Wo sind Hexen akzeptiert, verfolgt, gefürchtet?

  • Hallo,

    ich würde tatsächlich gerne mal Wissen in welchen Regionen Aventuriens Hexen verfolgt werden und ich welchen sie akzeptiert und geschätzt werden.
    Ich der Wiki finde ich nicht viel darüber. Ich würde gerne ein Abenteuer in Phexcaer leiten und mich interessiert übertrieben gesagt, ob eine Hexe da ohne Probleme mit dem Besen rumfliegen darf oder schon verbrannt wird, wenn sie als Frau einen Besen besitzt...

    Bei dem Gedanken interessiert mich dann aber tatsächlich auch wie sich das auf ganz Aventuerien verhält...

    Für die Hexenheilkunst, Hexenzauber, Fliegen, etc.

    Vielen Dank für ein paar Infos dazu vorab.


    Beste Grüße

  • Den besten Stand haben Hexen wohl unbestreitbar in Aranien, denn sie nehmen fast die Position der Gildenmagier in anderne Regionen ein. Aber auch in Nostria stehen die Hexen Recht gut da, werden dort aber nicht zu Unrecht auch gefürchtet. Am schlechtesten ergeht es ihnen wohl in den Kernlanden des Bannstrahls und allgmein Regionen mit starker Praiosgläubigkeit. Auch an Orten in denen die Magiergilden stark sind, haben nicht lizensierte Zauberer (nicht nur Hexen) mit Einschränkungen zu kämpfen.

    Allgemein gilt jedoch, dass es kein Vebrechen ist eine Hexe zu sein und auch die Ungläubigkeit ist auf dem Papier kein Grund für Restriktionen. Selbst mitten durch Gareth könnte man am hellichten Tag mit seinem Besen fliegen oder ähnliches und solange es kein regionales Flug- oder spezielles Magieverbot gibt, müsste man viele Dinge überall dürfen...

    Das scheint mir aber nicht das Aventurien zu sein, dass man in Büchern und anderen Publikationen findet. In meinem Aventurien und denen anderer SL, bei denen ich gespielt habe, agieren Hexen auch stets heimlich und versuchen nicht als Hexen auf zu fallen. Deshalb fliegen sie weder durch Phexcear noch landen sie vor dem Tempel des Lichts in Gareth und schreien "Religionsfreiheit! Lang lebe Saturaria" oder "ihr könnt mir rechtlich gar nix!". Ausnahmen sind (meist sehr mächtige) Einzelhexen, die aber nicht die allgemein Lage darstellen und die sich viel herausnehmen können.

    Letztendlich müsst ihr für Eurer Aventurien festlegen, wie tolerant es sein soll. Sei es nun die Hexe die irgendwo öffentlich herum fliegt, der Ork (Achaz, Halbork...) wie ein normaler Held auf Abenteuer auszieht, Religionsfreiheit, Magieverboten und dergleichen mehr.

    Meine persönliche Aventurienmeinung:

    Ohne Macht und starke Lobby ist man nix und fällt besser nicht auf und in den meisten Fällen lebt es sich deutlich angenehmer, wenn niemand von besonderen Fähigkeiten, abweichenden Einstellungen etc. weiß. Alleine schon deshalb hängen Hexen, Druiden etc. ihre wahre Natur nicht an die große Glocke. Ist doch gut, wenn man von allen unterschätzt wird und dadurch entsteht auch ein gewisser Gruppendruck.

    Mag sein, dass die Heldenhexe angstfrei durch Phexcaer oder Gareth fliegt - aber ihre Zirkel, Gemeinschaften etc. halten so ein Verhalten vermutlich nicht für gut. Viel zu viel Aufmerksamkeit und wenn sie sich wirklich etwas zu schulden kommen läst (passiert Helden schließlich oft), tappen die "Ordnungsmächte" nicht erst im Dunkel und werden wohl gleich Spezialisten hinzuziehen und besondere Sicherungsmaßnahmen ergreifen. Die kleine Streunerin oder ähnliches käme vielleicht glimpflicher davon...

