Huch, da ist der Thread plötzlich explodiert. Danke erstmal für die vielen Antworten.
Zunächst um einige Verwirrung zu lösen: Killerpranke sitzt am Spieltisch rechts von mir und kennt mein Dilemma.
Und jetzt versuche ich noch offene Fragen bestmöglich zu beantworten.
Und Andergaster sind übrigens absolut ritterliche Waffen. Woher hast du das?
"Der Andergaster ist ein riesiges Zweihandschwert von zwei Schritt Länge, das spöttisch auch „Schwert zu drei Händen“ genannt wird. [...]
Diese mächtige Waffe wird nur von speziell dafür ausgebildeten Kämpfern geführt, deren Sold um vieles höher ist als der gewöhnlicher Waffenknechte. Ihre Aufgabe ist es vor allem, gegnerische Ritter aufzuhalten, indem sie deren Schlachtrössern die Beine zerschlagen. Der Einsatz solcher Waffenknechte wird
vor allem in stark ritterlich oder rondrianisch geprägten Regionen nicht gern gesehen, und außerhalb der Streitenden Reiche ist ihr Ruf vielerorts schlecht. [...]"
- Die Streitenden Königreiche - S.71 -
"Auch zweihändig geführte Waffen sind bei Rittern selten, da sie in der Regel nicht vom Pferd aus eingesetzt werden können
und Großschwerter wie Andergaster und Zweihänder teuer und kostbar sind."
"Besonders berüchtigt, und deutlich besser bezahlt, sind die Waffenknechte, die mit dem Andergaster umzugehen wissen."
- Die Streitenden Königreiche S.72 -
Diese Stellen sind für mich ausschlaggebend dafür, dass der Andergaster (oder gar der Eichhafener) bei Waldrittern echte Raritäten sind. Es wird auch erwähnt, dass Ritter eben diese Waffen tragen aber stets mit dem Hinweis, dass es dennoch selten ist.
Mein Ritter hat seinen Eichhafener auch nichts als selbstverständlich betrachtet. Es ist das Schwert seines Vaters und Vaters Vater und gar im Familienwappen vertreten aber inzwischen in Stoff geschlagen, fest verstaut. Er ist des Schwertes unwürdig geworden (Drama ).
für wahrscheinlicher, liegt es daran, dass sich dein Spielstil vom Rest der Gruppe (und damit auch von der Vorgehensweise des Meisters) unterscheidet.
Mein Spielstil unterscheidet sich durchaus. Ich lege großen Wert auf Regeln und den Charakterbogen. Immerhin finde ich es schade und teils auch unfair, wenn man Charakterschwächen durch (gutes) Rollenspiel einfach mindern oder ignorieren kann oder umgekehrt gute Werte nicht nutzen kann, weil man es nicht gut gespielt bekommt.
Ich bin leider nicht eloquent, mein Ritter sollte es aber gewissermaßen sein. Und häufig will ich lieber einfach auf meine Werte Werte proben als wirklich einen Dialog zu führen.
Du hast ja jetzt zu den Charakteren deiner Mitspieler keine Werte gennannt (vielleicht kennst du sie auch nicht), außer dass sie keine Kämpferprofessionen haben, aber auch als Held ohne von vornherein auf den Kampf ausgelegte Profession kann man mit z.B. einem exorbitant hohen Dolche/Raufen/irgendein anderes Kampftalent Wert einiges reißen, wenn der Spieler das für nötig hält und entsprechend steigert.
Wenn ich mich recht entsinne habe ich den letzten kampfoptimierten Charakter in der Gruppe. Wobei der Holzfäller inzwischen seine Holzfälleraxt und einfache Kleidung ersetzt hat durch einen Kriegshammer (glaube ich) und einen Lederwams.
Irgendwer muss ja die Nahkämpfe übernehmen können wenn der Ritter wieder im Dreck liegt.
Der Holzfäller mit der blutigen Axt ist inzwischen gefürchtet unter dem Namen "Der Schlächter von Punin".
Empfindest nur du, dass du kämpferisch in der Gruppe nicht den erhofften erfolg hast, oder sehen das deine Mitspieler auch so (Hohn/Spott/Mitleid/... - oder im Gespräch rausgefunden?).
Auch ist es eventuell so, dass du mit einer hohen Initiative zu oft auf die Parade triffst und deine Mitspieler mit schlechteren Waffen ohne Gegenwehr attackieren können bzw. nach der Art zusammenarbeiten?
Die Initiative ist sehr ausgewogen in der Gruppe. Hohn und Spott ernte ich nicht, dafür sind alle am Tisch zu nett, aber ich sehe Mitleid. Ich kriege es mit, wenn der Meister hinter seinem Schirm würfelt, lange drauf starrt, dann einen Würfel neu würfelt und mich dann traurig anguckt und fragt wieviele LeP ich noch habe.
Der für mich erhoffte Erfolg ist wenigstens einen Treffer gelandet zu haben und am Ende des Kampfes, noch auf den Beinen zu stehen. Seit dem Einstiegsturnier passierte das ein mal. Inzwischen peinlich die niedrige Erwartung.
Du kannst auch ohne beidhändigen Kampf mit dem Langschwert angreifen und trotzdem aktiv mit dem Großschild parieren (siehe S233 GRW)
hättest dann also :Andergaster Langschwert wenn mit Großschild ausgerüstet: AT 13, PA 14
Ich weiß, ich habe das nur extra nochmal einzeln aufgeführt, weil der Großschild die AT des Langschwertes um 1 reduziert.
Ist aber auch missverständlich, stimmt schon.
was überhauptnix mit deinem Charakter zu tun hast, was du aber mal so machen könntest ist, dass du dir ne Strichliste machst wie oft du welche Zahl würfelst. So kannst du der gefühlten oder vielleicht auch tatsächlichen Anhäufung von schlechten Würfen entgegenwirken, weil du nun schlicht weißt, wie oft du was wirfst. Hab ich auch mal gemacht, als bei meinem Charakter so garnix lief. Ergebnis war, die Würfel waren wirklich Mist, seitdem lasse ich meine Würfel immer aussuchen und bin so nicht mehr selbst verantwortlich. Gefühlt läuft es meistens besser. Jaja, ich weiß sowas ist eigentlich Blödsinn, aber Einbildung ist auch ne Bildung und vielleicht sind die Würfel einfach tatsächlich ne Fehlproduktion.
Ich glaube das mache ich jetzt mal. Ergebnis folgt bald
Dein Charakter ist so wie du ihn erstellt hast natürlich trotzdem optimal für dein Ziel vorbereitet, aber deine Erwartungen musst du noch lange zurückschrauben.
Ja, die Erwartung zum Schwarzen Andergaster zu werden, der Furcht und Schrecken verbreitet, hatte ich nie. Zugegeben hatte ich aber die Erwartung die Kämpfe aufrechtstehend zu beenden und nicht am Boden liegend die Mitspieler dabei zu beobachten, wie sie aus dem Handgelenk meinen Gegner niederringen an dem ich zuvor grandios scheiterte.
Nochmal vielen herzlichen Dank für die Antworten. Ich bin dann mal den Würfelturm bemühen.