D&D oder DSA

  • Bin jetzt noch neu hier, aber sehe über die Tage,dass hier wenig über D&D gesprochen wird und eher über DSA. Ist das jetzt nur , da hier einfach mehr DSA zocken oder ist das generell einfach so, dass DSA Vorteile hat die sich mir grade noch nicht erschließen. Wie gesagt bin noch neu hier/in der Materie. Will nun auch keine Grundsatz-Diskussion vom Damm brechen. Hätte mich nur mal interessiert.

    :thumbsup:Grüsse und schönes We euch

    Unterm Strich ist es immer besser

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    Jupp, ganz cool hier

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  • Spiel was du willst. Die meisten hier spielen DSA, weil sie es seit den 90ern tun, in denen DSA wesentlich innovativer als DnD war.

    DSA hat zwar die gleichen Wurzeln, wie DnD, doch hat es sich in den letzten 40 Jahren anders entwickelt. In einem anderen Thread schriebst du, dass du derzeit DnD5e spielst. Abgesehen von der Welt, die austauschbar ist, schliesslich kann man auch in Aventurien mit 5e Regeln spielen, ist der Unterschied das Spielziel für die Gruppe und damit das Mindset, mit dem man an das Spiel heran geht. Ich stell es vereinfacht und ein wenig persönlich gefärbt vor:

    * In DnD spielt man heroische Fantasy, d.h. man entwickelt sich von einem 6 HP average everyday normal guy hin zu einem Helden, der schnell wesentlich stärker wird, und der dann auch bald Bedrohungen bekämpfen kann, die ein normaler NPC nicht schaffen könnte. Damit steigt dann die Reputation, der Reichtum, die Anzahl magischer Gegenstände etc. Zur heroischen Fantasy kommen aber auch gamistische Aspekte, so z.B. dass selbst die schlimmsten Wunden geheilt sind, wenn man nur mal 8 Stunden am Stück schlafen kann. Ausserdem hat man in DnD eine einseitige Regelung - die Monster unterliegen anderen Regeln, als die Spieler (Monster haben Wertekästen, Spieler haben Level). Nimm hinzu, dass den meisten Monstern in 5e vereinfacht wurden und ihnen Skills und Verhalten in 5e zusammengestrichen wurden, dann kommt man schnell auf den aktuellen Kanon, dass die meisten Gegner nur geschminkte Mehsäcke mit Hitpoints sind, die man runter prügelt.

    * DSA ist eher eine Lebens- und Weltsimulation. Oder sie war es in DSA4, während DSA5 da schon einiges zurück geschraubt hat. In DSA wird man zwar stärker, doch auch die Gegner spielen nach gleichen Regeln und können durchaus leveln und gleiche Sonderfertigkeiten verwenden, wie die Helden. Dadurch fühlt man sich als Held nie übermächtig oder halbgöttlich (Magier in DSA4 sind heir die Ausnahme), sondern kann, wenn die Würfel schlecht rollen, in den Staub sinken und sterben. Diese Gefahr ist für einige der Nervenkitzel, der sie bei DSA hält. DSA, bzw. die Welt von DSA, Aventurien, liegt auch nah an unseren Kindheitsmärchen und erfüllt das Fernweh in uns. Das generische Setting ist das Mittelreich - im Grunde genommen ein mittelalterliches Deutschland mit Fachwerkhäusern, bierbrauenden Zwergen etc. Und in kurzer Reisedistanz finden sich Urlaubszielen, wie Almada (Spanien) gleich im Süden, der Kosch (die Schweiz) im Westen, das Liebliche Feld (Frankreich und Italien) noch ein Stück weiter im Westen, 1001e Nacht im Osten, etc.

    Ich schlage vor, dass du einfach mal in DSA hineinschnupperst. Spielgruppen findet man heut in Discord, z.B. dem offiziellem Ulisses Server, oder auf Drachenzwinge (dort eher DSA4 Gruppen). Vergleich dann die Spielerfahrung mit DnD und sieh, was dir dort besser gefällt. Falls du mehr über DnD sprechen willst, so gibt es auch einen deutschen DnD Discord Server, auf dem du dich mit Gleichgesinnten austauschen kannst.

