Al'Anfa Kampagne

  • Ich find's ein richtig geiles Abenteuer und freue mich wie Bolle die Kampagne zu leiten. Da kommen die Dampfenden Dschungel gerade recht. Vor allem der Soundtrack.

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  • Ich habe bei dem Abenteuer irgendwie gespaltene Gefühle. Einerseits finde ich militärische Abenteuer durchaus cool, andererseits fand ich die grundlegende Idee von dieser Kampagne schon immer etwas schräg. Für mich kam das im Vorlauf zur Publikation irgemdwie so rüber wie helft einem Sklavenhalterimperium einen indigenen Staat zu unterjochen. Ganz so schlimm ist es dann ja doch nicht, das Abenteuer macht sehr deutlich das dieser Indigenenstaat keineswegs unabhängig ist und sich der Bevölkerung letztendlich die Wahl zwischen Pest und Cholera stellt und viele da dann eben die Pest (die Al'Anfaner) wählen. Dem Abenteuer ist definitiv zu Gute zu halten das es sich seiner Ambivalenz bewusst ist und damit auch offen und sensibel umgeht. Und ich kann auch verstehen das es Spieler gibt, die solche moralisch ambivalenten Abenteuer schätzen. Andererseits finde ich Kolonialkrieg spielen als Grundlage für eine Kampagne dann doch irgendwie problematisch. Habe da sehr gespaltene Gefühle.

  • Finde das insgesamt ziemlich cool. Und wenn du das moralisch problematisch findest können die Charaktere ja für das Horasreich arbeiten.

  • Bin erst zur Hälfte durch, aber die Darstellung der NSC gefällt mir schon mal sehr gut. Da sind ein paar spannende Charaktere dabei, und ich hätte große Lust, die als Spielleiter gegenüber der Gruppe auszuspielen.

  • Bleibt zu hoffen, dass das Veröffentlichungstempo beibehalten werden kann.

  • Ich kann das durchaus nachvollziehen, dass man Bauchschmerzen hat, eine Kriegskampagne auf Seiten einer imperialistisch ausgerichteten Kolonialnation zu spielen. Da stecken einige heikle Punkte drin. Allerdings finde ich, dass das hier gut geregelt ist. Es gibt einen umfangreichen Infokasten dazu, in dem genau diese Probleme angesprochen werden, das Problembewusstsein ist da absolut vorhanden. Und es findet auch keine Schönfärberei statt, es wird klar angesprochen, dass der Umgang mit den Beisiegten z.T. grausam ist und auch die moralische Seite wird als Spielinhalt berücksichtigt. Zudem wird gerade im ersten Band auch eine deutliche Alternative geboten, indem man für das Horasreich arbeiten kann und versuchen kann, die Handlungen der Al'Anfaner zu sabotieren und zumindest abzumildern.

  • Man könnte noch hinzufügen, dass es durchaus im positiven Sinn eines Rollenspiels sein kann, auf Seiten einer problematischen Partei zu agieren, und dadurch sich und die typische "Helden"- (und Soldaten)-Rolle selbst zu hinterfragen. Mag nicht jeder, kann auch nicht jeder für sich so umsetzen, aber diejenigen, die es schätzen, bekommen da durchaus spannendes Material.

    Es kann das Problembewusstsein sogar mehr schärfen, als wenn man auf Seiten "der Unterdrückten" steht. Nämlich in der entscheidenden Frage: Wie weit bin ich eigentlich bereit, zu gehen? Was rechtfertigt hier was?

    Wenn man auf der scheinbar guten Seite steht, rechtfertigt nämlich immer allein diese Tatsache alles. Auch das ist streng genommen problematisch. Wir Menschen wähnen uns nämlich meistens automatisch auf der "guten Seite".

  • Zur Moralfrage:

    Charakter müssen nicht zwangsläufig "Gut" sein, damit man Spaß am spielen hat. Ich bin kein großer D&D-Fan, allerdings hat deren System den schlichten Vorteil diesbezüglich, das man sich als Spieler explizit Gedanken über die moralische Orientierung des Charakters machen muss (weil er irgendeine Gesinnung braucht, um komplett zu sein). Halb-Ork-Barbarensöldner sind oft chaotisch böse, müssen es aber nicht sein.

    DSA hingegen (zumindest in früheren Regelsystemen, 5 ist da anscheinend etwas freier, aber da hab ich noch nicht zwanzig Jahre Charaktere gemacht und kann nicht so viel sagen) lagert den moralischen Grundkompass sehr oft aus, vom Individuum hin zu Kultur und Profession- Alle Amazonen hassen Männer, alle Novadis sind verbohrte Mysogynisten, alle Al'Anfaner hinterhältige Sklaventreiber , und im Mittelreich spielt man natürlich nicht den bösen Adligen der seine Bauernschaft schikaniert, der kommt, wenn, dann als Anthagonist vor, der SC-Ritter ist immer prinzipientreu und ehrenvoll.

