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(Kor-Leute verstehen das mit der Blutsbrüderschaft nicht.)
... meiner Meinung nach sagt er/sie eher etwas in diese Richtung: "Welche Gehaltsvorstellungen hast du? Welche Qualifikationen kannst du Nachweisen? Wer war dein Letzter Auftraggeber, welches Banner, unter welchem Kommandanten? Bist du mit dem Kodex vertraut?"
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"Sehr gut, die Konditionen sind akzeptabel, mach hier dein Zeichen!"
Verträge, Söldnertum, Verhandlungsgeschick und das Halten an Absprachen/Vertragsinhalten ... dieser sehr wichtige Aspekt des Kor-kultes wird gerne mal vernachlässigt, gerade unter den Klischee-Vorstellungen, die einige teils unwissend/fehlinformiert zum besten geben ... bzw. von Murder-hobo-Spielern geprägt wurden und werden.
Die Kor-Kirche und ihr Kult wurden mit verschiedenen Schwerpunkten in letzter Zeit heiß diskutiert. Hört man Beinamen für Kor wie "schwarzer Prinz der Chimaeren" oder "schwarzer Mantikor" (davon abzuleiten ist wohl auch die Bezeichnung mancher Hochgeweihter "Sohn des Mantikors" abgeleiet - diese Bezeichnung wird demnach auch innerkirchlich gebraucht), so rückt das den Gott in eine asfalothisch-dämonische Ecke. WdG55 besagt: "Der Kult des Gnadenlosen besitzt nur in Südaventurien und in Mhanadistan eine wirkliche Anziehungskraft auf erfahrene Kämpfer - schon im Horasreich und in Almada halten die professionellen Kämpfer es eher mit dem Herrn Phex, deren Weg des 'guten Geldes' wird oft fälschlicherweise Kor zugerechnet." Eine merkwürdige Aussage, die Kor weiter in die Ecke des Metzelgottes rückt. Weitere Aussagen wie: "Den Geweihten gilt die Wildermark als ein Land im Sinne ihres Gottes, in der ewige Kampf herrscht und es viel zu gewinnen gibt." des Weiteren "Während der Gläubige aus der Art, wie das Blut des Verbrechers über den Altar rinnt, den Willen des schwarzen Mantikors zu lesen vermag, wenden sich die meisten anderen mit Grausen ab, denn die Ansicht, dass die Opferung von Verbrechern zu Friedenszeiten den Blutdurst des Mitleidlosen stillen soll, um so die Welt vor Kriegen zu bewahren, ist für Außenstehende kaum nachzuvollziehen." des Weiteren "Wer im Kampf seinem [eines Korgeweihten] zugetelt ist, sollte wissen, dass der Kor-Geweihte ein Spieler ist: Sein Einsatz ist sein Leben, sein Gewinn der Sieg. Diesseitiges bedeutet ihm wenig, er lebt für den Kampf und in ihm." zeichnen ein wirklich finsteres Bild, dass wenig mit den Werten der Zwölfe gemein hat. Gerade das Darbringen von Menschenopfern (bezwungene Feinde und Verbrecher) würde ich eher dem Namenlosen und den Erzdämonen zuordnen.
"Die Geweihten, die der Richtung des guten Kampfes folgen beschreiten einen eher mythischen Weg des Glaubens. Sie versuchen, den uralten Pfaden des Gottes zu folgen und arbeiten meist nur für sich selbst und Kor. [...] Einige von ihnen haben sich in die schwarzen Lande begeben, um dort das Wort Kors zu verbreiten. Sie haben sich nicht davon abschrecken lassen, dass dort auch Xarfai angebetet wird, ganz im Gegenteil. Entweder haben diese Geweihten es sich zur Aufgabe gemacht, die borbaradianischen Söldner wieder auf den rechten, also Kors Pfad zu führen, oder aber sie wurden bereits von der Macht Xarfais korrumpiert, haben all ihre karmale Macht verloren und unterstützen die Machthaber der schwarzen Lande." (WdG56) Hier beginnt das Bild für mich, etwas differenzierter zu werden. Frevler werden sogar von den großen Mystikern zur Umkehr aufgerufen und nicht einfach niedergemetzelt, aber dennoch macht die Aussage deutlich, wie gefährlich nah der Kult am jenseitigen Mordbrenner ist!
