Ein typischer Bauer bestellt sein Land und erntet die Erträge - der hat meist keine Knechte - je nach Größe seiner Scholle stellt er viell. noch Tagelöhner ein (die dann entweder mit Münzen, Naturalien oder Kost und Logis bezahlt werden).
Bei einem Großbauern kommt dann neben den Feldern, die er an andere Bauern verpachtet, noch Stallungen hinzu. Vielleicht noch eine Wassermühle um Korn gleich zu Mehl zu verarbeiten, eine Bäckerei oder im Falle von Schafen, das Vlies in Stoff und dann in Webstoff zu verarbeiten (mit Glück vielleicht noch eine Walkmühle und eine Färberei). Meist hat er dann noch Knechte/Mägde, die im Haushalt helfen.
Wenn man dann noch, neben der Bezahlung von Dienern/Knechten/Mägden/Tagelöhnern absieht, den Tempelzehnt und den Lehnsherren bezahlen muss, schmälert das schon den Geldbeutel. Die meisten Großbauern werden ja ebenfalls Pächter eines Edlen/Ritters/Baron oder höheren Adligen sein.
Die einzigen, die keine Abgaben an Adlige leisten müssen, sind meist die Handwerker in den Städten, die sich meist in Gilden organisieren und dort den Ablauf regeln - Lehrzeit, Lohn und Regelbrüche ahnden (eine Strafe wäre auch der Ausschluss aus der Bürgerschaft/Handwerkergilde).
10.000 Dukaten wären dann für den Aufbau schon recht ordentlich - ich sag mal gehobenes Mittelmaß. Da kann man auch mehr investieren, zumindest wenn man seinen Lebensabend in Ruhe verbringen und dennoch Geld verdienen möchte.
ABER: nicht jeder langjährige Abenteurer/Held möchte seinen Lebensabend auf einem Hof verbringen und wirtschaften.
Handwerker werden sich meist einer Gilde in einer Stadt anschließen und selbst Lehrlinge ausbilden. Bei Händlern dürfte das ähnlich ablaufen, kommt aber auch noch darauf an, ob er ein normaler Stadthändler oder Fernhändler ist (letzteres dürfte auch einiges an Münzen verschlingen - wegen der Reisen). Einige dürften sich vielleicht auch einem Handelskontor anschließen wollen.
Bei anderen Dienstleistern wie Wirte oder Kurtisanen dürfte ein eigenes Wirtshaus/Bordell dann das Ziel für einen angenehmen Lebensabend sein.
Ein Magier dürfte sich vielleicht darum bemühen, eine Anstellung in einer Akademie als Dozent zu bekommen - vielleicht auch noch Spektabilität werden. Oder wenn ihm das Akademie-Leben nicht zusagt, ein Lehrmeister werden, der sich dann von Eltern bezahlen lässt um ihre/n Sohn/Tochter auszubilden - das kann auch einiges an Münzen verschlingen (Lehrmaterial, Unterkunft erbringen, Zeit).
Und bei einem Geweihten könnte das auch ähnlich sein, nur dass dieser vielleicht dann eher Tempelvorsteher ist oder sich einem Orden anschließt und sich der Ausbildung von Akolythen oder Laien widmet.
Andere Professionen - wie Streuner/Gaukler/Diebe werden sich wohl - wenn es sie überhaupt tangiert - eine Diebesgilde aufbauen oder aber auch als Informationshändler dienen. Und ein Gaukler, der was auf sich hält, wird höchstwahrscheinlich versuchen sich einen Namen mit einer eigenen Gauklersippe aufbauen oder einen Zirkus gründen - kostet aber auch alles recht viele Münzen.
Selbst bei einem Erben des niederen Adels muss dafür dann Sorge getragen werden, dass die Angestellten ordentlich bezahlt werden und diese dann als Vögte die Pacht eintreiben und den Tempelzehnt eintreiben, sofern zu der Burg noch Ländereien gehören. Evtl. noch einen Schrein oder Tempel in seinem Dorf errichten.
Am sinnvollsten wäre es mMn, wenn eine Abenteurer-Gruppe (langjährige Weg-/Reisegefährten) sich an einem Ort niederlässt. Sei es, dass der 7.Sohn, eines Baron/Grafen von Hintertupfingen sein Erbe antritt und seine Gefährten dann - je nach Profession - in der Nähe ein eigenes Unternehmen (Wirtshaus, Waffenschmied, Rüstschmied, Bordell, Tempel) aufbauen oder sich an der Verwaltung des Lehens beteiligen (Soldaten, Miliz anführen).
Wenn meine damalige Heldengruppe noch existieren würde, hätte allein mein Auelf wohl keine sonderliche Aufgabe (außer vielleicht sein Wissen irgendwie an seine Sippe weiter zu geben). Der Zwerg hätte sich höchstwahrscheinliche eine Schmiede aufgebaut (natürlich mit Kontakt zu Zwergen der Region). Der Thorwaler wäre entweder wieder zurück in seine Heimat um eine eigene Otta zu gründen/aufzubauen oder wäre Wirt geworden. Der Magier hätte sich wohl einen Turm gebaut und dann Lehrlinge ausgebildet oder sich einer Akademie als Lehrer angeschlossen (die armen Novizen und Scholaren) und beim Streuner wüsste ich jetzt nicht, was der gemacht hätte. Soweit sind wir allerdings nicht gekommen .