How To Metaplot

  • Ich denke, so Leitfäden mit so Stichpunkten, wie ein NSC angelegt ist und was (mögliche) Funktionen sind, sind grundsätzlich möglich. Nicht für jeden NSC, den es gibt, aber für jene, die sich anbieten, oder die verwendet werden sollen. Und andere gibt es einen Abgang über den Boten.

    Aber es gibt natürlich eine Menge NSC, weshalb vermutlich viele seit langem unter dem Radar fliegen, außerdem ist ja zumindest ursprünglich zum Thema Sternenfalls festgelegt worden, zu dessen Hintergründen erstmal nichts festzulegen, weshalb man auch mit NSC, so nehme ich an, wenig planen kann.

    Vielleicht hat es ja auch Vorteile, wenn ein NSC für alles offen steht.

    Aber ich fände es trotzdem gut, wenn alte Zöpfe entweder mit neuen Haaren zu neuen Zöpfen verflochten werden, oder einfach abgeschnitten werden. Es gibt nur wirklich viele alte Zöpfe in wichtigeren und weniger wichtigen Positionen.

    DSA ist in Sachen von offenen Fäden, NSC, Ereignissen und wichtigen Orten riesengroß, über Jahrzehnte gewachsen, und jeder Autor und Redakteur/Redaktionszusammensetzungen hat irgendwo Vorlieben und Schwerpunkte, weshalb Schwerpunkte sich halt verlagern mit Kommen und Gehen und dadurch viel Offenes zurück bleibt.

    Das ist zwar unschön, aber vermutlich auch unvermeidbar, nehme ich an.

    Trotzdem muss Puschinske oder Savertin nicht noch ungerührt weiter leben.

  • Mich würde ja sehr interessieren, wie die Redax den Meta-Plot bearbeitet. Ich meine damit nicht, was sie gerade planen, sondern wie sie sich grundsätzlich diesem Thema nähern. Wer entscheidet, was wann bearbeitet wird? Darf sich jeder Redakteuer etwas aussuchen, was er dann bearbeitet? Gibt es einen großen Masterplan, den wir Spieler nur nicht erkennen?

  • Mein einziger Einblick hierzu ist ein Austausch über ein Abenteuer-Exposée, das ich vor einiger Zeit mal eingeschickt habe. Nachdem mir von der Redax gesagt wurde, dass man sich gerne ein AB mit Numinoru wünschte, hab ich ein Exposée ausgearbeitet, in dem sich der Zwist der Meeresgötter auf den Zyklopneninseln offenbart.

    In dem AB sollte es um einen neuen Propheten von Numinoru gehen, der anfängt, auf den Zyklopeninseln Anhänger um sich zu scharen, und offen gegen den Efferdglauben vorzugehen. Es entbrennt ein Konflikt, bei dem sich die Helden für eine Seite hätten entscheiden dürfen, und die in einer Seeschlacht von Schiffen der Efferdkirche gegen Seeungeheuer gipfelt. Neuer Status Quo am Ende wäre gewesen, dass die Zyklopeninseln zweigeteilt sind: im Westen hat Numinoru Fuß gefasst, im Osten formiert die Efferdkirche den Widerstand. Der Westen der Inseln wäre dann noch "wilder" und gefährlicher geworden (mehr "Clash of the Titans" anstatt Sirtaki und Imiglykos), und den Konflikt zwischen den beiden, und die Wechselwirkung mit den anderen Kirchen / dem Toleranzedikt hätte man in der Zukunft thematisieren können.

    Lange Rede kurzer Sinn, man hat mir nach diesem Vorschlag recht unmissverständlich klar gemacht, dass man an so großen Umwälzungen "vorerst" nicht interessiert sei. Ich hätte es spannend gefunden, vor allem, weil die in meinen Augen ziemlich laschen Zyklopeninseln ein bisschen spannender und gefährlicher geworden wären, und sich auch mal der Status Quo geändert hätte -- wenn auch eher am Rande von Aventurien.

    Aber auf der anderen Seite kann ich es verstehen: Wenn man ein Setting irgendwo etabliert hat, dann will man das nicht unbedingt umwälzen -- es wird ja wahrscheinlich von vielen Leuten bespielt, die vielleicht wollen, dass erst mal alles so bleibt wie es ist. Das ist halt das Paradoxe an Aventurien: Wenn man eine coole Welt aufbaut, in der Leute Abenteuer erleben, dann will man die halt nicht sofort wieder verändern. Wenn sich aber nicht zu viel verändert, dann wird es vielleicht irgendwann auch schal und langweilig für einige Leute, aber wenn man was verändert, dann ärgern sich die Leute, die eine Region / Stadt sehr lieb gewonnen haben.

    Fazit: Ich glaube nicht, dass sich der Metaplot so langsam bewegt, weil die Kapazitäten / die Ideen fehlen. Ich glaube, dass die Redaktion sich schon durchaus Gedanken macht, was sie wann wie passieren lassen wollen. Es scheint nur auf einen längeren Zeitraum angelegt zu sein (was ich auch gar nicht schlimm finde).

    P.S.: Ich generalisiere mal von mir auf andere Leute, und behaupte, dass der "der Sternenfall wird nicht thematisiert"-Vorwurf kein Problem mit dem Metaplot ist, bzw. des langsamen Voranschreiten des selben. Ich glaube eher, dass man mit "Sternenfall" eine Art globales Setting etablieren wollte, aber das bisher nur unzureichend gemacht hat. Was meiner Ansicht nach fehlt, ist eine klare Vorstellung, wie sich das Leben der Menschen überall in Aventurien verändert. Wie reagieren die Kirchen? Wie ändert sich die Praiostagspredigt? Das ist eher eine Frage der fehlenden Hintergrundbeschreibung, die die Welt farbig und interessant gestaltet. Es ist für mich weniger eine Frage von Abenteuern, die den Sternenfall zum Thema haben (von denen es ja eine ganze Menge gibt, gefühlt ist in fast jedem zweiten irgendwie der Sternenfall der AB-Aufhänger).

