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Es zerstört halt bei einigen Kulturen den kompleten bisher beschriebenen Hintergrund und lässt nur ein großes ? zurück
Auch hier finde ich die Erklärung schlüssig, dass man es vorher noch nicht besser wusste und es dann ggf. Animisten, Hexen oder Magiedilettanten waren.
Lässt nur alle bisherigen Gjalsker Schamanen blöd aussehen, die ausdrücklich NICHT ihre Götter sondern die Ahnengeister oder Naturgeister um Rat/Hilfe bitten/rufen
Und alle Ork-Schamanen, die nun keine Hochschamanen mehr werden können, denn eine 2-Fache Weihe geht nicht (oder aber alle Schamanen sind nun Hochschamanen, was die Bezeichnung aber wieder Obsolet macht)
Ich beobachte da einen Trend hin zum politisch korrekten "Alle Kulturen sind objektiv gleich gut, und ihre Götter darum auch objektiv gleich echt und karmagebend".
Nur hätte man sich das halt früher überlegen müssen. Manche Kulturen sind halt rein von der Beschreibung her schon derartig böse, dass sie genauso gut Erzdämonen verehren könnten. Da weicht sich dann die Unterscheidung zwischen Göttern und Erzdämonen auf, wovon ich auch kein großer Fan bin.
Aventurien war nunmal ursprünglich so angelegt, dass es recht klare Unterscheidungen zwischen Gut und Böse gibt. (Und die Bösen halt auch so richtig, richtig, unmissverständlich böse waren ...) Das jetzt zu einer postmodernen "alle haben irgendwie Recht, alles ist nur eine Frage des Standpunkts" Welt umzubasteln passt für mich hinten und vorne nicht.
Da wäre es sinnvoll gewesen, gleich was Neues zu basteln, und das "Götter versus Dämonen" gleich wegzulassen und durch "Joah, Götter existieren halt, sind aber nicht zwingend gut, 'Dämon' nennt man Götter die man nicht mag, im Regelwerk gibt es keinen Unterschied" zu ersetzen.
Oder eben die Karma-Schamanen nur da einzuführen, wo die Kultur wie bislang beschrieben mehr den Idealen der Zwölfgötter entspricht als denen ihrer erzdämonischen Widersacher oder dem Namenlosen. (Ich sehe das Hauptproblem nämlich nicht im Regelwerk, sondern in der Logik der Götter- und Geisterwelt. Die Kultur der Orks ist dergestalt angelegt, dass es für sie logisch wäre, die starke Aufmerksamkeit gewisser Erzdämonen auf sich gezogen zu haben, und vergleichsweise wenig Sinn ergibt, dass Götter des Zwölferpantheons sich ihrer annehmen. Bei den Gjalskern seh ich dagegen kein grundsätzliches Problem, die leben doch ganz firungefällig, und zwar alle, nicht nur eine bestimmte Kaste. Und sie haben einen Gott, der verdächtige Ähnlichkeit mit Firun aufweist und sehr wichtig ist. Dass da einer als Abenteurer auszieht und auf die Idee kommt, sich Firun weihen zu lassen, und sich das dann so langsam durchsetzt, strapaziert die Glaubwürdigkeit jetzt nicht sehr stark.)
Insofern war DSA 5 nur konsequent darin, alle Schamanen zu Geweihten zu erklären. (Mit Ausnahme der Goblin-Schmaninnen, offenbar? Das finde ich wiederum inkonsistent. Haben die jetzt Firungeweihte zusätzlich, oder hat man die Entwicklung, dass Goblins ihren Jagdgott mit Firun gleichsetzen fallengelassen?)
Wenn schon Orks auf den Trichter gekommen sind, Ingerimm zu verehren, bzw. Ingerimm sich von ihnen verehren lässt, dann ist es wirklich schwer erklärbar, warum z.B. Waldmenschenstämme überhaupt keine karmaspendenden Götter haben. Irgendwer, und sei es der sehr flexible phexible Phex, wird sich ja mal für sie interessiert haben ...