"Arcanovi für alle" klingt für mich verdächtig nach einer borbaradianischen Sekte, die mit scheinbar harmlosen, kleinen Ideen die "Magie für alle!"-Idee ihres Meisters unwillkürlich verbreiten will.
Posts by Aryador
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Kann es sein, dass beim Praiosgeweihten der Vorteil "Schwer zu verzaubern" nicht in der Liste auftaucht, oder übersehe ich etwas?
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DSA4 hat in meinen Augen aber einen großen Vorteil gegenüber DSA5: Dank des Baukastensystems (und einiger nützlicher Myranor-Bände) kann man DSA4 viel leichter für eigene Welten verwenden als DSA5 (oder DSA2/3).
Die andere Frage ist natürlich, warum sollte man ausgerechnet das DSA Regelwerk für andere Welten benutzen?
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Selbst wenn es stimmen sollte, dass du hier im Forum mehr Tags mit DSA4 als mit DSA5 findest (ich habe das jetzt nicht nachgeprüft), könnte es auch schlichtweg daran liegen, dass Foren tendenziell eher von Menschen besucht werden, die älter sind, während jüngere Generationen zum Beispiel auf Discord oder anderen Sozialen Medien sich austauschen. Und logischerweise ist DSA4 eher noch bei denjenigen verbreitet, die selbst damit angefangen haben oder irgendwann von 3 auf 4 umgestiegen sind.
Die Stärke von DSA war immer schon das Worldbuilding und der stete und regelmäßige Content, mit dem die Welt vorangetrieben wird. Dafür ist das System egal.
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Vom aktuellen Crowdfunding zu den Echsensümpfen ist angekündigt, dass man in den dortigen Abenteuern auch Achaz spielen können soll. Das erscheint allerdings erst Ende des Jahres.
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Hat man etwa den "vergessen" Plot um Chimära und ihre Experimente in den Echsensümpfen 1023-1025 BF wieder ausgegraben; wo gar aus einem Tsa-Tempel Heiligtümer für böse dämonische "Bechwörungen" (?) geraubt wurden. Dieser Plot endete plötzlich - und gut zwei Jahre später sind die Schäden beseitigt, die massakrierten Dörfer wieder neu belebt. Naja, die Echsensümpfe sind groß!
Was genau möchtest du jetzt eigentlich sagen?
Die Ereignisse, auf die du anspielst, wurden im irdischen Jahr 2000/01 im Aventurischen Boten veröffentlicht. Ja, es gibt haufenweise Ideen und Ereignisse im Verlauf der DSA-Historie, die mal von irgend jemandem ersonnen, und dann ggf. nicht weitergeführt wurden. Dazu ist der Kontinent aber auch zu groß, und streng genommen gibt es das in unserer irdischen Welt auch: Es gibt Dinge, die passieren, und dann verschwinden sie aus den Medien, weil fehlendes Interesse, weil die Welt ist zu groß.
Wenn ich das richtig sehe, waren die betreffenden Orte nicht "zwei Jahre später" wieder ganz normal, aber ja, natürlich, prinzipiell kannst du angegriffene Orte und auch Orte von Massakern schon nach ein paar Jahren wieder mit Menschen bevölkert haben. Ich erspare dir jetzt weltliche Beispiele aus der jüngeren Historie. Im aktuellen Aventurien sind wir jetzt 20 Jahre später.
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Levthan hat Levschije, Satyrn und Dryaden als Gefolge, aber in der Tat bislang keine darunter, die in der irdischen Welt einen Namen hätten und als einzelne Gestalten bekannt wären.
Wäre tatsächlich schön, wenn da was käme. Ideen und literarische Anspielstationen gibt es auf jeden Fall reichlich. Hab gerade unlängst Pat Rothfuss' "Narrow Road between Desires" gelesen, da gibt es auch eine Szene, in der Bast sehr deutlich mit dem Hirten-und-Pan-Topos spielt.
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Die Profession und der Text sind eine Anspielung auf Pratchetts Tiffany Aching, sehe ich das richtig? Insbesondere der Absatz zu den Feen, aber auch diese Idee von "das Land spüren".
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Es geht doch nur darum, dass "Wirtschaftliche Risiko" so gut wie möglich zu minimieren und auf die Kunden abzuwälzen, klar es ist noch kein "CF" gescheitert, aber dann ist auch halt kein CF notwendig.
