Metaplot-Spekulationsthread

  • Vielleicht sollte man den Sternenfall wirklich garnicht so sehr als mittelfristigen Metaplot sehen, sondern als eine Veränderung des Setting-Hintergrundes.

    Als etwas was erst mal dauerhafter Teil der Spielwelt werden soll die sich weiter in die Umbrüche des Karmakorthäons bewegt.

    Eine dauerhafte Veränderung in den derischen Naturgesetzen und in der derischen Kosmologie wo ab jetzt eben immer wieder Trümmer aus dem Sternenwall niedergehen können.

    Etwas das die Welt etwas dunkler und gefährlicher macht und ihren apokalyptischen Zustand (mit offenem Ausgang) unterstreicht.

    Mit der Sichtweise macht es auch Sinn Reaktionen auf diese langfristigen Neusetzungen über die Jahre in den RSHs abzuhandeln.

    Und dafür diese Hintergründe auf die eigene Kampagne und aufs eigene Spielgeschehen anzuwenden da gibt es etwas das nennt sich Kreativität. ;)

  • Vielleicht sollte man den Sternenfall wirklich garnicht so sehr als mittelfristigen Metaplot sehen, sondern als eine Veränderung des Setting-Hintergrundes.

    Als etwas was erst mal dauerhafter Teil der Spielwelt werden soll die sich weiter in die Umbrüche des Karmakorthäons bewegt.

    Eine dauerhafte Veränderung in den derischen Naturgesetzen und in der derischen Kosmologie wo ab jetzt eben immer wieder Trümmer aus dem Sternenwall niedergehen können.

    Etwas das die Welt etwas dunkler und gefährlicher macht und ihren apokalyptischen Zustand (mit offenem Ausgang) unterstreicht.

    Das würde die Autoren nicht aus der Pflicht nehmen, das Thema unmittelbar zu behandeln, um glaubwürdig zu bleiben. Wenn einem im wahrsten Sinne des Wortes der Himmel auf den Kopf fällt, dann sorgt das für massenhaft Panik und Verunsicherung, das Aufsteigen extremistischer Strömungen etc. ...das bleibt nicht aus, nur weil der Sternenfall - und da bin ich bei dir - nichts ist, was sich mittelfristig erschöpft haben wird.

    Wobei ich da an sich entspannt bin, es war immer so, dass Hintergrundmaterial und Abenteuer nicht exakt chronologisch erschienen sind, man kann alles noch nachliefern, solange das jetzt nicht noch weitere Jahre dauert. Dass der Editionswechsel Kapazitäten frisst, sehe ich ja durchaus ein, aber das muss halt irgendwann mal vorbei sein.

  • Eine Ursache zu stellen, sehe ich gar nicht als Muss, aber zumindest eine Kategorie zu geben ist wichtig und eine Stoßrichtung.

    Die Historia hat gezeigt wie wenig sinnvoll Festlegungen sein können. Aber ein Metaplot muss ein Ziel haben und er muss erlebbar sein.

    Der Sternenfall ist all das nicht. Das ist die größte Problematik. Und gerade die Regionalspielhilfen greifen ihn eben nicht ausreichend auf.

    Man hat mMn viele vermeidbare Fehler gemacht, die man aber noch redaktionell aufarbeiten könnte und auch sollte.

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  • Mit der Sichtweise macht es auch Sinn Reaktionen auf diese langfristigen Neusetzungen über die Jahre in den RSHs abzuhandeln.

    Das Problem ist aber dass es eben Änderungen sind bei denen man recht massive, unmittelbare Reaktionen erwarten würde, klar kann ich mir einen apokalyptischen Kult der mal schnell für einen Massenaufstand in einer horasischen Großstadt sorgt auch selbst aus den Fingern saugen, aber ich erwarte durchaus von der Redax wenn sie solche Dinge in den Raum wirft dann auch die Auswirkungen angemessen zu beschreiben.

    Wie gesagt, ich erwarte ja gar nicht "Bringt bitte in den nächsten 2 Jahren ausführliche Bände raus die die ganze Welt beschreiben und was da passiert!", dass das nicht realistisch geht ist mir klar. Aber den Bedarf an einem "Sternenfall"-PDF/Heft wie ich es oben beschrieben habe sehe ich schon als gegeben an, und wenn es einen umfassenden Plan gibt was den Sternenfall angeht sollte das doch auch vom Aufwand her zu stemmen sein (damit meine ich natürlich nicht "Kann man mal schnell an einem Wochenende runterschreiben!", bevor mir da unterstellt wird ich würde da etwas trivialisieren)

    Und dafür diese Hintergründe auf die eigene Kampagne und aufs eigene Spielgeschehen anzuwenden da gibt es etwas das nennt sich Kreativität. ;)

    Das finde ich irgendwie nie ein gutes Argument wenn es um kommerzielle Pen & Paper-Spiele geht, eigentlich kann ich mir alles, wofür Ulisses Geld von mir bekommt, mit genug Kreativität stattdessen auch selbst machen, ich kann mir ja auch mein eigenes Setting & System aus den Fingern saugen.