    In diesem Sinne:

    Krieg (und Frieden, der ja irgendwann wieder folgt) kann ein ganz grandioser Rollenspielaufhänger sein, und ich werde mir das keinesfalls entgehen lassen.

    Und ist übrigens auch für ursprünglich moralisch einwandfreie Charaktere uneingeschränkt zu empfehlen. Sowas passiert eben leider, und dann ist man mittendrin und weis nicht wie wieder raus ("Ich dachte, wir würden einen sauberen Krieg führen!").

    Might just be me, aber ich finde derartige Ambivalenzen in der Szenerie spannender als moralbefreites Lynchen von Leuten weil diese halt mit Dämonen paktieren und man nachweislich ja nur mehr Schaden verhindert indem man sie aufhängt, gegen alle Wiederstände der pösen Umgebung die einen am gutes-tun hindern will. Ich lese ja heutzutage auch nicht mehr "Harry Potter".

    Nicht zuletzt sei darauf verwiesen, das pädagogische Arbeit nicht das erste Ziel eines Spielprodukts sein muss (ich für meinen Teil gehe bei meinem Umfeld gerne davon aus, dass niemand von einer Wiedererrichtung irgendwelcher Großmächte des vorletzten Jahrhunderts, der Wiedereinführung von Sklaverei oder Neukolonialisierung träumt, und sollte es doch derartige Anzeichen geben, bin ich der erste, der diese Blödheiten offen anspricht, glaubt mir). Dasselbe gilt für Begleitliteratur.

    Es geht um Spaß am Spiel- und, mit Verweis zum obersten Absatz, wenn ich IT keine Sklaven halten will, weil ich micht nicht in so eine Figur einfühlen möchte, dann mache ich mir einfach den dafür passenden Charakter.

    Es soll ja sogar Granden geben, die sich selbst die Schuhe anziehen, oder den Schuhlakai bezahlen... ^^

    Aus DSA-historischer Perspektive steckt in dem Konflikt letztlich mehr dramatisches Potential als in so mancher Dämoneninvasion der letzten Jahrzehnte, allein schon weil man eben zeitweise auf der Seite der "Bösen" (also im Kontext des Abenteuers: der Kemi und der Horasier ;) ) agieren kann, ohne dafür jetzt gleich Dämonen anheim zu fallen, landstrichweise Aventurien zu entvölkern und zum Anthagonisten für alle anderen Charaktere zu werden, die arglos der Hauptqueste folgen.

    "All warfare is based on deception. Hence, when we are able to attack, we must seem unable; when using our forces, we must appear inactive; when we are near, we must make the enemy believe we are far away; when far away, we must make him believe we are near.”

    -Sun Tzu, The Art of Fake News

  • Ich kann eure Punkte da durchaus nachvollziehen und es ist halt auch die Frage was man in seinem Spiel letztendlich machen will. Ich finde nur ganz ehrlich das das Arbeiten für die Horasier jetzt auch nicht der Ausweg aus dem moralischen Dilemma ist. Die retten sich salopp gesagt selbst den Arsch und sind auch nur marginal besser als die Al'Anfaner. Ich persönlich brauche das zwar nicht, finde aber wie ja auch oben schon geschrieben durchaus das das Abenteuer das weitesgehend gut löst. Ich brauche das nur für mich persönlich nicht. Ich glaube mein größtes Problem mit der ganzen Sache ist aber weniger die Grausamkeit des Krieges, sondern mehr die Stellvertreterkriegsache. Wenn das Horasreich und Al'Anfa hier direkt aufeinander treffen würden hätte ich glaube ich kein Problem damit, aber das ganze hat ein bisschen was von Vietnamkrieg auf Seiten der Amerikaner spielen oder ähnliches. Da spielt meine persönliche, intensive Beschäftigung mit kolonialem Unrecht aber glaube ich auch eine Rolle. Ich bin wie gesagt auch absolut nicht der Meinung das ganze wäre jetzt ein schreckliches, verdammenswertes Abenteuer. Ich bin persönlich würde es nur nicht leiten wollen und ich glaube auch nicht das meine Spieler es spielen wollen würden. Das einzigemal wo ich einen der Infokästen tatsächlich etwas grenzwertig fand war der letzte, der dazu rät die Versklavung und Plünderung nicht zu drastisch darzustellen, damit die Spieler nicht denken sie wären die Bösen. Da denke ich mir dann doch schon irgendwie wenn man so ein graues Abenteuer spielt, sollte man diese Reflektion dann irgendwie auch nicht unterbinden, dann geht man nämlich doch wieder in die Beschönigungsecke.

