Konflikte in der Gruppe, Szenen Retcon oder reagiere ich einfach über?

  • Hallo Leute,

    nachträglich frohe Weihnachten und zukünftig einen guten Rutsch ins neue Jahr!

    Es tut mir leid, aber es ist ein langer Text, aber ich weiß auch nicht wie ich es kleiner schreiben sollte.

    Ich suche euren Rat bzw. einen anderen Blickwinkel auf eine spielerische Situation. Ich frage mich, ob ich es möglicherweise zu eng sehe oder ob es eigentlich richtig ist, die Gruppe zu verlassen, weil es für mich einfach zu viel wird. Ich versuche, das möglichst regelneutral zu formulieren. Ich spiele eine regeltechnisch starke Magierin in einer "starken" Gruppe, und in der Welt geht es auch "dunkel" zu. Die Gruppe und ich spielen schon seit mehr als 10 Jahren zusammen, unternehmen auch ab und zu etwas außerhalb des Rollenspiels. Jedoch gibt es gelegentlich Regelstreitigkeiten und innerweltliche Diskussionen, die auch mal hitziger werden. Lassen wir einfach mal außer Acht, ob das alles von den Regeln so funktioniert (ich möchte eigentlich keine Regeldiskussion führen) und dass der Spielleiter das Abenteuer für uns angepasst hat. Eventuell merken diejenigen von euch, die es schon gespielt haben, dass es an einigen Stellen anders ist, als im Original.

    Die Situation: Wir befinden uns in der Wildermarkkampagne und stehen als Gruppe vor Zweimühlen. Mein Charakter möchte sich die Stadt unter einem Widerwillen (wir spielen DSA 4.1) anschauen, um unerkannt umherzugehen. (Ursprünglich wollte er sich als Wildkatze verwandeln, um sich umzusehen, aber der Spielleiter meinte, dass das auffällig wäre, da Wildkatzen normalerweise nicht in Städten sind, usw.). Als Spieler bin ich vorsichtig und schaue mich in der Stadt um, mache einen Würfelwurf zum Klettern, um über einen Einbruch in der kaputten Palisade zu kommen, und einen Schleichwurf, aber sonst keine weiteren würfe.

    Dann wollte der Spielleiter meinen Bogen haben, wahrscheinlich zum Nachschauen bezüglich der Merkmale des Zaubers. Meine Erkundung geht weiter; ich laufe einmal um die Burg herum. Als Spieler will ich auch nichts riskieren und frage nach einigen Details, wie etwa, ob die Burgmauer erkletterbar ist oder ob die Tür massiv aussieht, um einen Eindruck zu bekommen. Das dient lediglich dazu, dass ich als Spieler weiß, was uns erwartet, bzw. ich es besser visualisieren kann.

    Plötzlich kommt einer der Leutnants des Hauptbösewichts um die Ecke (oder aus der Burg, an sich aber recht egal), und sein Schutzartefakt triggert. Mein Charakter bekommt einen Ignifaxius ab. Als Spieler bin ich sehr perplex, weil ich an sich nichts "Falsches" gemacht habe (nur erkundet, war vorsichtig, usw.), ich bin einerseits geschockt und sehr ungehalten…

    Nachfolgend noch weitere Infos->

    Einige Spieltermine zuvor, bevor die Gruppe in die Wildermark aufbrach, hatte die Gruppe einige Wochen Freizeit, die mein Charakter nutzte, um seine Mutter zu besuchen und an der Akademie zu sein, usw. (Ich als Spieler hatte alles niedergeschrieben, wo und was ich machen wollte, und es dem Spielleiter geschickt.) Mein Charakter wollte sich, weil er bereits einmal von einem „Verehrer“ (Feind mit 5 GP, der jedoch kaum vorgekommen war) von der Straße magisch weg entführt wurde, ein Schutzartefakt bauen. Dies war jedoch aufgrund von Regel/Kosten und der Antwortsdauer des Spielleiters zu Beginn der Session noch nicht fertiggestellt.

    Die erste Szene des Tages war, dass mein Charakter schon wieder (zu diesem Zeitpunkt das zweite Mal) von dem NSC entführt wurde (wie gesagt, leider war das Schutzartefakt nicht vorhanden...). Er wurde mit Zaubern usw. gefügig gemacht, der Geist wurde umgedreht, sodass der Charakter glaubte, seine Frau im Traviabund zu sein, und er alle ehelichen Pflichten mit "Begeisterung" nachging sowie alle Geheimnisse verriet. Der Charakter konnte zwar nach 2 Wochen IG-Zeit (und 1 Stunde OG-Zeit) gerettet werden, und ihr Geist wurde befreit. Allerdings begann gleich darauf (IG am nächsten Tag) die Reise in die Wildermark, ohne psychologische Betreuung des Charakters.

    Als Spieler fand ich das insgesamt weniger cool. Bei der Wahl zwischen "Du entführst meinen Charakter, schändest ihn und hältst mein Schutzartefakt zurück, woran ich OG wochenlang arbeite und nachfrage, wann es regelseitig fertig ist, was genau das verhindert! Geht es dir noch gut lieber SL?!" und "Es ist jetzt passiert, ich finde es nicht cool und lasse es jeden wissen, doch versuche ich irgendwie damit zurechtzukommen. Vielleicht ist es auch sicher cool, auch wenn es gefühlt aus einer Laune heraus war", versuchte ich, das "Gute" in der Szene zu sehen, obwohl für mich der emotionale Schaden bereits da war. Ich habe nichts gegen "dunkles" Spiel, aber eher nicht in der Form von "Und zack, du bist entführt und nun geschändet... und nun geht das Abenteuer weiter... und du konntest nichts dagegen machen..."

    Zurück in die Wildermark->

    Das Schutzartefakt des NSCs triggert (Ignifaxius auf mich), was "überraschenderweise" genau das ist, was ich einmal bauen und haben wollte, um die Schändung/Schädigung meines Charakters zu verhindern. Nicht nur, dass wiederholt ein "zufälliges" Event/Begegnung meinen Charakter schädigt, sondern die Erkundung/Mission wird durch das "Kaputt" gemacht, was ich selbst bauen wollte und vorbehalten wurde. Schlagartig ist für mich als Spieler die Lust am Spiel dahin. Ich selbst sage noch: "Ok, der Ignifaxius schlägt in mich ein, mein Charakter ist tot, ich erstelle keinen neuen mehr."

    Der Spieltermin endet, aber mein Charakter hat noch ein Gardianum-Artefakt (das ist das alternative Artefakt, das mir zugestanden wurde, nachdem meine Entführung abgeschlossen war und endlich die Berechnungen gestimmt haben und es abgesegnet wurde). Dieses Artefakt würde verhindern, das der Ignifaxius in mich einschlägt, und am Ende würde mir auch nichts passieren, usw. Nur müsste ich jetzt erst einmal aus der Stadt fliehen. Das hatte ich schon davor, ich als Spieler habe es aus Frust einfach nicht mehr erwähnt.

    Vor dem nächsten Spieltermin bin ich weiterhin sehr sehr ungehalten, da im Abenteuer "zufällig" wieder etwas meinem Charakter widerfährt, und zwar mit dem Objekt, das ich mir eigentlich selbst bauen wollte und ein NSC ohne Probleme hat. Der Spielleiter hatte dafür jedoch keine Zeit, wenn es den Spieler betrift, aber wenn es "gegen den Charakter geht", wird es überraschend schnell, kreativ und "zufällig". Ich habe darum (ich gebe zu, mit harten Worten, dass wenn die Szene so stehen bleibt ich keine Lust mehr habe) gebeten, die Szene zu retkonnen, sodass es nicht wie Zufall aussieht und ich nicht mit dem Artefakt abgestraft werde, das mir vorbehalten wurde, besonders nachdem mein Charakter zwei Wochen Entführung erlebt hat (Artefakt und Erlebnis sind einfach für mich als Spieler zu sehr verbunden gerade). Mir geht es nicht darum, irgendeinen Vorteil aus der Szene zu ziehen. Es fühlt sich einfach angenehmer für mich als Mensch an, wenn es nicht heißt "NSC kommt um die Ecke... Zack, die Mission ist aufgeflogen" oder "Die Mission ist aufgeflogen, ach übrigens, es ist genau dein Artefakt, von dem du nun getroffen wirst...". Ich möchte die Szene irgendwie besser für mich verkaufen können und nicht das Gefühl haben, dass egal, was ich mache/egal wie vorsichtig ich bin, es eigentlich unwichtig war, und dass ich durch vergangene Ereignisse weiterhin "traumatisiert" werde. Aber ich will explizit erwähnen, dass ich weniger ein Problem habe, aufzufliegen als wie es mir als Spieler präsentiert wird.

    Meine "Bitte" wurde letztendlich nachgekommen, nachdem die Gruppe wohl lange diskutiert hat. Allerdings fühlt es sich für mich als Spieler jetzt "schrecklicher" an: Die "Lösung" besteht nun darin, dass am Tor der Burg das Artefakt angebracht ist (was an sich für mich okay ist, da es nicht mehr so zufällig für mich als Spieler wirkt). Jedoch ist es kein Ignifaxius, sondern entweder A) Brenne, Toter Stoff (neben Schaden geht auch mit Sicherheit meine Ausrüstung in Flammen auf) oder B) Krabbelnder Schrecken (schaltet mich nicht nur aus, sondern es besteht nun die Chance, eine permanente Insektenphobie zu erhalten).

