Emotionale Bindungen zu den SC und deren Besitztümer und Umfeld


  • Aus einem Nebenstrang einer anderen Diskussion die Frage, wie und warum man als Spieler*in an seinen SC, deren Besitztümer hängt und daran, was den SC sonst lieb und teuer ist?

    Bei uns sind nur die Helden, nicht die Spieler in Gefahr. Meine Frage lautet nicht: Wieso die Helden am Schwert/ Gegenstand hängen, sondern warum die Spieler am Gegenstand hängen.

    Wenn ich sehr sehr weit abstrahiere, dann trifft man sich zum Rollenspiel um gedanklich ein Abenteuer zu erleben. Um Höhen und Tiefen eines Charakters zu bespielen.


    Niemand trifft sich "per se", damit er Spielwerte "ansammeln" kann. Das diese dennoch mit der Zeit wichtig werden ist genau die spannende "meine" Frage.

    Zu den Höhen und Tiefen gehören alle emotionale Bindungen. Der Charaktere selber, Freundschaft mit NSC-Figuren, der Moment, als er beinahe in Szene X gestorben wäre, als von setze-Namen-von-wichtigem-NSC-ein Gegenstand X als Dank für Y überreicht wurde, oder der getreue Hund, an den man in einem AB überraschend kam, oder vielleicht diese eine Kette, ein paar Heller wert, weil mit der etwas Besonderes emotional verbunden ist.

    Was der SC mag - so ist es jedenfalls bei mir - steht auch meist bei Spieler*in hoch im Kurs.

    Außerdem ergänze ich noch: Ich spiele Rollenspiel, um das Leben eines Charakters zu bespielen, und dazu gehören auch Ereignisse und Geschehnisse ohne AB-Plot, wenn persönliche Interessen und Motive bespielt werden. Hat man (also ich) eine enge Bindung zum Charakter, so werden damit auch Gegenstände, Tiere oder NSC lieb und teuer.

    Als Spielerin kann ich es obendrein lieben, den persönlichen Feind des SC zu hassen. Zu dem habe ich als Spielerin dann auch eine emotionale Bindung.

    Ganz davon zu schweigen, dass man einer verbesserten Waffe IT wie OT Spaß dran haben kann. Oder auch nur an der hübschen Blüte, die nie verwelkt und sonst genau für gar nichts gut ist.

    Es gibt auch die Besitztümer, die nicht so viel bedeuten. Als die 7 Meilen-Stiefel meiner Streunerin weg waren - ja, schade. Aber die Kette (ganz profan, übrigens, und nicht besonders teuer, da von keinem Wert) war weg, und das zwickt uns beide noch heute, IT vielleicht 2 Jahre und OT 20 Jahre später. Die magischen Stiefel habe ich halb vergessen und IT sind sie es so ziemlich auch, die fallen mir nur alle paar Jahre mal ein: Ach ja, die gab es ja mal.

    Oder die ganz normalen Waffen meiner Ex-Amazone,. Die stammten noch von zu hause. Die waren emotional sehr wichtig. Und die SL musste sich anstrengen, IT die leicht verbesserten Waffen bei ihr unterzubringen, das war gar nicht so leicht und da mussten schon IT im Dialog die richtigen Argumente her.

    Außerdem kommt mit der Zeit einiges zusammen. Der Charakter zieht durch die Welt, trifft Leute, hat er Erlebnisse, kauft sich/findet/erhält als Geschenk irgend etwas .... die Inventarliste ist irgendwann länger, als man eigentlich tragen kann, weil Alltagskram, schöne Dinge, vielleicht auch wertvolle Dinge sich ansammeln.

    Ich als Spielerin liebe ja auch irgendwelche Dinge in meinem Besitz ganz besonders, die eine Jacke, die ich heiß und innig liebe, z.B. Ich liebe meine Haustiere.

    Ich liebe meine Charaktere und ich liebe daher auch, was meine Charaktere lieben, seien es besondere Gegenstände oder die Haustiere.

    Ja, sie sind nicht echt, sie sind nur Bleistiftgekritzel oder Druckerschwärze auf dem Papier. Aber in meiner Vorstellung sind sie mehr, und das gilt für alle SC, wenn wir Spieler*innen uns treffen und eintauchen in die Welt Aventurien und in das Leben unserer SC, mit denen zumindest ich mehr verbinde als einige Zahlen auf dem Papier, weil da doch gefühlt eine gewisse Persönlichkeit mit verbunden ist.

  • Deswegen soll ja nie ein SC durch reines Würfelpech ums Leben kommen - das steht bei jedem Rollenspiel als Leitsatz.

    Je länger jemand mit seinem Charakter abhängt, ihm eine Stimme und Perönlichkeit gibt, um so größer ist der Verlust.

    Es gibt spezielle hochstufige Abenteuer, die nur dafür gedacht das so ein Held (bzw. Heldengruppe) sich ins Alles-oder-Nichts wirft, berit sein das Leben zu opfern für das Wohl (bzw. Weiterbestehen) Aller.

    Oft wird vorher bereits -wenn die Gruppe weiterspielen möchte - der "Erbe" herangezogen.

    Besitztümer ... hab ihr Diablo gespielt? Ich weiß nciht woran es liegt, ob an Brettspielen etc. aber fast alle Spierler leider an Sammelleidenschaften (nebenbei, ich habe Darkforce-Karten, nie benutzt). Es wurde mal irgendwo gelöstert das jeder Held nach paar Abenteuern eine Wagen brauchte, für all die erbeuteten Waffen & Rüstungen etc.

    Ich weiß nicht ob das RPG-Anfänger-"Fehler", bezogen auf Bretrtspielen wo am Ende der Gewinnt der am meisten besitzt, oder normal menschlich.

    Speziell beim Zauberstab unde Vertrauten sollte man als SL vorsicht walten. ;)

    Umfeld ... oje. Ich habe bei meiner letzten Gruppe jeden Hintergrund "beobachtet", Tipps und Inspirationen gegeben, dabei auch bemerkt, was dem Spieler wichtig und nicht so wichtig erscheint.

    "Kenne deine Spieler!" ist auch so ein wichtiger Leitsatz.

