Transport einer Kriegslanze

  • EDIT Schattenkatze: Dieses Thema wurde aus den Kleinigkeiten ausgegliedert.

    Hat jemand eine Idee, wie sich praktikabel eine Kriegslanze transportieren lässt?
    Vor dem Einsatz kann man sie ja im Steigbügel abstellen und mit der Hand halten. Aber das kann man so nicht durchgehend machen. An der Seite des Pferdes (sei es nun Packpferd oder Reittier) befestigen? Die ist mehrere Schritt lang und würde wahlweise vorn oder hinten oder bei beidem weit heraus stehen. Könnte recht sperrig werden, wenn man mal auf einer Straße mit Häusern gedreht wird, auf einem Pfad durch einen Wald oder eine enge Gasse geritten wird, die nicht ganz gerade verlaufen.

  • Für solche Zwecke hat man ein Packpferd dabei.
    Ansonsten...
    ...öhm...
    ...gib es deiner Knappin, dann ist die auch zu etwas gut :D

    Hexenfanclub
    Splittermond - das beste Regelwerk

  • Aber wie eben auf dem Packpferd? An der Seite befestigt kann sich das Packpferd dann nicht drehen statt des Reitpferdes. Auch der rein hypothetische Knappe braucht eben doch meist beide Hände beim reiten (weil sonst reiten Proben erschwert sind, wenn man mal nicht gemütlich daher schaukelt) ebenso wie der nicht hypothetische Ritter selber, und so ein beständiges hochkant halten eher unwahrscheinlich (erst recht in einem Wald, wenn dann noch zusätzlich sich die Spitze oben dauer-verhakt).

  • Ich habe keine Ahnung, ob das historisch Sinn ergibt, aber irgendwie habe ich auch das Bild aufrecht transportierter Lanzen im Kopf. Wird in Wäldern (Edit: Wie von Schatti erwähnt^^) schwierig, ansonsten - warum nicht?

    Non serviam!

    Beherrscher des Kophtanischen Imperavi nach Zant...
    und lobet Thargunithread, die Herrin der Threadnekromantie!


  • Zweiteilig und mit Schraubverschluss :lol2:

    "Er hat die Grenzen der Unwissenheit erweitert. Im Kosmos gibt es vieles, von dem wir überhaupt nichts ahnen."
    Die beiden Männer sonnten sich in dem herrlichen Gefühl, weitaus weniger zu wissen als gewöhnliche Leute, die nur von gewöhnlichen Dingen nichts wussten.

  • KRL des Pferdes bis zu 3m
    Pferde – Wikipedia
    Länge der Lanze 3-5 m
    Rennspieß – Wikipedia


    Wenn man die Lanze(n) horizontal am (Pack-)Pferd befestigt, dann ragen sie vorne und hinten 0-1 m heraus, mit einer gewissen Behinderung wird der bornische, nordmärker oder weidener Ritter also gegebenfalls bei sehr langen Lanzen leben müssen. EIn senkrechter Transport erscheint mir bei kurzen Lanzen unnötig, bei langen kaum machbar, wegen des dann sehr langen Hebels des aus dem "Köcher" überstehenden Teils, noch dazu auf einem unruhigen Transportmittel wie einem Pferd. Auch ein diagonaler Quertransport wird wegen der Kräfte am Drehpunkt schwierig, ausserdem erscheint er mir wenig vorteilhaft, da zwar der Überstand vorne und hinten - so vorhanden - verringert wird, dafür aber die Breite des Transportguts wächst, was je nach Gelände sehr nachteilig sein kann: schon im lichten Wald besteht die Gefahr, dass das Packpferd immer wieder hängen bleibt. Diagonal-longitudinal (schönes Wort, es lebe die akademische Ausbildung ;) ) mit "vorne höher als hinten" mag den Überstand etwas verringern, wieder bleibt aber das Problem der Befestigung.

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

    3 Mal editiert, zuletzt von Eisvogel (4. Dezember 2015 um 06:17)

  • Ich glaube die ein oder andere historische Abbildung zu kennen und der die Lanze am hinteren Sattel etwas schräg nach oben/hinten stehend befestigt wird. Damit ist sie auch nicht so viel höher als der Reiter. Eine horizontale anbringend dürfte den Reiter zu stark behindern.