    Die Regelaffinen unter euch können erkennen, dass beide Zauber nicht von einem Gardianum aufgehalten werden, und der Spielleiter hat mir bestätigt, dass er diese Zauber zur Auswahl gestellt hat, weil er nun weiß, dass mein Charakter in der Szene von einem Gardianum geschützt werden würde und gegen diese wohl ich "zufällig" nicht geschützt bin (Kurz: Es ist ein expliziter Counter des SLs gegen meinen Schutz den ich in der Szene haben würde und gehabt hätte) mit meinen Schutzartefakt. Ich muss mich auch nicht sehr verrenken, um zu erkennen, dass Brennend oder Schreiend in der Ecke liegend, einer Gefangennahme nicht mehr zu entgehen ist was ,hätte ich nichts gesagt, dass ich mit der Szene ein Problem gehabt hätte, nicht passiert wäre.

    Jetzt meine Frage an euch: Reagiere ich als Spieler zu stark darauf, dass ich geschockt bin und keine Lust mehr auf das Spiel/die Gruppe habe, nur weil ich etwas weniger "Willkür"/"Zufall" bzw. eine andere Darstellung der Szene haben wollte (das Ergebnis kann doch auch das gleiche sein)? Oder hätte ich als Spieler es einfach hinnehmen sollen, weiterhin das Gefühl zu haben, dass mein Charakter immer und immer wieder "rund" gemacht wird? Ich bin etwas am Verzweifeln und möchte einfach neutrale Meinungen von euch im Forum hören, wie ihr so etwas sehen und einschätzen würdet und eure Erfahrungen sind.

    Einmal editiert, zuletzt von Wayko (31. Dezember 2023 um 05:31)

  • Um dich besser zu verstehen brauchten wir vermutlich eine genaue Beschreibung deiner Gruppe, ebenso ob ihr ein angepaßtes Abenteuer (so klingt es für mich). Denn die DSA-Zeit das einzelen Spieler entführt etc. werden ist längst vorbei. Und ob Städter optisch eine Wildkatze von einer streunenden Katze unterscheiden können, gerade jetzt in der Wildermark? Find ich schon komisch.

    (Es klingt als würdet ihr Ctulthu-DSA spielen und eurer SL verhält sich so :rolleyes: )

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

    Einmal editiert, zuletzt von zakkarus (31. Dezember 2023 um 09:08)

  • Klingt mir nach frustrierter und einfallsloser SL die verzweifelt versucht gegen überpowerte SCs vorzugehen.


    Versucht wieder miteinander zu spielen.

    Nicht gegeneinander. Und bei diesen dark Fantasy Sachen: Stellt vorher klar, was ok für euch ist, und was nicht. Erzwungene Vergewaltigung (ob mit oder ohne geistige Manipulation) macht was mit dem Spieler/der Spielerin. Das sollte man nicht auf die leichte SL Schulter nehmen.

    Anders herum: Selbst wenn es mal aus deiner Sicht (und vielleicht auch in der Realität) deine Wildkatze ok ist - die SL hat das letzte Wort und dann ist das in eurer Spielwelt so. Wir hatten mal in unserer Gruppe eine Diskussion über schwimmende Muscheln. Alle Spieler meinten, das gäbe es nicht. Keine Woche später habe ich dann eine Doku gesehen, wo eine Muschel munter durch das Wasser geschwommen ist.

    Die SL muss die Geschichte irgendwie zusammen halten.

    (Wobei ich mich wundere, ob die Entführung deines Chars irgendwie relevant für das Abenteuer sein sollte.)

    Ich würde euch mal wechselnde SL empfehlen, öffnet gegebenenfalls die Augen bezüglich der unterschiedlichen Perspektiven. Und eventuell mal mit neuen Chars spielen (ohne die Lieblingschars gleich umzubringen.)

    Derzeitiges Projekt: Kellun - Pfeifenkraut und Hummerschwanz

  • Ah, daher wohl kürzlich die Frage nach dem Artefakt, dass aktiviert wird, wenn man an einer Widerwille-Zone/Objekt/Person vorbei kommt. Da war der Konsens, dass das regeltechnisch nicht möglich ist. Da liegt es natürlich bei euch und euren Regeln, ob das in eurem Aventurien so ist, oder nicht


    Die Sache mit Entführung und Missbrauch (ohne Option auf Gegenwehr und das überhaupt richtig auszuspielen) wiederum ist etwas, das bei mir Grenzen überschreiten würde, aber Du schriebst, ihr würdet etwas dunkler spielen. Mir würde das zu weit gehen, aber ich bin nicht Du.

    Zur IT-Situation: Der Leutnant kommt, ist zufällig nah genug, sein Artefakt vermeldet, es wirkt ein Widerwille in der Nähe.

    Woher weiß der Leutnant, wo genau der Widerwille wirkt? Selbst wenn das Artefakt auf so etwas hin triggert (regeltechnisch mMn nicht möglich), sollte er doch nur wissen, da ist irgendwo in einem bestimmten Radius etwas (also: sehr wahrscheinlich etwas, weil in der Basis-Variante der Widerwille auf Objekt oder Zone wirkt, und nur in der Variante für Fortgeschrittene auf Personen), aber nicht wo und wie weit weg.

    Dann ist der Leutnant auch noch ein Magier, der sofort einen Igni (der 4 Aktionen dauert und für weniger Zeit modifiziert werden muss) losballert auf das Ziel, das er nicht wahrnimmt und von dem er eher nicht wissen können sollte, wo es steht und wie weit weg ist: Zur Geste des Igni gehört es, auf das Ziel zu zeigen, und Komponente Sicht ist absolut wichtig beim Zaubern (ohne gibt es einen heftigen Aufschlag).

    Das geht so schnell, dass Deine Magierin keine Zeit hat zu bemerken, dass der Leutnant sich umschaut, oder gar genau zu ihr hinschaut, und die Geste des Ignis macht, so dass Deine Magierin die Beine in die Hand nehmen kann (und damit außer Reichweite des triggernden Artefakts gerät), und sei es, mit einem Igni-Schaden (der eine Menge Würfel braucht, um zu töten).

    Im Gegenzug allerdings: Wie soll der Gardianum vor dem Igni schützen? Das Artefakt kann erst nach dem dem Schaden aktiviert werden, ein Artefakt weiß nicht, dass da 5 oder 10 m weiter jemand steht, der gerade einen Igni wirkt.

    Die Magierin müsste das Artefakt aktivieren, wenn sie das mitbekommt, dass da ein Zauber auf sie gewirkt wird.

    Falls es es sich so abspielte, fände ich das auch sehr gewollt und ärgerlich.

    OT entsteht der Eindruck, vorher kundschaften ist nicht gewünscht.

    Die Szene wurde geretcont, nachdem Du es angesprochen hast, das ist grundsätzlich gut.

    Ein Artefakt, das einen Zauber wirkt, gegen den ein Gardianum nicht wirkt, hat ein bisschen Geschmäckle, weil das die in der Stadt ja nicht wissen, auf der anderen Seite macht es Sinn, gut vorbereitet zu sein und Gegenzauber zu haben, die wahlweise gegen MR gehen, und/oder nicht durch andere Zauber aufgehalten werden können, wie es der verbreitete Gardianum ist. Man will wohl auch niemanden in der Stadt haben, der unsichtbar und mit einem Armatrutz versehen ist.

    Der Brenne toter Stoff ist nach offiziellen Regeln übrigens nicht gegen Personen einsetzbar.

    10 Jahre zusammenspielen und auch außerhalb etwas zusammen unternehmen klingt nach einer guten Verbindung und Miteinander. Wenn wieder alle Emotionen sich etwas abgekühlt haben, noch einmal das Gespräch mit dem SL suchen? Persönlich, nur ihr beide, ohne harte Worte?

    Vielleicht ist damit ein Konsens zu finden über Warum, Wieso, wie es vielleicht gemeint war (sowohl die Aktion mit der Entführung, als auch die Stadt-Auskundschaftung), wie es jeweils (auf beiden Seiten) aufgenommen wurde.

    Vielleicht ist es auch möglich, nachträglich sich darauf zu einigen, dass in die Kampagne nicht am Tag nach der Befreiung gezogen wird, sondern zumindest ein paar Wochen dazwischen liegen und Dein SC Gelegenheit hat, ins Reine zu kommen und jemanden zum Reden und Helfen zu finden?

    In der Gruppe auch gemeinsam drüber reden wo Grenzen für euch liegen.

    Ebenso könnte es ein anzusprechendes Thema sein, wie "gut" bei euch die Dinge (Ausrüstung, Wirkungsweisen, Handlungen, etc.) sein dürfen. Dein Charakter wollte ein Artefakt haben, dass Beherrschungen abwehrt? MR erhöht? Einen Widerwillen erkennt? Ich bin mir nicht sicher, was genau sich Dein Charakter machen lassen wollte. Dann hat die Gegenseite so ein Artefakt, das ist doof.