    (Anderseits - so eine tiefe Bindung zu einem fiktiven Leben wäre schon bedenklich. Ich habe einen gemalten Gag, wo im Hintergrund erdolcht mit einem kl. Schwert ein Spieler/SL liegt, während der Täter abgeführt wird, und ruft: Er hat meine Würfel angefaßt. Meine Würfel! Laßt mich los, er ist noch nicht tot genug! )

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

    Einmal editiert, zuletzt von zakkarus (12. Juli 2023 um 18:29)

  • Ich weiß nciht woran es liegt, ob an Brettspielen etc. aber fast alle Spierler leider an Sammelleidenschaften (nebenbei, ich habe Darkforce-Karten, nie benutzt). Es wurde mal irgendwo gelöstert das jeder Held nach paar Abenteuern eine Wagen brauchte, für all die erbeuteten Waffen & Rüstungen etc.

    Hmmm, naja und ich bräuchte dann nach längerem Heldenleben einen Wagen für meinen Wagen, für meine Waffen/Rüstungen/Artefakte. :D

    Zum Reisen gehört Geduld, Mut, guter Humor, Vergessenheit aller häuslichen Sorgen, und daß man sich durch widrige Umstände, böses Wetter, schlechte Kost und dergleichen nicht niederschlagen lässt. Die tägliche Erfahrung lehrt, daß diejenigen die viel reisen, an Urteilskraft gewinnen; daß die Gewohnheit – fremde Völker, Sitten und Gebräuche den Kreis der Ideen erweitert und sie von machen Vorurteilen befreit.

  • Ich weiß nciht woran es liegt, ob an Brettspielen etc. aber fast alle Spierler leider an Sammelleidenschaften (nebenbei, ich habe Darkforce-Karten, nie benutzt). Es wurde mal irgendwo gelöstert das jeder Held nach paar Abenteuern eine Wagen brauchte, für all die erbeuteten Waffen & Rüstungen etc.

    Hmmm, naja und ich bräuchte dann nach längerem Heldenleben einen Wagen für meinen Wagen, für meine Waffen/Rüstungen/Artefakte. :D

    Den brauche ich in DSA5 meistens schon nach der Ausgabe meines Startkapitals :D

    Spaß beiseite:

    Meine Charaktere haben oft eine innige Bindung zu bestimmten emotionalen Besitztümer und so spiele ich sie auch.

    Ich habe auch eine innige Bindung zu meinen Charakteren

    ABER

    ich sehe es so, dass ich als Spieler "nur" ein Spieler bin.

    Ich möchte gar nicht das meine Gefühle, beschützt und behütet werden. Ich habe Spaß daran, dass P&P mich durch alle erdenklichen Emotionen jagen kann.

    Eine Abend an dem ich traurig bin, ist nicht automatisch ein schlechter Rollenspiel-Abend, für mich.

    Ganz im Gegenteil, wenn die Trauer mich als Spieler getroffen hat, dann deshalb weil der Rollenspiel-Abend so immersiv war.


    Außerdem stehe ich in meiner Rolle auch den anderen Mitspielern und dem Erzähler zur Verfügung, eine gutes Abenteuer das intime vielleicht auf meine Kosten ging, ist vielleicht ein Abenteuer das auf meine Kosten ging aber für die anderen ist es doch einfach ein gutes Abenteuer.

    Das heißt nicht, dass jede SL den Freifahrtschein bei mir genießt. Ich möchte nicht permanent Ziel aller herabfallender Sch**ße sein.

    Aber jede SL bekommt von mir erstmal einen Vertrauensvorschuss.

    Ich genieße einfach das Spiel mit innerweltlich logischen Konsequenzen und ein Spiel in der ich nicht von vornherein ein auserwählter Held bin, sondern einfach eine einzelne Person der Spielwelt.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Manche Gegenstände aus der Charaktere Inventar ust auch hart erarbeitet. Wenn die SL geizig in der Belohnung ist, kann man mal gut und gerne 10 Spielsitzungen sparen, damit man sich sein "Schwert+1" kaufen kann. Da kann man sich schonmal betrogen fühlen, wenn man es nach nur 2 Spielsitzungen durch "Meisterwillkür" wieder verliert.

    Hauptsache spielen!

  • Halo

    hier möchte ich beisteuern das es für mich darauf ankommt wie ich Besitztümer verliere. Was mich absolut ab nervt ist wo was wie das Schiff geht unter du kannst nur einen Gegenstand retten oder Der Dieb greift in deinen Rucksack würfele aus was er erbeutet .Das riecht nach SL Willkür

    Wenn er Ork Häuptling meine Waffe haben möchte und somit die Gruppe ohne Kampf weiterkommt. Dann wäre ich wohl dabei

  • Bei der Fahrt der Korisande kann schon mal was verloren gehen - nur wer auf eine Expedition ins Unbekannte seine Familienohrringe trägt (außer sie sind Avees geweiht), und dann meckert das sie weg sind - damit sollte man rechnen! (Viele Güldenlandfahrten sie nie zurückgekommen; Ruban der Seefahrer hat regelmäßig Schiffbruch erlitten.)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ich hänge sehr an meinen SC und an den SC und NSC, die sie mögen. Einmal hatte ich den Eindruck, unser SL bereitet für einen besonders geliebten NSC einen heroischen Abgang vor. Da war ich wochenlang bis zum nächsten Spielabend schlecht drauf, ohne Übertreibung. Ausrüstungsgegenstände sind mir gleichgültig. Die einzige Ausnahme sind einige Kleinodien, die mein Artefaktmagier hergestellt hat, und an denen ich OT eine Woche gebastelt, gelesen und gerechnet habe.

    Wir haben ab und an einen Spieler in der Runde, der eine Endurium-Rüstung, einen Infinitum-Axxeleratusgürtel und eine Feenrüstung BE 0 mit sich herumschleppt. Wenn diesen Ausrüstungsstücken etwas zustieße, so wäre es für ihn wohl schlimmer als der Tod eines mittleren SC. Ich habe vor ungefähr 25 Jahren als SL mal einen Teil seiner Ausrüstung entfernt, dieses Abenteuer hat er so übel genommen, dass er sich bis heute weigert, mich meistern zu lassen.

