Söldnereinsatz prä-Borbarad

  • EDIT Schattenkatze: Dieses Thema wurde aus den Kleinigkeiten ausgegliedert.

    Welchen Nutzen haben Söldner eigentlich vor der Borbarad-Krise im Mittelreich? Immerhin ist das eine ziemlich friedliche Gegend, sieht man mal von dem Orkensturm und einige Jahrzehnte davor dem Maraskanfeldzug ab. Stehen die Söldner-Banner also einfach nur rum oder gibt es für die auch etwas zu tun?
    Dürfen sich Baronien oder Grafschaften untereinander eigentlich bekriegen, ohne dass der Kaiser was dazu sagt?

    "Das schlimmste Monster in Aventurien? Nennt sich Meister. Sitzt vor dir am Tisch."

  • Es gab da noch so einen Thronfolgekrieg, zudem müssen Handelszüge bedeckt werden. Söldner haben auch den Vorteil, dass sie sich nicht nur von ihrem Heimatland anstellen lassen können (Thorwaler sind gerade im tiefen Süden ein Synonym für Söldner...), gerade das Horasreich oder das Bornland könnte sie auch angestellt haben.

  • Der horasische Thronfolgekrieg ist post-Borbarad.
    Und... benötigt man für einen Handelszug ein komplettes Banner an Söldnern? Bezweifle ich irgendwie.
    Und meine Frage bezieht sich ganz gezielt auf das Mittelreich. Wirkliche Konflikte, welche Truppenaufgebote benötigen, gab es da prä-Borbarad nicht. Zumindest nicht zwischen Herrschern.

    "Das schlimmste Monster in Aventurien? Nennt sich Meister. Sitzt vor dir am Tisch."

  • Auch vor Borbarad gab es einige Krisen. Unter Reto gab es Auseinandersetzungen mit Maraskan. Aranien hat sich, allerdings friedlich, abgespalten. In Almada gab es immer wieder Scharmützel mit Novadis, Stichwort Reconquista (die ist aber mWn erst post-Borbarad abgeschlossen worden). Und ein gewisser Answin war auch mal an der Macht.

    Im Norden und an den Randgebieten wird es mit Sicherheit immer wieder Auseinandersetzungen mit den eher wilden Nachbarn, Ferkinas, Trollzackern oder Orks, gegeben haben. Und auch das Raubrittertum ist mit Sicherheit recht weit verbreitet. Vor allem im Norden und den ärmeren Gegenden.

    Aber auch Streitigkeiten um Land von Baronen wird es gegeben haben. Als Beispiel sei hier die Startsituation aus dem Roman Der Scharlatan genannt.

    Vor allem kleinere Adlige haben kein Geld um sich Regimenter zu leisten, daher werden kurzfristig Söldner angeheuert (oder Bauern zum Dienst gepresst).
    Handelshäuser und reiche Alleinreisende sind bewaffneter Begleitung mit Sicherheit auch nicht abgeneigt.

  • Schon, nur: Wenn zwei Baronien oder gar Grafschaften sich streiten und auf den bewaffneten Konflikt zusteuern, wird da der hierarchisch höhere einfach so zusehen? Oder wird da vorher eingegriffen?

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  • Wenn die beiden ihr Lehen vom gleichen Fürsten/Herzog/König erhalten haben, wird der höhere Adlige sicher eingreifen - ein Konflikt auf seinem Landbesitz bringt ihm arge finanzielle Verluste. Aber wenn zwei Grafen sich kloppen, die verschiedenen Hochadligen unterstehen, wird es komplizierter.

  • Söldner agieren ja nicht nur in Banner- und aufwärts stärke. Viele, wenn nicht die meisten Söldnereinheiten, waren dann kleine Trupps von ein paar Mann/Frau oder einem Dutzend oder zwei. Das ist groß genug, um sich mit der Bewachung von Händlern, Handelszügen, Adligen auf Reisen, die nicht genügend eigene Leute dauerhaft beschäftigen, oder Querelen (Stichwort: Fehdewesen) zwischen Adligen (und da gibt es kleinere wie größere) und den schon genannten größeren Brandherden gut halten zu können.

  • Darüber hinaus können Söldner auch sehr nützlich sein um einfach ein bisschen mehr Gewicht und Drohkulisse aufzubauen. Auch wenn ich keine Krieg möchte kann es z.B. bei einer "Diskussion" mit einer Nachbarbaronie etwas hermachen, wenn gut sichtbar ein Banner Söldner an der Grenze patroulliert, auch wenn es gar nicht zu echten Kampfhandlungen kommt.

    Noctum Triumphat

  • Selbst wenn man mal von Banditen, Goblins, Orks und Raubrittern absieht würde ich das Mittelreich vor Borbarad nicht als friedliche Gegend bezeichnen.

    Neben den schon erwähnten großen Konflikten Orkensturm und der Answinkrise, fällt mit noch der Thorwaler Krieg ein (Thorwal gegen Andergast+Mittelreich).
    Etwa zur gleichen Zeit gabs auch noch den Khomkrieg im Süden. Ein paar Jahre davor natürlich den zweiten Zug der Oger.

    Und auch vor 1000 BF war auch ganz schön was los im Mittelreich ;). Außerdem wage ich mich erinnern zu können das immer wieder größere Städte sogar permanent ganze Banner als Schutz angestellt haben. (Spontan fällt mir Gratefels und Udhenberg ein)

    Und sollte wirklich mal der unwahrscheinliche Fall eintreten und es unangenehm friedlich sein, kann ich mit meinem Banner ja zum nächsten Konflikt reisen … irgendwo gibt’s immer Ärger ;).

  • Der horasische Thronfolgekrieg ist post-Borbarad.

    Und der mittelreichische (Answin-Krise) ist prä-Borbarad. Orkensturm, Ogerzug, Streitereien auf Maraskan, an der horasischen Grenze, Ärger mit den Novadis, Sicherung der Grenzen in Albernia und Windhag gegen marodierende Thorwaler und natürlich die ganzen privaten Einsätze - Söldner sind nicht nur Soldaten, sondern auch Sicherheitskräfte.

    Hexenfanclub
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  • Der Söldner wurde mit DSA2 iegenführt und dort sein Hintergrund erklärt. U.a.geht es um das liebe Geld, denn eine stehende Armee will versorgt werden. Also ruft man eien Armee aus Söldnern zusammen wenn, u.a. "eine tributsarme Stadt belagert, ein Räuberlager ausgehoben oder ein Nachbarn imponiert werden soll". Oder Schutz von Karawanen, Leibwächterdienste ... oder Heldenalltagsarbeiten. ;)
    (Genaugenommen ist doch eine Heldengruppe eine Söldnertruppe; Infos aus "Mit Mantel, Schwert und Zauberstab", S.52)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Wobei man das Fehdewesen vor der Ochsenbluter-Urkunde 1028 nicht überschätzen sollte. Und bis zum Orkensturm und eig auch bis Borbarad war das ksl. Heer ja Nominell etwa 25.000 Kämpfer/innen stark und damit in der Lage jeden Streit recht schnell beizulegen, wenn sich einer der Konfliktpartner auf sein Recht berief, den Konflikt still zu legen und vor das Reichsgericht zu bringen.
    Aber natürlich sind Söldner zum Schutz oder eben zur Umgehung einer "offiziellen" Fehde durchaus in Gebrauch...

  • Laut Herz des Reiches 46f arbeiten Söldner in Friedenszeiten bisweilen als Wegelagerer, Plücker und Tagelöhner.