  • Bin ja noch generell ziemlich neu in der Materie. Bin von daher für alles offen. Hört sich auf jedenfall auch ziemlich cool an. Danke für die Antwort :thumbsup:

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    Jupp, ganz cool hier

  • Beides.
    Ich bin früher (um 1986) mit D&D ins FRPG eingestiegen. D&D ist für völlige RPG-Neulinge einfacher.
    DSA ist (seit DSA2) vom Hintergrund und Abenteuern interessanter, vielseitiger, weswegen wir - trotz aller Mängel - AD&D links liegen ließen (Deutsch wurde da auch eingestellt) und lange bei DSA blieben.

    Es heißt ja nicht umsonst DUNGEONS and DRAGONS - erwarte bei D&D keine großartigen Rätsel-, Entdeckunges-, Krimi- oder "hamlose" Städteabenteuer mit wenigen Kämpfen. Für kurzweiliges FRPG lohnt sich hingegen D&D, die Helden sind rasch ausgewürfelt ...

    Oder hol dir von beiden Systemen eine Starterbox - (bei D&D5 als pdf umsonst (https://dnd.wizards.com/de) - um selbst einen Eindruck zu gewinnen.

    Größter Vorteil bei DSA - es gibt massig Material auf Deutsch, seit dem Ende von Classic D&D (TSR) hat D&D es nie wieder einer richtigen deutschen Neustart hinbekommen (womit DSA im deutschen FRPG konkurrenzlos blieb).

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Es war ursprünglich eher ein DSA-Forum, dass sich aber schon seit Jahren (oder Jahrzehnten) auch über alles andere an verschiedenen Systemen erstreckt, oder Austausch über Austausch über Filme, Bücher, was-auch-immer.
    Je mehr sich also auch über D&D und andere Systeme unterhalten wird und sie gespielt werden, desto besser, weil mehr Austausch für alle. :)

  • Ich bin für alles offen, man muss ja auch mal über den Tellerrand schauen. Bin jetzt grade dabei mir mal das Rollenspielsystem von Warhammer anzuschaue und danach werde ich mal zu DSA gehen.

    Grüsse

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    Jupp, ganz cool hier

  • Von DSA habe ich mich nach der 3. Edition abgewandt. War mir alles zu fummelig und irgendwie erschien mir die Welt (freilich subjektiv) viel zu brav und langweilig.

    Ich habe alle D&D Versionen gespielt; 3.5 war für mich die beste, obwohl 5E vermutlich spielerisch die bessere ist.

    Besorge dir einfach die Einsteigerboxen von DSA und D&D und schau, was dich mehr anspricht.

    • Hilfreichste Antwort

    AD&D und D&D (Versionen?) haben wir vor langer Zeit ausprobiert und konnten uns damals nicht so Recht überzeugen. Zwischen durch habe ich mal eine D&D Version mit Brettspielelementen zur Unterstützung anspielen können, aber vor allem über Computerspiele mit D&D Kontakt gehabt. Gefühlt hat sich in der ganzen Zeit nicht viel verändert und D&D hat nach wie vor die gleichen Stärken und Schwächen.

    Einer der offensichtlichsten Unterschiede ist das Klassensystem, das es in dieser Form in DSA nicht gibt. Zwar kann man viele DSA Professionen in D&D Klassen wiederfinden oder zumindest unterbringen, aber das Gefühl ist einfach anderes und die Grenzen deutlich fließender. Einen Bäcker, Deichbauer oder Schuster spielt man in D&D sicher seltener als in DSA (und solche normalen "Heldentypen" sind in meinen Spielrunden ziemlich beliebt). Die D&D Klassen haben eindeutig einen größeren Schwerpunkt auf "Quests erledigen". Für mich fühlt sich das Klassendenken nach vielen Jahren freier Entscheidungen einschränkend an und ich vermisse die freie Gestaltung meines Helden, wenn ich D&D und andere RPG mit Heldenklassen spiele.

