Nein, der nimmt nur nicht jeden Kampf sofort freudig auf, nutzt nicht jede Gelegenheit auf einen Kampf, sieht Kampf nicht als Lösungsmittel für jedes Problem. Aber er kämpft dann, wenn es nötig und angemessen ist, und dann wir richtig und gekonnt gekämpft. Kampf steht nichtsdestotrotz sehr weit oben auf der To Do Liste der Rondrianer, er ist nur kein Selbstzweck, und nicht in jedem Fall erste Wahl (in einigen Fällen ist er das).
Ich denke wir haben einfach verschiedene Definition von Ablehnen, wenn man etwas vermeiden will, dann definiere ich das als Ablehnung. Das hat nichts damit zu tun ob er kämpfen kann, wenn es den nötig ist. Kämpfen können steht weit oben, das kämpfen selbst sicher nicht, aber das sagtest du ja, Kämpfen ist kein Selbstzweck. Dass sieht ein Kor zum Beispiel sicher anders, und für Shinxir ist kämpfen auch kein Selbstzweck, aber er sieht im Kampf selbst auch nichts negatives dass man vermeiden müsste. Stattdessen ist für Shinxir der Kampf wohl ein legitimes Mittel zur Durchsetzung der eigenen Ziele.
Zum kämpfen gehören immer mindestens zwei und auf einen Kampf ohne jede Regel lässt sich normal eine Seite einfach nicht ein.
Es gab in der Geschichte zahllose Schlachten bei der niemand sich vorher darauf geeinigt hat welche Taktiken, Waffen und Vorgehensweisen erlaubt sind und welche Siegbedingen erreicht werden müssen. Das hat schon allein deshalb kaum jemand gemacht weil die Seite die die Regeln bricht auch automatisch gewinnen würde wenn die andere sich dran hält. Diese Form der Kriegsführung hätte sich also quasi durch natürliche Aulese abgeschafft. Es gab Konventionen die innerhalb eines Kulturkreises allgemein annerkannt wurden, weil man sich drauf geeinigt hat, aber das macht den Krieg nicht zum Wettkampf.
Ein Kampf ohne Regeln ist ja eher in Kampf nur zu den Regeln einer Seite, sprich meist in dem diese den Gegner mit überwältigender Kraft aus dem Hinterhalt überfällt. Das ist aber eigentlich eine recht spezifische Situation welche aus naheliegenden Gründen auch nicht sonderlich hoch angesehen wird.
Nein. Dazu gehört auch der Einsatz ungewöhnlicher und, im Sinne Rondras Ehrenlose Taktiken. Eine Lawine oder Erdrutsch auslösen um eine überlege Streitmacht zu besiegen? Fallen auf dem Schlachtfeld platzieren um den Pferden der feindlichen Reiterei die Beine zu brechen? Fliehende niedermetzeln um zu verhindern dass sie sich sammeln können? Feldlager niederbrennen um Moral und Vorräte zu stören? Sich als Feindlicher Soldat verkleiden um ein Attentat auf den Hauptmann durchzuführen? Neuste technologische Errungenschaften als Waffen einsetzen? Durch willkürliche Hinrichtungen Partisanen einschüchtern? Es gibt unendlich Möglichkeiten sich einen Vorteil zu verschaffen, vor allem gegen überlegene Gegner, und sie alle würde ein Rondrianer wohl am liebsten verbieten. Aber selbst bei dreifacher Überlegenheit könnten einfache Soldaten wohl wenig gegen eine Truppe Rondrianer ausrichten, solange sie sich an deren Regeln halten.
Kämpfe dienen fast immer einem Zweck, sei es den Gegner zu besiegen oder das eigene Können unter Beweis zu stellen. Gerade letzteres setzt i.d.R. relativ faire Bedingungen voraus.
Eben nicht. Das ist ja der Wettkampf. Wenn du jemandem bei einem Duell Sand ins Auge streust zeigst du nur dass du ein Arschloch bist, dadurch bist du aber nicht der bessere Kämpfer. Der "echte" Kampf, also der bei dem es nicht nur darum geht wer besser in einer bestimmten Art des kämpfens ist, geht es meistens um etwas sehr viel wichtigeres. Zumindest für die Beteiligten. Land, Götter, Geld, Ideologie, Macht, Liebe, Hass usw. Egal ob auf individueller oder auf höherer Ebene, sobald man an den Punkt an kommt wo verlieren die schlechtere Option als Gesichtsverlust ist beginnt der Kampf ohne Spielregeln. Aber auch da gibt es Abstufungen, je fatalistischer der Konflikt desto mehr Konventionen und Grenzen werden überschritten. Und dann befindet man sich in der Welt Kors und Rondra ist keine große Hilfe mehr, und das passiert halt leider nicht selten.
Aber was machst derjenige der den Kampf ablehnt wenn mordende Schergen durch Stadt XY ziehen von denen jeder X>1 Leben bedroht.
Das kommt drauf an wie sehr er ihn ablehnt, der Rondra Geweihte würde den Schergen vermutlich stellen und ihn bekämpfen, der Tsa Geweihte würde sich dem Schergen stellen und ihn lieb bitten damit aufzuhören.
Die Rondrianer stellen sich selbst den Anspruch des Ehrenhaften Kampfes, erwarten es aber längst nicht von jedem anderen. Sonst hätte die Kor-Kirche keinen Platz im Bornland gehabt. Dort wird Rondra noch höher gehalten als Praios und dennoch hat sich "der Unbarmherzige" seinen Platz erstritten.
Ich will jetzt nicht zu viel verraten, falls du die Theater-Ritter Kampange noch nicht gespielt hast!
Eben. Rondra ist keine Alternative für Kor sondern bestenfalls eine Ergänzung. Denn Kor steht für Kampf und Krieg und natürlich noch mehr, aber im ständigen Dauerkrieg gegen Heerscharen von Goblins haben die Theaterritter zu Kor gefunden. Rondra steht für eine bestimmte Form des Kampfes und die juckt den Gobbo nicht im geringsten, denn würde der Gobbo sich an Rondras Ideale halten wäre er längst aussgestorben.