Man sollte so ehrlich sein und es als das bezeichnen was es ist, eine Vorbestelleraktion!
Das gilt aber mittlerweile für sehr viele Crowdfundings auch international, und nebenbei bietet das ja umgekehrt auch gewisse Vorteile für die Kunden. Wenn ich tatsächlich bei jedem CF fürchten muss, dass es eventuell nicht zustande kommt, oder mir unsicher bin, ob die gezeigten Fotos am Ende tatsächlich der Realität entsprechen, bin ich vermutlich auch deutlich zurückhaltender, da mitzufinanzieren. Die Tatsache, dass mittlerweile eine ganze Reihe an Produzenten, das als "Vorfinanzierung" nutzen, hat eben letztlich auch erheblich dazu beigetragen, dass das Instrument heute so beliebt ist.
Sprich, ich glaube wir kommen der Wahrheit nahe, wenn wir es weder als "total toll für die Verlage und schlecht für die Verbraucher" oder als "total toll für Verbraucher" einstufen, sondern als das, was es ist: Ein Werkzeug, das seine Vor- und Nachteile hat und natürlich (auch) ein Marketingwerkzeug ist.
Verlage können durch Crowdfundings teilweise auch Ideen austesten, von denen sie sonst nicht so genau wissen, wie viele das wirklich kaufen. Da ist der Hal-Epochenband ein sehr klassisches Beispiel. Niemand weiß, wie viele Spieler sich wirklich dafür interessieren, in der Vergangenheit zu spielen. Selbstverständlich ist es für Verlage angenehm, Geld vorher zu erhalten. Früher ging man in einen Laden und bekam Ware direkt gegen Geld. Der Damm dafür ist aber letztlich schon dadurch gebrochen, wie viele Menschen heutzutage online bestellen und dann Produkte erst "ein paar Tage später" erhalten. Und offenbar war dabei dann der gedankliche Sprung von "ein paar Tage" zu "ein paar Wochen/Monate" für Käufer nicht mehr so weit - sonst würden sie es ja nicht machen. Es zwingt sie ja niemand. Das wiederum ist ja der durchaus faire Aspekt von Ulisses-CFs: Sie gaukeln dir nicht vor, dass du bestimmte Produkte nur hier (!) jetzt (!) einmalig (!) bekommst - auch das ist ja ein letztlich durchschaubarer Marketingtrick, der bei vielen Crowdfundings zieht.
Für Verlage ist außerdem eine andere Sache noch sehr entscheidend: Wenn du es im CF bestellst, bestellst du es direkt bei ihnen und nicht bei Amazon. Da fließt nämlich das Geld ab und ein Zwischenhändler schnappt sich Margen, ohne dafür sogar noch nennenswert Service und Beratung zu liefern, wie es die Läden früher getan haben (oder teilweise noch tun).
Kurz gesagt, ich glaube, es spielen deutlich mehr Faktoren eine Rolle, als nur das wirtschaftliche Risiko "auf die Kunden abzuwälzen". Ich würde sogar argumentieren, dass das ein vergleichsweise geringer Faktor ist. Liquidität früher in der Kasse zu haben ist zweifellos schick, aber das Instrument "Crowdfunding" ist für alle Produzenten und Verlage umfassender und bietet eine Reihe an Möglichkeiten, die frühere "Vorbestellaktionen" so nicht hatten. Hype und Erwartung und Vorfreude mit Stretchgoals und ständigen Updates zu kreieren ist da übrigens auch ein Aspekt.
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Ich würde mal davon ausgehen, dass diese "neuen" Vertreter schleichend dazu führen, dass der Kult an einigen Orten eher akzeptiert wird und sich neue Bereiche erschließt. Parallel dazu gibt es selbstverständlich nach wie vor die zwielichtigeren Gestalten, die stärker auf ihren eigenen Vorteil und ihre eigene Lust fokussiert sind.
Gerade das dürfte aber eben den Respekt, den sie auf Kredit von Wildfremden bekommen, eher begrenzen.
Levthan-Geweihte werden dann eher so behandelt wie Geistliche in der realen Welt, bei denen häufig nichtmal ihre eigenen Schäfchen mehr davon ausgehen, dass sie automatisch moralisch überlegen sind, und man eher von Fall zu Fall entscheidet.