    Man macht selber Hammerschläge mit Ansage oder Schüsse auf den Kopf, und die Gegenseite hat diese Möglichkeit sinnigerweise ebenfalls. Eventuell wäre eine Absprache über Machtlevel auch eine Option und welche Möglichkeiten man nutzen kann oder sollte oder was Hausregeln erlauben können. (Der SL sitzt immer am längeren Hebel der Rüstungsspirale.)

    Man spielt (eigentlich) zusammen, nicht gegeneinander.

    Was Du tun sollst oder wirst, kannst nur Du wissen. Wir sind nicht Du, und wir kenne auch Deine Freunde aus der Runde nicht und was alles an Erlebnisasen und Gemeinsamkeiten dahinter stehen.

    Schlussendlich soll Rollenspiel Spaß machen, und nur Du kannst entscheiden, ob der wiederzufinden für Dich möglich ist und was es dazu womöglich braucht, und ob es einen Versuch für Dich wert ist.

    Da für Dich die Sache nicht eindeutig ist (gehen), halte ich eine Aussprache für einen guten Versuch, aber das würde ich tun.


    Dies war jedoch aufgrund von Regel/Kosten und der Antwortsdauer des Spielleiters zu Beginn der Session noch nicht fertiggestellt.

    Das allerdings verstehe ich nicht, denn OT keine Zeit haben, um regeltechnisch nachzuhalten und es abzusegnen oder nicht, hat nichts mit der IT-Zeit und Gelegenheit zu tun. Wenn die Akademie in der Lage ist, das zu fertigen (oder der SC selber), es regeltechnisch geht und die IT-Zeit reicht und Geld/pAsP da ist um es zu bezahlen (Artefakte können schnell sehr teuer werden), ist es problematisch, OT nicht so schnell zu sein wie die IT-Zeit vergeht, aber dass es IT nicht reicht, weil es OT nicht reicht, halte ich für eine unglückliche Erklärung.

    Wenn Dein SC das Artefakt erstellen möchte, dann solltest Du die regeltechnischen Schritte und Proben und deren Ergebnisse nachvollziehbar auflisten, dann muss man als SL nicht viel Zeit aufwenden, sondern nur drüber schauen.

    Oder als SL lehnt man so etwas ab, weil man es nicht im eigenen Aventurien haben möchte, was legitim ist.

    P.S.: Steigere die MR, um gegen die Beherrschungen des Feindes besser gewappnet zu sein. Dein Feind ist natürlich dazu da, böse Dinge zu tun und das Leben schwer zu machen, aber ein zweiwöchiger Missbrauch ist in meinen Augen harter Tobak. Doch wie geschrieben, auf einer sicheren Seite kann man nie sein, denn auf der Gegenseite gibt es auch Möglichkeiten und hohe Werte.

  • Hi Wayko

    für mich klingt es ehrlich gesagt eher so, als wäre die von dir beschriebene Situation (und das traumatisierende Vorspiel dazu) nicht der Ursprung deiner Unzufriedenheit, sondern eher der Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt.

    Zu der Widerwillens-Geschichte kann ich nur folgendes sagen: in der Logik von Aventurien müsste in den letzten 20 Jahren seit der Entdeckung des Widerwillens (oder des Ignoratias oder des Harmlose Gestalt) ein magischer Weg gefunden worden sein, wie man anwender solcher Zauber daran hindert, praktisch unsichtbar zu sein. Also müsste es Wege geben, eine Stadt-Begenung, wie du sie gemacht hast zu verhindern.

    Und ich kann zumindest in der Theorie verstehen, dass ein Spielleiter seinen Spielern nicht jeden Weg erlauben möchte, sich gegen alle möglichen Dinge wie Täuschung und Illusion abzusichern - da ist man sehr schnell dabei, das es viel Plotts sprengt - DSA-Abenteuer sind manchmal ziemliche Nadelöhre, und viele typische Fähigkeiten und Zauber lassen bestimmte Plottpunkte eigentlich gar nicht zu - oder machen sie "unlogisch" in der Welt von Aventurien.

    Und NPCs KANN man in der Regel als Spielleiter erlauben, dank Dämonenmacht und vielen Resourcen Sachen herzustellen, die Spieler nich (so einfach können).

    ABER: Insgesamt finde ich das sehr unschön, wie dein Spielleiter das gemacht hat, und es sieht ein wenig nach gängelei aus - gerade wenn dich das Ding dann trifft, dass du selber haben wolltest, und nicht haben durftest. Gerade in den Schwarzen Landen hätte man auch einfach einen Gotongi oder sonst einen Dämon nutzen können - die können alle durch Illusionen durchschauen - will sagen es hätte bessere und fairere Methoden gegeben, die nicht nach Optimallösungen aussehen, um deinen Charakter gezielt auszuschalten.

    Wie gesagt bechleicht mich jedoch das Gefühl, dass du in nach 10 Jahren gemeinsamen Spiel jetzt nicht wegen dieser einen Situaiton "austickst", sondern da noch mehr ist, was dir nicht passt. (wenn dem nicht so ist, dann entschuldige - mein Irrtum).

    Ich sage das deswegen, weil ich auch mal an der Stelle war. Wir haben mit rotierenden Meistern gespielt und hatten sehr veraltete Hausregeln (ich war in der Gruppe für 8 Jahre, wir hatten die Regeln aber seit 15 Jahren). Ich wollte Dinge anders machen, wollte rollenspielerisch mal in andere Richtungen gehen (bei rotierenden Meistern haben wir nur Kaufabenteuer streng durchgepsielt, für Charakterentwicklung oder Konsequenezen war keine Zeit) und auch mal ein paar Neue Regelansätze probieren (bei uns waren bestimmte Charakterkonzepte einfach viel effektiver als andere danke der Hausregeln).

    Manche Spieler waren für Änderungen, andere waren Neutral, einer wollte "business as usual" - irgendwann war der Punkt erreicht, wo mir eigentlich klar war, dass ich den Status Quo einfach akzeptieren muss oder meine eigene Gruppe aufmachen muss (with Blackjack and hookers), weil ich sonst nie so spielen kann, wie ich es mir vorgestellt habe.

    Mit Corona kam dann auch aus anderen Gründen der Fallout in der Gruppe. Ich hab dann meine eigene Gruppe aufgemacht, neue Regel- und RP-Sachen ausprobiert und bin jetzt einigermaßen da, wo ich hinwollte - bin halt immer der Spielleiter... ;)

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • Grundsätzlich kannst nur Du entscheiden, ob Du mit den Leuten weiter spielen möchtest. Ich selbst würde eine 10 Jähige Freundschaft nicht einfach aufgeben (egal ob ich der geknechtete Spieler oder "die anderen bin") und das Gespräch suchen. Gerade wenn man sich so lange kennt, sollte man in einem so schweren Fall der Freundschaftsbelastung "ich gehe raus" offen und ohne Zeitdruck reden können. Bei einem einzelnen Problemkind (in Deinem Fall ist das vermutlich der SL?) gerne auch unter 4 Augen. Am Ende kann man dann seine Entscheidung treffen.

    Meine Einschätzung als Unbeteiligter:

    Ich hätte mich als Spieler schon bei der Vergewaltigungssache sehr geärgert und sie wäre für mich schon ein Grund gewesen auf Spielerebene "so nicht!" zu sagen. Allerdings spiele ich auch kein Dark Fantasy, weil ich solche Dinge nicht haben möchte. Andere Spieler sehen so etwas lockerer. Der schwule Held unseres schwulen Mitspielers wurde von einer weiblichen Hexe mit Levthans Feuer missbraucht und hatte damals Dank DSA 4 auch noch das tollste Erlebnis. Der Spieler hat es damals mit Humor genommen "Ich kann mir zwar nicht mal vorstellen, wie das gehen soll, aber ich verbuche das einfach mal als besondere, zauberhafte Erfahrung". Ich habe aber auch Spieler in meinen Runden, die würden einfach aufstehen und gehen...

    Bei der "Burggeschichte" würde mich als Spieler weniger der Vorfall an sich stören, sondern mich würde vor allem interessien, ob das alles korrekt gelaufen ist. Beim Brenne! hätte ich jedenfalls große Zweifel. Nicht nur die Reichweite müsste wohl mehrfach erhöht werden, sondern vor allem der Auslöser würde mich interessieren. Warum ist die Falle ausgelöst worden? Gerade am Burgtor ist die Chance sehr hoch, dass irgendwer die Falle schon ausgelöst hätte (da gehen schließlich unzählige Leute rein und raus). Beim Brenne kommt zudem noch hinzu, dass sich der Zauber nur auf ein Objekt, nicht jedoch eine Person o.ä. richten lässt. Eine Auslöser so einzurichten, dass er nur einen eine "Fremde getarnte Klamotte" ausschaltet ist unglaublich komplex und die Zuschläge bei der Erschaffung...

