Die Kor-Kirche - Teil der göttlichen Ordnung oder Belhalhar-Kult für Arme?

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    (Kor-Leute verstehen das mit der Blutsbrüderschaft nicht.)

    ... meiner Meinung nach sagt er/sie eher etwas in diese Richtung: "Welche Gehaltsvorstellungen hast du? Welche Qualifikationen kannst du Nachweisen? Wer war dein Letzter Auftraggeber, welches Banner, unter welchem Kommandanten? Bist du mit dem Kodex vertraut?"

    ...

    ...

    "Sehr gut, die Konditionen sind akzeptabel, mach hier dein Zeichen!"

    Verträge, Söldnertum, Verhandlungsgeschick und das Halten an Absprachen/Vertragsinhalten ... dieser sehr wichtige Aspekt des Kor-kultes wird gerne mal vernachlässigt, gerade unter den Klischee-Vorstellungen, die einige teils unwissend/fehlinformiert zum besten geben ... bzw. von Murder-hobo-Spielern geprägt wurden und werden.

    Die Kor-Kirche und ihr Kult wurden mit verschiedenen Schwerpunkten in letzter Zeit heiß diskutiert. Hört man Beinamen für Kor wie "schwarzer Prinz der Chimaeren" oder "schwarzer Mantikor" (davon abzuleiten ist wohl auch die Bezeichnung mancher Hochgeweihter "Sohn des Mantikors" abgeleiet - diese Bezeichnung wird demnach auch innerkirchlich gebraucht), so rückt das den Gott in eine asfalothisch-dämonische Ecke. WdG55 besagt: "Der Kult des Gnadenlosen besitzt nur in Südaventurien und in Mhanadistan eine wirkliche Anziehungskraft auf erfahrene Kämpfer - schon im Horasreich und in Almada halten die professionellen Kämpfer es eher mit dem Herrn Phex, deren Weg des 'guten Geldes' wird oft fälschlicherweise Kor zugerechnet." Eine merkwürdige Aussage, die Kor weiter in die Ecke des Metzelgottes rückt. Weitere Aussagen wie: "Den Geweihten gilt die Wildermark als ein Land im Sinne ihres Gottes, in der ewige Kampf herrscht und es viel zu gewinnen gibt." des Weiteren "Während der Gläubige aus der Art, wie das Blut des Verbrechers über den Altar rinnt, den Willen des schwarzen Mantikors zu lesen vermag, wenden sich die meisten anderen mit Grausen ab, denn die Ansicht, dass die Opferung von Verbrechern zu Friedenszeiten den Blutdurst des Mitleidlosen stillen soll, um so die Welt vor Kriegen zu bewahren, ist für Außenstehende kaum nachzuvollziehen." des Weiteren "Wer im Kampf seinem [eines Korgeweihten] zugetelt ist, sollte wissen, dass der Kor-Geweihte ein Spieler ist: Sein Einsatz ist sein Leben, sein Gewinn der Sieg. Diesseitiges bedeutet ihm wenig, er lebt für den Kampf und in ihm." zeichnen ein wirklich finsteres Bild, dass wenig mit den Werten der Zwölfe gemein hat. Gerade das Darbringen von Menschenopfern (bezwungene Feinde und Verbrecher) würde ich eher dem Namenlosen und den Erzdämonen zuordnen.

    "Die Geweihten, die der Richtung des guten Kampfes folgen beschreiten einen eher mythischen Weg des Glaubens. Sie versuchen, den uralten Pfaden des Gottes zu folgen und arbeiten meist nur für sich selbst und Kor. [...] Einige von ihnen haben sich in die schwarzen Lande begeben, um dort das Wort Kors zu verbreiten. Sie haben sich nicht davon abschrecken lassen, dass dort auch Xarfai angebetet wird, ganz im Gegenteil. Entweder haben diese Geweihten es sich zur Aufgabe gemacht, die borbaradianischen Söldner wieder auf den rechten, also Kors Pfad zu führen, oder aber sie wurden bereits von der Macht Xarfais korrumpiert, haben all ihre karmale Macht verloren und unterstützen die Machthaber der schwarzen Lande." (WdG56) Hier beginnt das Bild für mich, etwas differenzierter zu werden. Frevler werden sogar von den großen Mystikern zur Umkehr aufgerufen und nicht einfach niedergemetzelt, aber dennoch macht die Aussage deutlich, wie gefährlich nah der Kult am jenseitigen Mordbrenner ist!