  • Ich habe richtig Lust die Kampagne zu leiten, nicht zuletzt wegen der moralisch fragwürdigen Entscheidungen, welche eine Gruppe zu treffen hat oder sie miterlebt. Ohne solche moralischen Dilemmata finde ich Rollenspiel allgemein ein wenig fad.

    Ganz abgesehen davon habe ich auch kein Problem damit, wenn ein Charakter eher unmoralisch angelegt ist. Wichtig ist mir hingegen sehr wohl, dass sich meine Mitspieler in der richtigen Ecke des politischen und moralischen Spektrums tummeln.

  • Ich habe jetzt den Thread noch nicht gelesen seitdem der erste Band herausgekommen ist.

    Werden hier schon Spoiler besprochen oder ist es noch auf einer allgemeinen Ebene?

    bisher habe ich keine inhalte gesehen

    "Ohne DSA5 hätte es Herr der Ringe nie gegeben" - H.P.Lovecraft

  • Sehr allgemein gehalten.

    Ich habe jetzt sieben Jahre lang eine Kampagne in den Dunklen Zeiten geleitet. Moralisch ist das auch mehr als grau, da ist für Al'Anfa arbeiten kaum ein Problem. Und es kann tatsächlich sehr reizvoll sein, wenn die Charaktere richtig krass unmoralisch handeln aus unserer Sicht, das aber nicht als böse gesehen wird, sondern als wie die Welt halt ist.

  • Ich persönlich finde es auch reizvoll eine Kampagne auf Seite der Al'Anfaner zu spielen. So ich mich recht entsinne auch das erste AB in den man aktiv für Al'Anfa eine Sache vertritt. Ich finde den Schritt mit der Kampgane auch sehr gut. Moralisch gesehen sollte man immernoch bedenken wir reden hier über ein Rollenspiel. Im Zweifel haben sowie die meisten von uns den einen oder anderen Goblin/Ork/Mensch/wasweißich schon in Borons Hallen oder gar in die Niederhöllen geschickt.

  • Gibt es außer mir noch Leute, bei denen das Buch bisher nicht angekommen ist? Bei mir sieht die Bestellung im f-shop danach aus, als wäre es noch nicht auf dem Lieferweg (dort steht immer noch unter Status "Artikel stornieren", was mich sehr wundert). Überhaupt habe ich das Gefühl, dass meine Bestellungen nicht bearbeitet werden. Hat sonst noch jemand diese Probleme?

  • Also meins ging planmäßig raus. Inkl. Push-Nachricht von DHL. Am besten schreibst du Steff mal an. Die können das bestimmt nachvollziehen, woran es hängt.

  • Ich persönlich finde es auch reizvoll eine Kampagne auf Seite der Al'Anfaner zu spielen. So ich mich recht entsinne auch das erste AB in den man aktiv für Al'Anfa eine Sache vertritt. Ich finde den Schritt mit der Kampgane auch sehr gut. Moralisch gesehen sollte man immernoch bedenken wir reden hier über ein Rollenspiel. Im Zweifel haben sowie die meisten von uns den einen oder anderen Goblin/Ork/Mensch/wasweißich schon in Borons Hallen oder gar in die Niederhöllen geschickt.

    Wobei du natürlich selten Goblins attackierst um diese zu versklaven. ^^

  • Hotzenplot könnte es vielleicht sein, dass in deiner Bestellung noch andere Posten mit drin sind, die noch nicht erschienen sind?

    Dann wird es evtl. noch nicht verschickt, bis alle Posten vorhanden sind.

    Hatte ich jetzt schon ein paar mal. Insofern schau mal nach ob da noch was "fehlt". In diesem Fall (und auch ansonsten) kannst du einfach dem F-Shop eine kurze Nachricht schreiben. Die reagieren immer sehr schnell und freundlich. Und schicken dann auch die Teillieferung los.

  • Hotzenplot könnte es vielleicht sein, dass in deiner Bestellung noch andere Posten mit drin sind, die noch nicht erschienen sind?

    Dann wird es evtl. noch nicht verschickt, bis alle Posten vorhanden sind.

    Hatte ich jetzt schon ein paar mal. Insofern schau mal nach ob da noch was "fehlt". In diesem Fall (und auch ansonsten) kannst du einfach dem F-Shop eine kurze Nachricht schreiben. Die reagieren immer sehr schnell und freundlich. Und schicken dann auch die Teillieferung los.

    Ja, so ist es. Danke für die Info. Ich habe mich bei Ulisses per Kontaktformular gemeldet.