    Den Krabelden Schrecken halte ich hingegen für eine sehr stimmige Wahl für eine Falle. Das Opfer wird nicht nur ausgeschaltet, sondern kann auch festgenommen und anschließend verhört werden. Wenn man diesen relativ seltenen Zauber beherrscht, ist die Anwendung als Falle zumindest logisch (und deutlich besser als z.B. ein Iginfax, bei dem das Opfer wohl oft noch wegrennen kann). Auch hier würde mich natürlich interessieren, warum es mich und keinen anderen getroffen hat (Auslöser). Mein Magier ist kürzlich in einer ähnlichen Situation in eine magische Falle gelaufen, mit der ich als Spieler absolut nicht gerechnet habe (der feindliche Magier hatte schon eine Wächterchimäre im Raum und auch da gingen vermutlich diverse Leute ein und aus). Mein Held wurde durch einen Horriphobus mal eben fix aus dem Endkampf geworfen. Sobald sich der Rauch verzogen hatte, war meine erste Handlung die Falle magisch zu analysieren. Ich wollte Antworten. :)

    Wirklich stören würde mich als Spieler in Deinem Fall jedoch, dass eben nicht die Stimmigkeit hinter der Entscheidung steckt (in diesem Punkt wie gesagt überhaupt keine Einwände), sondern einzig der Wunsch den, dem SL bekannten Schutz, auszuhebeln. Wenn der Heldenmagier und sein Artefakt bekannt wären und man mit seinem Auftauchen rechnet völlig ok (also eine Falle direkt für diesen speziellen und bekannten Angreifer gelegt wird), aber rein ins Blaue "wenn ein Magier mit Widerwille zum Burgtor kommt, gehe ich natürlich davon aus, dass er durch einen Gardianum geschützt ist" erschafft man kein spezielles magisches Artefakt.

    Aber letztendlich ist das alle gar nicht so wichtig. Die zweite Lösung ärgert Dich so sehr, dass Du darüber nachdenkst die Gruppe zu verlassen und das ist der entscheidende Punkt. Sag ihm (oder ihnen) was Dich genau stört und warum Dich das so sehr mitnimmt. Wäre ich Dein SL würde ich mich auch über ein Gegenangebot von Dir freuen, also einen Vorschlag mit dem Du leben kannst. Wie Du schreibst ist es ja weniger die Überwältigung Deines Helden, die Dich stört, sondern vor allem das "Wie es abgelaufen ist" und hier sollte es nicht all zu schwer sein, eine Lösung zu finden, mit der alle gut leben können! Ein Retcon für den Retcon ist nun wirklich kein Ding in meinen Augen und alle mal besser, als 10 Jahre wegen einer relativen Kleinigkeit in die Tonne zu treten. Als SL wäre ich auf jeden Fall kompromissbereit, vor allem wenn ich auch noch beim "unsauberen Spiel" ertappt wurde und ich darauf hingewiesen werden "wie warhscheinlich so ein Spion denn sei, dass es genau so eine Falle erfordert?".

    In meinen Augen ist das jedenfalls kein Grund gleich alles zu zertümmern und gebenenfalls entschuldigt man sich eben auch.

  • Die Sache mit Entführung und Missbrauch (ohne Option auf Gegenwehr und das überhaupt richtig auszuspielen) wiederum ist etwas, das bei mir Grenzen überschreiten würde, aber Du schriebst, ihr würdet etwas dunkler spielen. Mir würde das zu weit gehen, aber ich bin nicht Du.

    Sehr schön diplomatisch ausgedrückt. (Ich hätte das etwas, äh, harscher formuliert.)

    Mir würde das auch zu weit gehen, und ich frage mich, ob das Schutzartefakt (das man overpowered finden kann, keine Frage) bei Wayko nicht ein Versuch war, ingame auf eine outgame inakzeptable Situation zu reagieren.

    Den Fehler habe ich nämlich auch schon wiederholt gemacht - unnötig zu erwähnen, dass es nix bringt.

    Damit, das Gespräch mit dem SL zu suchen habe ich auch keine guten Erfahrungen gemacht (sobald gewisse Grenzen überschritten werden, kann man davon ausgehen, dass das Gegenüber uneinsichtig sein wird, weil gewisse Dinge halt nur jemand sehr Uneinsichtiges tut - zumindest im Erwachsenenalter hat man ja meistens schon mal konstruktive Kritik zu seinem SL-Stil gehört ....), aber es hat bessere Erfolgsaussichten als ein Ingame-Wettrüsten, bei dem der SL sowieso immer am längeren Hebel sitzt.

    Jetzt meine Frage an euch: Reagiere ich als Spieler zu stark darauf, dass ich geschockt bin und keine Lust mehr auf das Spiel/die Gruppe habe, nur weil ich etwas weniger "Willkür"/"Zufall" bzw. eine andere Darstellung der Szene haben wollte (das Ergebnis kann doch auch das gleiche sein)? Oder hätte ich als Spieler es einfach hinnehmen sollen, weiterhin das Gefühl zu haben, dass mein Charakter immer und immer wieder "rund" gemacht wird? Ich bin etwas am Verzweifeln und möchte einfach neutrale Meinungen von euch im Forum hören, wie ihr so etwas sehen und einschätzen würdet und eure Erfahrungen sind.

    Du reagierst imho überhaupt nicht über, wobei ich selbst schon nach dieser Entführung die Gruppe verlassen hätte. (Da bin ich aber auch seit meiner letzten desaströsen Erfahrung kompromissloser geworden)

    Was trug diese Entführung zum Spielspaß bei? Die anderen konnten deinen SC befreien, schön und gut, hätten sie aber auch können, wenn der Entführer kein perverser Vergewaltiger gewesen wäre sondern ein 0815-Bösewicht der die Magierin entführt hat um sie zur Mitarbeit an einem gar finsteren schwarzmagischen Projekt zu zwingen. (Was dem SC auch mehr Handlungsspielraum gegeben hätte und schon dadurch besser gewesen wäre)

    Mit dem zuuuufällig beim Bösewicht auftauchenden Amulett hätte ich viel weniger ein Problem gehabt. Blödsinnige Zufälle kommen in Kinofilmen dutzendweise vor. Wenn man gemerkt hätte: Der SL will nicht, dass SC sich so ein Amulett selber basteln, aber du kannst es jetzt dem Schurken abnehmen - das wär okay gewesen.

    Wäre das die einzige blöde Aktion gegen dich gewesen, hätte ich gesagt, ok, überfordertem SL fällt keine bessere Methode ein, Erkundung zu verhindern, wird geretconnt, Schwamm drüber.

    (Ich hätte es jedoch reifer und erwachsener gefunden, einfach zu sagen: "Das Kaufabenteuer gibt mir da nichts an die Hand, was ich machen soll, wenn die SC auf Erkundung gehen, und das könnte den Plot sprengen - können wir zusammen einen Grund finden, warum das nicht möglich ist?")

    Aber für mich wirkt es tatsächlich auch so, dass der SL deinen SC auf dem Kieker hat. Dieser Plot mit dem Vergewaltiger der hinter deinem SC her ist - war der in irgendeiner Form abgesprochen? Oder wenden die SC selbst solche Methoden (Liebeszauber und Co) an?

    Wenn nicht, finde ich nämlich das schon äußerst willkürlich.

    Da ist dann auch verständlich, dass du diese jüngste Aktion als Schikane wahrnimmst. (Isoliert hätte ich vermutet, er weiß einfach nicht was er tun soll, wenn dein SC bestimmte Dinge herausfindet, die erst später rauskommen sollen, aber angesichts der vorherigen Ereignisse ... hmmmja. Andere SC haben wohl keine Erkundungsversuche unternommen?)

    Ich würde mir an deiner Stelle mal gründlich überlegen, ob du mit diesem "dunklen" Spielstil wirklich glücklich bist, und das Amulett, dass dir der SL offenbar nicht geben will, nicht eventuell eine Reaktion darauf war, dass du sowas als Spieler nicht nochmal erleben willst.

    Und das mal anzusprechen.

  • Im Gegenzug allerdings: Wie soll der Gardianum vor dem Igni schützen? Das Artefakt kann erst nach dem dem Schaden aktiviert werden, ein Artefakt weiß nicht, dass da 5 oder 10 m weiter jemand steht, der gerade einen Igni wirkt.

    Die Magierin müsste das Artefakt aktivieren, wenn sie das mitbekommt, dass da ein Zauber auf sie gewirkt wird.

    "Träger wird Ziel eines spezifizierten Zaubers" oder auch "Träger wird Ziel eines Zaubers mit einem bestimmten Merkmal" sind in DSA4.1 mögliche komplexe Auslöser (WdA, S. 82). Ob die nun bei der Erschaffung des Artefakts eingebaut wurden, ist eine andere Frage :)

  • Dieser Plot mit dem Vergewaltiger der hinter deinem SC her ist - war der in irgendeiner Form abgesprochen?

    Der Plot liest sich nicht abgesprochen, aber der dahinterstehende NSC war ein regeltechnischer Feind und die sind dazu da, IT Probleme zu bereiten (wenn auch nicht eher solche):

    Mein Charakter wollte sich, weil er bereits einmal von einem „Verehrer“ (Feind mit 5 GP, der jedoch kaum vorgekommen war) von der Straße magisch weg entführt wurde,


    "Träger wird Ziel eines spezifizierten Zaubers" oder auch "Träger wird Ziel eines Zaubers mit einem bestimmten Merkmal" sind in DSA4.1 mögliche komplexe Auslöser (WdA, S. 82). Ob die nun bei der Erschaffung des Artefakts eingebaut wurden, ist eine andere Frage :)

    Eben. Wenn die Frage ist, ob der Gardinaum gegen Igni, Brenne oder Krabbelnder Schrecken schützt, dann handelt es sich um verschiedene Zauber mit unterschiedlichen Wirkungen und gänzlich verschiedenen Merkmalen und es ist (voraussichtlich)weder das eine noch das andere.