    In den meisten Regionen muss man übrigens nicht die Schuld eines Angeklagten beweisen, sondern der Angeklagte seine Unschuld. Ein Grund mehr, dass man wohl so normal, harmlos und unschuldig wie möglich erscheinen möchte. Bei den vielen Gerüchten und großem Unwissen über die Fähigkeiten von Hexen, müsste man wohl sehr viele schlechte Aberglauben entkräften, denn Hexen können bekanntlich sehr viele schädliche Effekte erzeugen... (auch wenn vieles nur Aberglaube ist, muss man erstmal beweisen, dass man X nicht tun kann...). Wie schnell so eine Situation außer Kontrolle geraten kann, sieht man gut an den irdischen Hexenverfolgungen und da ist Aventurien auch nicht anders. Menschen fürchten das übermächtige Unbekannte und das in Aventurien nicht völlig zu Unrecht!

    3 Mal editiert, zuletzt von x76 (1. November 2023 um 10:24)

  • Das vorher geschriebene kann ich nur bestätigen. Gerade aus der Unwissenheit und dem Aberglauben der allgemeinen Landbevölkerung heraus entstehen sehr viele Vorurteile gegenüber den Hexen, weswegen sie nur sehr selten offen in Erscheinung treten. Gewissen Einzelpersonen / Magiern / Geweihten mag es bekannt sein, das Person A zu Satuaria betet aber diese Akzeptanz / offenheit haben Sie sich meistens durch ein zuvor schwer erarbeitetes Vertrauen verdient.

    Nicht zuletzt gab es schließlich mal eine Zeit, in der Hexen aktiv verfolgt wurden, und auch wenn diese schon lange vorbei sind, so gibt es noch heute den ein der andern Bannstrahler, den das nicht kümmert.

    Meine Charaktere:


    Fin Brodiak, Svelttaler Kräutersammler mit Vogel

    Phelix Lassan, ein kleiner Dieb aus Albenhus

    Der Einstieg in eine kleine Geschichte von mir

  • [...] "ihr könnt mir rechtlich gar nix!". [...]


    Den Satz merke ich mir für später.

    Das Leben ist hart, unnachgiebig, brutal, langweilig, kurz, tränenreich, gefühllos,
    arm an Freude und Wundern, aus kosmischer Sicht nutzlos und schlichtweg schön.
    Gibt es einen besseren Grund um zu lächeln?

  • Aranien, wie schon genannt wurde, ist die Region, in der Hexen sehr gewertschätzt werden und angesehen sind (und Gildenmagier das schlechtere Ansehen).

    Auch in Nostria sind Hexen recht angesehen.

    Verbrannt werden, weil man eine Hexe ist oder sein könnte, ist jedoch überall mit einer Gesetzgebung verboten. Seit Rohals Zeiten ist es nicht strafbar, eine Hexe zu sein. Der Magieeinsatz könnte dann kritisch werden, je nachdem, was gezaubert wird und warum, ob man sich dafür bezahlen lässt. Aber an sich ist es nicht schlimm, eine Hexe zu sein.

    Aber Hexen verhalten sich wohl heimlich als alter Gewohnheit, aus den Jahrhunderte zurückliegenden Zeit, als es noch verboten war. Und weil sie sich vielleicht nicht beobachtet fühlen möchten, weil einige ihrer Zauber durchaus im Einsatz verboten sind, und einer anderen Religion gehören sie auch an.

    Dann gibt es ja noch die auch schon erwähnten gängigen Vorurteile über das magische Treiben (und die Hexenflüche).


    Fäden in Richtung der Fragestellungen: Hexen Hintergrund? oder Hexenverfolgungen

    Phexcaer liegt abseits der Zivilisation, sehr isoliert, unterliegt einer eigenen Gesetzgebung (gehört nicht zum MR oder Thorwal) und der Codex Albyricus gilt dort auch nicht, außerdem ist es eine Stadt, die phexischen Richtlinien unterliegt.

    Ich sehe es so, dass daher dort insgesamt auf rein rechtlicher Ebene viel möglich ist (wenn man damit durchkommen kann), aber man sich trotzdem eventueller Ablehnung oder auch dem Nutzen-Denken anderer Personen bewusst sein sollte, bei dem, was man macht.

