Umgang mit Artefakten

  • Zum Thema Artefakten haben wir bereits eine Menge Fäden:

    -Sinnlose Artefakte

    -Wie stark können Artefakte sein ?

    -Preise für Artefakte

    -artefakte

    -Artefakte und ihre Preise

    -Hesindekirche, Artefakte und Schwarzmarkt

    -Artefakte und ihre Verbreitung

    -Beseelte Artefakte

    -Artefakte


    In einem anderen Faden kam das Thema auf:

    Wie oft gehen Spieler in Tempel und geben dort "Artefakte" ab.

    Das kommt vor. Zugegeben sind es Artefakte oder sonstige Gegenstände, die als gefährlich eingestuft werden oder gar als solche bekannt sind. Aber in verschiedenen Runden ist schon so einiges in verschiedenen Praios- oder Hesinde-Tempeln gelandet, auch wenn durchaus schon mal der Gruppen-Magier fast weinend daneben stand.^^

    In Deinen Beipeilen nutzt man den Tempel aber als Müllhalde, nicht als Spende! Das ist fast wie die Auslegung des Nachteils Goldgier ins positive.

    Ich finde es sehr positiv, wenn man wertvolle aber auch gefährliche Dinge (man könnte sie auch an den nächsten Schwarzmagier oder Gelehrten auf leichten Abwegen verhökern (erst recht, wenn man IT finanziell vielleicht sowieso am kurzen Zügel geführt wird, oder aber der Magier hätte sich gefreut, um daraus Dinge zu lernen - und sei es, um mehr über die Feinde zu lernen) einem Tempel übergibt, wo es sicher ist, statt sie liegen zu lassen oder zu verkaufen, und andere Leute damit Schindluder betreiben können und gar Unschuldige darüber in Mitleidenschaft gezogen werden. Üblicherweise waren die Geweihten immer sehr erfreut, wenn so etwas bei ihnen abgeliefert wurde, weil das Sachen waren, die kein Geweihter in Umlauf wissen wollte.

    Es klang bei dir so, als würden die "gefährlichen" (also wenig Nützlichen oder hohes Risiko/Nutzen Verhältnis) im Temepl abgegeben. Andere Artefakte (kein Risiko, aber Nutzen) nicht.

    Meine logische und ja orkische Zusammenfassung lautet dann "Müll"...


    Und ja auch für sehr gefährliche Dinge kann ich Einnahmen erzielen. Aber auch hier führt der Spielende ja hoffentlich eine Risiko/Nutzen Abwägung durch (und dann doch lieber sicher Verwahrt in der Depo... ähm Tempel).

    Dass "gefährliche" Dinge in Tempeln abgegeben werden, ist aber fest im Hintergrund verankert. Genau gibt es ja die schwer beachten Bleikammern überall. Das Zeug sicher wegzuschließen, ist eine Aufgabe, der sich verschiedene Orden und Kirchen annehmen. Allerdings nicht alle.


    Dass risikolose und nützliche Dinge in Tempeln abgegeben werden, ist aber nicht wirklich im Hintergrund verankert. NSCs tun dies wie gesagt auch nicht. Und entsprechend haben Tempel auch normalerweise keine Sammlung thematisch passender nützlicher Artefakte.


    Deshalb finde ich die Erwartungshaltung, dass nützliche Artefakte der Gruppe in Tempeln landen, höchst eigenartig.

    Die Frage war, wie oft das passiert. Die Antwort: Ja, kommt vor, hat nicht einmal den größten Seltenheitswert in meinem DSA-Umfeld.

    Was nun angeht, ob man da den nicht gewollten Müll abliefert, oder es sich nicht doch klaut Hintergrund etwas verhält? Ich habe nachgeschaut bei Hesinde-Tempeln:

    "Sammlung, Behütung und Mitteilung von Wissen und magischen Artefakten" (WdG, S. 84)

    "Opfergaben: magische Artefakte" (WdG, S. 84)

    "Den materiell größten Tempelschatz Aventuriens enthalten die Katakomben des Pentagontempels von Gareth (über 18.000 Artefakte)". (WdZ, S. 86)

    Das ist soweit noch recht allgemein, da werden nicht nur potenziell gefährliche Artefakt gesammelt und gesucht, sondern, wie es sich liest, alles an magischen Artefakten. Das wird an anderen Stellen in WdG, aber vor allem im Hesinde-Vademecum jedoch etwas genauer und differenzierter.