    Ergänzung: Ich spiele eigentlich in zwei Runden, die sich jedoch teilweise überschneiden. In der einen Runde spielt jeder einen SC. Hier habe ich eine sehr enge Bindung aufgebaut, zu meinem SC, zu den anderen SC und zu einigen NSC. Von letzteren mag ich einige sehr, andere verabscheue ich zutiefst (Winterkalt! Krasnakoff! Hardenfels! Ihr seid gemeint!). In der anderen Runde spielt jeder seit Anbeginn aller Tage immer mehrere SC gleichzeitig. Das führt zu einem Gewimmel von 10-15 SC, die wenig Persönlichkeit und Tiefe entwickeln. Zu diesen SC entwickele ich auch keine besondere Beziehung. Es ist klar, was ich persönlich bevorzuge.

  • (Möglich das ich deswegen keine so tiefe Bindung aufbaue da ich durch mein Schreiben Dutzende Figuren erschaffen habe; mir aber angewöhnte niemals einen Namen doppelt zu vergeben.)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ausrüstungsgegenstände sind mir gleichgültig.

    Sehe ich ähnlich. Charaktere sind mir wichtiger, als das Zeug, was sie benutzen.

    Wenn die SL geizig in der Belohnung ist, kann man mal gut und gerne 10 Spielsitzungen sparen, damit man sich sein "Schwert+1" kaufen kann. Da kann man sich schonmal betrogen fühlen, wenn man es nach nur 2 Spielsitzungen durch "Meisterwillkür" wieder verliert.

    Kenn ich zur genüge. Mein Krieger hat inzwischen KK 17, aber jede Waffe, die mal irdendwie besser war als "normal" ging verlohren, kaputt, etc... er läuft immer noch mit dem Kettenhamd rum (mindestens einmal verlohren) das er seit der Generierung hatte.

    Stört mich das am Spiel der Rolle Krieger? Eher nein.

    Wir haben ab und an einen Powergamer in unserer Runde, der ganz gemäß Klischee eine Endurium-Rüstung, einen Infinitum-Axxeleratusgürtel und eine Feenrüstung BE 0 mit sich herumschleppt. Wenn diesen Ausrüstungsstücken etwas zustieße, so wäre es für ihn schlimmer als der Tod eines mittleren SC. Ich habe vor ungefähr 25 Jahren als SL mal einen Teil seiner powergamerischen Ausrüstung zerstört, dieses Abenteuer hat er so übel genommen, dass er sich bis heute weigert, mich meistern zu lassen.

    Ui. Ja das ist ein extremes Extrem. Ich würde für diesen Charakter nicht meistern wollen. Einfach, weil ich keine PG mag. Oder es würde schlicht sehr wenig/ keien Kämpfe geben. (wer legt sich schon offen mit so einem Helden an?).

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Bei uns sind nur die Helden, nicht die Spieler in Gefahr. Meine Frage lautet nicht: Wieso die Helden am Schwert/ Gegenstand hängen, sondern warum die Spieler am Gegenstand hängen.

    Wenn ich sehr sehr weit abstrahiere, dann trifft man sich zum Rollenspiel um gedanklich ein Abenteuer zu erleben. Um Höhen und Tiefen eines Charakters zu bespielen.

    Das Zauberwort heißt "Immersion". Je mehr ich mich mit der Spielfigur identifizieren kann, desto besser ist mein Spielerlebnis.

    Anders als bei Schach oder Halma bespiele ich deshalb immer wieder dieselben Helden und nicht jeden Abend, jedes AB eine/n andere/n.

    Wenn mein/e Held/in also an etwas hängt, dann auch ich. Trennung bedeutet Distanzierung - also das Gegenteil von Immersion.

    Egal, was die Frage ist - Schokolade ist die Antwort!

  • Ausrüstungsgegenstände sind mir gleichgültig.

    Sehe ich ähnlich. Charaktere sind mir wichtiger, als das Zeug, was sie benutzen.

    Hmm.

    Persönlich möchte ich, dass Charaktere im Normalfall alles haben, was zu ihrer Rolle gehört. Der fahrende Ritter hat als Pferd, Packpferd, ordentliche Rüstung, mehrere Waffen und großzügige Reiseausrüstung. Der Hofmaler hat ein Atelier und Werkzeug ebenso wie höfische Kleidung. Je, nachdem, was man spielt, kann "was zur Rolle gehört", auch sehr teuer werden, aber wenn man es nicht hat, kann man die Rolle eben nicht wirklich darstellen und das stört dann doch massiv.

    DSA als System begrenzt Reichtum von Startcharakteren deutlich, weswegen ich, wenn ich Hochadlige und ähnliches generiere, ich oft auch "im Exil" oder dergleichen anhefte, um die Rolle im Rahmen der verfügbaren Mittel darstellen zu können.

    Dennoch, ein Großteil aller Abenteurer gehört zur Oberschicht und oberen Mittelschicht und muss in der Lage sein, dies auch dauerhaft zu leben.


    Dann gibt es besondere Gegenstände. Darunter sind solche, die der Charakter sich selber mit großer Mühe und gewissen Opfern besorgt hat. Die sind wichtig und die würde ich sehr ungern verlieren. Die bedeuten dem Charakter viel und normalerweise mehr als der Sieg im Abenteuer, in dem er gerade ist.

    Dann gibt es Gegenstände, die fest zum Charakterkonzept gehören. Bei DSA eher wenig, da das die Generierungsregeln nicht wirklich hergeben, aber anderswo kommen durchaus Charaktere vor, die so sehr an Gegenständen hängen wie z.B. Ironman an der Rüstung oder Cpt. America an dem Schild. Wenn solches Zeug dauerhaft verschwindet, ist das Charkterkonzept ruiniert.

    Dann gibt es "besondere" Questbelohnungen. Die sind in der Regel nicht ersetzbar, weil so exotisch und besonders. Aber das macht sie mir nicht automatisch wichtig. Sie können wichtig werden, wenn sie den Charakter und dessen Entwicklung deutlich beeinflussen. Tun sie das nicht, sind sie mir ziemlich egal. Gelegentlich stören sie sogar und ich will sie loswerden, weil sie den Charakter in eine Richtung drängen, die mir nicht behagt.

