@Sano ich meine, dass sich daüber vortrefflich streiten ließe. In CoC musst du eine Probe gegen deine Geistige Stabilität erstmal vergeigen, um einen anderen Menschen angreifen zu können. Wenn es für einen Elfen schon undenkbar ist, einen Bannbaladin zum eigenen Vorteil anzuwenden, dann ist ein magisch verstärkter Meuchelmord eventuell auch nicht ganz unbedenklich. Lass ihn da mal ins Salasandra zurückkehren.
Als Spieleiter sollten Encounters generell so vielfältig sein, dass der unsichbare Elfen-Assassine immer mit dem Gegner den Boden aufwischt. Auch gibt es ein paar innverweltliche und soziale Hemmschwellen, die allerdings auch schnell als Gängelei der Spieler warhgenommen werden können.
Es gibt zwei gute Vergleiche, an denen man sehen kann, ob ein Spielerverhalten ein Problem darstellen könnte:
- Stören sich andere Spieler an dem Verhalten?
- Würde den Spielern das selbe Verhalten durch einen NPC gefallen? Macht es den Spielern Spaß, von einem unsichtbaren, lautlosen Gegner hinterrücks ohne Gegenwehr erstochen zu werden?
Generell würde ich so nicht als Spielleiter arbeiten - da macht man sich selbst und anderen keine Freude, aber als Richtlinie taugt es.
Ich halte Heimtücke und Heimlichkeit, besonders in Form von Guerilla-Strategien für sehr elfisch und eine der großen stärken von Waldelfensippen ist der Hinterhalt in ihrem Sippen-Territorium.
Ich denke deswegen schließen die Meucheln-Regeln auch direkt den Fernkampf aus, denn den Schaden aus mehreren Elfenbögen die auf den Rücken der Gruppe abgefeuert werden und dann noch mit Multiplikatoren multipliziert wird, kann sehr schnell zu TPKs führen, die nicht abgewendet werden können.
Aber ein Hinterhalt ist immer noch regeltechnisch was anderes als ein Meuchel-Attentat.
Aber aventurische Elfen sind nicht für stetige Liebäugelei oder ihr diplomatisches Geschick berühmt.
Den Bannbaladin würden sie niemals heimtückisch oder moralisch verwerflich einsetzen, weil dieser Zauber für sie etwas mit "freundschaftliche Banden" und dem "Willkommen heißen" zu tun hat. Nicht weil sie nicht zu Egoismus oder Heimtücke tendieren.
Zerza gehört genau so für Elfen zum Sein wie nurdra, ein Leben grundlos auszulöschen ist badoc das ist klar und ein Attentäter-Elf ist klar badoc, wenn er sich als "Auftragsmörder" verdingt, allerdings macht ihn der Fakt badoc finanzielle Dienstleistung anzubieten, denn Elfen kennen nur einen Seelischen und keinen materiellen Besitzanspruch [(i)ama] (der Elfenbogen gehört einem Elfen persönlich, aus dem selben Grund aus dem ihm sein Seeleninstrument oder sein Seelentier oder seine Seelenmelodie selber gehört),
Nicht der Fakt sich heimtückisch und gewaltbereit zu verhalten macht einen Elfen badoc. (Wenn es dem Elf gelingt einen Meuchelmord zu begehen kann das badoc sein, aber es kann auch im Sinne der Balance zwischen nurdra und zerza sein.)
Es gibt viele Sippen die zuerst schießen und später Fragen stellen, wenn überhaupt.
Und vieler Orts sind Elfenwälder gefürchtete, mystische Orte von denen 'niemals jemand wiederkehrt'.
Das heißt nicht, dass ich den "Attentäter" als generell für jede Gruppe als geeignetes Charakterkonzept betrachte.
Ich sehe bei solchen Konzepten natürlich immer irgendwo den möglichen Einfluss von Belhalhar (Brutalität, Mord der Mordslust willen) und im Falle von Auftragsmördern auch von Tasfarelel (Goldgier), sowas wäre natürlich auch badoc.
Deshalb schrieb ich, das es vom Charakterkonzept abhängt und nicht ein pauschales Absolut ist, dass jeder meuchelnde Elf auch direkt, wegen des Meuchelns, als badoc gilt.
Der "Attentäter" generell (egal ob Elf, Mensch oder Goblin) hat das selbe Problem wie ein Paktierer. Vielerorts und vor vielen Personen muss er permanent seine Profession geheim halten. Ein Assassine ist aber kein alles schlachtendes Monster der eine Spur aus Blut und Leichen hinter sich herzieht wie ein Belhalhar-Paktierer, ein Assassine folgt stets einem Kredo! Einem wenn auch unter Umständen verdrehten moralischen Kompass, der für ihn in bestimmten Situationen. Den Meuchelmord als Werkzeug der Gerechtigkeit proklamiert.
Ähnlich ist es bei den Elfen. Viele Elfen sehen die Menschen und Zwerge als badoc an, die Sippe muss vor dem badoc geschützt werden, ergo muss die Sippe vor Menschen und Zwergen beschützt werden.
Für einen Auftragsmörder sehe ich die Abenteurer Runde als ein gutes Alibi an, man lenkt vorsichtig die Gruppe zu den Orten, wo man Aufträge abschließen möchte und reist zwischen 2 Aufträgen viel umher, ohne irgendwo Sesshaft zu sein und entzieht sich so jeglicher lokaler Ermittlungen.
Man muss bedenken, dass es kaum exekutive Organisationen gibt die es verdächtigt findet wenn im TSA in Vallusa ein reicher Händler mit aufgeschlitzter Kehle gefunden wird und im EFF in Greifenfurt ein Giftmord an einem horasischen Edlen passiert.
Ich verstehen unter aventurischen Auftragsmördern sicher kein Konzept wie z.B. "John Wick".
Die Heimlichkeit die dieses Konzept mit sich bringt erstreckt sich auf die Gruppe, sowohl auf die anderen Charaktere, als auch die Spieler. Ich verstehe unter "Auftragsmörder"-Konzepten, das Konzept als großes dunkles Geheimnis.
Da ich in der Vergangenheit sehr viel "Vampire: Die Maskerade" gespielt habe, waren schon von Anfang an solche düsteren Konzepte auch in DSA möglich, aber wie man diese in die Gruppe einbringt und wie man dem Spieler den Umgang mit sowas beibringt, ist schon wichtig.
Wenn die Mitspieler nach der 3ten Runde alle wissen was die Profession des Auftragsmörders ist, dann dauert es für gewöhnlich auch nicht lange bis die Charaktere anfangen auf sowas zu achten, deshalb denke ich, ist es wichtig, dass die Spieler solcher Konzepte, als auch der Spielleiter, in der Lage sind Geheimnisse zu bewahren und nicht alles in der Gruppe offen zu kommunizieren, was bestimmte Charaktere persönlich betrifft.