    "Sammeln von Artefakten: ‘Herrenlose’ Artefakte – sowohl magische wie besonders kunstfertige – und solche, die nicht im Sinne Hesindes verwendet werden, müssen aufgespürt und in den Besitz des Tempels gebracht werden." (WdG, S. 89)

    "Sammeln von Artefakten: Einerlei ob magisch oder kunstfertig, müssen Artefakte, die herrenlos sind und vor allem solche, die nicht im Sinne Hesindes verwendet werden, aufgespürt und in den Besitz des Immerwährenden Hortes gebracht werden." (Vademecum, S. 144)

    "Ebenfalls aus der Verantwortung heraus rührt das Gebot her, Artefakte aufzuspüren und den Tempeln zu übergeben, denn alle solche, die wider das Wesen der Göttin verwendet werden, bedeuten eine Gefahr für alle. Zögere also niemals sie für den Immerwährenden Hort zu beanspruchen und sicher in die Bleikammern der Tempel zu überführen". (Vademecum, S. 113)

    "»In unseren Bleikammern schlummern mächtige Artefakte, die wir horten, nach unserm Kodex und dem des Immerwährenden Hortes. Jedem ist klar, dass es ein natürliches Recht unseres Ordens, unserer Kirche, ist, wie die Göttin es befahl, diese Artefakte zu besitzen und auch sie zu gebrauchen. Aber dieses Recht kann nicht dem im Wege stehen, dass es Artefakte gibt, geschaffen auf Geheiß und mit dem Willen der Zwölfe. Diese Artefakte müssen jedem Gläubigen frei zugänglich sein, nach den Gesetzen der Götter, der Gilden und der Reiche, auf dass nicht Gesetze gebrochen werden, die von Unsterblichen gemacht sind, und auf dass nicht Missgunst uns begegne, weil wir sie rechtmäßigen Bittstellern vorenthalten.«" (Vademecum, S. 124)


    Man liefert da also keineswegs den Müll ab, mit dem man sonst nichts anzufangen weiß, sondern für die Hesinde-Kirche ist es eine wichtige Pflicht, insbesondere gefährlich oder besitzlose Artefakte zu sammeln und sicher aufzubewahren. Leute, die so etwas zu ihnen hintragen und abgeben, statt die Sachen liegen zu lassen oder gar weiterzuverkaufen, sind da meiner Auffassung nach sehr willkommen, und was sie abgeben, noch viel mehr.

    Und das Artefakt, das 1x in der Woche einen Flim Flam auslöst, oder 1x in der Woche einen Sapefacta, oder auch einen Sensattaco, oder das Gesicht der geliebten Person zeigt, oder einen Balsam auslöst oder einen Armatrutz (bis auf den Sensattaco sind das Artefakte, in deren Besitz der eine oder andere SC von mir sind), ist nicht gefährlich und verstößt üblicherweise weder im Besitz noch im Einsatz nicht gegen weltliches Recht, und dürfen dann auch nicht einkassiert werden, weil es magische Artefakte sind.

    Das Abgeben unterlag auch keiner Kosten-Nutzen-Rechnung (sonst hätte der Magier die Bücher, die im ersten AB der 7G gefunden werden, wohl behalten dürfen, aber allgemein fand man, das vorsichtshalber besser abzugeben - und nein, das war kein Buch über Dämonenbeschwörung.

    Sich "ganz normale" Artefakte herstellen zu lassen oder zu kaufen, ist ja auch absolut legal.

    Wenn deutlich ist, dass es jemandem gehört, soll es auch schon in unseren Gruppen vorgekommen sein, dass man es zurück gab oder wenigstens einem nächsten Tempel übergab mit dem Wissen über den Besitzer.

  • Auch Phex freut sich über Gaben, ebenso Rondra - und im HR gehen gefahrvolle Artefakte an einen besonderen Hort.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ja, für Hesinde sind Artefakte tatsächlich mögliche Opfergaben, genau wie Waffen bei Rondra. Das lässt sich aber weder für andere Götter übertragen, noch heißt es, dass euah nur ein wesentlicher Teil dieser Gegenstände im Tempel landet oder es geradezu üblich sei, sie dort abzugeben, falls man welche hat.