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  • P.S.: Ich generalisiere mal von mir auf andere Leute, und behaupte, dass der "der Sternenfall wird nicht thematisiert"-Vorwurf kein Problem mit dem Metaplot ist, bzw. des langsamen Voranschreiten des selben. Ich glaube eher, dass man mit "Sternenfall" eine Art globales Setting etablieren wollte, aber das bisher nur unzureichend gemacht hat. Was meiner Ansicht nach fehlt, ist eine klare Vorstellung, wie sich das Leben der Menschen überall in Aventurien verändert. Wie reagieren die Kirchen? Wie ändert sich die Praiostagspredigt?


    Ja genau das fehlt. irgendwie geht damit alles weiter wie bisher. Es müsste viel mehr "Untergangspropheten" geben, viel mehr Suche nach Glauben, nach Halt. Irgendwelce Hinweise sollten auftauchen, was die Personen zum Sternenfall sagen.

    Aber vermutlich sind herabfallende Sterne, ja nicht so wichtig: Die sind eh so klein... *zwinkert*

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Möchte hierzu einmal anbringen, dass in der Theaterritter-Kampagne einige Zöpfe abgeschnitten wurden und auch interessante NSCs sowohl alte, als auch neue detailliert beschrieben und über weite Teile der Kampagne aufgebaut wurden.

    Auch finde ich Aussagen wie "Es gibt keine neuen einprägsamen NSCs" nicht sehr objektiv. Oft vermissen viele "Alte Hasen" gerade solche Charaktere, die Sie gleich wieder ablehnen, weil sie zu speziell und exotisch sind, was für ein Paradoxon. Und ich finde gerade interessant, dass viele der neuen NSCs nicht solche Mary-Sues sind.

    Insgesamt finde ich schon, dass man vom großen MetaPlot im Hintergrund schon einiges mitbekommt. Wie schon gesagt, kommt der Sternnenfall in vielen ABs direkt vor oder wird irgendwo erwähnt. Auch in allen RSHs wird auf diesen mehr oder weniger eingegangen. Auch die Unruhen in Alveran kommen in vielen ABs und allen RSHs zur Sprache. So zumindest mein emfinden.

    Ich würde mich über weitere regionale Kampagnen ähnlich der Theaterritter-Kampagne und dem Donnerwacht-Zweiteiler freuen. Ich erwarte daher auch die Al'Anfa-Kampagne sehnsüchtig.

    "Schick doch die Maraskaner, die werden wiedergeboren"

    Ausspruch Helme Haffax bei der Eroberung Medenas im Efferd 1029 BF

    Einmal editiert, zuletzt von Quandt (17. Januar 2020 um 10:53)

  • Auch finde ich Aussagen wie "Es gibt keine neuen einprägsamen NSCs" nicht sehr objektiv.

    Ein solcher Wunsch ist definitiv subjektiv und dem persönlichem Empfinden überlassen.

    Und ich finde gerade interessant, dass viele der neuen NSCs nicht solche Mary-Sues sind.

    Wie ich weiter oben formuliert habe, finde ich es sehr wichtig, dass NSC in der Tat keine sind, mit besonderem Hintergrund und Fähigkeiten. Fähige NSC ja, gerade, wenn sie irgendwo in einem Bereich auch laut Beschreibung gut sein sollen, aber das kann man ja auch ohne angeblicher Herkunft aus dem Güldenland oder eigeboren zu und 300 Jahre alt zu sein.

    Unfähige NSC im Gegenzug, damit der Weg frei ist für die SC, rufen ja auch oft Unmut und Unglauben hervor.

  • Ich werfe mal die Autorensicht mit in den Topf:

    Es ist extrem herausfordernd, mit bestehenden, gerade alten NSCs zu arbeiten. Der Reiz ist zwar sehr groß, allerdings wiegt das Erbe schwer. Wir hatten das Thema beispielsweise bei Leonardo. Klar, hier war es wieder etwas anders, immerhin war Leonardos Schicksal schon seit dem Almanach 2015 gesetzt, es ging also nur noch um die Modalitäten dieser Schicksalserfüllung. Aber selbst hier: Im Gegensatz zum Umgang mit neuen oder jüngeren Figuren sind die Erwartungshaltungen der Fans zum einen immens, zum anderen aber auch äußerst inhomogen.
    Dafür haben wir natürlich auch Verständnis. Wer hat denn nicht diese eine Meisterperson, die man ein bisschen vergöttert, die man einfach cool findet, für die man Herzblut und Leidenschaft hat.
    Und natürlich ist es eine sehr subjektive Angelegenheiten, was jetzt ein "cooler" Story-Arc wäre, welche Ausgangslage am vielversprechensten ist, o.Ä.

    Am Ende ist es ein Spiel der Kompromisse. Man versucht, eigene, kreative Ideen und Visionen mit den verschiedenen Erwartungshaltungen gleichzuschalten - was oftmals dann eher regressiv oder zu zögerlich wirkt - oder benutzt eben gleich neue Figuren, um keine Kompromisse machen zu müssen.

    Ich denke, diese Info führt jetzt zu keiner Lösung und macht Metaplotbetrachtungen nicht einfacher, aber vielleicht ein wenig schlüssiger, wenn man so etwas im Hinterkopf behält. :)

    Julian Härtl
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