  • Der aufrechte Transport von Lanzen kann auch nur zu Paradezwecken gedacht gewesen sein. Abbildungen von Rittern in edler Pose sind ja auch viel besser als in freier Wildbahn.

    "Er hat die Grenzen der Unwissenheit erweitert. Im Kosmos gibt es vieles, von dem wir überhaupt nichts ahnen."
    Die beiden Männer sonnten sich in dem herrlichen Gefühl, weitaus weniger zu wissen als gewöhnliche Leute, die nur von gewöhnlichen Dingen nichts wussten.

  • Die Lanze diagonal am Pferd zu befestigen wäre ein Kompromiss aus Sperrigkeit (z.B. Hängenbleiben im Geäst) und Behinderung des Pferdes.

    Exakt. Wie ein Langes Schwert an einer Gürtelscheide/einem Wehrgehänge, das am Gürtel befestigt wird.
    Und das stelle ich mir auf einem Packpferd sinnvoller vor, als auf dem Reitpferd des Ritters, der im blödesten Fall damit ins Gehege kommt.

    EIn senkrechter Transport erscheint mir bei kurzen Lanzen unnötig, bei langen kaum machbar, wegen des dann sehr langen Hebels des aus dem "Köcher" überstehenden Teils, noch dazu auf einem unruhigen Transportmittel wie einem Pferd.

    Genau dieser Hebel verdirbt mir auch die Vorstellung.

    Zitat

    Diagonal-longitudinal (schönes Wort, es lebe die akademische Ausbildung ;) ) mit "vorne höher als hinten" mag den Überstand etwas verringern, wieder bleibt aber das Problem der Befestigung.

    Das mit der Befestigung kriegt man schon irgendwie gelöst. In meinen Augen ist es die sinnvollste Methode eine Lanze zu transportieren. Außer natürlich man hat ein Lastgespann dabei, aber das wäre wohl eher situationsbedingt als standard.


    Auch der rein hypothetische Knappe braucht eben doch meist beide Hände beim reiten (weil sonst reiten Proben erschwert sind, wenn man mal nicht gemütlich daher schaukelt) ebenso wie der nicht hypothetische Ritter selber, und so ein beständiges hochkant halten eher unwahrscheinlich (erst recht in einem Wald, wenn dann noch zusätzlich sich die Spitze oben dauer-verhakt).

    Ja schon, aber wenn du sie deinem Knappen/deiner Knappin gibst, ist es sein/ihr Problem *fg*

    Hexenfanclub
    Splittermond - das beste Regelwerk

  • Eine leicht schräge Befestigung (um so den Überhang zu reduzieren) hatte ich überlegt, hat mich aber im Innenkino nicht gänzlich überzeugt.

    Ich stelle gest, dass die Kriegslanze nur 3 Schritt lang ist. Beim letzten nachschauen beim Einsatz vor etwa 2 Monaten hat sich mir eine Länge von 4 Schritt eingeprägt. Nun, 3 Schritt sollten in der Tat an einem größeren Pferd transportabel sein, ohne allzuviele Umstände zu machen in Sachen Sperrigkeit

    Vielleicht Schlaufen am Sattel. Damit ist sie keinesfalls griff- und einsatzbereit, aber befestigt.


    Ja schon, aber wenn du sie deinem Knappen/deiner Knappin gibst, ist es sein/ihr Problem *fg*

    Es gibt keinen Knappen/Knappin, deshalb ist der Knappe ja hypothetisch.^^ Es gibt nur zwei Ritter von mir, von dem der eine etwas mehr aufs Lanzenreiten getrimmt wurde. Die 7G ist kein guter Tummelplatz für Knappen, ich weiß das, die Ritterin hat in der Kampagne als Knappin angefangen.^^ Der Ritter ist dazu seit kaum einem halben Jahr Ritter.

  • Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass ein Ritter-Knappen-Gespann nicht mit einer Kriegslanze durch die Gegend zieht - zumindest nicht längerfristig. Geht es in den Krieg, ist die Kriegslanze beim Tross und wird für die Schlacht ausgegeben. Dass ein Ritter sich das Mitschleppen der Lanze tatsächlich antut, kann ich mir nur in Situationen vorstellen, in dem man aus repräsentativen Gründen den Spargel mitschleppen muss: in einem aufmüpfigen Dorf nach dem Rechten sehen, Verhandlungen mit einer gegnerischen Partei. Bei einem "fahrenden Helden" kann ich mir das weniger vorstellen, eben aus den von dir genannten Gründen. Ich sehe da nur eine Lösung: du brauchst zu deinem Knappen auch noch einen Tross mit Wagen wink.png

    Anmerkung der Moderation (Milhibethjidan): Auf Wunsch hierher verschoben, wo es hingehört =)

  • Ich denke man sollte sich hier vielleicht von der romantischen Vorstellung verabschieden das man sich für den Krieg irgendwo gemütlich trifft, dann erst einmal jeder in ruhe sein Gepäck auspackt etc.

    Der "Ritter" ist zunächst einmal vor allem ein gesellschaftlicher Rang, ein berittener Waffenknecht kann an und für sich genauso mit einer Lanze kämpfen. Auf einem Feldzug werden zumindest die Teile welche die Vor- und Nachhut bilden ihre Waffen ständig bereit halten müssen und nicht jeder berittene Kämpfer wird hier jederzeit seinen Knappen in der Nähe haben der ihm die Waffen hinterherträgt. Ich denke also das es auf jeden Fall irgendeine Möglichkeit gab eine Lanze am Sattel zu befestigen um damit umherreiten zu können. Das mag durchaus etwas unbequemer sein, aber das ist eine Rüstung ja auch. Tatsächlich muss man ja davon ausgehen das im Ernstfall in einer entsprechenden Einheit jeder Kämpfer eine Lanze trug. Und das mag in einer Schlacht durchaus einige Stunden lang der Fall sein da diese ja nicht nur aus einem "Hurra zum Angriff" besteht und auch eine berittene Schockeinheit erst ein mal in Position gehen und diese vielleicht wieder wechseln muss, mal ganz abgesehen davon das es durchaus nicht unüblich war das eine Vielzahl an Angriffen gegen einen nicht weichenden Gegner geritten wurde.

    Letztlich ist eine Lanze für den Abenteurer natürlich eine eher unpraktisch Sache wobei das streng genommen eine Plattenrüstung und ähnliches noch viel ehr ist. Zum Zwecke des Rollenspiels kann man also denke ich auch beim Transport der Lanze Gnade vor Recht gelten lassen, wobei mich die Frage wie man das denn am besten anstellt und wie die Riemen aussehen müssten gerade auch sehr beschäftigt.

    Einmal editiert, zuletzt von Goltron (4. Dezember 2015 um 11:26)

  • Ich denke man sollte sich hier vielleicht von der romantischen Vorstellung verabschieden das man sich für den Krieg irgendwo gemütlich trifft, dann erst einmal jeder in ruhe sein Gepäck auspackt etc.

    Naja, schon irgendwie. Mir fällt da jetzt nur die Schlacht von Azincourt ein, bei der die Franzosen damals tierisch eines auf die Mütze bekommen haben und der Französische Adel extrem dezimiert wurde. Die Franzosen haben "ritterlich" gekämpft und haben das (zu ihrem Pech) auch von der Gegenseite erwartet, die sich diesmal eben nicht daran gehalten haben: die besiegten französischen Ritter haben auf ihre Gefangennahme gewartet, um gegen Lösegeld frei gelassen zu werden. Nur lief das in der Schlacht völlig anders ab und sie wurden einfach nur abgeschlachtet. Es wurde also in der Regel "geordnet" gekämpft und nicht aus dem Hinterhalt oder wie auch immer. Das hat sich erst in späterer Zeit geändert, aber da haben die Ritter ohnehin keine Rolle mehr gespielt.

  • Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass ein Ritter-Knappen-Gespann nicht mit einer Kriegslanze durch die Gegend zieht - zumindest nicht längerfristig. Geht es in den Krieg, ist die Kriegslanze beim Tross und wird für die Schlacht ausgegeben.

    Das ist mal klar.