    Ein Widerwille aktiviert ein Konter-Artefakt auch nicht, weil die Person, auf der ein Widerwille liegt, das Ziel des Widerwille ist, nicht die die umstehenden Personen.


    Insgesamt ist eventuell-vielleicht auch wirklich die Frage, wie sehr auf Artefakte als Schutz gegen alles gesetzt werden sollte und möchte, was ihre Häufigkeit angeht und das, was sie regeltechnisch tatsächlich leisten können. Sonst ist irgendwann die Frage, wer das bessere Artefakt hat.

  • Ich denke mal ihr spielt "Von eignen Gnaden",

    VeG - Zweimühlen

    und auf der Reise nach Z. solltet ihr eigentlich genügend (?) Inforamtionen über dei Situation in Z. erhalten haben; um auch zu wissen wie man "leicht" in die Stadt kommt, anstatt reinzuschleichen. ZUdem ist es ein langer Weg zur Grafenburg ... offiziell gibt es nur einen Schwarzmagier (Nekromant) in der Stadt. Und dies ist noch die leichteste Mission.

    Pardon, und die Wildkatze einfach abzulehnen, obwohl die Bevölkerung ganz andere Probleme als eine "wilde Katze" hat - hm, ein Leckerbissen? - find ich auch schon merkwürdig.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ah, das mit den GP hatte ich überlesen - aber mir ist unklar, ob Wayko den Feind als lästigen Verehrer gedacht hatte, oder einfach nur gesagt "Mein SC hat einen Feind".

    Aus einem nicht weiter ausgearbeiteten Feind sowas zu machen fände ich nämlich reichlich übergriffig.

    (Und selbst ein lästiger Verehrer kann ja anders angedacht gewesen sein.)

    Ich selbst würde eine 10 Jähige Freundschaft nicht einfach aufgeben (egal ob ich der geknechtete Spieler oder "die anderen bin") und das Gespräch suchen.

    Naja, man kann sich auch zehn Jahre lang schlecht behandeln lassen.

    Da würde ich die Bereitschaft, die Gruppe zu verlassen, schon davon abhängig machen, ob die letzten zehn Jahre im Großen und Ganzen gut waren, oder das eben die ganze Zeit schon nur "funktioniert" hat, weil man sich alles gefallen lassen hat.

    Sicher, wenn man nie gesagt hat, was einem nicht passt, kann man den anderen nur begrenzt einen Vorwurf draus machen, aber imho gibt es schon gewisse Regeln des zwischenmenschlichen Umgangs die allen bekannt sein sollten.

    (Insbesondere "Was du nicht willst, was man dir tu ..." - wenn der SL die Aktionen die er so bringt als Spieler selbst okay findet wenn sie ihm widerfahren, könnte man es entschuldigen, aber ist dem so?)

  • Tja, beim Lesen Deiner (TE) Sichtweise kommt mir schon der Verdacht, dass ich dieser SL den Rücken kehren würde.

    Sie überschreitet in mehreren Aspekten die Grenzen dessen, was ich tolerieren würde:

    - Entführung eines Charakters (grenzwertig)

    - Missbrauch am Charakter (indiskutabel, der markanteste Hinweis auf ein mögliches Problem im Kopf Deiner SL)

    - Artefakt abgelehnt / nicht fertig bewertet (akzeptabel, ein "Ihr-könnt-mir-gar-nix-Artefakt" gäbe es bei mir auch nich; wenn jmd. die derartige Möglichkeiten von 4.1+Zauberwerkstatt+evtl. externen Input zu einem solchen Artefakt fusionieren würde, könnte das Durchdringen der Argumentation länger dauern, als die Zeit bis zum nächsten Spielabend hergibt)

    - Artefakt (ebendieses) gegen den SC eingesetzt, für den es erdacht wurde (wenigstens perfide)

    - töten eines SC mit einem Spellfire (wenigstens beinhart)

    - Re-roll - Alternativangebot: Lichtschranke-Falle, ebenfalls mit k.o.-Effekt unter Umgehung zufällig genau der vorhandenen Abwehr.

    Beim ersten Durchlesen Deines Beitrages fasse ich mich an den Kopf und frage mich, was Dich in der Gruppe halten sollte.

    Die andere Option, die sich beim Überdenken offenbart, ist, dass Deine SL nicht der Problembär ist, sondern Du.

    Magier in 4.1, mächtige vor allem, sind ein Problem für sich.

    Ein Anliegen "Artefakt der Unantastbarkeit" brauche ich unbedingt obendrauf! Also:

    Denkbar ist, die SL hatte von Deinem Charakter längst die Nase voll, ehe sie Dich in die Mangel genommen hat.

    Dann sind Spielleitungszüge, die Dich im wahrsten Sinne ohnmächtig machen, plötzlich ganz plausibel.

    Der Blick auf Deinen Charakterbogen könnte eine Absicherung gewesen sein, "da ist doch dieses Gardianum-Ding?!" -

    und plötzlich wäre die unfaire Flammenlanze nur noch ein Griff in Deinen Fundus mehrschichtiger Unverwundbarkeit.

    Du warst massiv geschockt, aber DU hast das Artefakt vergessen. Nicht?

    Wie die Gemengelage in der Gruppe ist kann das Forum nicht wissen.

    Ein Indiz ist für mich, dass die Retcon-Verabredung offenbar in der Gruppe und ohne Dich besprochen wurde.

    (Und dann mit diesem irgendwie aber irgendwie auch nicht entschärften "Angebot"...)

    Und dass nach Deiner Schilderung keiner der anderen Spieler einen gemäßigteren Umgang mit Deiner Magierin gefordert hat.

    Für mich gehört daher Deine Spielvorliebe genauso auf den Prüfstand, wie die Deiner SL.

    Das Ergebnis kann allerdings leicht das selbe sein -> so gehen wir nicht mehr zusammen.

    Das werdet Ihr nur in der Gruppe besprechen können, Du musst das nur wollen und wenn Du es nicht willst, ist das ein Zeichen, dass Variante 2 Dir auch nicht vollkommen undenkbar vorkommt. Wir haben jedenfalls einen Spieler nach 15 Jahren "verloren" (zugegeben, da spielte auch die allgemeine gesellschaftliche Spaltung hinein), wir glauben aber, dass auch im Spielverständnis für ihn und für uns ein regelmäßiges Haareraufen nun ein Ende hat. Das gibt es, und dann ist Trennung die bessere Option.

  • (Insbesondere "Was du nicht willst, was man dir tu ..." - wenn der SL die Aktionen die er so bringt als Spieler selbst okay findet wenn sie ihm widerfahren, könnte man es entschuldigen, aber ist dem so?)

    Und selbst wenn, muss das ja noch lange nicht heißen, dass das für die anderen SpielerInnen gilt. Entweder ich kenne meine Spieler gut genug, dass sie solche Szenarien als spielbar empfinden, oder ich muss das vorher abklären. Wenn ich es nicht weiß, baue ich sowas nicht ein, auch wenn ich selbst bereit wäre solche Szenen als Spieler zu spielen.

    Als ich damals mit 16, 17 Jahren gespielt habe, wäre mir sowas als SL nie in den Sinn gekommen. Und wenn doch, wie kann ich mir sicher sein, dass es nicht vielleicht entsprechende Ereignisse bei meinen MitspielerInnen in RL passiert sind und alles andere als verarbeitet wurden? Rollenspiel kann sehr emotional werden und an die Substanz gehen. Deswegen lieber mehrfach gewisse Trigger-Themen absprechen, als einmal zu wenig - und sie im Zweifelsfall sein lassen.

    Derzeitiges Projekt: Kellun - Pfeifenkraut und Hummerschwanz

  • Um dich besser zu verstehen brauchten wir vermutlich eine genaue Beschreibung deiner Gruppe, ebenso ob ihr ein angepaßtes Abenteuer (so klingt es für mich). Denn die DSA-Zeit das einzelen Spieler entführt etc. werden ist längst vorbei. Und ob Städter optisch eine Wildkatze von einer streunenden Katze unterscheiden können, gerade jetzt in der Wildermark? Find ich schon komisch.

    (Es klingt als würdet ihr Ctulthu-DSA spielen und eurer SL verhält sich so :rolleyes: )

    Welche Infos willst du genau, dann gebe ich sie dir gerne.

    Erzwungene Vergewaltigung (ob mit oder ohne geistige Manipulation) macht was mit dem Spieler/der Spielerin. Das sollte man nicht auf die leichte SL Schulter nehmen.

    Ich hätte es für mich besser hinnehmbar gemacht, wenn mein Charakter es drauf angelegt hätte oder es im Abenteuer passiert hätte und kein "In der Abenteuerzwischenzeit wird dein Charakter Vergewaltigt und die Versuche das zu verhindern mit Artefakten, blocke ich so lange bis es eintritt.".