    Dann gibt es Luxus : Verbesserte Ausrüstung, Tränke, Standartartefakte, Annehmlichkeiten, sozialer Aufstieg : Das Zeug ist nett, aber normalerweise nicht zwingend für das Charakterkonzept. Es zu haben, ist aber ein Indikator dafür, dass der Charakter seine Verhältnisse und seinen Status innerhalb der Welt verbessert und vorankommt. Wenn das Zeug wegkommt, ist das nicht schlimm. Wenn das aber dauerhaft immer wieder passiert, fühlt es sich eben an, als ob der Charakter auf der Stelle tritt und Ingame genau nichts erreicht, egal, was für Abenteuer er besteht oder wie sehr er sich bemüht. In dem Fall würde ich den Charakter wohl zunehmend zynisch und pessimistisch auslegen. Und auch zunehmend desinteressiert, denn das Abenteurerleben fühlt sich ja mehr und mehr wie ein großer Fehler an, der außer frühem Tod oder Altersarmut nicht bringt.

  • Mir ist es meist lieber, wenn Spieler-Helden eine (emotionale) Verbindung zu Gegenständen und Personen in der Welt haben. Helden, die sowas nicht haben, neigen ein bisschen dazu, nicht wirklich in der Welt verankert zu sein, und dann eher wie Spieler handeln statt Figuren. Ich meine, die Immersion wird durch Bindungen einfach leichter.

    Daher ist es bei mir auch deutlich leichter, "alte" Ausrüstungsgegenstände zu verbessern - auch Magierstäbe zum Beispiel. Altes Schwert anpassen? Kein Problem! Ein paar Juwelen reinklatschen und Verzaubern oder weihen? Gerne! Eventuell noch einen Elementargeist dazu, damit es irgendwann richtig episch wird? Immer her damit.

    Auf der anderen Seite sind Spieler-NPCs und wichitge Gegenstände bei mir auch immer Assets. Sie können verloren werden, und sie können als Hooks für weitere Stories benutzt werden. Wer ständig über und über mit teuren Gegenständen rummläuft weckt Begehrlichkeit, wer einem mächtigen NPC ans bein pinkelt, der muss sich irgendwann Gedanken um seine Familie und Freunde machen.

    ABER: Das muss mit Respekt passieren. Ich habe schon gesehen, dass NPCs nur um dramatische Effekte zu erzeugen getötet werden, das finde ich nicht gut. Gleiches gilt für Gegenstände.

    Bei mir kann es halt sein, dass eine Serie von schlechten Würfen (mit und ohne schlechten Entscheidungen) halt dazu führen kann, dass nicht der Held selbst in den reißenden Fluß oder die Klippe hinab stürzt, dafür aber das Lieblingsschwert - oder der Zauberstab. Der Vorteil ist hier halt, dass man die Sachen dann eventuell auch wiederbekommen kann.

    Auch habe ich schon erlebt, dass Spieler ihre Ausrüstung etc. als unantastbar ansehen. Sowas würde ich vermeiden. Man darf als Spielleiter bei Gegenständen und Haustieren ruhig ein bisschen Plott-Armor gegen (warum ist deine Hausratte in deinem Ärmel jetzt nicht von dem Ignisphaero gegrillt worden), aber unantastbare sollten sie nicht sein.

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

    Einmal editiert, zuletzt von Sternenfaenger (13. Juli 2023 um 10:33)

  • Das Zauberwort heißt "Immersion". Je mehr ich mich mit der Spielfigur identifizieren kann, desto besser ist mein Spielerlebnis.

    Zustimm.

    Anders als bei Schach oder Halma bespiele ich deshalb immer wieder dieselben Helden und nicht jeden Abend, jedes AB eine/n andere/n.

    Wenn mein/e Held/in also an etwas hängt, dann auch ich.

    Ja klar.

    Trennung bedeutet Distanzierung - also das Gegenteil von Immersion.

    Das ist ein falscher Gedankenschluss. Versuch mal herauszufinden, warum du versucht hast, das als Argument zu bringen, dann bist du schon nah an der Erkenntnis, wo ich hinführen will.

    Weil sich der Charakter, der sich von Gegenständen oder gelibeten Personen trennen muss, wird die Imemersion nicht kleiner. Eine schön ausgespielte Beerdigung der Mutter des Charakters samt Boron Geweihten vom Nachbardorf stört überhaupt nicht die Immersion.

    Eine schlecht ausgespielte "Deine Mudda..." "..ist tot" ist hingegen sinnlos und störend. Störend für die Immersion sind auch off-topic Witze und Bemerkungen.

    Dennoch, ein Großteil aller Abenteurer gehört zur Oberschicht und oberen Mittelschicht und muss in der Lage sein, dies auch dauerhaft zu leben.

    *nickt*

    Dann gibt es besondere Gegenstände. Darunter sind solche, die der Charakter sich selber mit großer Mühe und gewissen Opfern besorgt hat. Die sind wichtig und die würde ich sehr ungern verlieren.

    *zustimmt* Und wenn die Gegenstände "noch nicht einmal wertetechnisch besser sind, sondern einfach von der Geschichte her als "wichtig" empfunden werden (Das ist das Schwert von Raul dem I) - ein ganz normales 1W+4 Schwert (Khunchomer), weil Raul das führte, als er noch weit weit weg war Kaiser zu sein. Aber dennoch den "Hauch" der Geschichte in sich trägt, dann ist es für mich verständlich, das ein Verlust schmerzt.

    Die bedeuten dem Charakter viel und normalerweise mehr als der Sieg im Abenteuer, in dem er gerade ist.

    Sieg ist, denkt Ork drüber nach so ein schweres Wort. Aber sagen wir mal Erfolg: Würde Ritter Gernegroß nicht seinen magischen AHH (+2 TP) opfern, um ein Fallgitter zu verkeilen (permanent verkeilt sozusagen), um mehreren Zivilisten die Flucht aus dem brennenden, von Untoten wimmelnden Mendena zu ermöglichen?

    Ich würde es machen. Vielleicht bekommt man das Schwert wieder, vielleicht auch nicht.

    Wenn solches Zeug dauerhaft verschwindet, ist das Charkterkonzept ruiniert.