    Ich weiß nicht wie sich D&D aktuell in Sachen Weltbeschreibung, fortschreitende Weltentwicklung etc. verhält, aber ich merke spätestens seit unserem gerade laufenden alternativen RPG Test (wir probieren gerade das kostenlose RPG Space Pirates aus), wie sehr ich die umfassenden Informationen vermisse, die ich über Jahrzente mit DSA gewohnt bin. Die Regionalbeschreibungen sind wie umfangreiche Reiseführer und enthalten praktisch zu so gut wie allen Lebensbereichen irgendwelche Informationen. Mir persönlich erleichtert das ganz erheblich auf eine gedankliche Reise zu gehen, aber nicht einfach irgendeine, sondern eben die Welt erleben, wie sie geschrieben ist. Das die Welt in ständigem Wandel ist und beispielsweise mit der aventurischen Zeitung alle zwei Monate vorangetrieben wird. Wobei dabei gar nicht alles Spiel entscheidend ist, sondern in der Tat auch einfach "Nachrichten und Berichte aus aller Welt" aufgegriffen werden. Das verleiht DSA meiner Meinung nach seinen einzigartigen Charakter. Wenn einen eher Quests interessieren und einem egal ist welchen Schnaps man in dem kleinen Dorf, in dem man sich gerade befindet trinkt, geht viel verloren (Natürlich kann man DSA auch Questlastiger spielen, aber die eigentliche Stärke liegt in meinen Augen gerade in dem was darüber hinaus geht). Am Anfang (Jugend) hat uns das alles nicht wirklich gereizt, aber mit dem Alter wurde die ganze "Drum-Herum-Lebenssimulation" immer wichtiger und inzwischen vermisse ich es, wenn es in anderen RPG nicht in dieser Tiefe da ist.

    D&D scheint mir mit seiner Art insgesamt größer und kraftvoller zu sein, weil es eben voll auf Quests ausgelegt ist. Die Power der Helden nimmt nach meinem Gefühl deutlich stärker zu, als bei DSA und da alle Klassen irgendwie auf "Quest erledigen" ausgelegt sind, sind alle irgendwie tolle Kämpfer etc. Unsere meisten DSA Heldengruppen sind dagegen im Vergleich eher peinlich und schwach (wobei DSA 5 meiner Meinung nach inzwischen am stärksten von allen DSA Versionen in Richtung D&D geht). D&D punktet mit unzähligen Monstern, zig Fan basierten Heldenklassen, mehr fantastischen Artefakten als man Tragen kann usw. - gibt es zwar auch in DSA, aber "nach Buch" ist alles viel kleiner und knausriger. Gerade in der Jugend haben wir die vielen tollen Monster etc. zum klatschen bei DSA vermisst und klar fanden wir es als junge Kerle geil, wenn der hoch stufige Held Horden von Feinden umhauen kann (heute wollen wir gar nicht mehr Monsterklatschen und sind eigentlich ganz froh, wenn nicht mehr oft gekämpft wird und reihenweise haut auch ein erfahrener DSA Held sowieso keine Feinde um).

    Warum ich heute DSA Spieler bin? Wahrscheinlich einfach weil die Verfügbarkeit von dem Spielmaterial in den Läden (da war nix mit Internetshops etc.) deutlich höher als bei anderen RPGs war und man auch sehr viel leichter Mitspieler in seiner Umgebung gefunden hat. Wobei letzteres auch heute noch sicher ein Punkt ist, wenn man vor Ort spielen möchte. Aber halten tuen mich heute vor allem die Tiefen der Spielwelt und die aktive Spielergemeinschaft.

    Je nachdem welchen Spielstil man bevorzugt und vor allem welche Details einem wichtig sind, ist das eine oder andere System (oder gar ein völlig anderes RPG) besser geeignet.

    Was erwartest Du von Deinem RGP?

    Diese Frage zu beantworten bringt Dich Deinem "idealen" RPG deutlich näher, denn dazu kann man Dich im Forum beraten und jeder Topf hat dabei sicher sogar mehrere passende Deckel...

    2 Mal editiert, zuletzt von x76 (25. Februar 2024 um 15:36)

  • Rasanoh 25. Februar 2024 um 22:19

    Hat einen Beitrag als hilfreichste Antwort ausgewählt.
  • Danke erstmal für die ganzen Antworten,

    Da ist ein für und wieder bei beiden, so hab ich es auf alle Fälle rauss gelesen. Ich glaube ich bin einer der gerne beides macht, Quest, Monster ,aber auch eine tiefe Spiel- und Erlebniswelt. Ich muss DSA mal testen. Hab wie schon geschrieben, Warhammer 40k Pan and Paper noch auf meinem Tisch und danach mach ich mich mal an DSA.

    Grüsse

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  • DSAs Stärke ist definitiv die Welt die Regeln an sich haben zwar einige Pros, aind aber leider auch sehr dick, sodass es sich oft wie viel Arbeit für wenig Ergebnis anfühlt. Das macht DND wesentlich angenehmer, auch wenn man halt an Tiefe verliert - das hatte mich dort anfangs total abgeschreckt, aber mittlerweile komme ich auch mit DND total gut klar. (Ich hab 2019 zuerst mit DSA5 begonnen und vor...2 oder 3 Jahren dann mal DND dazu genommen.)