    Ah, daher wohl kürzlich die Frage nach dem Artefakt, dass aktiviert wird, wenn man an einer Widerwille-Zone/Objekt/Person vorbei kommt. Da war der Konsens, dass das regeltechnisch nicht möglich ist. Da liegt es natürlich bei euch und euren Regeln, ob das in eurem Aventurien so ist, oder nicht

    Als das Passiert war, hatte ich als Spieler auch gesagt, dass das nicht geht und die Frage wurde im Nachhinein im Forum gepostet. Aber für mich ist es nur mäßig wichtig ob es geht oder nicht, weil ich die Möglichkeit, so ein Artefakt zu bauen erst einmal dem SL nicht absprechen möchte.

    Die Sache mit Entführung und Missbrauch (ohne Option auf Gegenwehr und das überhaupt richtig auszuspielen) wiederum ist etwas, das bei mir Grenzen überschreiten würde, aber Du schriebst, ihr würdet etwas dunkler spielen. Mir würde das zu weit gehen, aber ich bin nicht Du.

    Es war sehr grenzwertig, und wie gesagt nehme ich es noch als "Ok, es ist dunkel. Wir haben alle gesagt, dass Vergewaltigungen passieren und man will weiter zusammen spielen." hin, doch weiß ich nicht ob ich nicht schon damals hätte aufstehen sollen, weil es einfach stark nach "Jetzt wird der Charakter vergewaltigt, von einen 5 Punkte Nachteil und deine Versuche das zu verhindern, lasse ich ins Leere laufen."

    Das Artefakt, was ich ursprünglich für meinen Eigenen Schutz bauen wollte, sollte wenn der Träger verzaubert wird, auf die Quelle wo der Zauber herkommt einen Ignifaxius wirken (Mein Charakter wollte einfach nicht, dass er noch mal Entführt wird und habe da einfach was zusammen gebaut usw.) und einen Gardianum wirken. Ob das alles 100% Regeltechnisch funktioniert lassen wir einfach mal im Raum stehen, jedoch wegen Unklarheiten bzw. weil es am Spieltag der Entführung des Charakters Regeltechnisch/Preislich mit dem SL noch nicht durchgearbeitet wurde, war es nicht da und mein Charakter hatte es nicht.

    Jetzt läuft der Leutnan mit mehr oder weniger dem Artefakt von "mir" herum und das Artefakt zappt automatisch meinen Charakter (und da wo der Ignifaxius hinzeigt, da bin ich.).

    Mein derzeitiges Schutzartefakt löst von selbst aus (weil es endlich mal durchgearbeitet wurde) wenn die Trägerin Ziel eines Zaubers wird und Aktiviert einen Gardianum. Eigentlich alles ganz OK, Char währe gerettet usw. Leider "traumatisiert" es mich als Spieler, weil mein Char von einem Artefakt was ich zum Selbstschutz mal bauen wollte, nicht OG fertig wurde und mein Char vergewaltigt wurde und jetzt läuft der Leutnant da "zufällig" um die Ecke ohne, dass auch bei der Erkundung ich als Spieler was falsch gemacht habe.

    Die Szene wurde geretcont, nachdem Du es angesprochen hast, das ist grundsätzlich gut.

    Ein Artefakt, das einen Zauber wirkt, gegen den ein Gardianum nicht wirkt, hat ein bisschen Geschmäckle, weil das die in der Stadt ja nicht wissen, auf der anderen Seite macht es Sinn, gut vorbereitet zu sein und Gegenzauber zu haben, die wahlweise gegen MR gehen, und/oder nicht durch andere Zauber aufgehalten werden können, wie es der verbreitete Gardianum ist. Man will wohl auch niemanden in der Stadt haben, der unsichtbar und mit einem Armatrutz versehen ist.

    Der Brenne toter Stoff ist nach offiziellen Regeln übrigens nicht gegen Personen einsetzbar.

    An sich finde ich es auch OK, dass meinen Wunsch, dass es geretcont wird eingegangen wird: Es sieht nicht mehr wie Zufall aus, dass er um die Ecke kommt. Leider ändert sich die Situation von "Du wirst von einem Ignifaxius getroffen, aber ein Glück hast du einen Gardianum" zu "Der Zauber löst aus, ich habe den Zauber nun geändert, von einen Ignifaxius zu einen Brenne Toter Stoff Variante Drachenglut" (Den mit den vielen W6 Schaden) oder alternativ zu einen Krabbelnden Schrecken und ja, ich habe extra darauf jetzt geachtet, dass dein Gardianum dagegen nicht schützt.". Ich habe da etwas das Gefühl, dass ein retcon gemacht wurde, um mir als Spieler weiter zu schaden, oder sehe ich das einfach falsch bzw. bin ich empfindlich, dass nach einen Retcon es dem Charakter noch schlechter geht und eine Situation die davor ein "Jetzt musst du fliehen" ein "Jetzt brennst du und deine Ausrüstung. / Nun liegst du schreiend am Boden. Hättest du einfach mal nichts gesagt, lieber spieler"

    Man macht selber Hammerschläge mit Ansage oder Schüsse auf den Kopf, und die Gegenseite hat diese Möglichkeit sinnigerweise ebenfalls.

    Mir geht es nicht darum, dass die Gegenseite das gleiche kann (Darf sie doch). Aber man bekommt das eine geblockt/verzögert bist was schlimmes passiert und dann haben die Gegner das was man selbst haben wollte. :(

    Hi Wayko

    für mich klingt es ehrlich gesagt eher so, als wäre die von dir beschriebene Situation (und das traumatisierende Vorspiel dazu) nicht der Ursprung deiner Unzufriedenheit, sondern eher der Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt.

    Es gab schon viele Konflikte und hitzige Diskussionen im Vorfeld, bzw. andere Szenen aber jetzt mit dem Artefakt, was vorbehalten wurde, die Vergewaltigung und dann auffliegen lassen der Erkundung mit dem eigentlich gewollten Artefakt mit dem retcon, was am Ende auf "Jetzt mache ich es für dich noch schlimmer/härter", ist dann irgendwo gefühlt schon sehr viel, ja.


    Zu der Widerwillens-Geschichte kann ich nur folgendes sagen: in der Logik von Aventurien müsste in den letzten 20 Jahren seit der Entdeckung des Widerwillens (oder des Ignoratias oder des Harmlose Gestalt) ein magischer Weg gefunden worden sein, wie man anwender solcher Zauber daran hindert, praktisch unsichtbar zu sein. Also müsste es Wege geben, eine Stadt-Begenung, wie du sie gemacht hast zu verhindern.

    Und ich kann zumindest in der Theorie verstehen, dass ein Spielleiter seinen Spielern nicht jeden Weg erlauben möchte, sich gegen alle möglichen Dinge wie Täuschung und Illusion abzusichern - da ist man sehr schnell dabei, das es viel Plotts sprengt - DSA-Abenteuer sind manchmal ziemliche Nadelöhre, und viele typische Fähigkeiten und Zauber lassen bestimmte Plottpunkte eigentlich gar nicht zu - oder machen sie "unlogisch" in der Welt von Aventurien.

    Und NPCs KANN man in der Regel als Spielleiter erlauben, dank Dämonenmacht und vielen Resourcen Sachen herzustellen, die Spieler nich (so einfach können).

    ABER: Insgesamt finde ich das sehr unschön, wie dein Spielleiter das gemacht hat, und es sieht ein wenig nach gängelei aus - gerade wenn dich das Ding dann trifft, dass du selber haben wolltest, und nicht haben durftest. Gerade in den Schwarzen Landen hätte man auch einfach einen Gotongi oder sonst einen Dämon nutzen können - die können alle durch Illusionen durchschauen - will sagen es hätte bessere und fairere Methoden gegeben, die nicht nach Optimallösungen aussehen, um deinen Charakter gezielt auszuschalten.

    Den Krabelden Schrecken halte ich hingegen für eine sehr stimmige Wahl für eine Falle. Das Opfer wird nicht nur ausgeschaltet, sondern kann auch festgenommen und anschließend verhört werden. Wenn man diesen relativ seltenen Zauber beherrscht, ist die Anwendung als Falle zumindest logisch (und deutlich besser als z.B. ein Iginfax, bei dem das Opfer wohl oft noch wegrennen kann). Auch hier würde mich natürlich interessieren, warum es mich und keinen anderen getroffen hat (Auslöser). Mein Magier ist kürzlich in einer ähnlichen Situation in eine magische Falle gelaufen, mit der ich als Spieler absolut nicht gerechnet habe (der feindliche Magier hatte schon eine Wächterchimäre im Raum und auch da gingen vermutlich diverse Leute ein und aus). Mein Held wurde durch einen Horriphobus mal eben fix aus dem Endkampf geworfen. Sobald sich der Rauch verzogen hatte, war meine erste Handlung die Falle magisch zu analysieren. Ich wollte Antworten. :)

    Wirklich stören würde mich als Spieler in Deinem Fall jedoch, dass eben nicht die Stimmigkeit hinter der Entscheidung steckt (in diesem Punkt wie gesagt überhaupt keine Einwände), sondern einzig der Wunsch den, dem SL bekannten Schutz, auszuhebeln. Wenn der Heldenmagier und sein Artefakt bekannt wären und man mit seinem Auftauchen rechnet völlig ok (also eine Falle direkt für diesen speziellen und bekannten Angreifer gelegt wird), aber rein ins Blaue "wenn ein Magier mit Widerwille zum Burgtor kommt, gehe ich natürlich davon aus, dass er durch einen Gardianum geschützt ist" erschafft man kein spezielles magisches Artefakt.