    Ja und Nein. Was ich nicht "antasten" würde sind Vertrautentiere, daher haben wir eine Hasuregel: Was nciht mitkämpft (Hund vom Jäger, Vertrautentier Hexe), das nimmt auch keinen Schaden und sind "Rollenspiel"-Tiere. Wenn sie mitkämpfen und den Ork beißen, dann schlägt der auch zurück (auch mit Wuchtschalg und schlägt auch nochmal nach). Das kann dann schnell tötlich ausgehen.

    Zeremonialgegenstände (Rondrakamm, Magierstab) sind tendentiell auch eher tabu. Zumal diese Gegenstände beihnahe unzerstörbar sind und auch tw. (Stab: Apport) zurückfinden.
    Dennoch kann es zu einem Verlust von z. b. dem Mageirstab kommen.

    Das ist sehr traurig und sicher eine schöne Gelegenheit um den Magier mal in emotionalen Schieflage spielen zu können. Am Ende sind es 4 AP (für die Bindung des neuen Stabes) und der neue Stab ist dann auch tatsächlich verbessert und aus besonderem Holz! Unterm Strich also eine Loose-Win-Situation.

    Das es wirkich Gegenstände gibt, ohne die der Charakter nich mehr "spielbar" ist,d a fällt mir sehr wenig ein. Der Schwertgeselle, der seinen ring und seine Urkunde verliert ist schlimm, aber er kann sie "zurückbekommen".

    Im "echten" Leben hängt man auch an Gegenständen. Zumindest kann ich es mir vorstellen, dass jemand an seinem tiefer gelegtem Audi hängt. Und sicher wird er beim Bier auch sagen: Ohne die Karre will ich nicht mehr leben... wenn das Ding aber tatsächlich Schrott ist, wird er feststellen (müssen) es geht doch.

    Im "echten" Leben hängt man, wenn man ehrlich ist "wirklich" nur an PErsonen. Familie, Eltern, Kinder, Partner. Verliert man diese Pesonen (durch Trennung, oder Tot), ist das sehr schmerzhaft und manches was ich erlebt habe (direkt oder indirekt in meiner Nähe/ Familie) wünsche ich keinem. Niemandem. Aber tatsächlich geht das Leben meist weiter... Auch wenn man "daneben" in einer stillstehneden Zeitkapsel steht und den Strom an sich vorbei ziehen lässt, unfähig fröhliche Gefühle in sich zu finden.

    Manchmal geht das Leben aber nicht weiter, dann beenden die Menschen ihr Leben freiwillig. Manche sterben einfach, andere tun sich mit damit schwer in Borons Armen Frieden zu finden.

    Aber wenn man den Verlust seiner Schwester überlebt hat und sich fragtob das +2 Schwert jetzt "schlimmer" ist oder nicht wird man feststellen, das eine ist nr ein Gegenstand. Das andere kann niemand neu schmeiden.

    Mir ist es meist lieber, wenn Spieler-Helden eine (emotionale) Verbindung zu Gegenständen und Personen in der Welt haben. Helden, die sowas nicht haben, neigen ein bisschen dazu, nicht wirklich in der Welt verankert zu sein, und dann eher wie Spieler handeln statt Figuren. Ich meine, die Immersion wird durch Bindungen einfach leichter.

    *nickt* Mein Zwerg hat eine sehr emotionale Bndung zu seinem Hammer "Mur'Grimm" (Furchteinflößendes Erz oder großes Erz). Das ist wertetechinisch eine normale Waffe, denonch wäre er sehr traurig, wenns ie kaputt oder verlohren ginge.

    Wenn die mal nicht ist, würde ich meinen Helden sicher eine neue Waffe fertigen lassen. JE nach Gold ist die dann sogar etwas besser. Dennoch würde der Zwerg hin und wieder am Lagerfeuer von Murgrimm erzählen.

    Auf der anderen Seite sind Spieler-NPCs und wichitge Gegenstände bei mir auch immer Assets. Sie können verloren werden, und sie können als Hooks für weitere Stories benutzt werden. Wer ständig über und über mit teuren Gegenständen rummläuft weckt Begehrlichkeit, wer einem mächtigen NPC ans bein pinkelt, der muss sich irgendwann Gedanken um seine Familie und Freunde machen.

    ABER: Das muss mit Respekt passieren. Ich habe schon gesehen, dass NPCs nur um dramatische Effekte zu erzeugen getötet werden, das finde ich nicht gut. Gleiches gilt für Gegenstände.

    *nickt*

    NSC's sollten immer über einem Gegenstand stehen, egal wie "selten" dieser ist. Im allgemeinen Töten Helden oft zu schnell. Acuh der Räuber Alrik hat zuhause eine Alrike (1,5 JAhre alt), die hungert weil die Muttermilch niciht reicht und kein Heller für einen Kanten brot da ist. Deswegen versündigt sich Alrik an Travia und Tsa und überfällt Reisende. Wegen Alrike. Für Alrike.

    Ist er tot, sterben fast automatisch auch Alrike und ihre Mutter (die in Tobrien gekämpft hat und nun mit Schlachtenfieber darniederliegt)... Von ihr hatte Alrik auch das Schwert.

    Gutes Heldenleben ist schwer. Töten darf nicht ohne Konsequenzen bleiben. Es passieren immer wirklich immer "Dinge" im Hintergrund, die ich als Meister improvisieren kann. Die Frage ist nur: Bekommen die Helden das mit?

    Bei mir kann es halt sein, dass eine Serie von schlechten Würfen (mit und ohne schlechten Entscheidungen) halt dazu führen kann, dass nicht der Held selbst in den reißenden Fluß oder die Klippe hinab stürzt, dafür aber das Lieblingsschwert - oder der Zauberstab. Der Vorteil ist hier halt, dass man die Sachen dann eventuell auch wiederbekommen kann.

    *nictk* Eine gute Idee, meist denkt man bei "versemmelten" Proben an Verletungen und damit an verlohrene Lebenspunkte.

    Auch habe ich schon erlebt, dass Spieler ihre Ausrüstung etc. als unantastbar ansehen. Sowas würde ich vermeiden.

    Danke, so schön hab ich es nicht formulieren können. Unantastbare Gegenstände, das meinte ich auch. Ich spiele (und meistere) nicht mir Spielern, die sowas von vorn herein ausschließen. Meine Spielwelt muss einigermaßen "logisch" sein.

