x76 Sehr interessant, dass bei euch die Kämpfe in der Regel mit Kampfpaarungen beginnen. Es mag an den Bodenplänen liegen, die wir in eigentlich jedem Kampf nutzen, da könntest du Recht haben. Ein „klassischer Kampfbeginn“ ist bei uns:
Die Helden stehen einer Gruppe potentieller Feinde gegenüber. Irgendein Auslöser sorgt dann dafür, dass Verhandlungen vom Tisch sind. Der Meister sagt: Gut, dann würfelt mal eure INI aus, wir wechseln ins KR-System.
Oder auch: Die Helden werden überfallen. Dann beginnt das KR-System mit dem ersten Schuss aus dem Gebüsch.
Oder auch: Die Helden erreichen den Ort, an dem sie das Ritual aufhalten wollen. Der Nekromant schaut auf und gibt seinen Schergen ein Zeichen, dass diese sich um die lästigen Helden kümmern sollen. Der Kampf beginnt dann in dem Augenblick.
Es ist in diesen Fällen (wie m.E. auch fast allen anderen) wichtig, dass der Kampf schon beginnt, da es SFs wie Schnellziehen usw. gibt, denen nicht ausreichend Rechnung getragen würde, wenn man dann einfach beschlösse, dass alle schon mit ihren Waffen voreinander stehen. Auch eine sehr hohe GS und eine sehr hohe INI sollte in einer solchen Situation ein Faktor sein.
Ich würde sogar soweit gehen, dass mir kaum eine Situation einfiele abseits von ganz spezifischen Sondersituationen, in der der Meister erst dann sagt, dass „der Kampf beginnt, wir wechseln ins KR-System!“, wenn sich alle Kämpfer schon in Nahkampfreichweite befinden. Das würde m. E. viel zu viel nehmen vom Kampf.
Eine kleine Anmerkung zum „Wegrennen“:
Wegrennen ist eine der drei Möglichkeiten, sich vom Gegner zu lösen. Das wäre schon eine schräge Taktik. Aber ein gezieltes Ausweichen ist definitiv kein „Wegrennen“. Und ob RAI sein sollte, dass man dadurch eine enger gefasste Kampfsituation zurücksetzen kann, ist für mich schwer zu beantworten. Ich sehe für beide Seiten Argumente.
Ich versuche in solchen Situationen immer (auch wenn es nicht immer klappt in einem Rollenspielsystem) zu überleben, was denn genau mit einer Regel abgebildet wird.
Was unterscheidet das initiale DK-Bestimmen eines schnellen Kämpfers vom Wechsel der DKs innerhalb eines Kampfes? Man könnte sagen: Nichts, es ist nur eine Regel, um einem schnellen Kampfstil zu Beginn einer Auseinandersetzung einen kleinen Vorteil zu geben (oder zumindest eine Möglichkeit, den eigentlichen Nachteil auszugleichen, da wir ja bei der höchsten DK beginnen…). Solche Antworten finde ich immer unbefriedigend. Was könnte also die Entsprechung der Regel in einem Kampf sein?
Der Gegner nutzt das Sich-Nähern an einen Gegner und ist es gewohnt, sich geschickt und schnell sehr nah an seinen Gegner zu positionieren. Um hier von einer gewöhnlichen DK-Verkürzung unterscheiden zu können, fiele mir als einziges ein, dass es an der Bewegung liegt, die meist umfangreicher ist als nur ein freier Schritt wie beim DK-Verkürzen. Es könnte einen Unterschied machen, „mit Anlauf“ an einen Gegner heranzutreten als im Rahmen eines laufenden Nahkampfes. Und in einem solchen Fall, wenn man die Regelentsprechung (die ich alles andere als elegant finde) so sieht, wäre es ein taktisches Element, sich zu Lösen, um den Gegner dann erneut „anzuspringen“ und wieder nah bei ihm zu sein. Mit Wegrennen hat das herzlich wenig zu tun, eher mit einem sehr verspielten Kampfstil.
Langsam drängt sich mir der Verdacht auf, dass mir die komplette Regel zum DK-Verändern des schnelleren Gegners bei Kampfbeginn nicht gefällt, weil mir die Unterscheidung „DK-Verkürzen im Kampf vs. DK-Verkürzen am Anfang des Kampfes“ sehr holprig vorkommt und wie eine rein mechanische Lösung erscheint, die kaum mit einem entsprechenden Vorgang im Kampf abgebildet werden kann.