Ich bin spiele seit ungefähr 15 Jahren DSA, und bin kürzlich 34 geworden. Ich hatte zwar bisher nie einen Grund, einen Account zu erstellen, aber ich lese das Forum hier (und auch andere) auch schon seit Jahren. Sowohl im Internet, als auch im echten Leben, habe ich das Gefühl, dass jüngere Spieler viel weniger Berührungsängste mit bösen Charakteren haben, als noch meine Generation.
Die Gruppe von einem losen Bekannten von mir, in der alle um die 20 sind, arbeitet beispielsweise im Auftrag von Xeraan. Dabei deuten sie auch nichts am Setting um, damit das moralisch irgendwie vertretbar wird, sondern spielen Charaktere die einfach wirklich böse sind.
Eine andere Gruppe, auch alle um die 20, hat mit der 5. Edition angefangen, und letztens hab ich einmal mitgespielt. Deren Kampagne spielt in der kriminellen Unterwelt von Havena, und wir haben in der Session einen Unschuldigen umgebracht, um einem Bandenboss die Loyalität zu beweisen.
Ich habe dann OT gesagt, dass fand ich schon sehr krass, aber sie haben gemeint, es passt halt zu Kriminellen. Stimmt schon, aber mir kommt vor, kaum jemand aus meiner Generation würde so spielen.
Und in Foren eben sehe ich regelmäßig Posts von Leute die sogar Paktierer und namenlose Geweihte spielen, scheinbar im vollen Bewusstsein dass ihre Charaktere dann bösartig sein werden.
Edit:
Mir kommt vor ich werde hier ein bisschen missverstanden. Ich finde nichts daran falsch oder schlecht böse Charaktere zu spielen, es kommt mir einfach wie ein neuer Trend vor, und es interessiert mich, ob andere den auch sehen.
Es geht mir auch nicht um Spieler die rauben und morden, weil sie nicht in der Rolle stecken, und ihnen alle NSCs völlig egal sind. Ich meine Spieler die wirklich in geplanter Absicht in die Rolle eines bösen Charakters schlüpfen.