Wenn man einen Kontrollbereich betritt, heißt es doch noch nicht, dass man im Kampf mit demjenigen ist. Hier mal das Beispiel, wie es ungefähr letztens bei uns zuging (s. Anhang). Das Schwarze sind Mauern. H1 und H2 sind auf einem Kästchen. H1 (DK:N) kämpft gegen G2. G1 (DK:H) will auf das Kätschen von H1+H2, um z.B. H2 (DK:H) zu attackieren. Wir haben die Regelung der DK-Bestimmung, dass derjenige mit der höheren INI die DK initial bestimmen kann (allerdings nur eine, die auch seine Waffe hergibt). H2 hat eine DK:H-Waffe. G2 deklariert also einen Kampf mit H2. Dieser hat eine höhere INI und bestimmt die DK initial auf H (was G2 zugute kommt, da dieser ja auch DK:H hat). DK:H ist laut WDS jedoch bei Bodenplänen auf demselben Kästchen. Also muss G1 erstmal rankommen und entscheidet sich für eine Freie Aktion "Schritt", um keine Hauptaktion zu verlieren. Hat H1 nun die Möglichkeit dem G1 einen Passierschlag zu verpassen?
Ich habe offenbar etwas Verständnisprobleme, da ich in keiner Gruppe mit Bodenplänen spiele*. In WdS auf S. 78 wird der Einsatz von Bodenplänen beschrieben. Hierbei wird zwischen Front- und Rückenfeldern unterschieden. Die Frontfelder reichen bis zu drei Kästchen vom Kämpfer weg, wobei das in drei Schichten stattfindet: DK N, DK S, DK P. Eine Seite danach wird der Kampf mit Distanzklassen beschrieben und zum Kampfbeginn steht lapidar: "Ein Kampf beginnt in der Distanzklasse, die vom Kämpfer mit der höchsten Initiative gewünscht ist." Wer diesen Kampfbeginn festlegt, steht da leider nicht. Wenn ich mir aber überlege, dass jemand in Reichweite der DK N auf meinen Frontfeldern an mir vorbeiläuft, dann darf ich einen Passierschlag ausführen.
Dein Beispiel etwas aufgedröselt, haben wir folgende Ausgangslage:
- H1 und H2 stehen im selben Feld.
- H1 kämpft auf DK N gegen G2.
- H2 macht ... nichts, kann aber DK H?
- G1 steht ein Feld neben G2, in einem Frontfeld von H1.
- G1 möchte auf das Feld von H1 und H2, um in DK H H2 zu attackieren.
- G2 möchte gegen H2 auf DK H kämpfen.
- Ihr spielt mit der Regel, dass der Kämpfer mit der höheren Initiative die initiale DK (unter denen seiner Waffe) bestimmen darf.
- G1 hat höhere INI als H1 (?) und H2.
Ist es korrekt, den Kern der Frage auf folgende Ausgangslage zu reduzieren?
- H1 kämpft auf DK N gegen G2.
- G1 möchte auf das Feld von H1 und H2, um in DK H H2 zu attackieren.
- G1 hat höhere INI als H1 (?) und H2.
- Ihr spielt mit der Regel, dass der Kämpfer mit der höheren Initiative die initiale DK (unter denen seiner Waffe) bestimmen darf.
G1 braucht zwei freie Aktionen Schritt, um sich die zwei Felder zu bewegen. Wenn er die höhere INI hat, darf er auch seine freien Aktionen vor den anderen ausführen und aufgrund der DK-Regel wäre er damit sofort an H2 auf DK H dran. So, um das jetzt aber noch komplizierter zu machen: Hat G1 denn H1 und H2 stets im Blick, achtet also auf die Kämpfer? Dann steht H1 nämlich kein Passierschlag zu (WdS, S. 83). Es gibt noch weitere Randbedingungen, die H1 erfüllen muss, um einen Passierschlag ausführen zu dürfen, die ich aber als gegeben sehe. Unter diesen Umständen behaupte ich, dass H1 ein Passierschlag zusteht, vermutlich bereits in der vorherigen Bewegung von G1 zugestanden hat, falls dort erstmalig ein Frontfeld von H1 betreten wurde.
(Im Übrigen ist der Kontrollbereich im Spiel mit Bodenplänen nur halb so groß wie im Spiel ohne (WdS, S. 83): "Der Kontrollbereich eines Kämpfers ist sein Sichtfeld in Waffenreich-
weite, also ein Halbkreis vor ihm. Beim Spiel mit Bodenplänen handelt es sich um die in der Abbildung auf Seite 78 gezeigten Frontfelder, beim Spiel ohne Felder entscheidet der Spielleiter je nach Situation." Frontfelder sind nur Felder in einem Winkel von ± 45° vor dem Kämpfer, also nur ein Viertelkreis!)
* Ich halte Kacheln für ungeeignet und würde versetzte Kacheln bevorzugen, ist aber eine Diskussion, die zu weit führt 