Aus einem Nebenstrang einer anderen Diskussion die Frage, wie und warum man als Spieler*in an seinen SC, deren Besitztümer hängt und daran, was den SC sonst lieb und teuer ist?
Bei uns sind nur die Helden, nicht die Spieler in Gefahr. Meine Frage lautet nicht: Wieso die Helden am Schwert/ Gegenstand hängen, sondern warum die Spieler am Gegenstand hängen.
Wenn ich sehr sehr weit abstrahiere, dann trifft man sich zum Rollenspiel um gedanklich ein Abenteuer zu erleben. Um Höhen und Tiefen eines Charakters zu bespielen.
Niemand trifft sich "per se", damit er Spielwerte "ansammeln" kann. Das diese dennoch mit der Zeit wichtig werden ist genau die spannende "meine" Frage.
Zu den Höhen und Tiefen gehören alle emotionale Bindungen. Der Charaktere selber, Freundschaft mit NSC-Figuren, der Moment, als er beinahe in Szene X gestorben wäre, als von setze-Namen-von-wichtigem-NSC-ein Gegenstand X als Dank für Y überreicht wurde, oder der getreue Hund, an den man in einem AB überraschend kam, oder vielleicht diese eine Kette, ein paar Heller wert, weil mit der etwas Besonderes emotional verbunden ist.
Was der SC mag - so ist es jedenfalls bei mir - steht auch meist bei Spieler*in hoch im Kurs.
Außerdem ergänze ich noch: Ich spiele Rollenspiel, um das Leben eines Charakters zu bespielen, und dazu gehören auch Ereignisse und Geschehnisse ohne AB-Plot, wenn persönliche Interessen und Motive bespielt werden. Hat man (also ich) eine enge Bindung zum Charakter, so werden damit auch Gegenstände, Tiere oder NSC lieb und teuer.
Als Spielerin kann ich es obendrein lieben, den persönlichen Feind des SC zu hassen. Zu dem habe ich als Spielerin dann auch eine emotionale Bindung.
Ganz davon zu schweigen, dass man einer verbesserten Waffe IT wie OT Spaß dran haben kann. Oder auch nur an der hübschen Blüte, die nie verwelkt und sonst genau für gar nichts gut ist.
Es gibt auch die Besitztümer, die nicht so viel bedeuten. Als die 7 Meilen-Stiefel meiner Streunerin weg waren - ja, schade. Aber die Kette (ganz profan, übrigens, und nicht besonders teuer, da von keinem Wert) war weg, und das zwickt uns beide noch heute, IT vielleicht 2 Jahre und OT 20 Jahre später. Die magischen Stiefel habe ich halb vergessen und IT sind sie es so ziemlich auch, die fallen mir nur alle paar Jahre mal ein: Ach ja, die gab es ja mal.
Oder die ganz normalen Waffen meiner Ex-Amazone,. Die stammten noch von zu hause. Die waren emotional sehr wichtig. Und die SL musste sich anstrengen, IT die leicht verbesserten Waffen bei ihr unterzubringen, das war gar nicht so leicht und da mussten schon IT im Dialog die richtigen Argumente her.
Außerdem kommt mit der Zeit einiges zusammen. Der Charakter zieht durch die Welt, trifft Leute, hat er Erlebnisse, kauft sich/findet/erhält als Geschenk irgend etwas .... die Inventarliste ist irgendwann länger, als man eigentlich tragen kann, weil Alltagskram, schöne Dinge, vielleicht auch wertvolle Dinge sich ansammeln.
Ich als Spielerin liebe ja auch irgendwelche Dinge in meinem Besitz ganz besonders, die eine Jacke, die ich heiß und innig liebe, z.B. Ich liebe meine Haustiere.
Ich liebe meine Charaktere und ich liebe daher auch, was meine Charaktere lieben, seien es besondere Gegenstände oder die Haustiere.
Ja, sie sind nicht echt, sie sind nur Bleistiftgekritzel oder Druckerschwärze auf dem Papier. Aber in meiner Vorstellung sind sie mehr, und das gilt für alle SC, wenn wir Spieler*innen uns treffen und eintauchen in die Welt Aventurien und in das Leben unserer SC, mit denen zumindest ich mehr verbinde als einige Zahlen auf dem Papier, weil da doch gefühlt eine gewisse Persönlichkeit mit verbunden ist.