  • Zitat

    BardDM schrieb:

    Und dafür diese Hintergründe auf die eigene Kampagne und aufs eigene Spielgeschehen anzuwenden da gibt es etwas das nennt sich Kreativität. ;)

    Aber dafür spiele ich doch gerade DSA und nicht ein anderes beliebiges Mittelalter Pen&Paper, wegen der "zusammenhängenden" Geschichte.

    Das ist doch das was DSA ausmacht und auch immer wieder als herrausragende Eigenschaft dieses Pen&Papers angeführt wird.

    Der Sternenfall und auch ein paar Stellen in der Theaterritter-Kampangne waren sehr interessant aber die Auswirkungen fehlen.

    Meine Gruppe und ich können momentan nicht sagen, wo die Reise gehen soll.

    Wenn ich ein Pen&Paper spielen will wo es an mir ist, die Geschichte fortzusetzen, dann spiele ich Fragged Empire. (ich weis anderes Setting)

  • Die Auswirkungen des Sternenfalls und des Karmakorthäons an vielen Orten merkbar. Das is halt kein "Borbarad springt dir mit seinen Dämonen ins Gesicht um hält dich solange fest bis du ihm n Kind gemacht hast"-Plot, sondern ein "hey in Aventurien passieren überall gleichzeitig Dinge, die durch ein gemeinsames Ereignis ausgelöst wurden, oder damit zu tun haben" - Es soll ja jetzt vermehrt Regionalkampagnen geben, ähnlich der Theaterritterkampagne. So zb die Al'Anfa Kampagne, die einen Kriegszug gegen das Kemireich beinhaltet. Der Shinxirkult der nach Arivor vermehrt Zulauf bekommen hat, kann sich bald ganz offen als Kirche hinstellen. Es folgen der Kriegsgötterkonflikt und der Meeresgötterkonflikt. Die Orks werden wieder aktiver. Schwarztobrien ist fast aufgelöst, nur der tapfere Arngrimm hält sein Transysilien noch. Die Namenlos-Kulte agieren viel aggressiver als vorher und sehen ihre Zeit gekommen. Die Rondrakirche bekommt eine Neuausrichtung hin zu mehr Spiritualität. Die Korkirche bekommt (scheinbar?) eine vierte große Säule im Norden. Wie man da keinen Metaplot sehen kann, nur weil im Almanach steht es wird keine offiziell richtige Erklärung gegeben was der Grund für den Sternenfall war (in Sternenleere ist ja eine schöne Idee gegeben), entzieht sich mir vollständig.

  • ok, schon gescheitert... (mit dem Gedanken, hier pingpong-klugscheiße ich nicht mit...)

    Man halte sich zunächst die Ausgangslage nach der gesamten Borbarad-Heptarchen-Splitterkrise vor Augen.

    Aventurien hat ein tiefes Tal durchschritten. Ein Orakel sagt eine Weltzeitwende voraus.

    Weltzeitwenden waren meist verbunden mit dem Unter- oder zumindest Niedergang einer Rasse.

    Die Sieben Gezeichneten "größten Helden eines Zeitalters" haben ihren Dienst getan und sind fort.

    Das ist gewissermaßen das Erbe, das längst verwehte Redaktionen den heutigen DSA-Machern vermacht haben.

    Kein Metaplot würde an dieser Stelle zum Tagesgeschäft übergehen.

    Es wird ja nicht einmal selten der Wunsch nach weniger Weltrettung und Grundfestenerschütterung geäußert.

    Aber diese Option besteht nicht, wenn man den Lichtvogel nicht als Laberfratze darstellen will.

    Also muss das Karmakorthäon weitergehen.

    Im Karmakorthäon wird nach bisheriger DSA-Geschichte die vorherrschende Rasse ausgewechselt oder zumindest in Frage gestellt. Mit ihr dürfte das in jedem Fall die unsterblichen Kräfte betroffen haben. Und wenn man sich nichts vormacht, dürfte es immer primär die Unsterblichen betroffen haben und am Rande auch deren jeweilige Verehrer. Also ist es logisch, dass das Gefüge Alverans erschüttert wird.