    Wobei ich die Welt(en) von DND auch cool finde, die sind halt anders präsentiert.

    Nahema Tamerlain ist genderqueer.

  • Danke erstmal für die ganzen Antworten,

    Da ist ein für und wieder bei beiden, so hab ich es auf alle Fälle rauss gelesen. Ich glaube ich bin einer der gerne beides macht, Quest, Monster ,aber auch eine tiefe Spiel- und Erlebniswelt. Ich muss DSA mal testen. Hab wie schon geschrieben, Warhammer 40k Pan and Paper noch auf meinem Tisch und danach mach ich mich mal an DSA.

    Grüsse

    Alle, die dir ausführliche Antworten gegeben haben, kennen wohl auch beide. Du bist also nicht allein damit, dass Beides dich zu einem gewissen Grad anspricht und du es zumindest ausprobieren willst. Nur zu und viel Spaß.

    Als du Warhammer Rollenspiel geschrieben hast, dachte ich zuerst, du meintest das Warhammer Fantasy RPG. Aber die meisten 40k P&P sind dem in vielerlei Hinsicht ähnlich. Außer Wrath and Glory, das anders als der Rest zu funktionieren scheint.

  • Kommt halt ganz darauf an was du willst. Beides in der aktuellsten Version betrachtet:

    D&D ist halt vor allem ein Kampfsimulator ohne viel was Charaktere außerhalb von Kämpfen können. Die Welt ist eher oberflächlich gehalten, dafür ist es einfach eigene Welten zu bauen. Balancing ist weniger wichtig als Powerfantasy.

    DSA ist vor allem die Welt. Da ist quasi jeder Grashalm beschrieben. Eigene Welten macht man dafür damit gar nicht. Die Regeln sind teils etwas verkopft (ohne behaupten zu wollen das die Regeln von D&D eingängig wären, sind sie nämlich nicht), das Powerlevel sehr niedrig. Dafür kann man außerhalb der Kämpfe extrem viel machen bis so weit, dass man ganze Kampagnen locker ohne Kampf durchführen kann.

  • DSA ist vor allem die Welt. Da ist quasi jeder Grashalm beschrieben. Eigene Welten macht man dafür damit gar nicht. Die Regeln sind teils etwas verkopft (ohne behaupten zu wollen das die Regeln von D&D eingängig wären, sind sie nämlich nicht), das Powerlevel sehr niedrig. Dafür kann man außerhalb der Kämpfe extrem viel machen bis so weit, dass man ganze Kampagnen locker ohne Kampf durchführen kann.

    Hört sich sehr interessant an, für mich ist der Kampf natürlich auch wichtig,aber die Welt ist mir dann doch wichtiger. Mit welcher Kampagne fängt man am besten als Anfänger an?

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    Jupp, ganz cool hier

  • Vielleicht er mit einzelnen AB-, aber es gibt auch mehrere Kampagnen, die für Einstiegs-SC und manchmal auch für ihre Einstiegs-Spieler*innen gemacht wurden. Insgesamt gibt es eine Menge.

  • DSA ist vor allem die Welt. Da ist quasi jeder Grashalm beschrieben. Eigene Welten macht man dafür damit gar nicht. Die Regeln sind teils etwas verkopft (ohne behaupten zu wollen das die Regeln von D&D eingängig wären, sind sie nämlich nicht), das Powerlevel sehr niedrig. Dafür kann man außerhalb der Kämpfe extrem viel machen bis so weit, dass man ganze Kampagnen locker ohne Kampf durchführen kann.

    Hört sich sehr interessant an, für mich ist der Kampf natürlich auch wichtig,aber die Welt ist mir dann doch wichtiger. Mit welcher Kampagne fängt man am besten als Anfänger an?

    Wenn du in die aktuelle Version von DSA (DSA5) einsteigen möchtest, dann empfehle ich dir zum Start die Einsteiger-Box:

    https://www.f-shop.de/das-schwarze-a…s-einsteigerbox

    Diese führt dich sehr sanft in die sehr detaillierten Regeln des Spiels ein und lässt sich durch ein 2tes Produkt erweitern:

    https://www.f-shop.de/das-schwarze-a…attenwasser-box

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Wenn du in die aktuelle Version von DSA (DSA5) einsteigen möchtest, dann empfehle ich dir zum Start die Einsteiger-Box:

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    oh cool das schau ich mir mal an

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