suche und Arretierung der Hexe, auch wenn man sie nicht automatisch abfackelt.

    ROMANES EUNT DOMUS !

  • Ich kenne es leider immer nur so das die Hexen von allen Schief angeschaut und als total nicht vertrauenswürdig angesehen werden... und in meinen Gruppen eher das Bild aus dem Mittelalter vorherrscht.

    Fliegt, flucht, verzaubert, beherrscht, beschwört, pfeift auf die 12e, ist Mitglied in geheimen Zirkeln, folgt Drahtziehern im Schatten mit unbekannten Ambitionen (Zirkel, Oberhexen...), ist nicht als das zu erkennen, was sie ist und wird weder durch Gesetze noch eine Aufsichtsbehörde besonders kontrolliert (im Gegensatz zu den Gildenmagiern mit ihren strengen Auflagen und Regeln) und da besteht noch ein Zweifel, warum Hexen oft erst einmal beweisen müssen, dass sie Vertrauenswürdig sind?

    Die Menschen sind natürlich skeptisch, wenn so jemand auftaucht. "Juhu da kommt eine Hexe!" *allgemeiner Jubel* wird man im Mittelreich eher selten finden.

    Nach meinem Aventuriengefühl geht eine Hexe im Mittelreich in vielen Fällen negativ vorbelastet in eine Gesellschaft (Dorf, Stadt, was auch immer), weshalb es durchaus sinnvoll ist, sich nicht als Hexe der Welt zu präsentieren. Nicht weil das Strafbar wäre, sondern weil man ohne Hexe zu sein in vielen Fällen vermutlich besser einsteigt und leichter durchs Leben kommt.

    Vertrauen auf- und Misstrauen und Vorurteile (wobei diese bei einer echten Hexe ja oft sogar zutreffend sind - die meisten der o.g. Punkte gelten für so gut wie jede Hexe) abzubauen, braucht Zeit. Deshalb kann eine stationäre Hexe natürlich auch respektiert, geliebt, verehrt oder was auch immer werden - schließlich kennt man sie. Der unbekannten, reisenden Hexe fehlt dieser wichtige Vorteil und anders als bspw. beim Gildenmagier hat sie eben kein Siegel "der Unbedenklichkeit" und einen Stand der sagt "habt Respekt, das ist jemand Besseres" (was sich auch in den Regeln ausdrückt).

    "Hexe ist kein angesehener Beruf" trifft es deshalb auch ziemlich gut. Hier spielt auch mit hinein, dass das Mittelreich stark von seinen Zünften und Gilden beeinflusst ist. Nur weil jemand gut heilt, darf er noch lange kein Medicus sein, wenn er gut Tränke braucht kein Alchemist oder weil er gut Backen kann ein Bäcker sein...

    Hexen haben keine Organisation oder Vertretung im Reich und alleine schon deshalb sind die Möglichkeiten begrenzt. Allerdings steht auf der anderen Seite dieser Medaille, die persönliche Freiheit. Die ganzen Zunft-, Ordens-, Gildenleute (also der überwiegende Teil der freien Mittelreicher!) können davon nur träumen. Die größte Stärke ist zugleich die große Schwachstelle.

    Hexen können durchaus deren Weg einschlagen:

    In der grauen Gilde sind beispielsweise nicht nur Gildenmagier, sondern vereinzelt auch andere Professionen (u.a. auch Hexen). Als Mitglieder im Club profitieren sie auch von deren Vorteilen (wie Rechtsschutz, Deals mit den Reichsoberen, Lobby und natürlich auch leichterem Zugang zu Lizenzen, Laboren und vielen Dingen mehr). Nur wollen sich viele Hexen (wie auch viele Magier -> die Zahl der Gildenlosen ist nicht zu unterschätzen!) nicht den damit einhergehenden Zwängen unterwerfen. Um Hexe zu sein braucht man all das nicht und damit schließt sich der Kreis.

    Die Hexen sind also nicht ganz unschuldig an der Situation, wobei es schon daran hapert, dass es nicht "die Hexen" gibt (sondern viele Kleingruppen mit höchst verschiedenen Ansichten, Möglichkeiten etc.). Könnte man alles anders machen oder so wie sie es jetzt haben, auch einfach lassen. Man kann auch so gut Hexe sein und meist ist es eben besser, wenn es nur die wissen, die es wissen müssen. ;)

  • Auch wenn Blaues Licht aus dem Jahre 372 BF ist - wie schnell wegen Mißernten die nette Kräuterhexe im Wald zur bösartigen Hex absteigt - wird auf wenigen Seiten gut dargestellt.

    Es darf nicht vergessen werden, das Aventurier nicht nur zwölf wahre Götter und Zauberei kennt, sondenr auch tiefverwurzelten Aberglauben anhängen - und da kommen die Hexne selten gut bei weg ... selbst bis heute (anno 1042 BF).

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Eine Neigung zu eiskalter Rachsucht oder flammenden Jaähzorn gepaart mit mächtiger und, wie man sagen könnte, heimtückischer Fluchmagie. Sie können Ernten mit Hagel oder Kornfäule vernichten, Leute verhungern lassen, weil sich Nahrung in ihrem Mund in Stein verwandelt, ihnen die schlimmsten Krankheiten anhängen, ihr Vieh verstümmeln, Schwangere ihre Kinder verlieren lassen oder andere mit dem Todesfluch langsam töten und tun dies aus leidenschaftlichen Erregungen auch.

    Rachsucht ja, und/oder flammender Jähzorn, aber das übrige tun sie ja nicht alle samt und sonders. Flüche sind teuer, muss man bei jemanden erlernen, und deshalb ist es nicht Standard, dass alle Hexen das durch die Bank können, oder auch nur die Hälfte davon. Oder dass durchgehend allgemein bekannt ist, dass sie das theoretisch können.

    Die Hexen im MR erfüllen die Funktion der "weisen Frau" aus dem Mittelalter, die etwas abseits des Dorfes lebte, um Kräuter etc .zu sammeln, isch in Kräuterkunde und bei Gebruten gut auskannte - also gerne um Rat gefragt wurde ...

    Es gibt 7 Schwesternschaften, und die wenigsten entsprechen in ihrer Lebensweise und auch eigner Schwerpunktsetzung der Dorf-Hexe. Die daher alle über diesen Kamm scheren finde ich da nicht ganz treffend.

    Fliegt, flucht, verzaubert, beherrscht, beschwört, pfeift auf die 12e, ist Mitglied in geheimen Zirkeln, folgt Drahtziehern im Schatten mit unbekannten Ambitionen (Zirkel, Oberhexen...),

    Aber ist das allgemein bekannt, dass genau all diese Dinge so auch zutreffen, in all dem Halb-Wissen, gar nicht-Wissen, Hörensagen und Ausprägungen des örtlichen Aberglaubens. Da kann auch viel mehr, viel weniger und vor allem viel Untreffendes bei sein.

    Immerhin legen sie ja viel Wert auf ihre Geheimhaltung.