    "Im Gegensatz dazu stehen die Geweihten des Weges des Guten Goldes. Bei ihnen handelt es sich um den pragmatischen Teil des Kultes. Sie stellen die Mehrheit der Geweihtenschaft dar und sind meist in Khunchum und Al'Anfa zu finden. Sie sehen es als ihre Pflicht, für Kors Klientel da zu sein, für die Gladiatoren der Arenen und die gläubigen Söldner. Ihnen ist durchaus die blutige Seite Kors bekannt, doch glauben sie, dass Kor sich stark von den Prinzipien Xarfais unterscheidet, denn anders als der Erzdämon will Kor den Sieg nicht um jeden Preis und kennt vor allem die Spielregeln des Krieges. Nur ganz selten ist ein Jünger des Guten Goldes auch dem Gold der schwarzen Lande verfallen und steht in Diensten der Heptarchen." Wo mir der Weg des Guten Kampfes sehr dunkelgru vorkommt, wird es hier etwas heller. Korgewehte des Weges des Guten Goldes neigen weniger dazu, ins Dämonische zu kippen und kümmern sich um ihre "Gemeinden" aus Gladiatoren und Söldnern.

    Zu bedenken sind freilich auch allgemeine Aussagen wie: "Alle Formen von Moralkodex beinhalten, wenn nicht ausdrücklich anders erwähnt, die Pflicht, den Glauben an die eigene Religion in der Bevölkerung zu festigen, das Lob der Gottheit zu predigen, Frevel gegen die Gottheit und ihre Prinzipien zu verhindern, Ratsuchende zu beraten, Frevler zur Umkehr zu bewegen und, wenn sie Reue zeigen, ihnen die Beichte abzunehmen. Weiterhin ist jedem Geweihten und jedem Akoluthen bewusst, dass er durch sein Verhalten das Ansehen seiner Kirche mehren und nicht mindern sollte. Auch die Bekämpfung von Wesenheiten, die die göttliche Ordnung massiv stören (vor allem Dämonen), gehört zu den Pflichten eines jeden Kirchenangehörigen (auch wenn als ‘Bekämpfung’ durchaus ausreicht, schnellstens den nächstgelegenen Exorzisten zu verständigen)." (WdH266) des Weiteren "Die Geweihten der Zwölfgötter sind (neben ihrer hauptsächlichen Funktion als persönlich von den Göttern auserwählte Verkünder und Mittler zwischen Sterblichen und Göttern) Religionslehrer, Seelsorger und Ratgeber." (Ich verstehe das "Geweite der Zwölfgötter" hier als Geweihter im Zwölfgötterkult, was Halbgötter mit einschließt) des weiteren die Ausführungen, was im Zwölfgötterglauben nach WdG23f allgemein als Frevel gilt: Angriff auf eine Kirche, Angriff auf wehrlose Unschuldige, Seelische Verdorbenheit ("Wer ein Verbrechen begeht, weil er zu träge, bequem oder egoistisch ist, um einen anstrengenderen oder aufwenigeren Weg zu wählen, der steht, so predigen die Kirchen, an der Grenze zum Frevel.") und Verführung zum Frevel. Da auch die Korkirche dem Zwölfgöttlichen Glauben zuzuordnen ist, teilt sie diese Überzeugungen und wird, gemäß des allgemeinen Teils des Nachteiles Moralkodes, gegen solche Frevel vorgehen, sonst wird der Karmahahn zugedreht. Nach WdG54 kommen noch die "Feindbilder: Schwäche, Zögerlichkeit, mangelnde Opferbereitschaft, Deserteure, zahlungsunwillige Auftraggeber, Verräter" hinzu.