Wie gesagt, letztlich bedeutet es auch: Du kannst es umsetzen und spielen, wie du (beziehungsweise die Gruppe am Tisch) möchten.
Es ist etwas im Wandel im Levthankult. Und zwar bereits seit einiger Zeit. Es gibt Personen, die haben sich im Namen des Halbgottes hervorgetan als Menschen, die offenkundig göttliche Macht in sich tragen (das gab es vorher nicht) und diese auch sozialverträglich(er) einsetzen (für Hirten, für Landbevölkerung, auf Festen oder gegenüber Ausgestoßenen) sowie Dinge predigen, die nicht nur komplett selbstbezogen sind, sondern von denen auch Zuhörer sich etwas mitnehmen können ("Wie finde ich Glück?", "Wie gehe ich mit meinen Emotionen um?", "Wo ist die Grenze des Rausches?", "Ist es schlimm, Schwächen und Laster zu haben?", "Haben Handlungen Konsequenzen und was lernen wir daraus?"). Einige dieser Levthangeweihten grenzen sich auch ab von denjenigen, die Levthan im Namen führen, aber ihn offenkundig nicht verstanden haben.
Ihr könnt im Spiel letztlich selbst klären, ob die Menschen, denen ihr begegnet, bereits einem solchen Geweihten begegnet sind, oder deren Bild hauptsächlich von den über Jahrzehnte sinnbildlichen Orgienlöwen und Trunkenbolden geprägt ist. Je nachdem werden sie vermutlich einem solchen "Geweihten" anders begegnen.
Umgekehrt bedeutet das aber auch Konsequenzen für all diese Geweihten, die sich jetzt fragen müssen, ob sie ein Interesse daran haben, sich abzugrenzen von einer Reihe von "angeblichen Priestern", die aber in Wirklichkeit gar kein Karma besitzen (so wie in der Vergangenheit üblich). Einigen wird es egal sein, anderen nicht.
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Ich darf an dieser Stelle kurz darauf hinweisen, dass das kürzlich erschienene Levthan-Vademecum in dieser Sache ein paar Dinge kanonisch festgelegt und den neueren Entwicklungen Rechenschaft getragen hat:
Prinzipiell gilt nach wie vor, dass das Silem-Horas-Edikt festzurrt, welche Halbgötter anerkannt sind, und welche nicht. Levthan zählt nicht dazu. (Anerkannt sind Aves, Ifirn, Kor, Nandus, Swafnir und Ucuri).
Das bedeutet, für einen dogmatischen und im Kirchenrecht bewanderten Zwölfgöttergläubigen ist die Levthankirche ein falscher Kult. Jetzt ist es allerdings durchaus so, dass wir nicht erwarten können, dass flächendeckend in Aventurien diese Art von Kirchenrechtsgelehrtheit existiert. Man vergleiche das gerne mit gewissen Regeln, Detailfeinheiten und Dogmen des Christentums, die sind und waren weder heute noch vor 500 Jahren der breiten Bevölkerung bekannt.
Heißt also, vielen Menschen wird grob bewusst sein, dass Levthan ein "Sohn Rahjas" ist, und sie werden einen Levthanpriester möglicherweise nicht den vollen Respekt eines Rahjageweihten zollen, aber möglicherweise färbt etwas davon ab, und man weiß ja nie, man will es sich mit Göttern und Heiligenfiguren ja auch nicht unbedingt verscherzen.
Über lange Zeit waren Levthananhänger etwas zwielichtige Gestalten, meist Säufer oder Orgienlöwen oder Schmarotzer. Den allerbesten Ruf hat der Kult also nicht. Allerdings hat sich das in jüngsten Jahren an manchen Orten geändert. Da Levthan jetzt Karma vergibt, sind einige Geweihte entstanden, die diese neue Macht und Verantwortung durchaus Ernst nehmen und insgesamt sozialer agiere und versuchen, mehr zu sein, als nur versoffene Egoisten.