    Zitat

    Dass ein Ritter sich das Mitschleppen der Lanze tatsächlich antut, kann ich mir nur in Situationen vorstellen, in dem man aus repräsentativen Gründen den Spargel mitschleppen muss

    Und davon muss er leider ausgehen. Die Lanze hat einen repräsentativen Zweck. Nicht umsonst kennt man die Lanze ja von Bildern nur im Angriff oder bei paradierenden Rittern, die sie hoch erhoben tragen (das ist ja gerade unser Problem). Und eines von beidem, also Angriff oder Repräsentation, kommt durchaus häufiger vor und der Ritter kann da nicht erst jedesmal nach Hause reiten, um die Lanze mal kurz einzusammeln. Wenn wir also davon ausgehen, dass der Ritter seine Lanze häufiger mal für das eine oder das andere braucht, dann hilft es alles nichts: Das Ding muss irgendwie transportiert werden.

    Zitat

    Bei einem "fahrenden Helden" kann ich mir das weniger vorstellen, eben aus den von dir genannten Gründen.

    Wenn nun dieser "fahrende Held" aber Ritter ist und seine Lanze wie oben beschrieben braucht? Klar, für die üblichen Heldentätigkeiten, also Drachen retten, Jungfrauen erschlagen, Dungeons plündern usw. braucht man keine Lanze. Hängt der Held aber auch an seinem alten "Beruf" - und das mag bei einer so viele Privilegien beinhaltenden Stellung wie der des Ritters durchaus vorkommen - hilft es leider nichts, darauf zu verweisen, dass eine Lanze unpraktisch ist. Es hilft übrigens auch nicht, darauf zu verweisen, dass die DSA-Regeln zum Lanzenangriff murks sind. Wenn der Ritter meint, er brauche eine Lanze, dann braucht er eine Lanze und dann muss die eben transportiert werden.

    Hexenfanclub
    Splittermond - das beste Regelwerk

  • Der aufrechte Transport von Lanzen kann auch nur zu Paradezwecken gedacht gewesen sein. Abbildungen von Rittern in edler Pose sind ja auch viel besser als in freier Wildbahn.

    Sicherlich kann er das.


    Und zum Drachen retten sind Lanzen wunderbar geeignet.

    Non serviam!

    Beherrscher des Kophtanischen Imperavi nach Zant...
    und lobet Thargunithread, die Herrin der Threadnekromantie!


  • Die besagten beiden Ritter sind im Krieg, wie weiter oben erwähnt, in der 7G steckend, dazu als SC eher selten mit Armee und Tross ziehend, sondern allein oder in kleiner Gruppe. Von daher ist Vorhandensein einer Kriegslanze schon angebracht und passend, erst recht, wenn man sie dann unterwegs teilweise auch noch erbeutet hat und für den nächsten Einsatz behalten möchte.
    Und wenn sie auf dem Weg zum Turnier sind mit Turnierlanzen, würde es mich auch interessieren, so man sich die Dingerchen nicht vor Ort laufen würde, oder sie gestellt werden von der Turnierleitung.
    Von daher geht es mir nicht darum, wie sinnig es ist, so etwas dabei zu haben (der eine Ritter hat sie dabei, weil er gut tjosten kann und im Krieg ist (und die Lanze auch schon einige Mal einsetzen konnte (wir haben den Kampf zu Pferde und den Lanzengang durch Hausregeln etwas entkompliziert, rundum gut ist es noch nicht, aber besser als Originalregeln)) und die andere Ritterin, weil sie im Krieg ist und eine erbeutet hatte), da ich die Gründe für meine beiden Ritter als gut genug erachte. :)

    Mir geht es auch nicht darum, dass es unbequem ist, für ein paar Stunden die eine Hand nicht frei zu haben, weil sie die Steigbügel stehende Lanze hält (das ist es bestimmt), sondern wie man so ein Dinge über Tage, Wochen oder Monate quer durch das Land mit sich zu führen kann, wenn man keinen ganzen Tross mit isch führt und Waffenknechte, die sich um alles kümmern.
    Einfach hochkant im Steigbügel abstellen wird man wohl machen, wenn es gut aussehen soll oder ein naher Einsatz angenommen werden kann, aber eben nicht als regulären Transport und die Option dazu bestehen sollte, beide Hände für die Zügel frei zu haben.


  • @ Schattenkatze: Ich denke immernoch das am Sattel mehr oder wenig senkrecht befestigt zweckmäßig ist, oder für längere Ritte eben auf dem Packpferd.

    Mit hat es leider die Zitatfunktion oben irgendwie durcheinander gewirbelt und am Handy kann ich das nun auch nicht korrigieren und habe auch keinen Bock mehr es zum dritten Mal zu tippen.