    So finster mein Exkurs in den Kor-Kult begann, so ambivalent endet er. Den größten Teil würde ich wie einen Teil der Phexkirche mit 50 Graustufen beschreiben. Kleine Teile aber geben sich mit Belhalhar die Hand und auch das sollte nicht ignoriert werden.

  • Da kann ich nur zustimmen ... bis auf die "50 Graustufen", das bitte ich zu unterlassen, das hat in anderen Kirchen/Kulten wohl eher eine angemessene Wortspielerei zu sein ...

    Kleine Teile der Praioskirche, der Phexkirche und aller anderen Kirchen sind durch Personal des Namenlosen unterwandert ... zumindest wenn man dem Plot diverser Abenteuer und Romane trauen darf ;)
    Nicht jeder Praiot ist ein Priesterkaiser-fanatiker, der Menschen lebendig verbrennt oder bis zum unausweichlichen Geständnis foltert ... nicht jede Rahjani ist eine Prostituierte und nicht jeder Efferdgeweihter hat Schwimmflossen und legt sich zum Schlafen in ein Bett aus feuchtem Seetang, und ist Bi-Polar (zumindest würde das die oft unterstellten radikalen Stimmungsschwankungen etwas erklären).

    Pauschalisierungen sind generell eher Schädlich für die Betrachtung bestimmter Charakter und Glaubenskonzepte. Mut zur Diversität und dem Bruch mit Klischees und Stereotypen ... dies gilt gerade für individualistische Kirchen wie die des Kor, Aves, Tsar und Nandus ... aber auch Hesinde, Phex und Firun sind keine Abziehbild-Kirchen ... und selbst so starre Strukturen wie Rondra, Efferd, Boron und Praios als die wohl dominantesten Kirchen (Verbreitung, Einfluss, Macht, Bedeutung für das gesellschaftliche Leben und Ordnung) sollten nicht zu Schwarz-weiss-Malerei verkommen oder immer mit den selben alten Laiern bespielt werden.

  • Eines sind sie wohl allesamt: Drecksäcke! Wobei mir die Kameraden des Guten Goldes die smypathischeren Drecksäcke sind. Die anderen sind dazu noch völlig durchgeknallt. Dennoch dienen sie Alveran, wenn auch auf ihre spezielle Art und Weise. Ich sehe daher die Koranhängerschaft nicht mehr oder weniger den Versuchungen der Niederhöllen ausgesetzt, als andere Geweihte auch. Zwischen Recht und Vergeltung, Wissen und Wahn, Leben und Unleben usw. kann man auf genauso schmalen Graten wandern.

  • Ich hoffe die Beleidigung bezieht sich aus Charaktersicht auf Charakterebene und nicht aus Spielersicht auf Spielerebene. Nur damit das Thema hier nicht entgleist, weil sich jemand fälschlich angesprochen fühlen könnte.
    "Spinner" gibt es ja genug in jeder Kirche, Kultur, Spezies und Region ... da hat man genug Auswahl in der Charakterspezifischen "Hass"-Gruppierung und oder Vorurteile in jeder denkbaren Geschmacksrichtung haben um den eigenen Charakter etwas kantiger zu gestalten :D

    Aber auf Spielerebene sollte man es nicht übertreiben ... ist nicht nur unhöflich, sondern auf dauer auch schwer zu ertragen.

    Wichtig ist ebenfalls das man nicht durch eigene "Vorurteile" die offiziellen Setzung ignoriert oder aber andere Deutungen und Auslegungen gänzlich negiert. Die Art und Weise wie Windweber durch die Zitate die Ambivalenz der Setzung deutlich gemacht hat ist die richtige für einen offenen Diskurs zur Thematik, um Polarisation und Missverständnisse zu reduzieren.