Es gibt auf den Zyklopeninseln Priester, die sich um Themen wie Wein und Hirtentum kümmern, in Nordaventurien repräsentiert Levthan Wildnis, Natur, Fruchtbarkeit und Hirten, in Aranien gibt es Priester, die sich hart von ehemaligen oronischen Auswüchsen abgrenzen, wo levthanähnliche Symbole von Belkelel-Kulten verwendet wurden. Im Horasreich und im Mittelreich gibt es vereinzelte Priester, die sich um Ausgestoßene und als hässlich empfundene Menschen kümmern, bevor sie den Dämonen anheim fallen. Außerdem gibt es in größeren Städten auch mehr Möglichkeiten, sich die Frage zu stellen, wie ein sozialverträglicher Hedonismus existieren kann (nach dem Motto: Wenn ich ständig nur andere Leute ausnehme und schmarotze, dann bin ich ziemlich viel auf der Flucht und auf Wanderschaft; wenn ich da nicht so sehr über die Stränge schlage, kann ich am selben Ort lebenbleiben, und das ist eigentlich ganz angenehm).
Ich würde mal davon ausgehen, dass diese "neuen" Vertreter schleichend dazu führen, dass der Kult an einigen Orten eher akzeptiert wird und sich neue Bereiche erschließt. Parallel dazu gibt es selbstverständlich nach wie vor die zwielichtigeren Gestalten, die stärker auf ihren eigenen Vorteil und ihre eigene Lust fokussiert sind.
Levthangeweihte werden aber damit nicht zwangsläufig respektlos behandelt. Gut möglich, dass die einfache Landbevölkerung sich von ihnen Fruchtbarkeitssegen erhofft, sie um Hilfe bittet, weil ein Schaf verloren gegangen ist oder jemand auf sie zukommt, weil er Probleme mit der Standfestigkeit im Ehebett hat. Oder weil sie als Musiker und Dichter gefragt sind.
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Dort wird also ein Stück Pappe verkauft und kostet so viel wie ganze Publikationen. Gepaart mit den Worten von Nico Hoch aus dem Redax Insight vom Juni 22´ wird mir dazu sogar kotzübel und die klangen in etwa so : "Der Trend geht zur Zweitkampagne." Oder auch die Aussage:" Wenn mein Schuber beschädigt wird, dann kaufe ich einen zweiten."
Diese Sätze waren sehr, sehr eindeutig ironisch und augenzwinkernd gemeint, und ich finde es offen gesagt bedenklich, sowas den Leuten vorzuwerfen, weil der Effekt muss dann konsequenterweise sein, dass alles von offizieller Seite nur noch im Business-Marketing-Stil daher kommt, jedes Wort möglichst juristisch abgesichert und seriös-bürokratisch ist. Das kann eigentlich niemand wollen.
"Der Trend geht zum Zweitbuch" war in meiner Jugend ein abgelutschter Kalauer, und auch ohne den ironischen Unterton in Nikos Stimme müsste jedem, der das kennt, klar sein, worauf er sich da bezogen hat.
Aus meinen Augen gesehen ist das der größte Schnitzer, den Ulisses sich in ihrer zerstückelten Produktpolitik bis jetzt geleistet hat. 30 Euro für etwas bunt angemalte Pappe. Der Wert von zwei DSA 5 Abenteuern, wofür ein Autor viele Stunden investiert. Die ebenfalls gedruckt werden und voll farbig sind. In meinen Augen scheint es dort ein brutales Ungleichgewicht bei den Preisen zu geben.
Wir leben ja in einer kapitalistischen Marktwirtschaft, und da bestimmen (auch) Angebot und Nachfrage den Preis, neben den Betriebskosten, den Produktionskosten, den Ressourcenkosten, etc. Wenn Ulisses errechnet hat, dass so ein Schuber den Preis X in der Produktion kostet und deswegen den Preis Y im Verkauf rechtfertigt, dann ist das erstmal ihre Entscheidung und auch ihr Problem, wenn anschließend die Käufer der Meinung sind, dass es ihnen die Sache nicht wert ist. Niemand braucht einen Schuber. Niemand muss in Sack und Asche gehen, wenn er sich entscheidet, ein Produkt aus dem Portfolio von Ulisses nicht zu kaufen.
