Aus meinem persönlichen Lamento, was ich nun im Auto hören werde, nachdem ich nach Jahren des Hörens von "Ein Lied von Eis und Feuer" seit heute durch bin, ergab sich eines ins andere, und bevor das in meiner Vorstellung diskutiert wird, eröffne ich doch gleich ein eigenes Thema dazu.
Vor so einigen Jahren mehr habe ich (wenn auch als gekürzte Lesung) Die Millenium-Trilogie von Stieg Larsson, gelesen von Dietmar Bär gehört, weil mir die Hörbücher ausgeliehen werden konnte, ich von den Romanen gehört hatte und sie daher auf diese Art kennenlernen wollte. Hatte mich von Handlung, Konzeptionierung und Stil nicht umgehauen, aber Dietmar Bärs Stimme fand ich ganz angenehm und recht variabel.
Danach folgte irgendwann die drei Teile (wenn auch ebenfalls als gekürzte Lesung) von "Die Templer" (man muss alle drei lesen, um die Geschichte bis zu Ende zu verfolgen, und auch bei Teil 1 anfangen) von Michael Spradlin, gelesen von Jona Mues. Dessen Stimme hat mir noch besser gefallen als Dietmar Bär. Sie passte zu dem jungen Ich-Erzähler und klang für meine Ohren halt noch angenehmer. Die Handlung (Mittelalter, Templer, Gral und vor allem: eine interessante Interpretation und Umdeutung der Robin Hood-Legende) gefiel mir auch besser.
Dann folgte eben seit vor 3 oder 4 Jahren "Das Lied von Eis und Feuer", alle 10 deutschen Bände als ungekürzte Lesung von Reinhard Kuhnert. Stimmlich mein Favorit. Alte Frauen und Männer, junge Frauen, Kinder, sogar die Gesangsstellen wurden - naja irgendwie halt^^ - gesungen, alle Hauptfiguren hatten "ihre" Stimmen, so dass ich schon allein daran erkennen konnte, wer etwas sagte, und auch Gedanken waren von wörtlicher Rede und übrigem Text zu unterscheiden.
Bislang ist Reinhard Kuhnert für mich das Maß aller Hörbuchleser. Wenn ich mal auszugsweise bei anderen Hörbüchern kurz mithöre (meine Mutter hat recht viele, und bei einer Freundin hörte ich einmal ein Stück Harry Potter), passiert es mir eben seit einigen Jahren, dass ich sogleich denke, dass Herr Kuhnert eine ungleich kraftvollere und ausdrucksstarkere und variablere Stimme hat.
Nicht, dass ich so immens große Vergleichsmöglichkeiten hatte, aber die, die ich bis jetzt hatte, haben mit ihm die Latte gefühlt weit nach oben gelegt.