    Meinungen sind jedem selbst überlassen, wichtig ist aber das dabei nicht die "Fakten" also das was Offiziell gesetzt wird aus den Augen verloren wird. Immerhin ist nicht jeder Leser des Forums in den Quellen ausreichend belesen und eine Verbreitung von Fehlinformationen zur Thematik würde zukünftige Spieler eventuell falsch prägen und ungewollte Klischees und Spielweisen fördern statt zu unterbinden.

    Wir wollen doch alle das Unser gemeinsames Hobby Spaß bereitet und die potentiellen Mitspieler offen für unterschiedliche Konzepte und frei von schädlichen Vorurteilen sind. Für eine bereichernde Spielwelt, mit interessanten Charakteren und ein gemeinsamen Miteinander statt gegeneinander.

    Einmal editiert, zuletzt von Tigerayax (13. April 2020 um 15:25)

  • Eines sind sie wohl allesamt: Drecksäcke!

    Das deckt sich mit der Ansicht vieler Aventurier:

    "Bild des Glaubens in der Bevölkerung: Der Kor-Kult wirkt auf die breite Masse des Volkes (hauptsächlich im Norden) abstoßend und ist auch für den Sinn suchenden Kämpfer nicht anziehend. Lediglich für die Starken, Siegeswilligen hat er etwas zu bieten und pflegt deren Egoismus." WdG54

    Ich habe den Eindruck gewonnen, dass die wenigsten Korgeweihten einfach brutale Blutsäufer sind und dass vielleicht sogar ein paar ganz nette Leute dabei sein könnten. Wenn auch nicht allzu viele. Gerade das "Sie sehen es als ihre Pflicht, für Kors Klientel da zu sein, für die Gladiatoren der Arenen und die gläubigen Söldner." ist ja geradezu zärtlich formuliert.;)

    Beachtet man die Vorstellungen:

    "Jenseitsbild: im Letzten Kampf mit Kor über das Schlachtfeld schreiten

    Weltbild: Die Welt ist ein einziges Schlachtfeld."

    Kann man den EIndruck gewinnen, dass die Korkirche die Gläubigen durch harten Drill auf die harte Realität und die finale Schlacht gegen die Niederhöllen am Ende der Zeiten vorbereiten will. Liest man degegen direkt davor: "Ziele der Kirche: Herrschaft und Leben den Starken, Unterjochung und Tod den Schwachen" wird es wieder deutlich düsterer. (WdG54)

    Ich vermute stark, das Tigerayax absolut recht hat, wenn er sagt, dass man Korgeweihte noch weniger als die Geweihten so mancher anderer Kirche über einen Kamm scheren dürfe.

    Uff, eine der zwei heiligen Pflanzen Kors ist der Koriander? Kein Wunder, dass im Mittelreich kaum einer diesen Gott mag. Koriander ist nicht jedermanns Sache...:D

  • Selbest Problem wie mit der Phex-Kirche: Wohin mit den ganzen Zwielichtigen Gesellen, wenn im Pantheon kein Platz für sie ist?

    Ich muss bei Kor-Geweihten und bei Söldnern generell immer an Pip Bernadotte von Hellsing denken, oder natürlich auch an Big Boss aus der Metal Gear-Reihe. Gerade letzterer hat nach einem Leben voller Krieg und Konflikte als Soldat und Söldner eine Heimat für Söldner erschaffen, die keinen Weg mehr zurück in die Gesellschaft finden können: Outer Heaven.