Wenn ich ins Kino gehe, dann kann ich jederzeit auch völlig frei entscheiden, neben der 10-Euro-Kinokarte nicht noch die 5 Euro für das Popcorn und die 4 Euro für den Softdrink zu zahlen, weil selbstverständlich völlig klar ist, dass das komplett überteuerte Preise sind und hier eine Querfinanzierung stattfindet, und die Kinos von den Eintrittspreisen alleine nicht überleben könnten. Trotzdem darf ich das alles weglassen, und ich muss mich auch über deren Kalkulation nicht aufregen, weil das ist nicht mein Problem. Und wer einen Preis für etwas bezahlt, dem war es die Sache offenbar wert. Wem es nicht wert ist, soll es nicht kaufen.
Möglicherweise finanziert sich Ulisses über solche Produkte die teure Produktion von Print-Publikationen. Möglicherweise auch nicht, und die Dinger sind halt so teuer in der Produktion. In jedem Fall wäre Ulisses sehr blöd, wenn sie Produkte zu teuer verkaufen, denn wenn sie sie nicht loskriegen, bleiben sie auf Produktions- und Lagerkosten sitzen. Es ist also, Kapitalismus sei Dank!, im ureigenen Interesse jedes Herstellers, einen Preis zu finden, der von möglichst vielen Menschen auch tatsächlich bezahlt und als angemessen empfunden wird.
Insofern darf jeder hier auch kundtun, dass er einen Preis als zu hoch empfindet. Das wird Ulisses aushalten müssen. Dass jemandem aber dann "kotzübel" wird und man sich ernsthaft aufregt, verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Ignoriere es doch einfach? Wozu brauchst du einen Schuber mit Aufdruck, wenn er dich offenkundig nicht so sehr interessiert, dass du den entsprechenden Preis zahlen möchtest?
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Wie kann man so destruktiv sein, so zerstörerisch? Und das nicht mal gegen große Konzerne, abgehobene Politiker, unendlich erfolgreiche Social Mediastars, sondern gegen einen so kleinen Streamer, auf den sich die kleine Community verlässt....
Mobbing richtet sich niemals gegen "die Großen". Das perfide Zufriedenheitsgefühl für Mobber entsteht immer dadurch, dass sie als Gruppe sich gegen scheinbar kleine Personen richten können. Und dass sie sich damit vor sich selbst rechtfertigen können, dass das doch alles "nur ein Spaß" ist.
Insofern ist ein vergleichsweise kleiner Youtuber aus einer nerdigen Ecke wie "Rollenspiel" vermutlich sogar exakt genau die Art von Zielscheibe, die sich solche Gruppen heutzutage aussuchen.
Früher bei den Klingelstreichen haben sich vermutlich auch selten Leute gefragt, ob sich die alleinstehende, alte Großmutter jetzt zu Tode erschreckt hat. Durch die Macht und Wucht des Internets werden aus den modernen Klingelstreichen jetzt halt echte Polizeieinsätze und echte Pizzalieferungen. "Weil es geht".
Wer sich da noch ein bisschen dazu reinhören will, wie solche Gruppenprozesse entstehen, und inwieweit das sogar etwas mit unseren veränderten Erfahrungen durch Reality-TV, Trash-TV und moderne Fandom-Kultur zu tun hat, dem empfehle ich die aktuelle zweite Staffel des "Cui Bono" Podcasts zum Drachenlord-Fall. Ist allerdings gleichzeitig eine etwas deprimierende Hörerfahrung, weil man sich schon fragt, wer dieses Phänomen des Internet-Mobbings künftig stoppen soll. Wie der Fall von Kai ja leider auch zeigt, ist es aktuell viel, viel zu einfach. Am Ende wird da vielleicht eine einzige Person belangt, weil man ihre Telefonnummer zur Pizzabestellung zurückverfolgen kann. Aber eigentlich müssten, ähnlich wie bei einer Gruppenschlägerei, sämtliche Personen für sämtliche Schäden gleichermaßen zur Verantwortung gezogen werden, weil sie alle beteiligt waren.
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Das finde ich eine ganz praktische Brücke zu unserer Realität, ist unsere irdische Kultur doch ganz wesentlich vom Monotheismus geprägt.
Nicht unsere "irdische" Kultur, unsere europäisch-westliche Kultur, plus eben der arabische und muslimische Raum.
Wenn wir die Weltbevölkerung nehmen, dann leben von den 7 Milliarden schon mal direkt knapp 3 Milliarden Menschen in Indien oder China. Da gibt es entweder polytheistische Religionen (Hinduismus, das daoistische Götterpantheon, Ahnengeister, Naturgeister) oder Religionen ohne Gott, die aber ebenfalls untergeordnete "göttliche Figuren" haben (Buddhismus).
