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Display MoreWichtig: Die Last muss doch nicht immer auf dem SL liegen! Die Spieler sollen ruhig mal selbst aktiv werden! "Überlegt Euch, wie Eurer Held nach Gareth (oder wo auch immer) gekommen ist und warum"
Ich persönlich erwarte von den Spielern eine gewisse Flexibilität. Eltern, Lehrmeister etc. sind NSC und damit "Meine" und nicht "Seine", das Gleiche gilt für die Spielwelt "Weltensimulation" (ist meine, nicht seine). Ich arbeite damit und ziehe die Spieler hoffentlich von Anfang an, in meinen Bann.
Ja, was denn nun? Mehr Verantwortung für die SpielerInnen, oder Diktator spielen?
Zu glauben, dass man mit den NSC machen kann was man will, weil man der SL ist, kann (das Risiko ist natürlich besonders hoch wenn man ... kuriose Ansichten darüber hat wie Aventurien so ist, alles schon erlebt) leicht dazu führen, dass Spieler überhaupt keinen Bock mehr haben, sich irgendwas auszudenken.
Ab einem gewissen Alter/Erfahrung wirft man SLs die den Spaß verderben einfach raus, aber ich hab da schon Sachen gelesen, a la "Meine Chars sind immer Vollwaisen ohne jede enge Bindung, dann kann der SL nichts Fieses mit ihren Familien anstellen."
Ich rate also sehr davon ab, als SL zu diktatorisch zu werden. Der Einsatz von NSC die mit dem Hintergrund eines SC zusammenhängen, sollte immer in dem Sinne erfolgen, in dem die Sache gedacht war, denn es ist nunmal nicht nur die Welt der SL, sondern auch die der SpielerInnen. (Wenn ich mir alles vorschreiben lassen will, kann ich auch ein Buch lesen oder einen Film schauen.)
Heißt: Wenn der Spieler sagt, sein Char ist glücklich verheiratet, dann ist er glücklich verheiratet. Wenn er sagt, er hatte eine glückliche Kindheit, dann mache ich seine Eltern nicht zu manipulativen Ekelpaketen die ihn nur ausnutzen.
Und wenn man sich darauf geeinigt hat, dass kein Grimdark gespielt wird (beziehungsweise, das gar nicht besprochen hat) dann sterben auch nicht einfach so Familienmitglieder, ohne, dass man sie retten könnte.
Klar, man kann einfach sagen "das ist alles so wie ICH das will, und wem es nicht passt, der braucht ja nicht mitspielen", aber ... geht dann halt das Risiko ein, dass die Leute sagen: "Ok, tschüss."
Wenn jemandem mein Aventurien grundsätzlich nicht passt, ist das vielleicht niemand mit dem ich spielen will, aber man kann Leute auch mit ganz dummen Kleinigkeiten vergraulen wenn man auf stur stellt - und dann muss man sich doch fragen, ob es einem dieser oder jener Neben- oder selbst Hauptplot wert ist, dass jemand aussteigt. Zumal es den Übriggebliebenen dann ja wahrscheinlich herzlich egal ist, ob z.B. die Ehefrau des Traviageweihten ihn betrügt, wenn der Spieler des Traviageweihten ob dieser Verunglimpfung sowieso ausgestiegen ist. Man den Plot dann also sowieso nicht durchgedrückt kriegt.
In diesem Sinne muss man auch bei Abenteuereinstiegen berücksichtigen, dass nun mal nicht alles zu jedem passt, und niemand es mag, wenn sein Char zu Aktionen gezwungen wird, die völlig wider seine Natur sind.
"Ihr sitzt alle in einer Zelle der Stadtwache, weil ihr euch an einer Kneipenschlägerei beteiligt habt", wird bei sehr vielen SC nicht passen. "Drei von euch sitzen in einer Zelle der Stadtwache. Ein mieser Verbrecher entkommt aus seiner Zelle und tut sein Bestes, die Wachen zu ermorden" wäre ein besserer Einstieg - die rechtschaffenen SC können sich einen Grund überlegen, warum sie gerade da sind und zu Hilfe eilen, und die zwielichtigeren Subjekte können gleich mal beweisen, dass sie im Grunde auf der richtigen Seite stehen.