    Er und viele seiner Kameraden wurden benutzt und dann weg geworfen - häufig sogar noch gegeneinander gehetzt für immer schwerer zu greifende politische Ambitionen. Und in Friedenszeiten kann man Söldner ohnehin nicht gebrauchen und die normalen Menschen meiden die Mörder... In der Metal Gear Reihe hat sich BB dann einfach ein paar Atomwaffen unter den Nagel gerissen, um damit ein permanentes Konfliktpotential zu schaffen und das Kämpfen und damit die Daseinsberechtigung für sich und seinesgleichen aufrecht zu erhalten. Natürlich wirds ein bisschen komplizierter in der Geschichte - egal. Ist übrigens der selbe Plan, den Pain/Nagato in Naruto verfolgt ;)

    Matt Coleville beschreibt in seinem Buch "Fighter" Soldaten als "Eater of Sins" - also diejenigen, die ihr körperliches, seelisches und spirituelles Wohl für die Gesellschaft Opfern. Töten und Kämpfen machen aus Menschen etwas, dass schwer mit einem normalen Leben in einer friedlichen Gesellschaft vereinbar ist. Soldaten und Söldner nehmen den Teil des Seins auf sich, damit der Rest de Gesellschaft frei davon leben kann.

    Die Kor-Kirche schlägt sozusagen in die selbe Wunde. Aus Kämpfen um Ehre und Tugenden sind Kriege um jeden Preis geworden. Der Sieger gewinnt alles, dem Verlierer bleibt ein kaltes Grab. Die Rondra-Kirche deckt Konflikte eher auf einer sportlichen, fairen Ebene ab, weswegen die veränderten Konflikte der jüngsten Vergangenheit die Kirche sprichwörtlich und spirituell ausgeblutet haben und Rondra inzwischen um ihren Platz am Firmament bangen muss.

    Die Kirche des Kor gibt all denen ein Zuhause, die nichts anderes als gewaltsamen Konflikt kennen, und die bei einer Niederlage keine Reiche Familie haben, die sie freikaufen würde. All jene, die mit und gegen Dämonen gekämpft haben, und dabei ohnehin nie auf Gnade durch die Gegner hoffen konnten, weil ein Dämon keine Gnade kennt und man Dämonenbündlern gegenüber keine Gnade zeigen darf.

    Und für all jene bietet die Kirche einen Moralkodex an, einen Leitfaden, und deren Geweihte sprechen für die einfachen Soldaten in der Armee und sorgen dafür, dass sie für ihren Dienst wenigstens gute Konditionen bekommen, statt einfach nur verheizt zu werden von den hohen Herren.

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • Windweber 13. April 2020 um 15:50

    Hat das Label Universal hinzugefügt.
  • Ich finde es durchaus gut das auch ein solch düsterer Gott existiert.

    Zwei Dinge Sachen will ich einwerfen:

    Gerade für diejenigen die wenig mehr als das Kämpfen haben ist ein universeller Sinn dahinter (Herrschaft der starken/kämpfenden) wichtig bzw. Anziehend.

    Moralkodex der Kirche ist nicht Deckungsgleich mit dem der Gottheit (und der damit verbundenen Karmaenergie).

  • HAt jemand das Kor-Vadenecum? Da mußte alles enthalten sein - wenn es ähnlich umfrangreich ist wei Phex, Rondra oder Hesinde - und dürfte jede weitere Frage beantworten.

    Nur so als Tipp - derzeit günstig als pdf zu bekommen.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Moralkodex der Kirche ist nicht Deckungsgleich mit dem der Gottheit (und der damit verbundenen Karmaenergie).

    Gut, dass darauf hingewiesen wurde: Es geht hier um den menschlichen Korkult, nicht um Kor selbst! Auch Kr'Thon'Chrr, Krakon, Khorazz, Korri usw. als Kulte und was sonst noch sind eigene Baustellen. Das Zudrehen des Karmahahns bei Verstößen scheint in vielen Gruppen üblich zu sein, aber darum geht es hier ja auch nicht. Könnte man aber einen eigenen Thread zu aufmachen.

  • Selbstverständlich habe ich das Kor-Vademecum zakkarus, ansonsten würde ich derartige Charaktere auch nicht anfassen, wenn mir der dazu gehörige Hintergrund nicht zur Verfügung steht.