  • Ich wollte nur andeuten, das Helden gerne feilschen oder froh sind einen Kampf überlebt zu haben, aber ebenso Dinge diesen Göttern (etwas Geld, der Dolch des Gegners) opfern könnten.

    Die Wahrscheinlichkeit überhaupt ein (magisches) Artefakt ist seit DSA2 sehr selten, Geld (oder Edelsteine) und Waffen schon eher. ;)

    Gab es bei euch schon mal das ein Krieger nur ein teures, persönliches Schwert (= Artefakt) schmieden ließ, um es Rondra zu opfern? Ich vermute nicht.

    Was die magischen Artefakte aus älteren Abenteuern (nehme nun Warunk und Orkenhort raus) angeht, die hatten entweder eine geringe Ladung, waren defekt oder unsinnig.

    Es gab nur eine Handvoll brauchbarer mag. Waffen. Was soll man da spenden - magischen Müll? ;)

    (Ich hab mal (um 2005) eine Liste begonnen, um Artefakte aus nicht benutzten Basic-Abenteuern in einge oder andere Abenteuer einzubauen:

    Anbei noch eine nie vollende Liste (S-Quellen sind Solo!).

  • Es kommt halt immer drauf an, was für Artefakte das sind. Fliegende Teppiche, Ringe, Dschinnenlampen, Kleidung mit irgendwelchen Effekten (Umhang mit einem Visibili oder Stiefel mit Silentium) würd ich dann doch eher für mich behalten.

    Artefakte mit dämonischen Zaubern würde ich dem Hesinde- oder Praios-Tempel zuführen - und hoffen, bei letzterem nicht in eine hochnotpeinliche Befragung zu geraten. Münzen oder Mondsilber gebe ich dann gern dem Phextempel.

    Zum Reisen gehört Geduld, Mut, guter Humor, Vergessenheit aller häuslichen Sorgen, und daß man sich durch widrige Umstände, böses Wetter, schlechte Kost und dergleichen nicht niederschlagen lässt. Die tägliche Erfahrung lehrt, daß diejenigen die viel reisen, an Urteilskraft gewinnen; daß die Gewohnheit – fremde Völker, Sitten und Gebräuche den Kreis der Ideen erweitert und sie von machen Vorurteilen befreit.

  • Spenden allgemein sind ein anderes Thema, über das man lange reden könnte.

    Ich halte nur gerade die Erwartung, dass ausgerechnet Artefakte gespendet werden statt z.B. Geld, mit dem man Priester und Tempel unterhalten kann. Das Originalzitat, an dem sich das entzündet hat war ja :

    Beispiele: Der Unsichtbarkeitsring, der mir einmal so gute Dienste geleistet hat, wird gehortet, statt im Phextempel abgegeben zu werden.

    Die wunderbare Klinge Albensang wird gehortet, statt sie im Rondratempel abzugeben. Die Rüstung des Verteidigers'Djer'tulam, wird getragen, aber nicht im Kortempel (wo sie auch gut hingehört) abgegeben.

    Und da sehe ich nicht, warum so was passieren sollte oder wo die Erwartung herkommt ?

    Warum soll ein Unsichtbarkeitsring im Phextempel abgegeben werden, ausgerechnet bei den Leuten, die ihn am Wenigsten brauchen ? Warum sollen magische Waffen und Rüstungen und Rondra- und Kortempel die es doch beide nicht mit magischer Stärkung im Kampf haben ? Ich meine, ja, man kann Waffen besiegter Gegner opfern, aber danach klingt jetzt "wundersame Klinge Albensang" nicht gerade sondern eher nach einem Schatzfund.

  • Das ist es ja; dauerhafte Artefakte sind bei DSA absolut selten; Elexiere und Tränke bekam man hinterhergeworfen. Oder es war vorgesehen das das Artefakt jemanden übergeben (Schicksalsklinge) oder eingesetzt (Phileasson-Saga) wird.