  • Verbrannt werden, weil man eine Hexe ist oder sein könnte, ist jedoch überall mit einer Gesetzgebung verboten. Seit Rohals Zeiten ist es nicht strafbar, eine Hexe zu sein

    Schon.

    Aus der realen Welt wissen wir aber, dass Gesetze (ob nun aus Eigennutz oder Unwissen) oft falsch angewendet werden. Und das teils in sehr großem Maßstab, von öffentlichen Institutionen. Kann kein konkretes Beispiel nennen, weil im Forum Debatte von Realpolitik verboten, aber sowas kommt vor. Heutzutage. In einer pseudomittelalterlichen Welt mit langsamem Informationsfluss ist das noch wahrscheinlicher.

    Und was Verbote angeht ...

    Ich mein ja nur. Frauen gehen nicht gern allein im Dunkeln nach Hause, obwohl das Gesetz es Männern im Prinzip verbietet, ihnen was zu tun, und Synagogen haben oft schussichere Türen, obwohl es zweifelsohne sehr illegal wäre, darauf zu schießen.

    Insofern glaube ich nicht, dass die Geheimhaltung von Hexen sich nur auf alte Gewohnheit gründet. Nur, weil Lynchmobs verboten sind, heißt das ja nicht, dass es keine gibt. Und wo kein Kläger, da kein Richter - wenn man die einzige Hexe im Dorf war, tja, Pech. Wer sollte den Lynchmob anzeigen?

    Und die Tatsache, dass laut Gesetzestext Recht haben, und vor Gericht dann auch Recht bekommen zwei sehr verschiedene Paar Schuhe sind, und sehr vom sozialen Status abhängt, ist auch aus dem Realleben weidlich bekannt, obwohl inzwischen so getan wird, als sei dem nicht so.

    In Aventurien gibt man das nur noch ein bisschen offener zu.

    Und gerade auf dem Land, wo die Rechtsprechung der oder dem Adligen obliegt, der oder dem das Land gehört, und keiner groß ein Auge drauf hat, ist man da unter Umständen sehr schnell in sehr großen Schwierigkeiten, denn bloß weil das Hinrichten von Hexen für das Hexesein verboten ist, heißt das ja nicht, dass man ihr nicht irgendwas anderes anhängen kann ...

    So ziemlich jede Kultur die sich gern den Anschein von Zivilisation gibt hat Gesetze, die lediglich dazu dienen, unterdrückte Mehr- oder Minderheiten schikanieren zu können, und die theoretisch zwar auch auf die Angehörigen der Machthaberklasse angewendet werden könnten, de facto aber nicht werden.

    (Ich entsinne mich da an ein Zitat, dass es Armen und Reichen gleichermaßen verboten ist, unter Brücken zu schlafen ... tja, )

    Sowas gibt es bestimmt auch um Hexen schikanieren zu können. Und sei es nur, dass ständig unterstellt wird, dass sie doch mal Geld für magische Dienstleistungen genommen haben. Wie soll die Hexe nachweisen können, dass sie keinen Zauber auf die kranke Kuh gesprochen hat, und es wirklich nur die Heilkräuter waren, die geholfen haben?
    In einer Justiz ohne Unschuldsvermutung ist das ganz schwierig.

    Und wenn die Hexe als Hebamme arbeitet und da stirbt mal ein Baby ... das ist für Hebammen schon so gefährlich, aber wenn jetzt auch noch alle wissen, dass sie eine Hexe ist ... ganz blöde Situation.


    Die Gesetze eines Landes stehen leider nur in recht losem Zusammenhang damit, wie es dort tatsächlich zugeht, selbst heutzutage. Wenn sie schlecht sind, weiß man, dass es dort schlimm zugeht, aber wenn sie gut sind, kann man sich zwar der Hoffnung hingeben, dass sie im Alltag so angewendet werden, sicher sein kann man sich da aber noch lange nicht.

    Man kann daraus eigentlich nur schließen, dass es da irgendwann mal Leute gab, die fanden, es wäre eine gute Idee, wenn die Dinge so geregelt wären.