    Gleichzeitig ist selbstverständlich eine solche Umbruchzeit ein Heldenzeitalter und ein Endzeitszenario. Neulich dürften die Trolle den Zeitenwechsel als endzeitlich empfunden haben (vielleicht aber auch erst retrospektiv), wärend die aufsteigenden Rassen in diesen Zeiten die Grundlagen für ihre Heldenepen schufen. "Apokalypse!" rufen die Leute ja leicht einmal, das ist die nackte Angst. Und nach Helden rufen sie auch manchmal, das ist ebenfalls nur Angst. In all dem besteht kein Widerspruch, und sicherlich keiner, den die Redaktion gerade erfunden hätte.

    Wenn man nun die Reaktion der Zivilisationen auf Weltzeitwenden betrachten will, ist das schwierig. Wir ziehen unsere Verhaltensprognosen aus dem irdischen Kontext, der vergleichbares kaum vorhält. Aber zumindest das Erinnerungsvermögen und die Trägheit der Zivilisation kann man hier & irdisch sehr gut betrachten!

    Es ist (unter Wissenschaftlern außerhalb des Beraterstabes von D. Trump) unbestritten, dass die Klimaveränderungen global und relevant unsere Zukunft beeinflussen werden. Szenarien dazu gibt es viele. Sie werden gerne zum Unterhaltungsmedium degradiert. (Metangasdepots, "Der Schwarm", Abbruch des Golfstroms "The Day after tommorrow", Anstieg des Meeresspiegels "2012", Superstürme "Twister", Dürre "MadMax" u.v.a.m.)

    Und??? - Die Menschen werden nicht wahnsinnig vor Angst, kaufen nicht die Supermärkte leer, die verantwortlichen Institutionen sind nicht vom Gewissen oder Zukunftsängsten geplagt. Über all dem Weltuntergangsgewäsch säuselt eine beunruhigende Stille.

    Ebenfalls von - in ihren Augen - objektiven Beweisen getragen, verkünden die UFO-Heinis, dass wir beobachtet werden, infiltriert, entführt, ausgetauscht... Auch hier ist die Panikreaktion der Zivilisation ja nicht wirklich markerschütternd. Warum nicht, wenn doch die Vernichtung der Menschheit im Raum steht.

    Die Antwort der Massen - auf Untergang, Gottes Zorn, Krieg der Welten, Apokalypse - ist stets die gleiche: keine.

    Einen zweiten Blick auf irdische Parallelen wollen wir noch riskieren: das (verspätete) letzte Kamarkothäon liegt +/-3000 Jahre zurück. Das ist hier ungefähr die Zeit, als Pharaonen gottgleich herrschten und Moses das Meer teilte. Aus unserer Sicht auch nicht viel weiter zurück liegt der Untergang von Atlantis (9000vChr.) bzw. der ganzen bewohnten Welt in der Sintflut - falls das das gleiche Ersaufen war... Jedenfalls liegt das ganze vor der Antike, die ja auch in DZ aufgegriffen wird. Wie viele ungebildete und wie viele gebildete Erdenmenschen würden nun ihre Prognosen auf Erfahrungen unserer Früherzählungen stützen?!

    zurück nach Aventurien:

    Die Historia Aventurica wurde für den rollenspielenden Anwender geschrieben. Und sogar diese detailversessene Spezies hat sich gegen determinierende Urzeitbeschreibungen vehement zur Wehr gesetzt. Für den Aventurier hingegen sind alle Zustände abseits des derzeitigen und verinnerlichten Weltbildes lächerliche Jahrmarktliedchen.

    Daran werden auch handfeste Hinweise nichts ändern, 'hier ist etwas überhaupt nicht in Ordnung!".

    Wir haben eine angelesene und herabblickende Gewissheit bzgl. der derischen Kosmologie. Dürre, Seuchen, Überschwemmungen, Kriege, Erdbeben sind darin kleine Randnotizen. Und nur weil wir im Karmakorthäon den großen Umbruch sehen, in der Integrität der Sphären das Fundament der Welt, erscheint uns das ganz ungeheuerlich und die Reaktion der Aventurier vielleicht etwas unterkühlt. Die Aventurier hingegen sehen in einem blinzelnden und schließlich verschwindenden Stern und in herabschlagenden Gestirnbrocken vielleicht kein größeres Drama, als in einem blutroten Mond, einer Sonnenfinsternis oder einem Erdbeben. Und all diese unvermeidlichen Dinge sind sowieso weit weniger Aufmerksamkeit wert, als wenn ein Zauberer Kinder aus den Dörfern stiehlt und zu dämonischen Elitesoldaten formt, oder wenn der geachtete Graf Nebenan den verdammten Novadi das Siedeln nördlich des Yaquir erlaubt. Wenn man dem kleinen Alrik genügend Zeit lässt, wird er sich mit einstürzendem Himmelsgewölbe arrangieren.