    Fänge des Dämons warf nur mit Artefakten um sich; aber auch diese fast nur einmalig einsetzbar.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ja, permanente Infinitum-Artefakze sind superselten. Aber aufladbare, semipermanente oder Matrixgeber füllen die Lücke zwischen Einmal-Artefakten, die eher in einer Liga mit Tränken spielen und den richtig dauerhaften ganz gut. Und das tun sie schon sehr sehr lange. Sogar bevor Semipermanenz wirklich kodifiziert war, kamen 1*/Tag oder ähnliche Intervalle bei Abenteuerfunden vor.

    Ich kann mich auch kaum erinnern, dass erwartet wird, dass Artefakte, selbst permanente, abgegeben werden, außer sie sind das MCGuffin des Abenteuers.

  • Also gefährliche Artefakte geben wir in unserer Runde nur sehr sehr selten mal noch in einem Tempel ab. Das liegt einfach daran, dass es inzwischen ein Klischee ist, dass derlei Gegenstände früher oder später gestohlen oder 'verloren' werden, bestes Beispiel: Yamesh-Aqam. Wenn man das als Gruppe 2-3 mal erlebt hat, ist das Vertrauen, einer Kirche oder einem Orden derlei Dinge zu überlassen, arg erschüttert - vor allem, weil man früher oder später in der Lage ist, einzelne Artefakte wesentlich besser zu sichern oder verstecken, als diese Institutionen. Kommt dann noch dazu, dass man erlebt, wie mit den Artefakten umgegangen wird - Pentagon-Tempel in Gareth: "Wir haben keine Ahnung, was hier unten so alles lagert, aber wir sind uns sicher, es muss hier irgendwo sein." - dann macht man das einfach nicht mehr. Wenn es mir geraubt wird, dann weiß ich wenigstens, wer dafür verantwortlich ist und habe mich nicht darauf verlassen, dass andere schon wissen, wie sie ihren Job zu erledigen haben...

    Geopfert hat außer meinen Zwergen-Charakteren imho noch nie jemand ein Artefakt. Meine Zwerge bringen hin und wieder mal was zum Angroschtempel im Schlund, wo es dann feierlich in die Lava geworfen wird. Da ist wenigstens sicher, dass einen der Mist nicht nochmal in den Hintern beißt. :D

  • Artefakte sind auch nur wertvolle Spenden und die Gründe zu Spenden unterscheiden sich auch nicht von anderen Dingen oder Geld. Ein schlechtes Gewissen (Sünder etc.), Angst vor der Seelenwaage (Nachleben), Ansehenssteigerung (schaut was ich verschenke, was ich mir leisten kann), Dankbarkeit, Erwartungen (z.B. Hilfe zu bekommen) usw., wobei Artefakte abseits der Hesindekirche vermutlich nicht besonders gängig sind und glühende Hesindeanhänger sind bei uns rar.

    Die meisten Tempel und Kirchen wissen damit nichts anzufangen und erkennen vermutlich nicht einmal den Wert des Geschenks. Damit ist das Geschenkt völlig nutzlos.

    Ich kann mich nicht erinnern, das bei uns mal ein Artefakt gespendet wurde. Wobei Artefakte in all meinen Gruppen auch extrem selten sind (geworden sind, im Vergleich zu unserem jugendlichen Spielstil). Keiner meiner Helden hat in den letzten Spieljahren auch nur eines in die Finger bekommen.

    Die Abgabe gefährlicher oder zweifelshafter Artefakte ist etwas ganz anderes. Die haben wir häufiger und man bekommt sie auch gar nicht so selten im Zuge offizieller Abenteuer in die Finger.

    Die Abgabe solcher Artefakte ist bei uns eher die Regel als die Ausnahme. Der letzte Fall ist erst wenige Spielabende her (dämonische Täuschertmaske im Horasreich entsorgt). Als Spende kann man das aber nicht sehen und die Helden waren einfach froh, das verfluchte und gefährliche Teil los zu werden. Auch das Artefakt aus dem HW Deicherbe ruht inzwischen in (hoffentlich) sicheren Tempelmauern (in diesem Fall Efferd).

  • Gab es bei euch schon mal das ein Krieger nur ein teures, persönliches Schwert (= Artefakt) schmieden ließ, um es Rondra zu opfern? Ich vermute nicht.

    Nein. Bei uns gab es aber auch keine Kämpfer-Charaktere, die sich ein teures, persönliches Waffen schmieden ließen (üblicherweise schon deshalb, weil so viel Geld niemand hat). Die verbesserten (niemals auf best möglicher Verbesserung, oder auch nur wirklich in die Richtung gehend) Waffen, die es gab, waren dann üblicherweise übergebene Belohnungen nach entsprechenden AB (in der 7G).

