Was lest ihr im Moment!?

  • Da bin froh, dass es nicht nur mir so geht. :) Zunächst noch interessant, dann anstrengend, verwirrend und Irgendwann habe ich auch aufgegeben, weil mir die Handlungen einfach zu brutal wurden. Also nicht bis zum bitteren Ende durchgehalten. Schade eigentlich, vielleicht habe ich irgendwann noch mal Muße dazu.
    Bin im Augenblick beim zweiten Teil Excarnation "Seelensterben"

  • Das geht in den Kämpfen schon ordentlich zur Sache (gerade in diesem 9. Band wird auf seinen 700 Seiten sehr viel und sehr oft gekämpft, in Sachen Action ist da gut was los), aber in blutige Details wird sich nicht ergangen. Daher war das für mich im Rahmen.
    Ich hatte auch zu Beginn des letzten Bandes im Internet eine recht ausführliche Beschreibung der vorherigen Bände durchgelesen, das half mir dann noch mal auf die Sprünge, wer wer war und in welchem Band auftauchte (ich war ganz überrascht, dass das wichtige Szepter im 9. Band schon im 1. gefunden worden war, das hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm^^).
    Was den Büchern gut tun würde, wäre eine Auflistung der Figuren und wer wer ist.
    Oder sie in kürzerem Abstand zueinander lesen.

  • In WoT gab es irgendwo in der MItte (8. Originalband?) mal einen Band, der die vorigen xtausend Seiten auf x hundert zusammenfasste - da wäre ich fast aus dem Zyklus ausgestiegen.

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Eine kurze Zusammenfassung bisheriger Ereignisse, sortiert nach Bänden, wäre ja im Prinzip nicht schlecht. Nur nicht auf Hunderte von Seiten, auch nicht auf Dutzenden von Seiten.
    Aber so eine Übersicht von Figuren: Name, Funktion (in Bezug auf Handlung und Hauptfiguren), wo aufgetreten, fände ich so manches mal in Serien sehr hilfreich. So etwas passt dann je nach Anzahl der Figuren auf vermutlich 1-2 Seiten. Man muss es ja nicht wie Martin mit einem 50 Seiten + Anhang versuchen.^^

  • Jonas Jonasson - Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
    Nach seinen Angaben hatte Allans Vater ein Grundstück von zehn bis fünfzehn Quadratmetern eingezäunt und es zur unabhängigen Republik erklärt. Er hatte seinen Staat "Das richtige Russland" getauft und war bei dem Handgemenge gestorben, das entstand, als zwei Regierungssoldaten seinen Zaun einreißen wollten.

    Da hat man anderen Weltbestsellern den irrwitzigen Erfolg schon weniger gegönnt. Mit Lakonie (oder wie es im Buch heißt: "kein großes Trara machen, zumindest nicht, wenn man Grund dazu hat.") kommt man schon recht weit. Und sein nonchalantes Verhältnis zum Schnaps mochte ich auch. Hatte was von Hammetts Dünnem Mann.
    Vielleicht ist das ganze Buch ein bisschen zu deutlich das, was es sein will, und nichts anderes als das. Vielleicht hätte ich gerne irgendwas entdeckt, von dem ich mir vormachen könnte, die anderen Millionen Leser hätten es nicht auch gesehen und genauso drauf reagiert. Aber vielleicht ist das auch zu viel verlangt.

    Lee Child - The Enemy
    "My mum just died," I said. "One day your son will remember mornings like these."

    Gewohnt professionell verdübelt. Child hat zwar seine Schwächen (die man halt einfach aushalten muss), aber er weiß was er tut und ist verdammt gut darin.

    James Agee, Davis Grubb & Charles Laughton - The Night of the Hunter
    A child sees a shadow on the wall, and sees a Tiger. And the old ones say, "There's no Tiger; go to sleep." And when that child sleeps, it's a Tiger's sleep, and a Tiger's night, and a Tiger's breathing on the windowpane.

    Die wussten sehr genau, was für einen Kauz von Film sie da machen wollen. Und dann schlug Mitchum mit seinem Koffer voller Drogen [muss nicht stimmen (aber wahrscheinlich schon)] beim Dreh auf und sagte "Könnt ihr haben". Völlig bekloppt und zum heulen schön.