    Aventurien ist in vielerlei Hinsicht eine idealisierte Welt (was beim mittelalterlichen Ritter die fromme Hoffnung mancher Autoren war, ist beim aventurischen Ritter eine in den Regeln verankerte Prinzipientreue), und man kann sie so interpretieren, dass Hexen nicht verfolgt werden ... aber ich würde nicht sagen, dass man es so interpretieren muss.

    Ich würde mich da nach den Spielerinnen richten.

    Manche Leute haben Bock drauf, Angehörige einer unterdrückten Minderheit zu spielen, manche nicht.

    Wenn die Spielerin Spaß an kreativen Tarnungen hat, würde ich ihr nicht den Spaß verderben, indem ich ihr sage, dass das gar nicht nötig ist. Wenn sie gern offener auftritt, würde ich ihr keinen Lynchmob auf den Hals jagen.

    Letzten Endes soll es ja immer noch Spaß machen.


    In Bezug auf Phexcaer ... tja, abseits der Zivilisation heißt, dass dort die Macht zählt, die man in Phexcaer hat, und nicht die, die die eigene Institution außerhalb von Phexcaer hat.

    Denkbar ist sowohl, dass sich ein Hexenhasser zum de facto Herrscher über die Stadt aufschwingt und Hexen umbringt wo er nur kann, als auch, dass eine Hexe alle Fäden in der Hand hält und ihre Hand schützend über alle Hexen der Stadt hält.

    Als SC-Hexe würde ich mich da erstmal bedeckt halten, bis ich mit einer Hexe vor Ort gesprochen habe, und weiß wie die Dinge stehen.

  • bis ich mit einer Hexe vor Ort gesprochen habe, und weiß wie die Dinge stehen.

    Wenn man denn eine findet und erkennt :/ Eine Hexe in einer meiner Runden hat angefangen, jede möglichen Person mit einem Hexenblick anzusehen, was ziemlich auf die AsP ging ^^

    Meine Charaktere:


    Fin Brodiak, Svelttaler Kräutersammler mit Vogel

    Phelix Lassan, ein kleiner Dieb aus Albenhus

    Der Einstieg in eine kleine Geschichte von mir

  • Wenn man denn eine findet und erkennt :/ Eine Hexe in einer meiner Runden hat angefangen, jede möglichen Person mit einem Hexenblick anzusehen, was ziemlich auf die AsP ging ^^

    Ich würde annehmen, da gibt es bessere Methoden. Ich bin zwar auch die Person, bei der das, was "die ganze Stadt weiß" zuallerletzt wenn überhaupt ankommt, aber der SC kann da ja gewiefter sein. Dann würfelt man halt mal auf Gassenwissen oder was immer. :thumbsup:

    (Dann kann die SL sich je nach Laune überlegen, wie genau man an diese Info kommen könnte, oder es kurz mit "Du hörst dich unauffällig um, und hörst Gerüchte, dass ..." abhandeln.)

    Setzt natürlich voraus, dass man bei der Charaktererstellung weiß, dass Gassenwissen für eine Hexe ein wichtiger Skill ist. Wenn man sich so denkt "Ach, ich spiele eine Eigenbrötlerin die mit ihrer Katze am Waldrand lebt", dann kann man da natürlich unerwartet auf die Nase fallen.

    Insofern hängt der Grad in dem Hexen tatsächlich diskriminiert werden, auch mit der empfehlenswerten Höhe des Gassenwissen-Talentwerts zusammen. (Faustregel: Je privilegierter du bist, desto eher kommst du ohne Gassenwissen aus. Die total weltfremde, eigenbrötlerische Hexe, die keine Ahnung hat, was im Dorf getratscht wird, ist wahrscheinlich nur in Aranien überlebensfähig, und bleibt anderswo besser da, wo sie weiß wie ihre Nachbarn drauf sind statt auf Abenteuer zu ziehen.)

  • Bei den Regionen würde ich noch das Horasreich dazu nehmen, bei dem hexen geachtet werden können.

    Dort gibt es den Hesindeorden "Schwesterschaft der Mada", die Hexen (und ndere zauberkundigen Frauen) als Mitglieder hat.