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Ich rate also sehr davon ab, als SL zu diktatorisch zu werden. Der Einsatz von NSC die mit dem Hintergrund eines SC zusammenhängen, sollte immer in dem Sinne erfolgen, in dem die Sache gedacht war, denn es ist nunmal nicht nur die Welt der SL, sondern auch die der SpielerInnen. (Wenn ich mir alles vorschreiben lassen will, kann ich auch ein Buch lesen oder einen Film schauen.)
Heißt: Wenn der Spieler sagt, sein Char ist glücklich verheiratet, dann ist er glücklich verheiratet. Wenn er sagt, er hatte eine glückliche Kindheit, dann mache ich seine Eltern nicht zu manipulativen Ekelpaketen die ihn nur ausnutzen.
In dem Beispiel ist der Spieler der Diktator und nicht der SL. "So isses, friss es gefälligst, wie ich es Dir vorwerfe!"
Grundsätzlich ist der SL nicht der Feind und natürlich behandelt man alle NSC (völlig egal welche das sind) sachgemäß. Ist doch toll, wenn der Held glücklich verbandelt ist oder wenn der Held ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern hat. Das sind trotzdem keine Spielercharaktere (SC, Spieler hat die Kontrolle), sondern werden vom Spielleiter geführt.
Sie stehen nicht still, sondern "leben" und entwickeln sich und da erwarte ich eben auch Flexibilität:
Die Geliebte geht mit dem schmierigen NSC. "Aber ich habe doch gesagt, wir lieben uns! Meine Geliebte muss mich lieben und darf nix anderes machen!" *verschränkt die Arme und ist den Rest des Abends patzig* . Solche Spieler gibt es leider und hätte er erstmal abgewartet, hätte er im Lauf des Abenteuers gemerkt dass die Geliebte den Held sogar so sehr liebt, dass sie nur mit dem schleimigen NSC gegangen ist, um den geliebten SC zu retten und das sie ausnahmsweise mal der Held in der Beziehung ist."
Ebenso wie die Eltern, die ihren Sohn lieben, nicht zwangsweise selbst ein glückliches Leben führen müssen. Wie im echten Leben kann der Vater einen Ausrutscher mit Folge gehabt haben und der Held einen Bruder, von dem er erst im Abenteuer erfährt (und der dort vor allem eine wichtige Rolle spielt - kein völlig überflüssiger, willkürlicher Eingriff)
Das sind Dinge, auf die der Held und damit auch sein Spieler keinen oder nur begrenzten Einfluss haben. Meiner Erfahrung nach sind die Spieler froh, wenn man als SL den Hintergrund aufgreift und daraus etwas macht. Unvorhersehbarkeit und Spannung sind wie in jedem Abenteuer entscheidende Faktoren. Austauschbare und völlig beliebige Helden finde ich sehr viel schlimmer, ebenso vorbestimmte Wege. Ja auch so einen Spieler kenne ich: Er liest sich vor dem Spiel schon die Abenteuer durch, damit er weiß was passieren wird (als Spieler, nicht als SL wohlgemerkt). Der ist dann sogar noch patzig, wenn sich der SL nicht ans hochheilige Drehbuch des DSA Autors hält.
Nach meinen Verständnis funktioniert Rollenspiel nicht so: "Meinen selbsterfundenen NSC darf nix passieren und meinem Held auch nichts. Passieren darf nur, was ich abgesegnet habe und wenn ich sage, dass X ist, dann ist x."
Das hindert den Spieler nicht daran, sich mehr einzubringen. Er soll das aber nicht auf die kritisierte dikatatorische Art. Meiner Meinung nach und auch der Meinung der Rollenspieler, die ich kenne hat sich der einzelne Spieler mehr an zu passen als der SL (dem man, damit er seinen Job gut machen kann, eben Freiheiten einräumen muss). Am Ende spielt man natürlich zusammen und jeder soll Spaß haben, aber nicht nach dem Diktat eines einzelnen Heldenspielers. Wenn er mehr Kontrolle (nicht absolute Kontrolle) möchte, soll er SL werden.
Ab einem gewissen Alter/Erfahrung wirft man SLs die den Spaß verderben einfach raus, aber ich hab da schon Sachen gelesen, a la "Meine Chars sind immer Vollwaisen ohne jede enge Bindung, dann kann der SL nichts Fieses mit ihren Familien anstellen."
Das habe ich zum Glück noch nicht erlebt und in meinen Spielrunden wird auch niemand einfach raus geworfen. Das ist keine Art mit Leuten umzugehen.