    Und Zeit gönnt man dem Alrik zum Glück. Der Weltuntergang wurde 1021 eingeläutet. Jetzt zu sagen, die Chance ist verpasst... ist irgendwie hektisch.

  • Das müsste man allerdings thematisieren. Man müsste sagen "Ja, Aventurier sind Aliens, die verhalten sich nicht wie Menschen sondern sehen nur so aus. Sie ignorieren Großereignisse und erschütternde Dinge, die ihre Weltsicht und Religion in Frage stellen sind für sie normaler Alltag, auf den sie nicht gesondert reagieren. Der Aventurier an sich kümmert sich mehr darum, ob er was zu essen oder was zum poppen findet (am besten für 12 Runden Liebesakt, damit er eine Teilprobenerleichterung aufs Wasserlassen am nächsten Morgen bekommt), nicht darum, dass die Glaubensbilder, die er am Himmel sieht in Stücke fallen und sich kosmische Gesetze ändern und seltsame, neue Zauberpriester wie Pilze aus dem Boden schießen. Dem Aventurier ist das alles egal."

    Wenn man das so definieren würde, dann hätte man ja eine Erklärung. Keine gute, die Götter bewahren, aber eine Erklärung. Zumal die Vergangenheit Aventuriens durchaus gezeigt hat, dass die Menschen eigentlich ziemlich normal reagieren auf Krieg und Erschütterungen ihres sozialen Gefüges. Bei den meisten Reaktionen auf traumatische Ereignisse im Verlaufe der G7 und sogar Sternenfall an anderen Orten, hatte man eine Reaktion, von der man zumindest auf vage menschliche Psyche schließen konnte. Wenn man das ändert, muss es Thema sein.

    Es wäre übrigens in der Tat fraglich, wie unsere Gesellschaft bzw. eine historische Gesellschaft auf massive Meteoritenschauer und verblassende Sternbilder reagieren würde, zumal dann, wenn sie direktes Bild ihres Glaubens sind.

    Eben weil es offensichtliche Veränderungen sind, die das Fundament der zwölfgöttlichen Gemeinschaft angreifen UND die Magie alles Zauberkulturen verändert UND die irgendwie prophetischbegabten Personen der Völker mit Unruhe und Furcht vor der Zukunft versetzt, müsste das sich irgendwo widerspiegeln und zwar in dem Alltag der Menschen (oder wenn nicht dort, zumindest in singulären Ereignissen rund um die Gläubigen).

    Der Blick auf unsere aktuelle Zivilisation ist auch vollkommen verzerrt (und natürlich deplatziert und nicht fruchtbar).

    Es sagt ja auch niemand, dass man den Sternenfall nicht plausibel ins Karmakorthäon einbinden kann. Kann man wunderbar (auch wenn es meiner Meinung nach mal wieder viel zu hektisch zugeht). Aber dann muss man ihn bedienen und nein, Theaterritter-Kampagne ist kein bedienen des Sternenfalls. Das wäre es, wenn z.B. der Korsmalbund seine Leute aus den verunsicherten des Sternenfalls rekrutieren würde und wenn er genau dort ansetzen würde, wo das soziale Gefüge erschüttert wurde.

    Das wäre eine plausible und brauchbare Einbindung gewesen, hätte aber das Blickfeld weg vom reinen Sightseeing der Kampagne gezogen.

    Da liegt viel Potential brach, man könnte vieles anpacken und mit kleinen Änderungen schon besser beleuchten. Aber aktuell fehlt es entweder an Ressourcen oder am Willen oder an beidem. Ich kann eben eine Sache nicht an einer Stelle als einen gewaltigen Umbruch aufbauen (wie gesagt, siehe Text Almanach) und es dann einfach links liegen lassen und nur alle paar Abenteuer mal schreiben "Der Sternenfall hat übrigens auch hier für eine neue magische Kraftlinie gesorgt", während die gesamte Gesellschaft rundherum stumm und starr bleibt. Damit wirkt der Aventurier in der Tat teilnahmslos.

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  • Zeig mir doch gerne mal auf, wie die Leute in den Regionalspielhilfen darauf reagieren. Vielleicht übersehe ich in der Tat die großen Aktionen von Kirchen und Orden, von Bürgern und Ordnungsmächten, also generell die Behandlung des Ereignisses in der lebendigen Spielweltbeschreibung. Ich bin für jede Quelle dankbar.