    Man sollte auch beachten, dass hexen nicht immer offensichtlich sein. Nicht jede "Kräuterfrau" ist eine Hexe und eine Veführerin in hohen Adelskreis muss man nicht ansehen, dass sie eine Schöne der Nacht ist.

    In unserer "Hinter dem Schleier" Kampange haben wir eine adlige (ex-)oronische hexe, die wir so unhexsich wie möglich (nach DSa5) gebaut haben. Die hat weder Vertrauten noch den Hexenblick und alle Hexenzauber, die man durch paktgeschenke ersetzten kann wurden gestrichen bzw. durch dömonische Hexenzauber ersetzt.

  • Wenn die Spielerin Spaß an kreativen Tarnungen hat, würde ich ihr nicht den Spaß verderben, indem ich ihr sage, dass das gar nicht nötig ist. Wenn sie gern offener auftritt, würde ich ihr keinen Lynchmob auf den Hals jagen.


    Letzten Endes soll es ja immer noch Spaß machen.

    Das ist eine wichtige Anmerkung. Wobei ich es für wichtiger halte vorher über das eigene Aventurien zu reden und zu klären, wie dort der Hase läuft oder "die Hexe fliegt".

    Als SL würde ich dem Spieler jedenfalls vermitteln, wie mein Aventurien tickt und ich würde mein Aventurien nicht umzumodeln, nur weil der Spieler gerne offen herum fliegen möchte und uneingeschränkt zaubern und fluchen möchte.

    Er kann offener agieren und oft ist das auch kein Problem, aber er weiß nach dem Gespräch auf jedem Fall das Offenheit ein zweischneidiges Schwert sein kann. Auch die Region, der Stand uvm. spielen natürlich eine Rolle.

    Ein anderer SL lässt vielleicht alles ganz offen zu und deshalb ist es mMn auch wichtig das gespielte Aventurien vorher grob zu umreißen.

    Den Satz merke ich mir für später.

    Aber nicht nur ordentlich Rechtskunde steigern, sondern auch die Probe gut schaffen. Sonst kann die Dreistigkeit nach hinten los gehen. :evil:

  • Das ist eine wichtige Anmerkung. Wobei ich es für wichtiger halte vorher über das eigene Aventurien zu reden und zu klären, wie dort der Hase läuft oder "die Hexe fliegt".


    Als SL würde ich dem Spieler jedenfalls vermitteln, wie mein Aventurien tickt und ich würde mein Aventurien nicht umzumodeln, nur weil der Spieler gerne offen herum fliegen möchte und uneingeschränkt zaubern und fluchen möchte.

    Naja, das ist immer ne Frage davon, was einem wichtig ist.

    Das kann bei mir je nach Abenteuer sogar variieren. Manche Abenteuer funktionieren in einem so interpretierten Aventurien besser, andere in einem anders interpretierten Aventurien.

    Ich mags nicht wenn jemand sein Aventurien absichtlich sexistischer oder rassistischer macht als es offiziell ist, ohne, dass das einen guten Grund hätte, ("Ich finde aber, dass ein mittelalterliches Setting so gehört" ist imho kein guter Grund, um SC wegen genau der Eigenschaften, die ihre SpielerInnen auch haben (seien das nun zwei X-Chromosomen oder eine dunkle Hautfarbe) unterzubuttern, da muss man schon sehr gut argumentieren, warum der Plot sonst nicht funktioniert), aber wenn's um Dinge geht, die im Realleben so nie passieren, ist es mir in vielen Fällen ziemlich wurscht.

    Anders als bei Dingen, wo man weiß wie es historisch war (mir bereitet der Gedanke an einen adligen Henker, der mit seinem Henkersschwert gegen Orks kämpft Kopfschmerzen) hat man keine Ahnung, wie die Menschen auf echte Hexen reagieren würden. Vielleicht würden sie sie in Ruhe lassen, nachdem sie gemerkt haben, dass Hexen ziemlich mächtig sind, einem aber freundlicherweise nicht die Ernte zerstören, wenn man sie in Frieden lässt. (Bei realen Hexenverfolgungen wurden immerhin nur ganz und gar unmagische und ausgesprochen wehrlose Frauen verbrannt, vor deren Rache man keinerlei Angst haben musste.)