    Ähnlich ist es mit Artefakten: Sie wurden in AB gefunden, oder als Geschenk übergeben, und manchmal für besondere Situationen (nahende Schlacht in der 7G) zur Verfügung gestellt. Ganz selten ist auch mal Geld da, um eines in Auftrag zu geben.

    Die meisten gab es übrigens in unserer 7G, und selbst waren keine ausgereizten Artefakte* (und auch verbesserte Waffen hielten sich deutlich unter den gebotenen besten Möglichkeiten des Regelwerks). Außerhalb dieser Kampagne kamen und kommen Artefakte solcher Art zwar vor, aber deutlich seltener.

    * (Und selbst dann waren da so Sachen wie Flim Flam, Sapefecta oder ein Madas Spiegel bei, aber auch so etwas wie Balsam oder Armatruz)

    Ich wollte nur andeuten, das Helden gerne feilschen oder froh sind einen Kampf überlebt zu haben, aber ebenso Dinge diesen Göttern (etwas Geld, der Dolch des Gegners) opfern könnten.

    Ja, gespendete Waffen des Gegners kommen vor.

  • Liebe Schattenkatze, ich bin nicht sicher, dass es dem Erkenntisgewinn wirklich hilft, wenn Du liebste Bruderschwester aus einem Beitrag mehrere machst.

    Aber zumindest schaded es ihm (hoffentlich?) nicht, daher hier gerne auch weiter...

    Warum soll ein Unsichtbarkeitsring im Phextempel abgegeben werden, ausgerechnet bei den Leuten, die ihn am Wenigsten brauchen ?

    Dass Phexgeweihte nicht manchmal auch Magie nutzen, um unsichtbar zu werden schließt du aus?

    Ich meine, ja, man kann Waffen besiegter Gegner opfern, aber danach klingt jetzt "wundersame Klinge Albensang" nicht gerade sondern eher nach einem Schatzfund.

    Vielleicht trug ja Dregk Trogar (ein Ork, ein Ferkina, ein Trollzacker?) diese eindeutig elfische Klinge, als er besiegt wurde?


    Ich kann mich nicht erinnern, das bei uns mal ein Artefakt gespendet wurde. Wobei Artefakte in all meinen Gruppen auch extrem selten sind (geworden sind, im Vergleich zu unserem jugendlichen Spielstil).

    Wenn ich als Maraskaner nicht irre: wer keine Artefakte hat, kann auch nicht spenden...

    Die Abgabe gefährlicher oder zweifelshafter Artefakte ist etwas ganz anderes. Die haben wir häufiger und man bekommt sie auch gar nicht so selten im Zuge offizieller Abenteuer in die Finger.

    Das hatte ich ja schon geschrieben. Gefährliche werden oft "irgendwo" (z. B. Aarenstein bei Shafir) abgegeben. Andere (nützliche) Dinge hingegen selten abgegeben.

    Vertrauen in den Meister könnte sich auch darin zeigen, dass gelegentlich sehr nützliche Dinge abgegeben werden.

    Warum sollte mein Held das machen???? ==> Genau darum geht es ja: Warum tut man es nicht einfach?

    Das liegt einfach daran, dass es inzwischen ein Klischee ist, dass derlei Gegenstände früher oder später gestohlen oder 'verloren' werden, bestes Beispiel: Yamesh-Aqam. Wenn man das als Gruppe 2-3 mal erlebt hat, ist das Vertrauen, einer Kirche oder einem Orden derlei Dinge zu überlassen, arg erschüttert - vor allem, weil man früher oder später in der Lage ist, einzelne Artefakte wesentlich besser zu sichern oder verstecken, als diese Institutionen.

    Wenn der Plot will, dass das Artefakt erneut beim "Bösen" ist, dann ist es unabhängig ob es im Tempel liegt oder von den Helden gestohlen wird. Zur Not per Zauberspruch, oder gut kaschierter Willkür.

    Du wirfst eine interessante Frage auf: Kann man Artefakte "wirklich" sicher verstecken? Koschbasalttruhe auf Kiste, diese auf Kutsche, diese begleitet Helden auf Abenteuer?