    Es ist tatsächlich ein sehr gutes Werk und geht Ausführlich auf die meisten Aspekte der Verehrung, der Kulte, der Darstellung der Kirche und ihr naher Personen ein. Desweiteren werden umfangreiche Spielertips gegeben für Auslegung, Motivation und Hintergrund eines derartig konzipierten Charakters, sei es nun ein gläubiger Krieger/Söldner, ein Geweihter oder ein Söldnerhauptmann, der den Kodex befolgt und achtet.

    Es ist analog den anderen Vademeci eine gute Empfehlung für Spieler die sich für derartige Charaktere interessieren oder bereits spielen, und natürlich auch für SL die derartige Personengruppen jenseits der Klischees verkörpern und mit glaubhaften Motiven und Moral ausstatten wollen.

  • HAt jemand das Kor-Vadenecum? Da mußte alles enthalten sein -

    Ich finde für mich, dass Vademecum hat so etwas Wischi-waschi reingebracht. Man soll hart und gnadenlos sein, aber es ist ein Ordnung, es nicht zu sein, und alles dazwischen passt auch.

    Der Kor-Geweihte aus WdG ist mir auch sehr unsympathisch, aber der aus dem Vademecum ist mir dann zu allgemein und ohne Ecken und Kanten, ganz, wie man ihn am liebsten hätte.

    EDIT

    Man muss sich nicht mehr das Haar scheren, kann es aber; man darf schwere Rüstung tragen, aber eigentlich ist es doch verpönt; man kann einen Finger opfern, aber auch etwas Beliebiges anderes; man kann sich an einen Vertrag bis zum letzten Wort halten oder Ermessensspielraum nutzen; die Gnadenlosigkeit und Gefühlskälte gemäß dem Gott wird immer wieder erwähnt und ist angestrebtes Ideal der Geweihten, aber man kann auch kein blutrünstiger Schlachtenberserker sein, auch wenn die meisten Leute das in einem Kor-Geweihten sehen, und das sind auch eigentlich die meisten, aber dann doch nicht; der Sieg zählt, aber es ist auch in Ordnung, zu verlieren und zu überleben, um beim nächsten Mal kämpfen zu können; man giert nach Blut und Kampf und Sieg (S. 128), kann sich aber auch als kalt kalkulierender Stratege betätigen.


    Zum Aspekt der Gnadenlosigkeit im Vademecum: RE: Unterschiede Rondra Geweihter / Kor Geweihter

    Veränderung der Kor-Kirche durch die Editionen und Vademecum: RE: Unterschiede Rondra Geweihter / Kor Geweihter

  • Was erwartet ihr von eienr Gottheit, die angeblcih ein Halbgott ist, und eisnt mit einem Huf in den Niederhöllen stand? Der einzige der ihn zu verstehen scheint ist sein Blutbruder Levthan ... beides keine friedvolle Burschen - und das färbt sicherlich auch auf ihre Kultisten ab.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ganz klar:
    "Belhalhar-Kult für Arme".
    Jedenfalls für Spielercharaktere. Man möchte den großen, harten Fighterman spielen, der Blut und Kampf so richtig gern hat, aber der nicht böse ist. Außer, es passt einem in den Kram
    Dazu passt auch:

    HAt jemand das Kor-Vadenecum? Da mußte alles enthalten sein -

    Ich finde für mich, dass Vademecum hat so etwas Wischi-waschi reingebracht. Man soll hart und gnadenlos sein, aber es ist ein Ordnung, es nicht zu sein, und alles dazwischen passt auch.

    Der Kor-Geweihte aus WdG ist mir auch sehr unsympathisch, aber der aus dem Vademecum ist mir dann zu allgemein und ohne Ecken und Kanten, ganz, wie man ihn am liebsten hätte.

    Dasselbe Gefühl hat mich auch bei den Diskussionen zur Seelenheilung beschlichen.
    "Korgeweihte sind krass und hart, aber auch einfühlsam und nett, denn mein Korgeweihter ist ja einer der Guten!"
    (Außer wenn es drum geht, 265 Räuber zu schnetzeln und ja keine Gefangenen zu machen, dann nicht).
    So in der Art.