    Unantstbare Gegenstände müssen wie Tiere quasi zuhause bleiben.

    Was im Abenteuer benutzt wird, kann auch verlorhen gehen, sterben, weglaufen, verwundet werden, verbraucht werden, abbrennen, ...

    Man darf als Spielleiter bei Gegenständen und Haustieren ruhig ein bisschen Plott-Armor gegen (warum ist deine Hausratte in deinem Ärmel jetzt nicht von dem Ignisphaero gegrillt worden), aber unantastbare sollten sie nicht sein.

    *nickt* Definitiv. Vielleicht beißt die Ratte auch vor Angst noch irgendwo hin (1 SP zusätzlich).... *lacht sinister*

    Außerdem: Wer wirklich mal Ratten an sich wohnen hat, weiß, wie man selbst riecht .... aber der Grubenwurmgeruch ist schlimmer...

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Sieg ist, denkt Ork drüber nach so ein schweres Wort. Aber sagen wir mal Erfolg: Würde Ritter Gernegroß nicht seinen magischen AHH (+2 TP) opfern, um ein Fallgitter zu verkeilen (permanent verkeilt sozusagen), um mehreren Zivilisten die Flucht aus dem brennenden, von Untoten wimmelnden Mendena zu ermöglichen?

    Ich würde es machen. Vielleicht bekommt man das Schwert wieder, vielleicht auch nicht.

    Kommt sicher auf den Charakter an. Ich denke, viele würden eher einen anderen Weg suchen und potentiell dabei scheitern, ja. Vielleicht selbst zurückbleiben, bis die Zivilisten weg sind, hoffend, dass die Zeit immer noch reicht. Oder die Zivilisten an einem Seil die Mauer runter lassen, deren engen Zugang man als einzelner Ritter ewig gegen Untote halten kann. Oder ein Versteck suchen, bis der Tag anbricht, oder sonstwas. Damit das Opfern einer ganz besonderen Heldenwaffe die scheinbar attraktivste Option darstellt, muss schon sehr viel zusammenkommen. Und viele Spieler würden es übel nehmen, vor so eine Wahl gestellt zu werden, wenn der SL es drauf anlegt.

    Aber ich dachte eher an andere Dinge. Wie eben die Sturzflut, die wichtige Ausrüstung mitreißt. Da mag durchaus so mancher Held sagen "Wen interessiert schon diese dämliche Eildepesche/der Wettlauf, ich gehe jetzt das Ufer ab, bis ich mein Zeug wiedergefunden habe. Und wenn das Wochen dauert."

    Das gilt sogar ganz besonders für Charaktere, die durch Geld motiviert sind. Denn normalerweise ist wirklich wichtige Ausrüstung eh mehr wert als die Abenteuerbelohnung.

    Das es wirkich Gegenstände gibt, ohne die der Charakter nich mehr "spielbar" ist,d a fällt mir sehr wenig ein. Der Schwertgeselle, der seinen ring und seine Urkunde verliert ist schlimm, aber er kann sie "zurückbekommen".

    Ich sagte ja, dass solche Konzepte bei DSA eher seltener ist. Aber wenn ich bei Shadowrun einem Straßensamurai seine Implantate unreparierbar röste oder einem Decker sein Deck wegnehme (und keine Möglichkeit besteht, das irgendwie zeitnah zu ersetzen), dann habe ich keinen Straßensamurai oder Decker mehr.

    Bei DSA wäre wohl ein typisches Aquivalent, einem Zauberer seine Magiebegabung auszubrennen. Oder ein spezielles Custom-Artefakt, dass ein Charakter bekommen hat, um Fähigkeiten ähnlich wie eine Inspiration aus einem anderen Medium zu bekommen.

    Ja und Nein. Was ich nicht "antasten" würde sind Vertrautentiere, daher haben wir eine Hasuregel: Was nciht mitkämpft (Hund vom Jäger, Vertrautentier Hexe), das nimmt auch keinen Schaden und sind "Rollenspiel"-Tiere. Wenn sie mitkämpfen und den Ork beißen, dann schlägt der auch zurück (auch mit Wuchtschalg und schlägt auch nochmal nach). Das kann dann schnell tötlich ausgehen.

    Ja, so wird das idR gespielt. Da aber Tiere bei DSA so ... fragil sind, führt das auch dazu, dass Tiere eigentlich sowieso nie mitkämpfen und so einige klassische Fantasiearchetypen wie der Tierbändiger/Herr der Bestien in disem System nicht gespielt werden. Habe mir aber trotzdem noch nie die Mühe gemacht, da etwas dran zu ändern. So was spielt man dann halt nur in D&D oder Splittermond oder sonstwo, wo das mechanisch besser unterstützt wird.

    3 Mal editiert, zuletzt von Satinavian (14. Juli 2023 um 09:07)

  • Auch habe ich schon erlebt, dass Spieler ihre Ausrüstung etc. als unantastbar ansehen. Sowas würde ich vermeiden.

    Ich auch. Denn "als unantastbar ansehen" impliziert für mich: Das wird niemals wegkommen, egal was man macht oder nicht macht. Und meiner Meinung spielt es eine Rolle, was SC machen oder nicht, wie es auch bei NSC der Falle ist.

    an sollte schon sich Gedanken darüber machen, was man macht, wie man mit seinen Sachen umgeht und wo man sie lässt.

    Was ich nicht "antasten" würde sind Vertrautentiere, daher haben wir eine Hasuregel: Was nciht mitkämpft (Hund vom Jäger, Vertrautentier Hexe), das nimmt auch keinen Schaden und sind "Rollenspiel"-Tiere. Wenn sie mitkämpfen und den Ork beißen, dann schlägt der auch zurück (auch mit Wuchtschalg und schlägt auch nochmal nach). Das kann dann schnell tötlich ausgehen.

    Ist naheliegend.

    Wer sein Tier aber liebt, wird es auch nicht in den Kampf schicken. Nicht jedes Tier würde auch in einem Kampf intervenieren.