    George Saunders - Tenth of December
    Raced home on foot, forgetting car. Raced back for car. Half way back, thought what the heck, raced home on foot.

    Keine Ahnung, wie er das macht, aber er schafft es, sehr lustige, bizarre, harte Satire auf menschenfreundliche, empathische Art zu schreiben, ohne dass das eine dem anderen das Wasser abgräbt. Manchmal erinnert das an Vonnegut, manchmal an Clark Griswold oder an Mary & Max - Schrumpfen Schafe wenn es regnet.

    George Saunders - I can speak
    Als ich mit dem Kopf auf dem Betonboden aufschlug, sah ich Sterne und dachte, nein, wirklich, die werden mich umbringen, und wenn sie mich umbringen, können meine kleine Melanie und ich nicht mehr aus derselben Popcornschale essen, dann ist nichts mehr mit meinem kleinen Brian und dem putzigen Stirnrunzeln, das wir immer austauschen, wenn einer von uns einen schlechten Witz erzählt, dann werden Karen und ich danach nie wieder nebeneinanderliegen, aus dem Fenster schauen und über unsere Zukunftspläne sprechen, während draußen auf dem Stromdraht diese Vögel mit den gelben Schnäbeln landen und wieder wegfliegen.

    Hier auch wieder. Der Hammer, wie er über Eltern schreibt. Nicht gemein. Er nagelt nur ohne jeden Bullshit fest, wie Eltern denken. Behaupte ich als Laie.

    EE Cummings - 100 selected Poems
    I'd rather learn from one bird how to sing
    than teach ten thousand stars how not to dance

    Nimmt permanent in Kauf, dass du aus der Kurve fliegst, aber wenn du dich halten kannst, ist er erschütternd häufig ab-so-lut genial. Und das, was erst abseitig wirkt, ist in Wirklichkeit das, wo er der Sache die er meint ganz nahe kommt. Viel näher als man das mit geradeausformulieren schaffen kann. Jedenfalls denkt man das. Ein paar Liebesgedichte sind dabei, die sollte man hinter Glas aufbewahren und einen kleinen Hammer danebenhängen: im Notfall Scheibe etc.

    James Wood - Die Kunst des Erzählens
    Das würde Wittgenstein nicht gefallen, aber der war letztlich kein versierter Leser.

    Wenn er erklärt, warum er was gut findet, ist Wood super. Begeistert, liebevoll, aufmerksam, keine Angst nerdy zu wirken - alles was man braucht. Aber wenn er über die Sachen spricht, die er nicht mag, ist er teilweise lächerlich elitär, engstirnig, didaktisch, veraltet und feige. Meine Güte, privilegierte weiße Männer – sehen ein ganzes Universum und haben nichts besseres zu tun als zu verkünden, wo sie die Zäune hinsetzen wollen. Und wo alle anderen ihre Zäune hinsetzen sollen.

    Heinrich Böll - Das Brot der frühen Jahre
    Ich hatte zwei Geldscheine und das Münzgeld lose in der Rocktasche, ich legte alles zusammen auf die Theke und sagte – so wie ich als Kind meinen Groschen auf die Theke gelegt und gesagt hatte: für das ganze Geld Bonbons - : "Geben Sie mir weiße Rosen für das Geld… mit viel Grün."

    Fein beobachtete kleine Geschichte. Mit den obligatorischen gelegentlichen Anfällen von Deutsch-LK-Geknödel.

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (2. März 2016 um 18:14)

  • Das, wo der Subtext dir hauptsächlich "ich mach hier ernsthafte deutsche Nachkriegsliteratur, das wird man jawohl noch machen dürfen, sonst macht's ja keiner, und wehe einer lacht!Und jetzt Springer auf E4!" entgegenbrüllt.
    Als Grass-Leser müsstest du das doch kennen.;)

  • Hab vor längerem Cell und vor kurzem Cujo beendet.
    Ich freu mich, dass Cell schon verfilmt wird, bzw. eig. schon im Kasten ist und Sam Jackson mit von der Partie ist und der Film 2016 rauskommt :D

    Cujo war gut, aber heftig. Gutes Ende von Stephen King, wenn auch nicht wirklich ein happy-end ^^

    You see, in this world there's two kinds of people, my friend.
    Those with loaded guns, and those who dig.