    Die meisten Tempel und Kirchen wissen damit nichts anzufangen und erkennen vermutlich nicht einmal den Wert des Geschenks. Damit ist das Geschenkt völlig nutzlos.

    Sind die Geweihten doof? Wenn Alrik ein Körperkraftgürtel im Rondratempel spendet und sagt, berührt jemand die Gürtelschnalle und spricht: "Herrin gib mir Kraft" so kann der Träger selbst große Lasten heben und seine Hiebe sind wie von Ogerhand so stark.

    Da kann man nichts verwechseln und nutzlos ist auch sehr wenig.

    Ob die Geweihte dann den Wert in Dukaten "richtig" ausrechnen können steht auf einem anderen BLatt, ist bei einer Spende aber auch nicht wichtig (außer ihr spielt mit Steuerbuchhaltung und wollt die Spende als Verlustabrechnung Formular A18 von den Einkommen und Tempelzehnt absetzen).

    Und da sehe ich nicht, warum so was passieren sollte oder wo die Erwartung herkommt ?

    Das ist aus dem Kontext genommen und überhaupt keine "Erwartung", sondern eher die Anregung zur Überlegung warum MAN (Ork) es niemals macht. Mich hatte ich immer eingeschlossen.

    Der ganze Absatz war:

    Für mich ist nur das "Besitzverhalten an sich" interessant ich will die Psyche beleuchten, ohne für mich oder andere etwas zu bewerten.


    Andere Frage:

    Wie oft gehen Spieler in Tempel und geben dort "Artefakte" ab.


    Beispiele: Der Unsichtbarkeitsring, der mir einmal so gute Dienste geleistet hat, wird gehortet, statt im Phextempel abgegeben zu werden.

    Die wunderbare Klinge Albensang wird gehortet, statt sie im Rondratempel abzugeben. Die Rüstung des Verteidigers'Djer'tulam, wird getragen, aber nicht im Kortempel (wo sie auch gut hingehört) abgegeben.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Dass Phexgeweihte nicht manchmal auch Magie nutzen, um unsichtbar zu werden schließt du aus?

    Ich sagte "Am Wenigsten", nicht "gar nicht". Leute, die eh gut schleichen und sich verstecken können, Zugriff zu passenden Mirakeln haben und obendrein noch mehrere Liturgien besitzen, die in diese Richtung gehen, fallen mir jetzt nicht gerade als erstes ein, wenn ich darüber nachdenke, wer Unsichtbarkeitsringe braucht.

    Aber gut, das Mißverständnis ist ja geklärt. Ich bin tatsächlich genau auf Artefakte und Tempel gegangen, weil ich dies so seltsam fand.


    Wenn SCs an Tempel spenden, dann meist in Form von Geld. Andersartige Spenden eher dann, wenn der SC genau das hat/bereitstellen kann, was genau dieser Tempel genau jetzt braucht.

  • Ich sagte "Am Wenigsten", nicht "gar nicht". Leute, die eh gut schleichen und sich verstecken können, Zugriff zu passenden Mirakeln haben und obendrein noch mehrere Liturgien besitzen, die in diese Richtung gehen, fallen mir jetzt nicht gerade als erstes ein, wenn ich darüber nachdenke, wer Unsichtbarkeitsringe braucht.

    Jaja an die Mirakel hab ich auch vor Schreck gedacht, als Dein Argument kam... ICh glaube auch, dass die Phexies den nicht unbedingt selbst brauchen, eher verwahren und jemandem zukommen lassen, der ihn braucht und sich als würdig erwiesen hat (ein anderer Held)?

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Warum sollte mein Held das machen???? ==> Genau darum geht es ja: Warum tut man es nicht einfach?

    Ich persönlich find das ist die falsche herangehensweise. Man kann genauso gut fragen: Warum gibt der Ritter nicht einfach seinen Mantel und seine Rüstung an die Armen? Oder sein verbessertes Schwert an den Rondratempel? Oder warum spendet der Magier seine Bibliothek der Schlange? Das kann man doch einfach mal machen?