    Ich kann mich da nur wiederholen: der Kor-Kult gehört in die Arena. Da ist er gut aufgehoben.

  • Jedenfalls für Spielercharaktere. Man möchte den großen, harten Fighterman spielen, der Blut und Kampf so richtig gern hat, aber der nicht böse ist. Außer, es passt einem in den Kram

    Wer ist "man"? Und warum spielt dieser "man" einen Priester und Kleriker mit Moralkodex, wenn er das möchte und keinen Söldner, Soldaten, Stammeskrieger, Gladiatorvielleicht Krieger aus Mengbilla, vielleicht einen Fähnrich, wenn er Offizier sein will oder vielleicht auch einen Schwertgesellen mit passender Prinzipientreue? Diese Entscheidung könnte ich nicht ganz nachvollziehen.

    Das selbe Gefühl hat mich auch bei den Diskussionen zur Seelenheilung beschlichen.
    "Korgeweihte sind krass und hart, aber auch einfühlsam und nett, denn mein Korgeweihter ist ja einer der Guten!"
    (Außer wenn es drum geht, 265 Räuber zu schnetzeln und ja keine Gefangenen zu machen, dann nicht).
    So in der Art.

    Hier hat sich noch keiner auf das Kor-Vademecum bezogen und dort war es bei weitem nicht die einzge Quelle, die die Tätigleit als Seelsorger der Koris belegt. Übrigens: Seelsorge und nicht -Heilung. Dafür sind spezialisierte Medici und Noioniten zuständig und nicht (andere) Geweihte. Seelsorge ist dagegen, wie dort ja nachgewiesen wurde, auch Aufgabe der Koris wie aller Priester.

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (13. April 2020 um 21:38)

  • Hier hat sich noch keiner auf das Kor-Vademecum bezogen und dort war es bei weitem nicht die einzge Quelle, die die Tätigleit als Seelsorger der Koris belegt. Übrigens: Seelsorge und nicht -Heilung. Dafür sind spezialisierte Medici und Noioniten zuständig und nicht (andere) Geweihte. Seelsorge ist dagegen, wie dort ja nachgewiesen wurde, auch Aufgabe der Koris wie aller Priester.

    Ich denke, es war recht offensichtlich, dass ich Seelsorge meine, oder? Denn darum ging es.

    (Wobei ich anzweifeln möchte, dass nur die beiden Professionen das machen. Schon allein weil Medici eigentlich Ärzte sind. Also... für Krankheiten und so. Immerhin heißt das Talent HEILkunde: Seele. Nicht Sorgenkunde ;P)
    Und Schattenkatze hatte das Vademecum ins Gespräch gebracht.

    Wer ist "man"? Und warum spielt dieser "man" einen Priester und Kleriker mit Moralkodex, wenn er das möchte und keinen Söldner, Soldaten, Stammeskrieger, Gladiatorvielleicht Krieger aus Mengbilla, vielleicht einen Fähnrich, wenn er Offizier sein will oder vielleicht auch einen Schwertgesellen mit passender Prinzipientreue? Diese Entscheidung könnte ich nicht ganz nachvollziehen.

    "Man" sind diese ominösen "Spieler" von denen man immer hört.
    Warum spielt man überhaupt einen Geweihten und nicht einen Seemann, Schmied, Koch, Bauer, Jäger, Dieb etc. etc. mit passender Prinzipientreue und sehr "frommen" Ansichten? Im Zweifel weil man gerne die Liturgien haben will. Oder weil Geweihte halt noch so ein Ticken mehr sind.

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    "Man" sind diese ominösen "Spieler" von denen man immer hört.
    Warum spielt man überhaupt einen Geweihten und nicht einen Seemann, Schmied, Koch, Bauer, Jäger, Dieb etc. etc. mit passender Prinzipientreue und sehr "frommen" Ansichten? Im Zweifel weil man gerne die Liturgien haben will. Oder weil Geweihte halt noch so ein Ticken mehr sind.