    Das einfache Volk kann Hexen als Wohltäterinnen verehren, oder als fiesböse Schurkinnen mit Lynchmobs verfolgen, das ist beides plausibel erklärbar.

    Nur bei Praiosgeweihten bin ich ein bisschen eigen. Wenn die zu garstig und grausam werden, und immer noch Karma haben, kriege ich Kopfschmerzen. (Ich, äh, ignoriere diesen ganzen Priesterkaiserplot so gut es geht.)

    Generell funktioniert mein Aventurien nach dem Prinzip von: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es hinaus.

    Eine liebe Hexe die mit ihrem Flugbesen Kinder aus brennenden Häusern rettet, kranke Kühe heilt und so weiter, kann von mir aus gern ein Aventurien haben, in dem die Leute nur staunend gucken, wenn sie mit ihrem Besen fliegt. Gibt in dem Fall ja keine Logikprobleme.

    Wer natürlich rumläuft und links und rechts Leute verflucht weil sie ein bisschen unhöflich waren ... tja. Dann wäre ein allzu guter Ruf von Hexen in diesem Aventurien ja wohl nicht gerechtfertigt, was?


    Die liebe Hexe darf ein Aventurien haben in dem sie sich verstecken muss, wenn die Spielerin das will (negative Erlebnisse prägen sich immer stärker ein als positive - aber aus dem selben Grund wird eine böse Hexe eher kein supertolerantes Aventurien kriegen. Weil's unlogisch wäre.)

  • Es gab mal eine schöne Ausage: Da wo Praios höher geachtet wird (u.a. Nordmarken, Beilunk, Jilaskan) da sollten Hexen besser fern bleiben!

    (Wieso dies nicht -immer- auch für Druiden gilt, gute Frage. NUr machen da Fanatiker keinen Unterschied.)

    PS: Rohal hat es verfvügt das normalerweise nieamnd verhaftet werden kann, nur weil diejenige eine Hexe ist ... tja, passiert aber zufällig was "Böses"; guck mal, da ist eine Hexe!

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Es gab mal eine schöne Ausage: Da wo Praios höher geachtet wird (u.a. Nordmarken, Beilunk, Jilaskan) da sollten Hexen besser fern bleiben!

    (Wieso dies nicht -immer- auch für Druiden gilt, gute Frage. NUr machen da Fanatiker keinen Unterschied.)

    PS: Rohal hat es verfvügt das normalerweise nieamnd verhaftet werden kann, nur weil diejenige eine Hexe ist ... tja, passiert aber zufällig was "Böses"; guck mal, da ist eine Hexe!

    Rohal ist nun über 500 Jahre her. Grade dort, wo Praios noch höher geachtet ist, sollten Magieanwender (nicht nur Hexen) die sich nichts zu schulden kommen lassen ehr sicherer sein als andernorts. Praios steht für Recht und Gerechtigkeit ebenso wie für Warheit. Wer PRA stark oder noch stärker verehrt wird keinen Lynchmop starten, da dieses weder sein Recht ist, noch Gerechtigkeit, vor allem nicht, wenn er nicht weiß ob die Person überhaupt schuld ist. Hexe hin oder her.

    Eis ist nicht Tot, es ist Erinnerung.
    Eis will keine Starre, es will Geduld und Warten.
    Eis zerstört nicht, es bewahrt.
    Kälte bringt nicht Schmerz, sie sucht Stärke.
    Kälte ist nicht Leid, sie gebiert Hoffnung.
    Kälte fordert kein Leben, sie prüft es.
    Sein Zorn jedoch, so entfacht
    ist Tod, ist Starre, ist Zerstörung.

    Seine Strafe: Schmerz, Leid und Verderben

    33% Powergamer 38% Buttkicker 75%Tactican 33% Specialist 79% Method Actor 75% Storyteller 46% Casual Gamer

  • Praios steht für Recht und Gerechtigkeit ebenso wie für Warheit. Wer PRA stark oder noch stärker verehrt wird keinen Lynchmop starten, da dieses weder sein Recht ist, noch Gerechtigkeit, vor allem nicht, wenn er nicht weiß ob die Person überhaupt schuld ist.

