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Du scheinst außerdem davon auszugehen, dass dadurch Spielleiter anfangen würde einem Zauberer zu verbieten einen 2ten IGNIFAXIUS zu sprechen, sobald 1 IGNIFAXIUS misslungenen ist.
Ich denke zwar, dass dies möglich wäre, so wie die Regel formuliert ist. Aber ich denke nicht das es die Intention der Regel ist. Ich denke hier erhalten die Spielleiter von der Redaktion den Vertrauensvorschuss, gewissenhaft mit solchen Regeln umzugehen.
Ich sehe die Intention der Regel eher in folgenden Situationen:
"Der magische Tunichtgut Alrik besitzt den Foramen auf FW 8, seine maximal erreichbare QS liegt also bei 3.
Nun versucht Alrik, der keine Dietriche oder ähnliche Werkzeuge mehr dabei hat eine Geheimtür zu entriegeln, die eine QS4 erfordert.
Der Meister lässt ihn seinen FORAMEN versuchen, welcher ihm mit QS1 gelingt. QS1 im FORAMEN reicht aber nun nicht aus, damit die Tür sich öffnet.
Als Alrik aber den Zauber erneut auf die Tür sprechen möchte, hält der Meister ihn auf und verbietet die Wiederholungsprobe mit der Begründung: "Du hast die Tür zwar nicht öffnen können, aber durchaus festgestellt, dass selbst dien bester Versuch bei diesem Mechanismus scheitern würde."
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Die Regel ist vom Text her sehr weit gefasst und Bedarf einiger Interpretation um sinnvoll zu sein. Denn wenn man sie einfach Stur anwendet wäre es ja möglich das der Meister einen zweiten Ignifaxus verbietet, dem Helden verbietet (oder eine Erschwernis auferlegt) wenn er am Abend auf einem Baum klettern will, dabei aber am morgen schon an einem ganz anderem Baum gescheitert ist. Das macht offensichtlich keinen Sinn, deshalb kann man die Regel nicht einfach so breit gefasst anwenden wie sie RAW dasteht. Du bestätigst das doch selber (genauso wie die Redaktion) indem du dafür das Paradebeispiel anführst. Darum gehts aber nicht, es geht darum ob diese Regel A tatsächlich 24h bzw. in einem Kampf nach einmaligen scheitern gelten soll. Und dann müssen wir schon die ganze Regel betrachten und interpretieren und nicht nur teile davon.
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Das der IGNIFAXIUS beim scheitern jedesmal um -1 schwerer wird, halte ich ebenfalls für sinnvoll, denn wenn man eine Arbeit nicht auf Anhieb schafft, dann löst das nunmal mentale Blockaden aus (Stress, Unruhe, Konzentrationsschwäche u.s.w.) Diese mentale Erschwernis wird von der Wiederholungsprobe genauso abgebildet wie physische Erschwernisse die beim Schwimmen, Klettern oder dem Herstellen von Gegenständen eine Rolle spielen.
Deshalb wird ein Zauber nach jedem misslungenen Versuch ein bisschen schwerer zu wirken, denn dazu ist nunmal mehr erforderlich als einfach die Formel zu rezitieren.
Alrik konzentriert seine Kraft. Die nötigen Gedanken im Kopf zu formen, diese auf sein Muskelgedächtnis für die exakten Bewegungen zu übertragen, gelingt ihm nach all dem trainieren und üben in einem Wimpernschlag. Er fokusiert seinen Gegner und in einer kleinen eruption entlädt sich die angestaute Kraft auf diesen. Fassunglos betrachtet er wie sein Pfeil 3m an dem anvisierten Ork vorbei fliegt. Verunsichert und mit bereits leicht brennenden Muskeln zieht er den nächsten Pfeil.
Wir können also mit der selben Begründung nachvollziehen warum auch andere Kampfproben nach scheitern um 1 erschwert werden. Oh nein, das ist ja gar nicht der Fall. Generell macht es keinen Sinn das der Meister nach einer misslungenen Probe im Kampf weitere verbieten können sollte - und das selbe gilt auch für den Ignifaxus. Tatsächlich ist das ein ganz guter an dem man bei der Interpretation dieser Regel ansetzen kann: Macht es Sinn das der Meister weitere Proben in dieser Situation verbietet?
Generell würde ich den Hintergrund dieser Regel auch nicht im Rollenspiel sondern im Regeldesign sehen. Wie man oben sieht kann man mit rollenspielerischen Begründungen oft alles und nicht erklären. Vom Spieldesign her macht es Sinn das für bestimmte Aktionen nur eine Probe erlaubt ist um das Spiel zum einen knackiger und schneller zu halten, zum anderen um zu verhindern das Spieler wenn es "umsonst" ist pauschal x Proben würfeln um höhere Erfolgswarscheinlichkeiten zu haben. Eine versemmelte Kletternprobe kann dann z.B. auch die Gesamtheit der Versuche darstellen die ein Held aufwendet um auf einen Baum zu kommen oder man lässt ihn halt erschwert nochmal würfeln (weil sich das vielleicht für den Spieler auch besser anfühlt), wobei die Erschwernis auch darstellen kann das untere Äste abbrechen.
Wenn der Spieler aber sowieso schon Ressourcen für die Probe aufwenden muss und insbesondere in Kampfsituationen, wo jede Aktion wertvoll ist, macht es aber keinen Sinn die Spieler auch noch mit der Regel für Wiederholungsproben zu gängeln. Zum einen sieht man das daran das für die meisten Kampfaktionen der Meister die Zustimmung nicht verweigern kann, sofern die Rahmenbedinungen erfüllt sind. Zum anderen ist es (insbesondere bei Tätigkeiten die mehrere Aktionen erfordern) für einen Spieler sowieso schon frustrierend und für seinen Charakter oft problematisch wenn er darin scheitert, dann auch noch eine Erschwernis für den nächsten Versuch drauf zu packen ist kein sinnvolles Spieldesign.
Kurz gesagt: Sowohl Sturmkind als auch die Redaktion haben mit dem Schlösserknacken - magisch oder nicht - ein gutes Beispiel gegeben wofür die Regel gedacht ist, ein allgemeines anwenden auf das erneute Anwenden eine Talents (etc.) macht aber in vielen Situationen keinen Sinn und kann deshalb so nicht gedacht sein.
Nachtrag:
Wenn man sich die entsprechenden Passagen auf Seite 25 im Regelbuch zur Gänze durchliest geht daraus auch hervor das die Wiederholungsprobe ein entgegenkommen an die Spieler sein soll, eine gescheiterte Probe (bei der nur eine erlaubt ist) doch noch zu schaffen. Im Umkehrschluss bedeutet das aber das diese Regel nicht dazu gedacht ist die Spieler bei Proben zu benachteiligen bei denen sie sowieso mehrere Hintereinander machen können.
Beispiel:
Der Charakter steht vor einer zu erkletternden Steilwand mit drei Abschnitten wofür drei Proben beim ersten Anlauf bewältigt werden müssen (ob aus rollenspielerischen Gründen oder um die Sache nicht in die Länge zu ziehen sei mal dahingestellt). Er schafft die erste, verpatzt aber die zweite. Der Spieler hat eine gute Idee weshalb er die zweite nochmal versuchen könnte, also erlaubt es der Meister mit der -1 Erschwernis. Nach gelingen kann er dann die dritte wieder ohne diese Erschwernis ablegen.