  • Bin ja noch gespannt ob aus seinem "Todesmarsch/the long walk" nochmal ein Film gemacht wird. Fand den extrem heftig und da kann man was draus machen.

    "Ohne DSA5 hätte es Herr der Ringe nie gegeben" - H.P.Lovecraft

  • Das, wo der Subtext dir hauptsächlich "ich mach hier ernsthafte deutsche Nachkriegsliteratur, das wird man jawohl noch machen dürfen, sonst macht's ja keiner, und wehe einer lacht!Und jetzt Springer auf E4!" entgegenbrüllt.
    Als Grass-Leser müsstest du das doch kennen.;)

    Ich lese beide Autoren gerne, Grass und Böll, und auch noch so ein paar andere, die in die Sparte 'anspruchsvolle' deutschsprachige Literatur des 20./21.Jahrhunderts gehören.
    Aberdiesen Subtext habe ich beim Lesen nie gespürt. Auch nicht während meiner Schulzeit. Daher meine Frage. In meinen Augen werden Bücher nicht geschrieben, damit sie mal schultauglich werden. Das sind eher die Verantwortlichen im Schulbetrieb, die meinen, das gewisse Bücher brauchbar wären und andere nicht. Mir kam und kommt das schon immer sehr wenig durchschaubar vor und eher willkürlich.

  • Ist doch cool, ich lese die (und andere aus der Sparte) manchmal auch gerne und will gewiss niemanden davon überzeugen, etwas nicht zu mögen, was er mag. Dass sie für Schultauglichkeit schreiben würden, hab ich nicht behauptet. Höchstens, dass sie sich manchmal so lesen als würden sie.;)

    Cujo war gut, aber heftig.

    Film kennste? Der kickt. Dreckiger kleiner Streifen mit einem furchteinflößenden Biest von Bernhardiner.

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (3. März 2016 um 09:26)

  • Ist doch cool, ich lese die (und andere aus der Sparte) manchmal auch gerne und will gewiss niemanden davon überzeugen, etwas nicht zu mögen, was er mag. Dass sie für Schultauglichkeit schreiben würden, hab ich nicht behauptet. Höchstens, dass sie sich manchmal so lesen als würden sie.;)

    Film kennste? Der kickt. Dreckiger kleiner Streifen mit einem furchteinflößenden Biest von Bernhardiner.

    Mir hat schon das Buch gereicht, danke :D Den Film werd ich mir aber über kurz oder lang auch noch reinziehen, denk ich ;)


    EDIT


    Bin ja noch gespannt ob aus seinem "Todesmarsch/the long walk" nochmal ein Film gemacht wird. Fand den extrem heftig und da kann man was draus machen.

    Steht auf jeden fall auch noch auf meiner Leseliste von King :D #

    edit: Hm, das mit dem mehrer Leute zitieren haut bei mir nichtso wie gewünscht hin xD


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    Those with loaded guns, and those who dig.

  • "Der Kreuzzug des Fischers". Angefangen, aber noch keine richtige Meinung. Könnte aber gut sein.


    "Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man sie einem Chirurgen oder Mörder gibt, gebraucht sie jeder auf seine Weise." - Wernher v. Braun

    #hexenfanclub

  • Oh Gott, 11 Minuten oO schaffe ich das?

    Zudem ist es ja eine Kritik am Film, nicht am Buch. Aber ich schau das Video erstmal.

    Sooo, hab das Video geschaut. Bezieht sich wirklich stark auf den Film, anscheinend hat der wenig mit dem Buch zu tun. Das ist nämlich deutlich nachdenklicher, als der Film hier dargestellt wird. Poetische Haikus, dreckige Schimpftiraden und innere Monologe eines zerrissenen Mannes wechseln sich ab und erschaffen das Bild eines Big Bob, eines Tyler, einer Marla, wie sie die meisten von uns nicht kennen, aber wie ich sie mir wirklich in einem heruntergekommenen Viertel einer amerikanischen Großstadt vorstellen kann. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch Top-Schauspieler wie Brad Pitt das nicht so rüberbringen können, wie man es beim Buchlesen (vielleicht) erlebt.

    - Es ist an der Zeit -