    Zeremonialgegenstände (Rondrakamm, Magierstab) sind tendentiell auch eher tabu. Zumal diese Gegenstände beihnahe unzerstörbar sind und auch tw. (Stab: Apport) zurückfinden.

    Je nach Edition und je nach zugrunde liegendem Regelbuch ist der Rondrakamm mal mehr, mal weniger unzerstörbar. Bis zum Apport ist es auch ein lange Werg durch die Stabzauber.

    Was tabu ist der Besondere Besitz, da steht es sogar bei, dass man das nicht wegnehmen oder zerstören sollte. Es mag sich vielleicht die Frage stellen, was das BB-Pferd IT emotional oder vom Wert her besser macht als das Pferd, das erst im Spiel bekommen wurde, aber auf OT-Ebene würde man damit recht viele investierte GP hinfällig machen.

    Persönlich finde ich: Als SL sollte man sich Gedanken darüber machen, ob man etwas fortnimmt, an dem der SC (und darüber vermutlich auch Spieler*in) wirklich hängt, und ob es ein dauerhaftes Fortnehmen (oder gar Zerstörung) ist, oder nicht.

    Es für einen Plotaufhänger verwenden (und später hoffentlich wieder bekommen) kann sehr spannend und emotional mitreißend sein, gerade weil diese emotionale Bindung besteht.

    Vielleicht sogar willkürlich wegnehmen, oder für einen Plot verwenden und dann für immer verschwinden lassen - das fände ich nicht wünschenswert, gerade auch aufgrund der emotionalen Bindung.

    Besteht da ohnehin keine emotionale Bindung, dann wirkt sich ein endgültiger Umgang damit auch anders aus.

    Im Spiel besondere Gegenstände zu erhalten, ist ein schönes Gefühl: Man hat Heldentaten begangen und Gefahren bestanden, und die Umwelt weiß es zu schätzen und zeigt das durch Wort und Tat. Da kann man leicht eine Bindung zu aufbauen. Mehr als zu der irgendwann irgendwo gelooteten Armbrust.

  • Ja und Nein. Was ich nicht "antasten" würde sind Vertrautentiere, daher haben wir eine Hasuregel: Was nciht mitkämpft (Hund vom Jäger, Vertrautentier Hexe), das nimmt auch keinen Schaden und sind "Rollenspiel"-Tiere. Wenn sie mitkämpfen und den Ork beißen, dann schlägt der auch zurück (auch mit Wuchtschalg und schlägt auch nochmal nach). Das kann dann schnell tötlich ausgehen.

    Och... so'n Äffchen das mit Obst/Nüssen/Steinchen wirft - was weiter weg sitzt, hat bestimmt was.

    Als langjähriger Hexenspieler muss ich aber sagen, meine Vertrautentiere dürfen sich gern in Sicherheit bringen, falls es zu einer Kneipenschlägerei ausartet :)

    *nickt* Mein Zwerg hat eine sehr emotionale Bndung zu seinem Hammer "Mur'Grimm" (Furchteinflößendes Erz oder großes Erz). Das ist wertetechinisch eine normale Waffe, denonch wäre er sehr traurig, wenns ie kaputt oder verlohren ginge.

    Wenn es ein Erbstück ist, ist das auch nur naheliegend. Und bei Zwergen sind sowas meist Erbstücke. Bei Elfen wäre es dann das Wolfsmesser, der Elfenbogen und noch das Iama - das ja als Seeleninstrument einen sehr hohen Stellenwert hat.

    *nickt* Definitiv. Vielleicht beißt die Ratte auch vor Angst noch irgendwo hin (1 SP zusätzlich).... *lacht sinister*

    Außerdem: Wer wirklich mal Ratten an sich wohnen hat, weiß, wie man selbst riecht .... aber der Grubenwurmgeruch ist schlimmer...

    Da Ratten ja meist mit dem Gott ohne Namen in Verbindung gebracht werden, sollte man ja eigentlich dankbar sein, wenn die plötzlich aufflammend von der Schulter fällt *fies grins*

    Zum Reisen gehört Geduld, Mut, guter Humor, Vergessenheit aller häuslichen Sorgen, und daß man sich durch widrige Umstände, böses Wetter, schlechte Kost und dergleichen nicht niederschlagen lässt. Die tägliche Erfahrung lehrt, daß diejenigen die viel reisen, an Urteilskraft gewinnen; daß die Gewohnheit – fremde Völker, Sitten und Gebräuche den Kreis der Ideen erweitert und sie von machen Vorurteilen befreit.

  • Es kommt auch darauf an wie "realistisch" die Gruppe spielen möchte; so gibt es im Rpg (u.a. DSAP) Ergänzungsregeln für BFs bei Rüstungen und grösseren Ausrüstungsdingen.

    Aber will man das?

    Kann eigentlich nicht beantwortet werden; gehört zum "Kenne deine Spieler." und Spielvorbereitung.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Kommt sicher auf den Charakter an. Ich denke, viele würden eher einen anderen Weg suchen und potentiell dabei scheitern, ja.

    Ja. Das empfind eich als sehr interessanten Punkt um einzuhaken: Warum ist das so?

    Ist es wirkich das Schwert? Ich finde Waffen sollten fast immer einen Namen haben, die wenigsten Charaktere benennen geföhnliche Waffen.

    Vielleicht selbst zurückbleiben, bis die Zivilisten weg sind, hoffend, dass die Zeit immer noch reicht.

    Diese Aussage steigert mein ehrliches Interesse noch. Warum sollte jemand statt seiner Waffe lieber sich selbst opfern/ in Gefahr bringen?

    Da ist doch etwas von der Wertigkeit falsch eingeordnet, oder irre ich?

    Und viele Spieler würden es übel nehmen, vor so eine Wahl gestellt zu werden, wenn der SL es drauf anlegt.

    Auch das ist interessant. Warum nimmt man das dem Meister übel? Ich überlege grad, ob ich sowas "übel" empfenden würde. Aber sobald ich eine Wahl habe glaube ich (nicht sicher), ich würde es weniger übel nehmen als keine Wahl zu haben.

    Aber ich dachte eher an andere Dinge. Wie eben die Sturzflut, die wichtige Ausrüstung mitreißt.