    Genau das ist mMn wiederum ein grund, als Magieanwender besonders vorsichtig zu sein. Denn auch wenn Praios Gerechtigkeit verlangt, so verdammt er aber auch jede Magieform (was in Form von Mada's Strafe für ihren Frevel jede Nacht zu sehen ist)

    Außerdem reicht es, wenn eine einzelne Person "weiß" das ein Magieanwender schuldig ist und dann auch genug andere von dieser "Wahrheit" überzeugt ist der fatale Stein schneller geworfen als ein gemäßigter Praiot / das rechtsprechende Organ Einhalt gebieten kann. Und es muss ja noch nicht einmal in der Absicht des womöglich bekantermaßen Praiosgläubigen Initiators liegen, dass ein Lynchmob entsteht, aber wenn uns die letzten OT-Jahre eines gelehrt haben, dann dass aus Einzelmeinungen schnell ein Lynchmob entsteht

    Recht haben und Recht bekommen sind immer 2 Unterschiedliche Dinge

    Meine Charaktere:


    Fin Brodiak, Svelttaler Kräutersammler mit Vogel

    Phelix Lassan, ein kleiner Dieb aus Albenhus

    Der Einstieg in eine kleine Geschichte von mir

  • Die Bannstrahler sind fantische Praioten mit genügend Brennholz im Gepäck.

    Es geht auch ohne Bannstrahler:

    Hexenjagd von 992-1033 BF

    922 BF bis 926 BF - Nordmarken: Inquisitor H. von Solfurt läßt "Hexen" brennen. HA271 RSH6:19f

    982 BF - Weiden: Hexenjagd gerät außer Kontrolle. Amando L. Vanya spricht achtzehn angebliche Ketzer frei. AB128:11

    1017 BF 14.Rah - Abilacht: Hexenverbrennung auf dem Marktplatz. R17:480 (Lied zum 14.Rah 1017 BF) DzR

    1028 BF Ing/Rah - Hexenjagd in Oberbomed. A135:57

    1029 BF bis 1033 BF - Anderath: Inquisitor Helme G. von Sonnenfelden läßt Hexen jagen/verbrennen. AB149:6

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Bevor es hier mit den Bannstrahlern weitergehen sollte (die nun wirklich diskutabel sind - ähnlich wie generell das, was die Praios-Kirche ihrem Moralkodex zum Trotze zuweilen treibt: Initiative zur Rettung der Praioskirche) - aber auch entschärft wurden): Bannstrahler wirklich so Extrem? und Bannstrahler*innen und Magieanwendende

  • Hab deine obigen Quellen nicht, aber ohne Hintergrund wage ich es und lehne mich aus dem Fenster mit der Behauptung, dass diese Vorfälle den Kanon biegend/brechen und ohne größeren Hintergrund dem Autor als Geschichte dienen.

    zakkarus du als Historiker: wie sieht es mit vergleichbaren Vorfällen gegen Elfen, Druiden, Geoden, Viertelmagier, GM aus? Wer sich auf PRA beruft, dürfte da keinen unterschied zwischen machen (Außer vlt. bei Elfen/Geoden).

    Man sollte auch meinen, die im Dorf integrierte Hexe solte weniger Gefahr laufen als der einzelgänger Druide mitten im Wald oder der GM auf der Durchreise.

    Solange Hexen überproportinal häufiger als die anderen Magieanwender verfolgt werden, sehe ich da ein aus der realen Welt übertragenes Klischee, welches so nicht vom Hintergrund gestützt wird.

    Eis ist nicht Tot, es ist Erinnerung.
    Eis will keine Starre, es will Geduld und Warten.
    Eis zerstört nicht, es bewahrt.
    Kälte bringt nicht Schmerz, sie sucht Stärke.
    Kälte ist nicht Leid, sie gebiert Hoffnung.
    Kälte fordert kein Leben, sie prüft es.
    Sein Zorn jedoch, so entfacht
    ist Tod, ist Starre, ist Zerstörung.