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  • Moin,

    Ich denke auch, dass die Auswirkungen des Sternenfalls leider nicht ausreichend beschrieben wurden. Bevor ich den Roman Sternenleere gelesen habe, hatte ich kaum eine Vorstellung davon, wie sich das ganze in Aventurien abspielt. Es ist schön zu wissen, dass sich der Sternenhimmel verändert, aber am Spieltisch ist ja wichtiger wie genau das Abläuft und wie die Umwelt darauf reagiert.

    Davon abgesehen habe ich als zurückgekehrter Spieler aber eher das Problem, dass es zuviel Metaplot auf einmal gibt. Speziell meine ich damit die Splitterdämmerung-Kampagne. Gerade für neue DSA5 Spieler finde ich es etwas verwirrend, dass die gleichzeitig mit aktuellen Plot Linien, wie der Theaterritter Kampagne läuft.

    Zur Spekulation:

    Albernia:

    Die größte Gefahr sehe ich hier im Feenkrieg. Die Zerstörung diverser Feenwelten durch den Sternenfall könnte dem roten Wyrm einige Verbündete einbringen, da dieser ja den Feen den dauerhaften Aufenthalt in Aventurien ermöglichen will. Der Namenlose wird mit Sicherheit auch wieder seine Finger im Spiel haben und hätte sicherlich ein Interesse daran, den roten Wyrm zu befreien. Das alles würde auf jeden Fall genug Stoff für eine Kampagne bieten.

    Leider fehlt es mir hier an Informationen in welche Richtung das ganze gehen soll. Wird es dazu etwas offizielles geben?

    Al'Anfa:

    Ich mag das Setting, aber gefühlt herrscht hier ewiger Stillstand. Einzelne Personen kommen und gehen, aber an den Machtverhältnissen ändert sich nur wenig. Egal ob Al'Anfa die Novadis, das Horasreich oder die Kolonien angreift, endet es doch immer im Status Quo. Im Mittelreich werden Städte dem Erdboden gleichgemacht, im Süden gibt es anscheinend so wenige Städte, dass man sich dies nicht traut. Sylla ist zwar besetzt, aber meine Vermutung ist, dass die Al'Anfa Kampagne hier Abhilfe schaffen wird.

    Aber vielleicht werde ich ja positiv überrascht.

  • Al'Anfa:

    Ich mag das Setting, aber gefühlt herrscht hier ewiger Stillstand. Einzelne Personen kommen und gehen, aber an den Machtverhältnissen ändert sich nur wenig. Egal ob Al'Anfa die Novadis, das Horasreich oder die Kolonien angreift, endet es doch immer im Status Quo. Im Mittelreich werden Städte dem Erdboden gleichgemacht, im Süden gibt es anscheinend so wenige Städte, dass man sich dies nicht traut. Sylla ist zwar besetzt, aber meine Vermutung ist, dass die Al'Anfa Kampagne hier Abhilfe schaffen wird.

    Aber vielleicht werde ich ja positiv überrascht.

    Das gute Al'Anfa ist derzeit de Facto eine Militärdiktatur.

  • Al'Anfa:

    Ich mag das Setting, aber gefühlt herrscht hier ewiger Stillstand. Einzelne Personen kommen und gehen, aber an den Machtverhältnissen ändert sich nur wenig. Egal ob Al'Anfa die Novadis, das Horasreich oder die Kolonien angreift, endet es doch immer im Status Quo. Im Mittelreich werden Städte dem Erdboden gleichgemacht, im Süden gibt es anscheinend so wenige Städte, dass man sich dies nicht traut. Sylla ist zwar besetzt, aber meine Vermutung ist, dass die Al'Anfa Kampagne hier Abhilfe schaffen wird.

    Aber vielleicht werde ich ja positiv überrascht.

    Ich habe jetzt zwar noch nichts über konkrete Details gehört, doch so wie ich das immer verstanden habe, spielt man dieses Mal doch auf Seiten Al'Anfas. Zumindest hoffe ich das. Sonst ist bei mir nach dem ersten Band vielleicht nicht Schluss, aber das Endergebnis wird dann bei mir gewaltig von dem der Kampagne abweichen. Wenn man auf Seiten Al'Anfas spielt, sollte Sylla definitiv al'anfanisch bleiben (meinetwegen auch mit mehrfachem Herrscher-Wechsel). Das Hauptaugenmerk sollte aber doch auf dem Trahelien-Feldzug liegen, und wie man es wieder "heim ins Reich holt".

