Relevant wäre, für was die 5 Erschwernis wäre. Es gibt viele Dinge, die sind nur schwer zu sehen, zu machen, zu erreichen, zu klettern.
Genau das hab ich doch im Beispiel klar gemacht oder? Vielleicht versteh ich deinen Standpunkt auch falsch, aber ich versteh das so:
Spieler dürfen während des Spiels nachfragen und diskutieren, wenn sie eine Entscheidung nicht nachvollziehen können.
Wenn der Meister keine zufriedenstellende Antwort gibt, muss man sich als Spieler nicht damit zufrieden geben sondern darf weiter diskutieren und den Spielfluss stören.
Es gibt halt Situationen, in denen der Meister nicht offenbaren kann, wie genau die Erschwernisse zustande kommen, weil es Parteien neben den Spielern gibt die ebenfalls agieren.
"Ich will da hochklettern" - "Das ist um 12 erschwert" - "Aber vorhin waren die alle nur um 3 erschwert" - "Ja. Aber jetzt um 12." - "Ok. Gelingt." - "Mach aber erst mal noch eine KK Probe um 12 erschwert, um dich über die Kante zu ziehen" - "Wow. 1. Damit gelingt das doch." - "Du ziehst so stark dran, dass die Kante abbricht und du abstürzt".
Solche Aktionen, finde ich, darf man auch sofort ansprechen, und nicht erst am Ende der Spielsitzung, denn dann ist die Szene schon vorbei, und egal, worauf man sich einigt, die willkürlich, damit der Verfolgte (um so eine Szene handelte es sich) entkommen kann, angesetzten Erschwernisse, die nur darauf abzielten, eine erfolgreiche Verfolgung zu verhindern, sind dann eben bereits so passiert.
Selbst das ist nicht wirklich ein Grund zu diskutieren oder? Also was würdest du dir in der Situation denn erhoffen? Wenn der Meister eindeutig willkürlich handelt wird dieser an der Stelle auch nicht einlenken, wenn man sagt, dass das eben doch viel leichter war.
Die Erschwernis würde man in dem Fall auch nur als ungerechtfertigt sehen, weil du das so trocken geschrieben hast. Ein guter Meister erreicht das was er will, indem er dann sagt, dass der Verfolgte eben Fässe umstößt, von oben Steine wirft etc.. Eben Dinge die die Erschwernis irgendwie erklären, aber er erreicht trotzdem seine Erschwernis. Das was du beschreibst sind halt einfach Anfänger, die selbst nicht bedenken, was so möglich ist und deshalb die Notbremse ziehen und das spürt man dann halt.
Letzenendes gibt es aber bei sowas auch nur zwei Lösungen. Man findet irgendeinen Kompromiss und spielt weiter oder man löst die Gruppe auf, weil man unterschiedliche Erwartungen hat. Während der Szene diskutieren hilft aber in keinem der Fälle
Beispiel Strohdach und Barbarenstreitaxt: Statt so einen Käse zu bringen wie "Nö, du kommst mit deiner Streitaxt nicht durch ein Strohdach" könnte man ja auch einfach mal sagen: "Sorry, aber wenn du das machst, zerhaut mir das den Plot. Könnten wir vielleicht irgendeinen Grund finden, warum er das NICHT tut?"
Die Spieler wollen gerne weiterspielen, und wenn man sie darüber informiert, dass eine von ihnen geplante Aktion dazu führt, dass der geplante Plot vorbei ist, und auf die Schnelle was improvisiert werden müsste, können sie durchaus verhandlungsbereit sein.
Naja, es gibt keinen Grund warum der Held jetzt nicht mit der Axt durchs Strohdach sollte. Da bringt es auch nichts, wenn man sagt, dass das einem jetzt den Plot zerschießt. Wenn man schon aufs Dach klettert, dann wird man sich nicht plötzlich dazu entscheiden wieder runterzugehen.
Wenn man dann anstatt zu sagen, dass das nicht geht auf die Idee kommt, dass grad ne Wache patrouilliert und den Helden auf dem Dach bemerkt, dann ist die Situation auch sehr schnell vorbei. Das fällt einem halt nur ein, wenn man schon Erfahrung hat und gut improvisieren kann, aber es ist ja nicht ohne Grund ein Meme, dass man sich 12 Stunden Plot überlegt, der in 5min nicht mehr relevant ist.
Ich hab schon zuviele Arschlöcher erlebt, um noch von einem Versehen auszugehen, wenn jemand richtig dicke ins Fettnäpfchen tritt. Mit 20 war ich auch noch anders drauf.
Aber ja: Wenn ein SL etwas tut, was den Spielern den Tag verhagelt, dann werde ich misstrauisch.
Den Helden kann man gern die Suppe versalzen so viel man will, soll ja alles nicht zu einfach sein, aber den Spielern?
Und für viele Situationen wird nunmal der Tag verhagelt, weil dem Helden was schlechtes widerfahren ist. Insofern kann man da nicht zwischen trennen, so wie du das hier darstellst. Wenn man sich den Spielspaß verderben lässt, weil man mal keine Probe ablegen darf, dann ist irgendwas falsch. Und ja, es gibt viele Spieler die Schwierigkeiten im Heldenleben als persönlichen Angriff werten und dann auch alles unter dieser Sicht betrachten was geschieht. Aber ja, der erste Satz bestätigt wieder meine Aussage zum Vertrauen gegenüber Spielleitern. Schlechte Erfahrung mit schlechten Menschen sorgen dafür, dass die Vertrauensbasis kleiner ist und schneller Entscheidungen angezweifelt werden.