    Es liest sich etwas seltsam, dass du die ganze Zeit hinterfragst, warum Helden ihre Artefakte nicht spenden, aber selbst(sofern ich es nicht überlesen habe?) keine Antwort lieferst. Klar, ein Held mit starker Glaubenswelt könnte durchaus ein Artefakt spenden, aber die wenigsten Aventurien verehren alle Zwölf im gleichen Maß. Auf dem Land ist dann Travia die wichtigste und für den Magier Hesinde. Warum dieser also explizit Phex ein wertvolles Artefakt, welches er vielleicht noch nicht mal selbst zuende analysiert hat, spenden soll versteh ich nicht. Du erwartest ja auch nicht, dass ich meine Robe den Bedürftigen spende, und erstmal nackt nach Hause laufe.

    Wenn die Phexgeweihten umbedingt einen Unsichtbarkeitsring brauchen, dann kann ich ihnen auch 10 D spenden und sie lassen sich den selbst anfertigen. Als Abenteurer bin ich auch eher meistens in einer Situation, in der Artefakte nützlicher sind als in einer Aservatenkammer zu vermodern. Insbesondere, wenn ich dann auch noch Schätze aus Gruften zurückbringen kann, hat sich die Investition gelohnt und ich kann regelmäßig an Phex spenden anstatt mich mit einem schlechten Handel in den Ruin zu treiben. Das ist doch die sinnvollere Art oder?

  • Wenn ein Miager einmal das absolute Gefühl hat, das ihm in größter Not Hesinde beistand, kann ich mir gut vorstellen das er IHR sein Lieblingsbuch (oder ein passendes) "schenkt".

    Es kommt - wie im gesamten Spiel - immer auf die "richtige" Situation an - oder der "falschen" Verzauberung ^^

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Es kommt - wie im gesamten Spiel - immer auf die "richtige" Situation an - oder der "falschen" Verzauberung ^^

    Richtig, aber so ein pauschales "Warum gibt denn Niemand mal gängige und ungefährliche Artefakte ab?" ist das halt eben nicht^^

  • In meinen Gruppen war sowas nie Thema, wir sind nie an Artefakte gelangt. ^^

    Aber zum Thema "Wertlosen Müll im Tempel abladen" ... was man als Müll ansieht, ist eine Frage der Einstellung.

    Ich bin im Reallife ein sehr vorsichtiger und gesetzestreuer Mensch, und würde eine gefundene Tüte Heroin definitiv bei der Polizei melden. (Die sich wohl auch nicht beklagen würde, als Müllkippe missbraucht zu werden ...)

    Andere würden's behalten und verhökern.

    Genauso mit Fachbüchern über Dämonenbeschwörung in DSA. Die einen denken "Klasse, da kann ich ja was lernen!" oder "Klasse, dafür krieg ich locker 500 Dukaten!", andere denken "Ahhh, was ist das denn für ein gefährlicher Scheiß! Ab in die Bleikammern damit! Wer weiß ob es beim Verbrennen nicht noch giftige Dämpfe produziert!"

    Ich vermute mal, letztere Personen sind bei den Geweihten beliebter, auch wenn sie diesen als solchen gesehenen Sondermüll dann beim Tempel abliefern. :/


    Klar, das ist kein "Oh, was für eine tolle Opfergabe, danke!" sondern eher ein "Wie schön, ein gesetzestreuer Bürger hilft uns, unseren Job zu machen!", aber freuen tun sie sich so oder so.

    Jetzt mal rein hypothetisch ... was ECHT wertvolles würden meine Helden wahrscheinlich beim nächsten Tempel abliefern.

    Zugegeben: Hauptsächlich dann, wenn sie es selbst nicht brauchen, aber schon auch, wenn es ihnen nützlich sein könnte.

    Mein Gänseritter würde den Topf des endlosen Hirsebreis nicht für sich behalten um auf Reisen keinen Proviant mitführen zu müssen, sondern natürlich dem nächsten Traviatempel spenden, weil er da mehr bringt.

    (Ein reisender Abenteurer hat einfach keine Zeit, eine Suppenküche zu betreiben.)

    Und das Schwert, das immer siegt ... würden rondrianisch gesinnte Chars wahrscheinlich der Rondrakirche geben um zu verhindern, dass es in die falschen Hände gerät.