    Nach allem, was ich so gehört habe, mag eh niemand aus der Spielerschaft die Kemi (was aber auch damit zusammenhängen mag, dass sie die in meinen Augen am wenigsten beschriebene Kultur Aventuriens sind und man fast nichts konkretes über sie weiß, wodurch sich keine Sympathien aufbauen konnten - das längst gestorbene Briefspielprojekt will ich hier auch einmal ganz außen vor lassen).

    EDIT

    Das gute Al'Anfa ist derzeit de Facto eine Militärdiktatur.

    Das sehe ich nicht ganz so. Ja, Oderin ist ein Militärherrscher. Ja, er ist auch in der Lage ein jedes aufmüpfige Grandenhaus hinwegzufegen, aber andererseits ist Oderin in meinen Augen nur ein Stratege und Taktiker, aber kein Logistiker und absolut auf die wirtschaftliche Stärke der Grandenhäuser angewiesen, und dass die für ihn seine Wirtschaft am Laufen halten - auch wenn er ihnen gewisse Vorgaben gemacht hat. Aber sind die so hart (etwa die, dass die Granden jetzt einen relativ kleinen Teil ihrer Plantagen zur Erzeugung von Grundnahrungsmitteln vorhalten müssen)?

    Ansonsten musste er ja auch schon einige herbe Rückschläge einstecken, weil er nicht komplett an der Boron-Kirche vorbeiregieren kann.

    Als komplette Militärdiktatur sehe ich das noch nicht, nur eben so, dass auch das Militär (und damit vor allem Oderin) ein deutlich stärkeres Mitspracherecht hat als jemals zuvor, aber für eine komplette Alleinherrschaft reicht es in meinen Augen nicht. Da stehen immer noch drei Mächteblöcke nebeneinander (Militär, Boron-Kirche, Granden), und jeder der drei Blöcke ist vom Wohlwollen der anderen abhängig.

    EDIT Schattenkatze: Zwei kurzzeitige Beiträge sind nicht gestattet. Bitte die Editierfunktion nutzen.

  • Die Boronkirche übt ihre Macht aber nicht aus da der Patriarch sich ja schon seit Jahren primär durch borongefälliges Schweigen in politischen Dingen auszeichnet und Oderin im Wesentlichen gewähren lässt. Oderin ist so wie das Bild in den letzten Romanen gezeichnet wird ganz klar der mächtigste Herrscher der Stadt, und der größte Widerstand unter den Granden gegen ihn wurde brutal und entschieden niedergeschlagen.

  • Habe jetzt auch mal die aktuellen aventurischen Boten durchgeschaut. Dort ist - bis auf die Haltung der Leute in Uthuria - so gut wie nichts zum Sternenfall bzw. zu konkreten Reaktionen. Beunruhigend und bestürzend werden die Ereignisse mal genannt, aber ohne irgendeine Konsequenz. Gelehrte fragen danach was passiert und die Magier haben rausbekommen, dass sie jetzt anders zaubern als vorher, weil Sterne gefallen sind. Aber auch das alles sehr unaufgeregt, geradezu lethargisch. Deutlich verständlicher sind die Aktionen in anderen Kontinenten und auch die Reaktionen. In Uthuria gibt es große Unruhen, Aufstände, Umstürze und Glaubenskrisen. In Myranor zumindest Expeditionen und auch Aufregung.

    In Aventurien sagt ein Kerl vom Bund des Wahren Glaubens "Leute, mal ruhig, lasst uns mal schauen" und die Rondrakirche sagt "Ist doch alles tutti, immerhin sind nur ein paar Tempel und Orte zerstört worden, bestimmt wird alles gut".

    An den Grundsatz der dramaturgischen Erzählung "Show, don't tell" hat man sich bisher nicht gehalten. Aventurien fehlt jegliche Reflexion des Geschehenen.

    Sternenfall als Thema kommt in der Regionalspielhilfe zu Andergast/Nostria einmal bei Melanor vor, der will es erkunden, einmal als möglicher Hintergrund für Helden (er könnte Visionen und Träume haben seit diesem Ereignis) und einmal weil ein Stern den Teich einer Nymphe trocken legen könnte oder ein gefallener Stern Tiere böse machen könnte, als Szenario-Vorschlag. Sonst taucht es nicht auf.

    An der Siebenwindküste ist seit dem Sternenfall (und eigentlich schon immer) was im Farindelwald im Argen, man sucht nach Sternenmetall in Abilacht, in Havena sorgt er dafür, dass einige Leute in Grübeln geraten und sich vielleicht Charyptoroth oder Numinoru zuwenden (ersteres war auch schon immer so), dann wieder als Heldenhintergrund mit Träumen von blutigen Bäumen (ähnlich Andergast, natürlich ohne mögliche Auflösung), Feenkrieg (hier ohne Futter) und dünnere Sphärenwände gibt es seit dem Sternenfall auch (gut, auch nichts neues, gab es zu Borbarads Zeiten schon und danach mehrfach, auch ist die Feenpräsenz schon immer hoch gewesen).