    Seine Strafe: Schmerz, Leid und Verderben

    33% Powergamer 38% Buttkicker 75%Tactican 33% Specialist 79% Method Actor 75% Storyteller 46% Casual Gamer

  • Bekanntlich - es gab ein Botenszenario "Tod dem Magier!" dazu - stieg in der Bevölkerung während Borbarads Invasion an vielen Teilen des Mittelreichs (nur da?) die Angst vor Zauberkundigen!

    (Wie es zu den Heptarchien weiterging ... vermutlich wollte man keine Zuaberei-Angst dauerhaft in Aventurien haben; denkt nur an die armen SC-Magier ^^ )

    Wieso Elfen selten, oder kaum, ins Visir gerieten (mir fällt da nur ein NLT-Teil ein); Geoden und Druiden sind noch seltener zu finden - und wissen sich beser "unsichtbar" zu machen; siehe A. Meglon ;)

    Doch, der Hintergrund stützt die Furcht und Glaube an Hexen - ich zählte oben nicht die 1-2 bekannten Hexenangriffe auf; ebenso fehlen alle Ereignisse aus Abenteuern die nicht offiziel im Boten erwähnnt wurden. Die Hexenflüche z.B. beruhen auf Dämonenkräfte; zudem werden sie oft nur im Zorn ausgesprochen.

    Ein Blick in finstere - praiosgefürchtete - Zeit:

    Von 3 BF bis 446 BF

    um 3 BF - Liebl. Feld: Die Bosparanische Hexenverfolgung macht Jagd auf alle Zauberer. AB132:28

    341 BF bis 343 BF - Aventurien im Wahn der Hexenverfolgungen. HA209f (ab 341 BF) MMW181 (um 650 v.H.) WdZ254

    414 BF - Der Sommer von Feuer und Blut (Hexenjagd) im Kosch. HA214 LdS103 (579 v.H.) RSH6:16 RSH8:15

    443 BF bis 446 BF - Greifenmark: Inquisition verbrennt fast 2000 angebliche Hexen und Zauberer. HA218 (zw. 442-445 BF) LdS114 (um 550 v.H.) RSH9:33 (um 443 BF für 3 J.) RSH15:58

    Eines sollten wir uns klar machen, Hexenjagd bedeutet nicht nur die Jagd auf Hexen, sondern oft auf jeden (nicht geschützen) verdächtigten Zauberkundigen, der nicht rechtzeitig auf'm Baum ist.

    Das um 555 BF erstmals ein Magier die Kunsdt der Hexen und Druidne zusammenerforscht mag kein Zufall sein.

    Unter den "geläuterten" Hexsen mögen daher auch Elfen, Druiden und Normalos zu finden sein. Aber so lange am nächsten Morgen Praios' Licht am Himmekl scheint muß ja alles in Ordnung gewesen sein, oder? ;)

    (PS: Selbst heute glauben noch Menschen diesseits an echte Hexerei.)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Auch meiner Meinung sind Thematisierung und Darstellung von Hexenverfolgungen und Auftreten der Praios-Kirche insbesondere in Richtung Hexenverfolgung sich abseits der eigentlichen Hintergrund-Setzungen bewegend.

    Sicherlich gab und gibt es so etwas, wegen Angst vor Unbekannten und Magie, und was man sich so landläufig erzählt. Deshalb springen nicht gleich alle auf, um schon mal das Holz für den Scheiterhaufen zu zu sammeln, schon gar nicht von den Instanzen, die das nicht dürfen (und der Druiden im Wald müsste in derselben Gefahr sein wie die potenzielle Hexe).

    Außerdem sollte beachtet werden, dass Rohals Gesetzgebung diesbezüglich eben erst ab Rohal stattfand, und nicht vorher.

  • Das ist ja das tragische; da gehen die Dörfler bei Erkrankungen oder Geburten zu einer Hexe/Druide, aber wehe es passiert über einen größeren Zeitraum was schlimmes ... wer kann dafür nur in Frage kommen? Das Mißtrauen ist da; gilt aber bei der Landbevölkerung allen zauberfähigen Kreaturen - und nirgends dürfte der (unterwürfige) Respekt vor Götterdienern größer sein als hier!

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)