Für mich war die Entwicklung des Metaplots schon immer zu schnell und wir haben es bisher nicht geschafft, eine der Metaplot-Kampagnen der letzten Jahre zu spielen und werden das vermutlich auch in absehbarer Zeit nicht tun.
Inzwischen hat es aber so viele Entwicklungen gegeben, dass ich so langsam selbst einen sehr groben Überblick verliere. Noch dazu kommt die allgemeine Spoiler-Gefahr (vielleicht will man ja doch noch mal die Königsmacher spielen o.ä.), insgesamt kann ich dem Metaplot aber nicht viel abgewinnen.
Außerdem habe ich den Eindruck, dass die redaktionellen Umbrüche des letzten Jahrs sich auch auf das "lebendige Aventurien" auswirken. Post-JDF wurden ja einige wildere Regionen (Wildermark) geschaffen bzw. mehr weltliche Konflikte (Königreich Albernia).
Diese Entwicklung fande ich sehr begrüßenswert, da mir Aventurien schon immer viel zu geordnet erschien, worüber ich mich schon oft hier ausgelassen habe.
Jetzt erscheint es aber so, als werden die meisten dieser Entwicklungen zurückgenommen, aber ohne, dass da nennenswerte Abenteuer spielen, sondern einfach via Aventurischer Bote. Ich frage mich da, was das soll.
Metaplot-Kampagnen sind das eine. Viele Spieler mögen die ja, auch wenn die einzelnen ABs nicht immer so toll zu sein scheinen. Das kann ich also verstehen bzw. tolerieren.
Aber was sollen diese krassen Veränderungen der Spielwelt via Boten? Da ist ja noch nicht mal die Möglichkeit gegeben, das in ABs irgendwie zu bespielen. Und da viele Gruppen mit wechselndem SL arbeiten, können da auch nur sehr begrenzt eigene ABs nachgespielt werden (weil die Gefahr groß ist, dass Spieler schon Bescheid wissen).
Und auch das "Ignorieren von Metaplot" liefert keine befriedigende Lösung.
Irgendwie nimmt das dem Großteil des Rollenspiels in diesen Regionen, die durch den Metaplot verändert werden, den Reiz. Mir scheint es nur zwei Möglichkeiten zu geben:
1. Ich lasse mir den Metaplot nacherzählen bzw. erzähle ihn als SL nach. Das ist doch sehr unbefriedigend, vor allem bei den vielen Veränderungen der letzten Zeit. Spätestens nach der 3. radikalen Veränderung wird es nämlich absurd. Achso, in Gareth ist ein Raumschiff abgestürzt, welches die Stadt des Lichts zerstört hat. Ist ja hochinteressant. Achso, und dann gab es in der Nähe von Gareth die Wildermark, gibts aber jetzt schon wieder nicht mehr. Da gab es auch Schlachten und so weiter. König X kam, König X ging. Hochspannend, das alles.
2. Ich ignoriere den Metaplot für das jeweilige AB. Aber wer hat jetzt noch Lust dazu, ein AB im prä-JDF Gareth zu spielen mit dem obigen Wissen im Hinterkopf? Oder wer bespielt die Wildermark mit dem Wissen, dass es im Jahr X so und so da aussieht? Selbst wenn es nur um sich bekämpfende Diebesbanden in Gareth geht, schrammt man doch ständig den Metaplot. Zudem ist es für den SL eine wirklich nervige Arbeit, zu prüfen, welche seiner Infos jetzt veraltet sind und welche nicht. Vor allem, was passiert dann zwischen den ABs und im nächsten AB?
Die einzige sinnvolle Möglichkeit ist der radikale Bruch mit dem Metaplot. Ich friere die Welt zu einem bestimmten Zeitpunkt ein und spiele nur noch meine eigenen ABs.
Was sagt ihr dazu, seid ihr "up to date"? Was könnt ihr dem Metaplot positives abgewinnen?