    Allgemein ist die Datenlage und die Lage der Hintergrundgeschichten um den Sternenfall herum, vor allem die Reaktion des lebendigen Aventuriens fast ausgeblieben und keine Stoßrichtung zu erkennen, außer "Veränderung".

    Zu Al'Anfa: Oderin hat sich dem Patriarchen unterworfen und der bricht jetzt zum Krieg gegen das Kemi-Reich auf. Das ist der letzte Stand aus den Romanen. Natürlich nach ewiger Stagnation und langsamer Alterung selbst der "neuen" Granden aus Rabenblut.^^

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  • Delta

    Richtig, Amir lässt Oderin (normalerweise) gewähren, aber zwei bedeutende Fälle hat es gegeben, in denen der Patriarch seine Macht ausgespielt hat und Oderin in seine Schranken gewiesen hat.

    1. Im Streit darüber, ob nun Oderin oder Amosh Tiljak der Oberste Richter sei, hat Amir gegen Oderin entschieden (ihm aber eine angenehme Kompensation versprochen, damit er die Kröte schluckt).

    2. Amir hat in den beiden Romanen den gesamten Kriegszug aufgehalten, weil er (lange Zeit) nicht bereit war, seinen Segen für diesen Feldzug zu erteilen.

    Was den Rabenbund angeht: Den hat Oderin selbstverständlich niedergeschlagen, so dilletantisch, wie der geplant und ausgeführt worden war. Einzelne Granden sind für Oderin tatsächlich keine Gefahr (auch nicht, wenn sich da im Rabenbund ein paar hungrige Leute zusammengeschlossen haben, die ich - bis auf Esmeraldo und Brotos Paligan nicht zu den Schwergewichten unter den Granden zählen würde).

    Die wirklich Mächtigen unter den Granden, die auch entsprechenden Einfluss haben, haben sich doch herausgehalten (Goldo Paligan, und wo waren die Wilmaans und Florios?) oder gar an Oderins Seite gekämpft (Rezzan Zornbrecht, Amato Paligan, Shantalla Karinor (eher nicht kämpfend, aber den Rabenbund letzten Endes verpfiffen)).

  • Hm Hm Hmmm…

    Also, dass man jetzt anders zaubert war ja beim letzten Editionswechsel auch schon so.

    Und DSA3 endete mit Borbarad, DSA 4 war alles rund um die Schwarzen Lande.

    Als sich die Dinge änderten als DSA3 endete, betraf das "anders zaubern" aber wirklich fast nur Magier, und ev. Geweihte.

    Massenpaniken ausserhalb von den von Borbaradianern eroberten oder gehaltenen Gebieten wurden mWn auch nicht beschrieben. Im Gegentiel fast - das "Der Bauer macht weiter wie er es kennt, wenn man ihn machen lässt" war ja gerade was das Dämonenkaiserreich am Laufen hielt, wenn man sich die Geschichten aus den SL mal durchliest. Die Herrscher waren neu, die Götter waren neu, aber die Bauern haben den Weg in die Diktatur brav mitgemacht, weil das Machtgefüge gleich aussah. Freisinnige Priester, die die Obrigkeitshörigkeit der einfachen Bauern als Ursache dafür anklagten, waren bestenfalls Randerscheinungen in Abenteuern, aber nicht die Norm.

    Vielleicht hat seit dem Odersturm in Aventurien auch eine Art passiver Fatalismus Einzug gehalten, wo der Bauer denkt, dass er gegen TNBT eh nix machen kann, da bestellt man lieber weiter das Feld...;)

    Zugegeben ist das Fallen von Sternen und das Ändern von Wundern durchaus nochmal eine andere Nummer, die man wirklich beleuchten sollte. Es muss aber nicht zu Massenpaniken kommen, ein deutlicher Anstieg von Endzeitpredigern, die durch die Dörfer ziehen, seltsame Kultführer, die Einfluss gewinnen, visionsgeplagte Seher und Priester, die unter allen Umständen die Ordnung oder zumindest den Schein waren wollen, sollte es aber auf jeden Fall geben. Und scheint es ja auch.

    Das ganze zumindest in einem PDF oder einer wichtigen Weltenbeschreibung festzuhalten, sollte aber nicht Zuviel verlangt sein.