"Im Gegensatz dazu stehen die Geweihten des Weges des Guten Goldes. Bei ihnen handelt es sich um den pragmatischen Teil des Kultes. Sie stellen die Mehrheit der Geweihtenschaft dar und sind meist in Khunchum und Al'Anfa zu finden. Sie sehen es als ihre Pflicht, für Kors Klientel da zu sein, für die Gladiatoren der Arenen und die gläubigen Söldner. Ihnen ist durchaus die blutige Seite Kors bekannt, doch glauben sie, dass Kor sich stark von den Prinzipien Xarfais unterscheidet, denn anders als der Erzdämon will Kor den Sieg nicht um jeden Preis und kennt vor allem die Spielregeln des Krieges. Nur ganz selten ist ein Jünger des Guten Goldes auch dem Gold der schwarzen Lande verfallen und steht in Diensten der Heptarchen." Wo mir der Weg des Guten Kampfes sehr dunkelgru vorkommt, wird es hier etwas heller. Korgewehte des Weges des Guten Goldes neigen weniger dazu, ins Dämonische zu kippen und kümmern sich um ihre "Gemeinden" aus Gladiatoren und Söldnern.
Zu bedenken sind freilich auch allgemeine Aussagen wie: "Alle Formen von Moralkodex beinhalten, wenn nicht ausdrücklich anders erwähnt, die Pflicht, den Glauben an die eigene Religion in der Bevölkerung zu festigen, das Lob der Gottheit zu predigen, Frevel gegen die Gottheit und ihre Prinzipien zu verhindern, Ratsuchende zu beraten, Frevler zur Umkehr zu bewegen und, wenn sie Reue zeigen, ihnen die Beichte abzunehmen. Weiterhin ist jedem Geweihten und jedem Akoluthen bewusst, dass er durch sein Verhalten das Ansehen seiner Kirche mehren und nicht mindern sollte. Auch die Bekämpfung von Wesenheiten, die die göttliche Ordnung massiv stören (vor allem Dämonen), gehört zu den Pflichten eines jeden Kirchenangehörigen (auch wenn als ‘Bekämpfung’ durchaus ausreicht, schnellstens den nächstgelegenen Exorzisten zu verständigen)." (WdH266) des Weiteren "Die Geweihten der Zwölfgötter sind (neben ihrer hauptsächlichen Funktion als persönlich von den Göttern auserwählte Verkünder und Mittler zwischen Sterblichen und Göttern) Religionslehrer, Seelsorger und Ratgeber." (Ich verstehe das "Geweite der Zwölfgötter" hier als Geweihter im Zwölfgötterkult, was Halbgötter mit einschließt) des weiteren die Ausführungen, was im Zwölfgötterglauben nach WdG23f allgemein als Frevel gilt: Angriff auf eine Kirche, Angriff auf wehrlose Unschuldige, Seelische Verdorbenheit ("Wer ein Verbrechen begeht, weil er zu träge, bequem oder egoistisch ist, um einen anstrengenderen oder aufwenigeren Weg zu wählen, der steht, so predigen die Kirchen, an der Grenze zum Frevel.") und Verführung zum Frevel. Da auch die Korkirche dem Zwölfgöttlichen Glauben zuzuordnen ist, teilt sie diese Überzeugungen und wird, gemäß des allgemeinen Teils des Nachteiles Moralkodes, gegen solche Frevel vorgehen, sonst wird der Karmahahn zugedreht. Nach WdG54 kommen noch die "Feindbilder: Schwäche, Zögerlichkeit, mangelnde Opferbereitschaft, Deserteure, zahlungsunwillige Auftraggeber, Verräter" hinzu.
So finster mein Exkurs in den Kor-Kult begann, so ambivalent endet er. Den größten Teil würde ich wie einen Teil der Phexkirche mit 50 Graustufen beschreiben. Kleine Teile aber geben sich mit Belhalhar die Hand und auch das sollte nicht ignoriert werden.