    Das liegt aber nicht an der Kor Kirche per se, sondern daran am Spielsystem. Das gleiche Argument kann man mit Magiebegabten machen.

    Um auf das Thema zurück zu kehren. Natürlich ist die Kor Kirche ein Teil der göttlichen Ordnung. Ansonsten wäre inneraventurien ein Teil der (tulamidischen) Länder schon lange dem Chaos verfallen.

    Und Menschenopfer werden auch bei andere Gottheiten gemacht (z.B. einmal im Jahr in Al'Anfa für Boron).

  • "Man" sind diese ominösen "Spieler" von denen man immer hört.
    Warum spielt man überhaupt einen Geweihten und nicht einen Seemann, Schmied, Koch, Bauer, Jäger, Dieb etc. etc. mit passender Prinzipientreue und sehr "frommen" Ansichten? Im Zweifel weil man gerne die Liturgien haben will. Oder weil Geweihte halt noch so ein Ticken mehr sind.

    Wege des Meisters S. 19-22 beschreibt auf den Spuren Robin D. Laws 9 Spielertypen. Zu einigen "Puktejägern", "Monstermetzgern" und "Taktikern" könnte diese Behauptung vielleicht noch passen, aber zu "Schauspielern", Geschichtenerzählern", "Gelegenheitsspielern", "Konsumenten" und "Spaßvögeln" passt es ganz gewiss nicht. Von daher wäre ich vorsichig, Aussagen für Spieler allgemein zu machen.

    Wie Goltron schon sagte, kann einen (düsteren) Priester mit allen Privilegien, Pflichten, der tiefen Frömmigkeit und der besonderen Verwurzelung in der Spielwelt für einen gewaltigen Anteil der Spieler ein Grund sein, einen Geweihten zu spielen. Mir persönlich wäre es als Mitspieler oder Meister gar nicht recht, wenn jemand einen Geweihten spielen will, weil er "gerne die Liturgien haben will". Da schon lieber einen Ferkina, dessen Sippe von Sklavenjägern ausgelöscht wurde, bevor er in die Fasarer Blutgruben verschleppt und als Gladiator ausgebildet wurde.

  • Hmm, ich frage mich ... ist es möglich bestimmte Personen aus bestimmten Themen zu "verbannen"? ... eventuell reduziert das die Störungen der Konversation und senkt die ermüdende Aufgabe den selben "Unsinn" immer und immer wieder lesen zu müssen ... so meine ganz persönliche Wahrnehmung und Meinung ... besonders wenn es sich nicht um Fakten oder interessierte Diskussion oder angeregten Diskurs handelt sondern lediglich um die Darstellung einer Meinung mit der Absicht sie als "Einzige Wahrheit" zu etablieren und verteidigen und alle anderen von dieser überzeugen zu wollen, wenn auch ohne Belege, Beweise, Beispiele oder gelungene Argumentationsstruktur, dagegen aber mit viel Polemik, Verallgemeinerung und Stereotypisierung, als auch mit dem erzeugen von Strohmännern und Banalisierung.

    Da verliert man irgendwie die Lust am Lesen, Schreiben, Konversieren und vorallem die Hoffnung, das es hier fruchtbare Ergebnisse zu teils doch sehr Interessanten Themen gibt, wenn es immer wieder in die selben Grabenkämpfe ausartet ... ohne das die Initiatoren dieses "klein-Krieges" bereit sind überhaupt ernsthaft das Thema zu erörtern, und stattdessen einfach nur "Gewinnen" wollen ... und das ironische daran ist das die Person die aus diesem "Krieg" unbedingt mit allen Mitteln "Siegreich" herauskommen will eine absolute Abneigung, fast schon Verachtung für Kor, seine jünger und die Darstellung als Kriegsgott und den Aspekt des Sieges hegt ...