Dazu kommen im Rest der Welt, in Asien, Afrika und Südamerika, nochmal haufenweise Kulturen, die ebenfalls eher in Richtung Ahnengeister, Polytheismus oder auch synkretionistische Religionen gehen.
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Die Post war da! Die Post war da!
Zwei Fragen: Hattest du vorher ne Versandmitteilung via Mail und stehst du im Alphabet weit oben?
Aka kann ich darauf hoffen, dass das heute oder morgen noch bei mir aufschlägt
Ja, hatte vorher ne Mail.
Im Alphabet stehe ich im ersten Drittel, falls das alphabetisch läuft. Ich wohne allerdings auch nicht ganz so weit weg von Waldems, es kann auch damit zu tun haben, dass die Logistik bei mir nicht zwei Zwischenstationen machen muss.
Anscheinend haben mittlerweile aber eine ganze Reihe an Leuten ihre Pakete erhalten.
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Die Post war da! Die Post war da!
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Aber beim Crunch bin ich persönlich empfindlicher. Wenn man 3 Magiebücher hat und zu Teilgebieten wie Dämonen, etc. weitere Bücher herausbringt und dann ein riesen CF startet über die Magier (Rohals Erben), mit dem man das 10fache einnimmt, als zu Beginn gebraucht wurde, um es zu starten UND dann unabhängig vom CF für Magier den "Kodex der Magie" ankündigt, finde ich das schon sehr zweifelhaft.
Du unterstellst aus meiner Sicht eine geplante, unlautere Absicht, wo keine existiert. Oder vielleicht zwar eine Absicht existiert, aber aus anderen Gründen, als sie dir in den Sinn kommen. Die Grund-Idee von DSA5 war "Wir holen neue Spieler ins Boot, indem wir ihnen klipp und klar sagen können 'Du brauchst nur ein Grundregelwerk'". Das war eine vermutlich sinnvolle Idee, insbesondere wenn man nochmal überlegt, was Carus zum Rollenspielmarkt erklärt hat.
Die Idee hat aber einen Haken bei einem bereits so tief etablierten System wie DSA: Wenn mein Credo lautet "es muss alles jederzeit mit GRW spielbar sein", produziert das Dopplungen. Und zwar mehr, als man anfangs vermutlich selbst gedacht hätte. Ich bin sehr überzeugt, würde die Redax heute nochmal ein GRW herausbringen, dann würde das in Teilen anders aussehen und andere Inhalte haben. Vielleicht würden sie aus heutiger Sicht auch sagen "Zwei Bücher sind auch in Ordnung." Es war aber nun einmal die Entscheidung von damals und die Entscheidung hat Vorteile und zwar für alle Seiten, nicht nur für den Verlag.
Ich kann als Neu-Spieler mir das GRW holen und danach einen "Aventurische Magie 3"-Band, weil mich da irgend eine Profession interessiert und ich muss mir nicht erst noch 1+2 holen. Das ist modular ein Vorteil.
Jetzt beschweren sich seit Jahren Spieler, insbesondere Vielspieler, darüber, dass es zu viele Regelwerke sind, zu viel Zersplitterung, und so weiter. Dass es halt im Alltag und in der Praxis doch eher unwahrscheinlich ist, dass sich jemand nur AMA3 kauft, also kauft man doch wieder alles, und dann hat man so viele Bücher, und dann weiß man aber nicht, wo jetzt die Sonderfertigkeit XY war, und wo zur Hölle war nochmal dieser eine Zauber, war der jetzt im GRW oder im AMA2?
Und ja, das ist und war ein Problem.
Also reagiert die Redaktion jetzt und sagt (nicht wörtlich, aber indirekt): Okay, ihr habt Recht, wir sehen das Problem, insbesondere für Veteranen und Vielspieler. Wir wollen einsteigerfreundlich sein, aber natürlich leben wir auch von Vielspielern, also beseitigen wir das und packen jetzt doch, entgegen der Planungen vor 7 Jahren (!), alles an einen Ort. Ihr bekommt alle Sprüche an einen Ort und ihr bekommt alle Magieregeln an einen Ort. Dann wisst ihr, wenn ihr nach SF sucht, an welchem Ort ihr suchen müsst. Und diejenigen, die mit GRW einsteigen, Anfänger sind und noch nicht mit 200 Sprüchen zugedröhnt werden wollen, die kaufen sich halt das AMA1-Softcover.