    Aber letztendlich ist das alle gar nicht so wichtig. Die zweite Lösung ärgert Dich so sehr, dass Du darüber nachdenkst die Gruppe zu verlassen und das ist der entscheidende Punkt. Sag ihm (oder ihnen) was Dich genau stört und warum Dich das so sehr mitnimmt. Wäre ich Dein SL würde ich mich auch über ein Gegenangebot von Dir freuen, also einen Vorschlag mit dem Du leben kannst. Wie Du schreibst ist es ja weniger die Überwältigung Deines Helden, die Dich stört, sondern vor allem das "Wie es abgelaufen ist" und hier sollte es nicht all zu schwer sein, eine Lösung zu finden, mit der alle gut leben können! Ein Retcon für den Retcon ist nun wirklich kein Ding in meinen Augen und alle mal besser, als 10 Jahre wegen einer relativen Kleinigkeit in die Tonne zu treten. Als SL wäre ich auf jeden Fall kompromissbereit, vor allem wenn ich auch noch beim "unsauberen Spiel" ertappt wurde und ich darauf hingewiesen werden "wie warhscheinlich so ein Spion denn sei, dass es genau so eine Falle erfordert?".

    In meinen Augen ist das jedenfalls kein Grund gleich alles zu zertümmern und gebenenfalls entschuldigt man sich eben auch.

    Eher, das ein Artefakt auslöst, stört mich nicht, kann ja passieren und ein Krabbelnder Schrecken ist auch relativ stimmig. Wenn es am eine eine Situation von "Ich Retcone es dir in eine Situation die nicht nur schlimmer ist, sondern explizit gegen dich gerichtet ist.". Gefühlt ist es ein "Du hast ein Problem, dass du einen Finger verlierst, dann retcone ich es dir, dass du halt das Bein verlierst.". Am Ende steht ein Ausrüstungsverlust oder eine neue Gefangennahme, wo hätte ich das Maul gehalten, "nichts" passiert währe.


    Ich denke mal ihr spielt "Von eignen Gnaden",

    VeG - Zweimühlen

    und auf der Reise nach Z. solltet ihr eigentlich genügend (?) Inforamtionen über dei Situation in Z. erhalten haben; um auch zu wissen wie man "leicht" in die Stadt kommt, anstatt reinzuschleichen. ZUdem ist es ein langer Weg zur Grafenburg ... offiziell gibt es nur einen Schwarzmagier (Nekromant) in der Stadt. Und dies ist noch die leichteste Mission.

    Pardon, und die Wildkatze einfach abzulehnen, obwohl die Bevölkerung ganz andere Probleme als eine "wilde Katze" hat - hm, ein Leckerbissen? - find ich auch schon merkwürdig.

    Jupp.

    Wir haben ihn dann als lästigen Verehrer definiert gehabt, aber hätte ich gewusst, dass es kein "Ich bin nur sehr nervig" sondern ein "Ich vergewaltige dich auch!", wird dann hätte ich den weit mehr aus definiert gehabt. Aber nein, es gab auch davor schon Szenen Situationen die schwer für mich als Mensch waren, wo am Ende einfach nur gefühlt Willkür war bzw. so bei mir angekommen ist.

    Das Schutzartefakt, wollte ich ursprünglich mal bauen, weil der Charakter vor der Entführung + Vergewaltigung schon einmal von dem NSC entführt wurde. Sich also Schützen wollte, gegen "Und nun bist du Entführt und weg ist der Char."

    Recht hast du, dass ich Einerseits das Schutz-Artefakt halb vergessen hatte (hätte auch lachend sagen können "Haha... die können mir garnichts") und andererseits ich als Spieler auch kein Interesse mehr hatte, als er Ausgelöst wurde, weiter zu spielen. Weil es einfach nur noch ein "Egal was du gemacht hättest und wie vorsichtig es war, es passiert immer und wirst jetzt abgewatscht mit dem was du einmal wolltest."

    Ich für meinen Teil will doch nur Spaß haben und wollte kein "Wenn ich nicht alles exakt mache, am besten Garnichts, passiert meinem Char nichts (Entführt, Gefangenname, Vergewaltigung, Ausrüstungsverlust)"

    Ich hoffe ich konnte zu jeden Was schreiben und Antworten. Wenn ich was vergessen/übersehen habe, bitte ich es mir zu verzeihen. Dann soll er/sie kurz noch mal schreiben.


    Aber Recht habt ihr, vieles müsste eigentlich mit Reden wegmachbar sein..., aber am Ende verbleibt das Gefühl, dass man mich auf den Kicker hat.

  • Als ich damals mit 16, 17 Jahren gespielt habe, wäre mir sowas als SL nie in den Sinn gekommen. Und wenn doch, wie kann ich mir sicher sein, dass es nicht vielleicht entsprechende Ereignisse bei meinen MitspielerInnen in RL passiert sind und alles andere als verarbeitet wurden? Rollenspiel kann sehr emotional werden und an die Substanz gehen. Deswegen lieber mehrfach gewisse Trigger-Themen absprechen, als einmal zu wenig - und sie im Zweifelsfall sein lassen.

    Absolute Zustimmung.

    Die Frage "findet der das ok, wenn man es mit seinem SC macht" war eher auf Instant-Tod Aktionen gemünzt - das habe ich nämlich tatsächlich von einer sonst ganz lieben SL gesehen, wo ich vermute, dass das "Das muss jetzt so weil das ist logische Konsequenz" Denken einfach stärker war, und/oder sie von ihren SLs so einen Käse gewohnt war und es normal fand.

    Das ist so ein Fall, wo ich glaube, dass es was bringt, das anzusprechen, weil man mit Einsicht rechnen kann, denn zu "wie schlimm ist es, Spielfiguren umzubringen" hat die Gesellschaft als solche keine festen Regeln, deren Kenntnis man erwarten könnte.

    (Wenn Wayko angegeben hätte, weiblich zu sein - soweit ich sehe nicht der Fall - würde ich die Sache auch noch mal anders beurteilen. Ich war zu Gunsten des SL davon ausgegangen, dass es eine reine Männergruppe ist, und sich da eine gewisse pubertäre-Jungs-Dynamik gehalten hat - wobei ich nicht bestreiten will, dass man das auch mit 16 schon besser wissen kann und sollte.)


    Denkbar ist, die SL hatte von Deinem Charakter längst die Nase voll, ehe sie Dich in die Mangel genommen hat.

    Dann sind Spielleitungszüge, die Dich im wahrsten Sinne ohnmächtig machen, plötzlich ganz plausibel.

    Das halte ich für eine eher unplausible Interpretation.

    Mag ja sein, dass Wayko ein unerträglicher Powergamer ist (wobei ich das nicht glaube) aber deswegen kommt man doch nicht plötzlich auf die Idee, dass es eine gute Idee wäre, den Char zu vergewaltigen.

    Wir haben ihn dann als lästigen Verehrer definiert gehabt, aber hätte ich gewusst, dass es kein "Ich bin nur sehr nervig" sondern ein "Ich vergewaltige dich auch!", wird dann hätte ich den weit mehr aus definiert gehabt. Aber nein, es gab auch davor schon Szenen Situationen die schwer für mich als Mensch waren, wo am Ende einfach nur gefühlt Willkür war bzw. so bei mir angekommen ist.

    Da wird dir wohl nichts anderes übrig bleiben, als die Gesamtsituation mal anzusprechen. Nur weil du anfangs zugestimmt hast, diesen dunklen Spielstil mitzumachen, heißt das nicht, dass du jetzt nicht sagen kannst: "Vergewaltigung ist ein No-Go, ich habe festgestellt, dass ich das nicht mag".

    (Wer hat das eigentlich festgelegt, dass ihr Vergewaltigungen von SC vorkommen lasst? Finden das alle einen unverzichtbaren Teil des Spiels? Dass sexuelle Gewalt in Abenteuern in denen man, sagen wir mal, gegen Belekelelpaktierer kämpft, als Thema schwer komplett rauszuhalten ist, ok, aber wer bitte braucht es unbedingt, dass SC vergewaltigt werden?)

    Ich habe mal was ganz ähnliches erlebt: Ich hatte dem SL gesagt: "Mein SC ist in NSC X verliebt, und hat eine Feindschaft mit NSC Y" ... hätte ich gewusst, dass der SL beschließt, dass NSC Y NSC X vergewaltigen wird, hätte ich das auch nicht gemacht. Aber mit sowas rechnet man doch nicht!

    (Naja gut, meine Lösung war nicht, die Hintergrundgeschichten genauer zu definieren, sondern nicht mehr mit diesem SL zu spielen. Ich hab nämlich eigentlich keinen Bock, dauernd paranoid Vorkehrungen gegen Gemeinheiten des SL treffen zu müssen.)

  • Zitat

    ...Ich war zu Gunsten des SL davon ausgegangen, dass es eine reine Männergruppe ist, und sich da eine gewisse pubertäre-Jungs-Dynamik gehalten hat - wobei ich nicht bestreiten will, dass man das auch mit 16 schon besser wissen kann und sollte.)