    Schon allein um sowohl alte Hasen, die sich jetzt wundern, wie sich alles ändert, als auch Neulinge, die ja noch gar nicht wissen, wie sich solche Dinge darstellerisch auf die Spielwelt auszuwirken haben, abzuholen.

  • Kein Aventurier bekommt mit, das jetzt anders gezaubert wird. Kein Aventurier hat nur noch halbe Parade. Die Geweihten verspüren mehr Unterstützung durch ihre Götter und einige Lehrpläne der Magier haben sich geändert. Ersteres vermutlich wegen der Weltzeitenwende, zweiteres kommt alle paar Jahre eh vor.

    Viel Wirbel erwarte ich bisher nur durch Arivor im Horasreich.

  • Das ganze zumindest in einem PDF oder einer wichtigen Weltenbeschreibung festzuhalten, sollte aber nicht Zuviel verlangt sein.

    Neulinge und erfahrene Spieler gleichermaßen bekommen eine recht ausführlich Regieanweisung für das Verhalten der Welt. In den Regionalmodulen natürlich nicht, denn die sind erstens optional und zweitens möglichst zeitlos. Im Aventurischen Boten könnte so etwas stehen - ich verlasse mich da jetzt auf die Recherche anderer. Das Fehlen einer Randnotiz: "Draconiter besorgt." oder "Kirche des Praios sieht sich für kommende Herausforderungen gewappnet." oder "Spektabilität ruft zur Einheit der Gilden auf." oder "Betrunkene Thorwalerhorde schlägt Albernischen Untergangsverkünder zusammen" wäre natürlich ein Versäumnis. Da aber auch der Bote sehr optionales Spielmaterial ist, der andererseits nicht spoilern darf, bin ich auch nicht so verzweifelt. Meine Gruppe z.B. darf AB lesen und spielt im Moment 1034.

    Dort wo die Auswirkungen stehen müssen: Basisregeln - Weltbeschreibung - Mysteria, genau dort stehen sie drin.

    Die Neulinge, für deren Rechte hier eingetreten wird, sollten ebenfalls die Option haben sich (zunächst) im nicht bröckelnden Weltgefüge einzufinden, ehe der Metaplot seinen Hammer gegen die Grundfesten schwingt.

  • Es müssen auf jeden Fall wieder Konflikte her. Es könnte sich der Fire Lord Horas erheben und den Segen seiner Nation auch in andere, nicht so fortschrittliche Gebiete tragen.

    In so einem Zusammenhang fände ich z.B. auch Spannend, wie die Magierakademien und Gilden darauf reagieren. In AlAnfa und Mendena gibt es ja "staatlich" finanzierte Kriegsakademien - ist das ein Trent, der sich durchsetzt? Was sagen die Gilden dazu? Wie positionieren sich die in einem solchen Konflikt - wenn Herrschende vielleicht noch versuchen, Einfluss auf die Akademien zu nehmen?

    An der Stelle braucht es Zeit. Vielleicht kündigt sich die mobilmachung und die Militarisierung in den Gebieten über Jahre hinweg an - man bricht ja nicht so ohne weiteres einen Krieg vom Zaun, ohne vorbereitet zu sein. Ich hab ja schon mal mit einem Cut von 20 Jahren angefangen - den kann man auch mit Abenteuern füllen, die eben solche Veränderungen auch anreißen. Klar wäre das dann auch nur ein Aspakt auf nur einer Ebene, aber so könnte man überall die Welt modellieren und Veränderung in der Welt angedeien lassen.

    Wir sind mit dem erscheinen von AG auf DSA5 umgestiegen und bisher hat nicht ein einziger Spieler in unserer Gruppe sich daran gestört, dass die Geweihten ihre KE plötzlich analog zur AE der Magiebegabten regenerieren.

    Hab ihr denn Geweihte in der Gruppe? :P

    Wir haben gesagt: "Neues System, alte Welt, Setting ist bekannt, wir spielen weiter". Da wir nach Ende von 7G dem Metaplot auch nicht mehr aktiv gefolgt sind, sondern eher im Kleinen gespielt haben, fühlt sich aktuell für niemanden etwas falsch an.

    Was ich macht ist auch euer Bier und da hat euch auch keiner reinzureden. DSA hat die Angewohnheit, Regeländerungen auch mit Änderungen im Hintergrund zu erklären. Es gibt jetzt auf einmal mehr Karma und auch Karmalpatzer, weil neues Zeitalter vor der Tür. Als in den Sprüchekanon neue Zauber gekommen sind bei der letzten Weltzeitenwende zu DSA 4 würde im Hintergrund auch erklärt - Teilweise - wo die Sprüche herkamen.

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.