Was ist daran "Gier"?
Gier wäre es vielleicht, wenn das direkt schon vor 7 Jahren geplant worden wäre: Höhö, erst bringen wir alles häppchenweise raus, und zwar nur um alle zu ärgern und dann machen wir Sammelbände. Das ist aber nicht der Fall und das nehme ich der Redaktion auch ab, und da muss ich nicht gutgläubig sein, weil es sich logisch ableiten lässt aus dem, was ich gerade skizziert habe. Ehrlich gesagt glaube ich, dass die Dopplungen in Wirklichkeit viel mehr interner organisatorischer Aufwand sind, also geht da eine ganze Menge an Arbeitskraft und Lohn drauf, das zu managen.
Als I-Tüpfelchen versucht der Chefredakteur auf YouTube den Kauf zwei gleicher Schuber inklusive Kampagne zu normalisieren ( “Trend zur Zweitkampagne”).
Das war doch eindeutig Ironie. "Der Trend geht zum Zweitbuch" war doch lange Zeit der Kalauer, um Leute zu veräppeln, dass sie zu wenig Bücher zu Hause stehen haben. Allein, dass er diese Redewendung benutzt, zeigt doch, dass es von vorne bis hinten als Witz gemeint war.
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Also was die "Steinzeit-Kultur" betrifft, verläuft die religiöse Entwicklung irdisch in der Regel vom Poly- zum Monotheismus.
Ich verstehe, was du meinst, aber so ganz lässt sich das nicht empirisch bestätigen und ist vermutlich stark als Sichtweise davon beeinflusst, dass in unserem Land und unserer Kultur die Entwicklung eben so verlief. "Wir" als Europäer sehen den Monotheismus als "fortschrittlicher" und als eine Art Entwicklung an.
Der Hinduismus ist keine monotheistische Religion, der Buddhismus auch nicht (weil er gar keinen Gott kennt), der Daoismus ist eine polytheistische Religion. Kurz gesagt, sehr weite Teile Süd/Ostasiens, mit einigen Ausnahmen wie Indonesien und den Philippinen, sind bis heute nicht monotheistisch geprägt.
In China haben wir sogar ein Beispiel, wo aus einem eher monotheistischen Glauben (dem Himmlischen Herrscher, wie er zur Zeit der Shang-Dynastie verehrt wurde) ein eher polytheistisches Glaubenssystem mit dem Daoismus/Konfuzianismus entstanden ist, in dem der Himmlische Herrscher in den daoistischen Jadekaiser um-interpretiert wurde.
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Da vermischt du jetzt aber einiges und da gerät eine ganze Menge durcheinander an Halbwissen.
Ich denke eine Wüste ist viel zu unwirtlich und im speziellen Fall auch noch zu klein um allerhand vielfältige Kulturen zu bekommen. Ich bin zwar kein Experte aber dürfte das irdische Pendant, die arabische Wüste, nicht gerade durch relativ homogene kulturelle Eigenschaften glänzen? Vielfältigkeit erwarte ich in Regionen wie dem fruchtbaren Halbmond (Mesopotamien) und co.
Das Problem beginnt ja zunächst einmal damit, dass es in Aventurien eben vergleichsweise wenig Wüsten gibt, also eben nur die eine. Irdisch haben wir weite Teile der Welt als Wüste, das fällt uns nur nicht so sehr auf, weil die Industrienationen, auf die wir schauen, sich eher in fruchtbaren Gebieten entwickelt haben. Du hast die Sahara, die Arabische Wüste, die Kalahari, ein riesiges Wüstengebiet in Zentralasien mit der Karakum, du hast die Gobi in China, du hast fast komplett Australien, du hast den Westen Nordamerikas mit der Sonora und in Südamerika hast du Atacama und Patagonia. Und wenn dir (und anderen) einige dieser Namen nichts sagen, ist das schon mal ein erster Hinweis darauf, wie sehr wir im Alltag über Wüsten hinweg sehen und wie beschränkt unser Wissen darüber ist, denn vermutlich könnten die meisten Leute problemlos die zehn wichtigsten Gebirge der Welt aufsagen.