    War auch nicht als Vorwurf an dich gedacht. Und auch Wayko mit seiner Gruppe ist ja älter ( > 10 Jahre spielend...)

    Das Alter habe ich auch nur eingebracht, damit sich eben auch unsere jüngeren SpielerInnen mal Gedanken drüber machen.

    Und das Thema ist auch nicht geschlechterspezifisch. Auch ohne Selbsterlebtes mag man manche Dinge nicht spielen müssen.

    Generell macht es durchaus Sinn, kurze Vor- und Nachbesprechungen zu machen - solange man das auf einem konstruktiven und sachlichen Level halten kann.

    (Haben wir vor... ca 37, 38 Jahren =O sogar schon ansatzweise gemacht.)

    Sind nur Denkanstöße, die ich geben will.

    Derzeitiges Projekt: Kellun - Pfeifenkraut und Hummerschwanz

  • aber am Ende verbleibt das Gefühl, dass man mich auf den Kicker hat.

    Das kann durchaus sein, wobei dann vor allem die Frage wichtig ist, ob es sich nur um den Held handelt oder schlimmer um Dich als Spieler.

    Helden, die man nicht mag, gerecht zu behandeln ist nicht immer einfach und oft wäre man einfach froh, wenn der Held bloß weg wäre. Aber der Spieler mag diesen Helden leider. Wenn es nur am Held liegt, sollte sich das relativ leicht klären lassen und im Zweifelsfall muss man eben auch mal den Held wechseln (ein unglücklicher SL oder unglückliche Mitspieler sind einfach nicht gut). In unserem gerade beendeten Abenteuer hat mein Held (anfangs durch ein Mißverständnis, später durch konsequente Weiterentwicklung "Rollenentwickung") den Rest der Gruppe gegen sich aufgebracht und eigentlich wollte niemand mehr mit dem Held reisen und auch der SL war etwas ratlos und auch mein Held wäre wohl lieber seiner Wege gegangen - letztendlich hat es allen den Spaß verhagelt). Ein Abend vor Ende wollte ich dann aber auch nicht mehr neu einsteigen und wir haben es eben durchgezogen. Hätten wir die Heldengruppe fortgesetzt, hätte ich aber wohl auf den Held verzichtet - die Stimmung war einfach dahin.

    Vor Jahrzehnten hatte ich auch die Helden eines Spielers "auf dem Kicker". Immer wieder die Gleichen und im Verhältnis zu den anderen Helden viel zu mächtigen Helden und ein Spieler der einfach immer wieder seine Lieblinge spielen wollte. Glücklich war man da als SL nicht und ich will nicht ausschließen, dass sich der Spieler manchmal auf der Abschussliste gefühlt hat. Aber das waren allerdings auch Übernatürliche (Zauberkundige, Geweihte...) und damit oft auch zu Recht im Fokus (mit Abstand die gefährlichsten Helden). Heute würde ich eher das Gespräch suchen und im Zweifelsfall auch klar sagen "den mag ich nicht mehr drin haben", statt (vielleicht auch unfair) ingame durch zu greifen. Als Jugendlicher lief es eben anders.

    Sollte er ein Problem mit Dir persönlich haben, ist die Lage weitaus schlimmer und dann kann vielleicht auch eine Aussprache nichts mehr retten. Aber wenigstens wisst ihr dann, woran ihr seid und könnt Euch hoffentlich im Guten trennen.

    Unabhängig davon muss der "Kicker" nicht unbedingt negativ vom SL gemeint sein. Wir hatten schon häufiger den Fall, dass sich bespielsweise ruhige oder zurückhaltende Spieler, aber auch sehr aktive Spieler "angegriffen" gefühlt haben. Letztendlich stellte sich dann erst kurz vor der Explosion auf Spielerebene im Gespräch heraus, dass er die Ruhigen einfach nur zu einem aktiveren Spiel ermutigen wollte und sie deshalb immer wieder in brenzliche Situationen gebracht hat (weil sie bei weniger brenzlichen Situation kaum reagiert haben). Nur ging das völlig nach hinten los und da niemand darüber geredet hat wußte natürlich auch niemand, dass irgendwie alle sehr unzufrieden waren. Ähnlich sah es beim "Macher" aus, der immer wieder ausgewählt wurde weil er Dinge anpackt und der Rest der Gruppe eher Schnarchnasen waren. Auch hier viel Ärger durch einen eigentlich nichtigen Anlass.

    Früher zu Reden hätte rückblickend viel geholfen. Mein SL aus der gerade beendeten Kampagne macht grundsätzlich nach jeder Sitzung eine Umfrage, in der sich jeder dazu äußern soll. Was war gut? Wo waren Unstimmigkeiten? Hat es Spaß gemacht? Was kann besser laufen? Für meinen Geschmack muss es nicht unbedingt nach jeder Sitzung sein, aber alle paar Abende sollte man auf jeden Fall so etwas einplanen! Dann gibt es zwar immer noch Spieler, die sich nicht zu ihren wahren Gefühlen und Ansichten äußern, aber zumindest hätten sie die Chance Mißstände aufzudecken. Auch hier mag ein 4 Augengespräch (statt einer Gruppenbefragung) vielleicht hilfreich sein, aber ich hatte das in über 30 Jahren RPG noch nicht.

    Es gibt also viele Möglichkeiten - von Böser Absicht bis zu einem Mißverständnis gibt es viele Möglichkeiten und auch so manche "voll gemeine Aktion" sieht eben nicht jeder als so schlimm "ist doch nur ein Spiel" "ist ja kein Mensch, sondern eine fiktive Figur" usw. nur hängen manche Spieler eben so sehr an ihren Kreationen, wie sich manche das nich einmal vorstellen können.

    Sprich die gefühlte Ungerechtigkeit und "den Kicker" offen an, dann weißt Du was Sache ist und nicht zuletzt auch wie es Deine Mitspieler sehen. Oft fallen Mißstände nämlich auch anderen auf, nur sagen sie nichts. Es macht meiner Erfahrung nach einfach nicht jeder sein Maul auf, sondern schweigt auch dann, wenn er eigentlich reden sollte. Gerade bei Freunden kann das durchaus auch manchmal schwierig sein, aber es ist in Deiner Situation einfach notwendig. Von alleine kommt der Spielspaß ziemlich sicher nicht zurück!

  • Um es für mich kurz zu zusammenzufassen: Ich hab den Eindruck das eure "Hausregeln" nie festgehalten worden sind, nie die Grenzen des SLs festgelegt wurden usw. Dark Fantasy hin oder her; ich kenne Cthulhu und selbst dort sind solche willkürlichen Dinge nicht vorgesehen! Eurer SL scheint ein Liebhaber des Veil of Darkness zu sein - doch das ist D&D3.

    Wie man Horror bei DSA spielen und umsetzen kann steht in der Borbarad-Box.

    Wenn es euch - speziell dir - der SL schon den Abenteuereinstieg unnötig schwer macht, werdet ihr das Abenteuer kaum überleben.

    Wie setzt sich die Gruppe zusammen und wie Stark (jetzt wäre Stufen nicht schlecht) schätzt du sie ein?

    Ich bin Gruppenspieler - Einzelmissionen nur in absoluten Notfällen/Selbstopfer; gerade wir ihr es anscheinend spielt.

    Bei Cthulhu oder D&D wärst du bereits Tod - ohne Meisterwillkühr!

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Das ganze klingt bissl wie (die Backgroundstory zu) Jessica Jones, Staffel 1. Vllt wollte der Meister das nachstellen?

    Edit: achja, das Artefakt. Naja, da hast mMn einfach pech gehabt und musst halt hinnehmen was dein Meister macht, solange du da spielst und da so auf dem „das aber mein Artefakt“-Ding rumreiten naja. Das hat sowas von „Ich will aba“. Meister doch selbst mal, das wäre mMn die Alternative.

  • Es stellt sich auch die Frage, ob ein Gardianum, der eine Kuppel um das Ziel ist, zu sehen ist, wenn auch die Person unter der Kuppel durch den Widerwillen außerhalb der Wahrnehmung sich befindet.

    Ich sehe nicht Artefakte, die nicht regelkonform gegen möglichst jede Form von wirkender Magie schützen sollen und die mit nicht regelkonformen Artefakten, die genau das andere Artefakt aushebeln sollen, als tatsächlich zielführenden Ansatz, solche Situationen im Spiel zu verhindern. Regelkonformität ist dabei zweitrangig, denn man soll sich das eigene Aventurien so machen, wie es gefällt, aber es stellt einiges an Macht dar, die man dann versucht schlimmstenfalls gegenseitig zu übertreffen.

    Ich kann voll und ganz verstehen, so etwas wie die Entführungsgeschichte zukünftig verhindern zu wollen, aber das auf IT-Ebene anzugehen wird sehr wahrscheinlich nicht funktionieren und nur zu gegenseitigem Frust führen.

    Drüber reden sollte zielführender sein, entweder einen Konsens für das Spiel zu finden, oder eine andere Entscheidungsfindung einfacher zu machen (denn hinnehmen müssen muss man weder als SL noch als Spieler*in alles).