    (So hohe Levels, dass meine Chars besser in der Lage wären, irgendwas sicher zu verwahren, als die Oberhäupter der entsprechenden Kirchen, hab ich nie erreicht. Aber wahrscheinlich ist die Crux, dass man an sehr mächtige Artefakte auch überhaupt erst auf diesen Levels kommt ...)

  • Jetzt mal rein hypothetisch ... was ECHT wertvolles würden meine Helden wahrscheinlich beim nächsten Tempel abliefern.

    Also erstmal würd ich ja mal herausfinden wollen, ob das ECHT wertvolle Artefakt/Waffe wirklich so toll ist. Ob Zauber drauf liegen, welchen Nutzen die für mich haben und dann kann ich immer noch den Gang in den nächsten Tempel auf mich nehmen. Wenn man den vorherigen Besitzer ermitteln kann, dann würd ich dem den Gegenstand zukommen lassen oder selbst abgeben.

    Aber meine SC's kamen noch nie in die Gelegenheit jetzt starke oder wertvolle Artefakte ihr Eigen nennen zu dürfen. Und es kommt auch drauf an, woher mein Held die hat. Finde ich einen Lederbeutel mit 1000 Dukaten, wird meine Spende im Tempel vielleicht größer ausfallen - aber den Rest würd ich als SC dann für mich oder meine Gruppenmitglieder nutzen (vor allem wenn das eine Räuberhöhle war, kann man ja gar nicht mehr mit Sicherheit den wahren Eigentümer herausfinden). Die Waffen der besiegten Räuber würd ich dann je nach Zustand entweder verkaufen und dann einen Teil meiner wichtigsten Gottheit (im Tempel) überlassen.

    Und das Schwert, das immer siegt ... würden rondrianisch gesinnte Chars wahrscheinlich der Rondrakirche geben um zu verhindern, dass es in die falschen Hände gerät.

    Und dann einen Tag später bei einem Überfall sterben, weil die Waffe die des rondrianisch gesinnte Charakters zerbricht. Sowas würde bei mir dann eher ein Erbstück werden, wenn Opa Alrik nicht mehr auf reisen und Abenteuer gehen kann - an seine Enkelin Alrike, die dann vielleicht aufgrund der vielen Geschichten von Opa Alrik auch auf Abenteuer gehen möchte.

    Wurfsterne/Wurfscheiben würd ich auch an einen Phextempel meiner Wahl spenden, das Wurfmesser, das immer trifft wird natürlich in meinem Besitz bleiben.

    Das einzige Artefakt was ich mal als Elf in der Hand hatte, war ein Beschwörungsfigürchen von Shihayazad - was ich im Showdown dann ins Feuer geworfen hatte, als der Thorwaler meinte mir den Krempel mit den Worten "Hier, du kennst dich mit Magie besser aus!" zu geben. Der Magier war zu dem Zeitpunkt nur noch ein wimmerndes Häufchen Elend. Wären wir nicht in einer Höhle und wären es nicht die Namenlosen Tage gewesen, ich hätte das Teil selbst als Auelf lieber einem Praiosgeweihten überlassen - aber es war keiner da und die Beschwörung fand schon statt.

    Zum Reisen gehört Geduld, Mut, guter Humor, Vergessenheit aller häuslichen Sorgen, und daß man sich durch widrige Umstände, böses Wetter, schlechte Kost und dergleichen nicht niederschlagen lässt. Die tägliche Erfahrung lehrt, daß diejenigen die viel reisen, an Urteilskraft gewinnen; daß die Gewohnheit – fremde Völker, Sitten und Gebräuche den Kreis der Ideen erweitert und sie von machen Vorurteilen befreit.

    Einmal editiert, zuletzt von Anastar (15. Juli 2023 um 06:04)

  • Was - kein Vertrauen in den Glauben - dann muss Schwert ja zerbrechen! ;)

    Das ist ja das schwierige, wir spielen in einer fantastisch-abergläubischen Mittelalter-Kulisse mit so schönen mittelalterlichen Ideen - nur wir sind Menschen von Heute!

    Artefakte wurden gehortet, mit anderen Helden getauscht, verkauft - aber niemals geopfert (ausser man Zwang uns dazu); die Götter Würfeln oder verstecken sich hinter einem DM-Schirm. Also wozu opfern - als würden sich alle NSCs nach dem Hintergrund verhalten.

    Das ist doch das eigentliche Problem.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)