Hallo zusammen,
ich habe die letzten Spielabende ein Problem immer bewusster wahrgenommen, auf das ich lange keinen Finger legen konnte. Ich nenne es "kognitive Überladung". Ich bin schon seit einer Weile unzufrieden, dass besonders bei Kämpfen meine Fähigkeit, spontan Entscheidungen zu treffen und nötigenfalls durch Narration oder kreatives Neu-Schaffen von Situationen festgefahrene Situationen aufzubrechen, nicht sonderlich gut ist. Der Grund dafür ist eben diese kognitive Überladung, konkret: die Anforderung, die NSC regelkonform zu managen (LE, RS, Aktionen, Initiativereihenfolge, Einfluss von Schmerz etc.) und ein Mindestmaß an SF etc. im Kopf zu behalten ist so groß, dass für anderes schlicht kein Raum bleibt.
Das liegt vor allem daran, dass ich nicht wirklich flüssig in den Regeln bin. Anders als in den guten alten Tagen, als man noch einmal wöchentlich gespielt hat und dazwischen die Regelwerke zum x-ten Mal durchgeblättert hat spielen wir heute eher alle anderthalb Monate, und dazwischen krieg ich geradeso die Abenteuerplanung hin. Job und Familie fordern ihren Tribut, was das angeht. Ich bin also schlicht nicht in der Lage, micht selbst so regelfix aufzustellen, dass ich flüssig auch komplexere Situationen meistern (doppeldeutig!) kann.
Ich habe daher einen ganzen Ordner voll mit fertigen NSC erstellt, so dass ich wenigstens da frei bin. Das hilft, aber nicht genug. Solange die Spieler gegen unerfahrene Feinde kämpfen (Horde Goblins oder so), deren Fähigkeiten zwischen "Flucht" und "einfache AT" schwanken, vielleicht mal mit einer Finte I oder so zwischendrin, ist da auch alles machbar. Aber der letzte Teil meiner Kampagne sah die Charaktere gegen Elfen kämpfen, und deren mannigfaltige Fähigkeiten PLUS magische Fähigkeiten PLUS Fernkampf und Tendenz zur Guerillakriegführung zerschossen jede Möglichkeit, das durch reguläre Kampfrunden abzubilden; entsprechend frustrierend verliefen viele Gefechte (entweder viel zu leicht oder viel zu schwer).
Versuche, das regeltechnisch etwas einzudämmen, indem ich etwa Zaubern einfach AT-Werte zuwies, so dass statt einer 3W20-Probe mit TaW und Erschwernissen und QS ausrechnen nur ein einzelner W20-Wurf steht, scheiterten schlicht daran dass so viele Aktionen an der QS hängen (was ja grundsätzlich super ist!).
Von daher meine Frage an euch: was habt ihr für Möglichkeiten, um diese kognitive Ladung für den Spielleiter zu reduzieren? Benutzt ihr irgendwelche Verwaltungssoftware, clevere Übersichtsblätter, etc, oder seid ihr einfach nur besser als ich?