    Das ist ja irgendwie doofe Meisterwillkür. Freiwillig als bewusste Entscheidung finde ich es "richtiger". Als "Sturzflut (Wildnislebenprobe abends nicht geschafft) eher doof. Da verschwinden nur "tendenziell weniger wichitge Sachen"... mal Dietriche, Dukaten, Seile, etc... nicht aber die "Klinge Stich".


    "Wen interessiert schon diese dämliche Eildepesche/der Wettlauf, ich gehe jetzt das Ufer ab, bis ich mein Zeug wiedergefunden habe. Und wenn das Wochen dauert."

    Ja auch das sehr nachvollziehbar. Selbst wenn die "dämliche Eildepesche" das eindringen Borbarads an den Stränden Tobriens beinhaltet. Wenigstens wissen wir nun warum die nicht angekommen ist.... :P

    Realistische Frage: Wenn ich ein Boot leckschlage und auf die Mosel setze. Meinst du wirklich, du hättest überhaupt eine von 0 abweichende Chance das Schwert darin jemals wiederzufinden? Verliert man das Schwert (samt Scheide und GEhänge) ber in einem reißenden sTrom, sollte es auf dem Boden relativ "unbeweglich" liegen und relativ einfach wieder zu finden sein.


    Ja, so wird das idR gespielt.

    War mir bisher nicht bewusst. Gut, dass es auch andere so machen.


    Da aber Tiere bei DSA so ... fragil sind, führt das auch dazu, dass Tiere eigentlich sowieso nie mitkämpfen und so einige klassische Fantasiearchetypen wie der Tierbändiger/Herr der Bestien in disem System nicht gespielt werden.

    Naja ich stelle mir die Frage auch umgedreht: Wenn ein Soldat auf "meine" Hexe losgeht, würde ich als Eule dann nicht (von mir aus) den Soldaten angreifen, also weder ohne die Aufforderung des Charakters, noch des Spielers?

    Denken Spieler zu "offtopic" zu viel mit "Metawissen"? Müsste man nicht konsequenter Weise das Tier es selbst sein lassen? Eine feurige Katze wird angreifen, der dicke Kater aber am Ofen liegen bleiben.

    Die Kröte im Körbchen bleiben, der Rabe jedoch genauso emotionsgesteuert wie seine Herrin sein?

    Wer sein Tier aber liebt, wird es auch nicht in den Kampf schicken. Nicht jedes Tier würde auch in einem Kampf intervenieren.

    siehe oben.

    Es mag sich vielleicht die Frage stellen, was das BB-Pferd IT emotional oder vom Wert her besser macht als das Pferd, das erst im Spiel bekommen wurde, aber auf OT-Ebene würde man damit recht viele investierte GP hinfällig machen.

    Ja das ist Metagaming. Ein BB_Pferd unterscheidet sich im Spiel überhaupt nicht vom "Pferd". In der Wüstenei würden beide Pferde alltern und an altersschwäche sterben (G7).

    Mehr als zu der irgendwann irgendwo gelooteten Armbrust.

    Sehr spannende Überlegung, lass mich hier bitte ansetzen und fragen: Was unterscheidet die folgenden Armbrüste voneinander:

    - Toschmarok: Zwergische Windenarmbrust (+1TP und alle RW größer) extra für die Heldin gefertigt (für Goldtaler gekauft) von

    - Toschmarok: Von dem hinterhältigen Antagonisten erbeutet ) selben Werte, wie oben).

    Beschreibung: Toschmarok ist eine hervorragende Windenarmbrust aus Eisenholz mit Mithrilbeschlägen, ihr Name in Zwergischen Runen eingraviert. Die Zielmarkierungen im Visier sind mit vier unterschiedlichen Edlesteinen (grüner Smaragd für sehr weit, gelbes Tiegerauge (weit), orange (nah) und roter Rubin (schon fast zu nah)) markiert.

    Die Führungsschiene für Pfeile ist so glatt poliert und geölt. dass ein Wassertropfen darauf vor Ehrfucht erzittert, wenn man die Armbrust so grade hält, wie man es vermag und der Tropfen nicht weiß, wohin er sich wenden soll. Der Spannbogen ist aus verschiedenen Materialien gebaut und selbst die Tasche in der die Armbrust auf ihren Einsatz wartet, zeugt voneiner hohen Kunstfertigkeit und ist sicher soviel Wert, wie ein profanes Schwert.

    Macht es wirklich einen Unterschied woher die Waffe kommt? Also für mich wäre die "hergestellte" Waffe weniger interessant, da sie "neu" ist,a lso noch "keine" Geschichte hinter sich hat.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Diese Aussage steigert mein ehrliches Interesse noch. Warum sollte jemand statt seiner Waffe lieber sich selbst opfern/ in Gefahr bringen?

    Da ist doch etwas von der Wertigkeit falsch eingeordnet, oder irre ich?

    Wenn Helden dazu neigen würden, unvernünftige Risiken zu meiden, könnte man die meisten Abenteuer sowieso nicht spielen. ;)

    Warum ausgerechnet dann vorsichtig werden, wenn eines ihrer wichtigsten Besitztümer auf dem Spiel steht ?

    Auch das ist interessant. Warum nimmt man das dem Meister übel?

    Weil es gewzungen ist und entsprechend als Ralroading wahrgenommen wird. Nun haben viele Gruppen durchaus eine gewisse Railroadtoleranz und nehmen so einiges hin, aber wenn es benutzt wird, um die NSCs in den Dreck zu reiten, ist bei vielen Spielern eine rote Linie überschritten.

    Macht es wirklich einen Unterschied woher die Waffe kommt? Also für mich wäre die "hergestellte" Waffe weniger interessant, da sie "neu" ist,a lso noch "keine" Geschichte hinter sich hat.

    Für mich wäre idR. die neue Waffe interessanter. Weil der Charakter sich genau das gewüscht hat und vermutlich auch das Design seinen Vorstellungen und denen des Spielers entspricht. Da hängen Gedanken und Abwägungen und Entscheidungen und Ideen und zugehörige Emotionen dran, bevor die Waffe überhaupt fertig ist. Die gefundene Waffe mag eine Geschichte haben, aber vermutlich erfährt die die Heldin sowieso nicht und wenn doch, betrifft sie vermutlich Personen, die ihr völlig egal sind.