Jedenfalls: Wer in Aventurien in einer Wüste spielen will, hat nur die Khôm, mehr nicht. Wer "europäisches Mittelalter" spielen will, hat das komplette Mittelreich plus Almada, wer Dschungel spielen will, hat so verschiedene Orte wie Chorhop, Al'Anfa, Brabak oder die Inseln oder die Dschungelregionen selbst, aber wer Wüste spielen will, hat eben nur die Khôm. Das ist vergleichsweise schade für eine Region, die so spannend und faszinierend ist, wie die Wüste.
Irdisch leben über eine Milliarde Menschen in Wüstenregionen und deren Gesellschaften sind schon seit historischen Zeiten extrem divers, auch in ein und derselben Wüste. Du hast schon seit Beginn der Zeitrechnung unter Wüstenvölkern eine Aufspaltung in Jäger/Sammler, in Viehwirtschaft und eben auch in landwirtschaftlich geprägte Völker. Allein daraus ergeben sich Unterschiede. In verschiedenen Wüsten gibt es teilweise ganz unterschiedliche Nahrungsmittel, auf die sich Jäger/Sammler-Völker spezialisiert haben, das klassische Beispiel dafür sind in Südafrika die Mongongo-Nuss und die Nara-Samen, die sich beide auch relativ gut lagern lassen und zum Grundnahrungsmittel geworden sind. Häufig grenzen Wüsten auch an Küsten, dadurch entwickeln sich wiederum ganz eigene Kulturen von Küstenbewohnern, die sich (auch) durch Fischfang ernähren können.
Das was wir Mitteleuropäer klassischerweise popkulturell als "Wüstenvolk" assoziieren, nämlich Völker wie die Beduinen, sind ja Herdentier-Bewirtschafter, die vor allem an den Wüstenrändern leben und sehr mobil sind. Also schon mal gar nicht die klassischen Jäger/Sammler-Völker. Da gibt es aber auch eine riesige Varietät, die Mongolen, viele Turkvölker, die Drokba, die Tuareg... auch hier wieder gibt es Namen, die würden wie erfunden klingen, weil wir meistens nur sehr selektiv Wüstenvölker wahrnehmen. Wer Herdentiere bewirtschaftet muss sich meist sehr stark an den Gegebenheiten und der Umgebung anpassen, dadurch entstehen in der Tat sehr unterschiedliche Gesellschaften, je nachdem, welche Umgebung du hast. Je nachdem wo sie ihre Weidegründe haben, können Beduinen teilweise sehr unterschiedliche Lebensweisen haben.
Dann wiederum gibt es Gesellschaften oder Völker, die Kanalsysteme entwickelt haben und Bewässerung nutzen. Das verändert selbstverständlich ebenfalls deren Gesellschaftsmodelle, Glaubenssystem und Kultur radikal im Vergleich zu Pastoralisten (Herdentier-Bewirtschafter) oder Sammlerkulturen. Und je nachdem, welches System du entwickelt hast, beeinflusst das auch wieder. Die terrassenbauförmige Jessr-Landwirtschaft in Tunesien ist was völlig anderes als das Fogarra-System mit unterirdischen Kanälen; beides aber in der nördlichen Sahara. Von den Systemen in Persien, Südamerika, China fangen wir jetzt gar nicht erst an.
Also: Nein, Wüstenregionen müssen nicht "homogen" sein, kulturell und gesellschaftlich, und waren und sind es irdisch gesehen auch nie, auch nicht ein und dieselbe Wüste. Sie sind uns nur aus unserer mitteleuropäischen Sicht so fern, dass wir die Vielfalt gar nicht wahrnehmen, mal ganz abgesehen davon, dass diverse "Wüstengeschichten" halt so einflussreich und stilprägend sind, dass dahinter die realen Wüsten völlig verblassen. So wie ja bis heute das Bild der Apachen vor allem durch Karl May geprägt ist, der nie einem Apachen begegnet ist. In unseren Schulen lernen wir jedenfalls (fast) nix über Wüstenvölker und Wüstenkultur. Siehe oben, die Namen der größten Wüsten der Welt.
Jetzt ist alleine der Teil schon so lange geworden, ich arbeite hier mal weiter und sage eventuell zu dem ganzen Komplex rund um Gleichberechtigung später noch was...