Das ist vollkommen falsch, diesen "Krieg" haben die Moslems mit ihren auch immer religös motivierten Eroberungszügen gestartet. Der erste Kreuzzug war eigentlich als eine reine Verteidigungsmaßnahme zum Schutz der örtlichen Christen vor den Übergriffen der Moslems gedacht. Dass er dann aus dem Ruder lief,lag am frühen Tod des päpstlichen Legaten, der bis dahin die Gewalt der Kreuzfahrer eindämmen konnte. Mit seinem Tod wurde der erste Kreuzzug eine rein weltliche Angelegenheit.
Ich glaube nach einer so langen Zeit von Kriegen ist die Frage, wer damit angefangen hat irgendwann nicht mehr Zielführend. Irgendwann hatten wohl beide Seiten wechselweise Interesse an immer neuen Konflikten - und die Kreuzzüge gelten ohnehin nicht zu den Sternstunden des Christentums.
Was nicht ganz von der Hand zu weisen ist wäre die Tatsache, das Jesus als der Ur-Hippie verstanden wird, und Mohammed als Kriegsfürst.
Es gibt eine interessante Theorie, die ich gerade nicht mehr finde (...), wo es im Prinzip drum geht, dass das Christentum die ersten Eroberungen durch den Islam niemals inhaltlich aufgearbeitet hat und sozusagen als religiöses Trauma bis heute bestand hat. Muss mal ganz dringend schauen, wo ich das her hatte...
In meinen Augen hatten sehr viele dieser Konflikte auch immer eine politische Komponente. Im 30-Jährigen Krieg hat man die folgen der Sekularisation ja fast live beobachten können: Die anfänglich stark religiösen Konflikte wurden von kaum bis nicht religösen Konflikten in den späteren Kriegsjahren ersetzt. Religion - in diesem Fall das Christentum hat sehr lange als gute Aussrede für schlechtes Verhalten (Untertreibung) hergehalten - sehr oft vermute ich aber halt auch, dass es noch weitere Hintergründe gab...