Heldenhafte Entweihung eines Praiosheiligtums? Herangehensweisen und Konsequenzen (Urbrander Turm)

  • Praios zum Gruße meine lieben mottenhaften Lichtanbeter,

    (Das Abenteuer, auf dem das alles basiert: der Grautann Zyklus Grautannzyklus)

    Der böse Vampir und Schwarzmagier Nebain, der zur Priesterkaiserzeit von Praioten gefoltert und in heiliger Praiosmauer danach eingemauert wurde, ist in dieser Runde mehr ein Sympathieträger als im Original.

    Jeder Held hat mittlerweile eine eigene Motivation ihn zu befreien, doch bisher glückten keine der Versuche. Die Ketten, die ihn in seiner Zelle festhalten wirkten unzerstörbar, und so mussten sie erstmal weiter reisen.

    Jetzt haben sie aber einen Ratschlag bekommen: Die Ketten halten warscheinlich allem stand, weil die gesamte Untergrund Anlage mitsamt Folterkammer, Zellen und lebendig eingemauerten noch immer als ein Heiligtum von Praios gilt. Die Verumutung liegt nahe, dass Nebain sein Gefängnis erst verlassen kann, wenn Praios Einfluss hier aufhört zu wirken...

    Dunkle Gedankengänge für einen Helden... Aber was, wenn die Folter und Einmauerung nach heutigen Standards zu Unrecht war? Was, wenn die Priesterkaiser es damals vielleicht wirklich ein wenig übertrieben haben und der immer noch heilige Boden ein Schandfleck für Praios selbst ist?

    Anstatt einfach zu sagen: "Praios. Unzerstörbar. Punkt." habe ich entschlossen einen anderen Weg zu gehen: Die Ketten funktionieren mit einer sehr gemeinen Auslegung meinerseits und einer leichten Abwandlung der Liturgie "Blutiges Siegel" https://ulisses-regelwiki.de/liturgie.html?…Blutiges+Siegel . Auf der Innenseite der Halsmanschette steht sowohl ein teil des wahren Namens von Nebain, als auch ein kurzes Praiosgebet. Genug, um in meiner gemeinen Auslegung als ein Art von "Buch" zu zählen und für 600 Jahre als eine unzerstörbare Fessel zu gelten. Darüber hinaus sorgt der Heilige Boden für eine Veränderung der Wirkungsdauer auf Permanent.

    Wie entweiht man so einen Heiligen Boden, und was ist die Konsequenz dafür?

    Herangehensweise: Ich bin mir noch unsicher welche Herangehensweise ich zulassen möchte. Eine freundliche bitte an Praios? Praiosgedichte rückwärts aufsagen? Ungerechtigkeiten und Lügen aussprechen? So viel Magie wirken wie möglich? Heilige Symbole finden und ausmerzen? Den Boden einem anderen Gott weihen (keiner der Helden ist geweiht, ich kann mir nur schwer vorstellen, dass eine Weihe dann möglich ist). Dämonische oder Namenlose herangehensweisen werden die Helden vermeiden... Habt ihr noch Ideen? Mal etwas in der Richtung gelesen?

    Konsequenz: Egal wie moralisch grau/gerechtfertigt die Entweihung eines Tempels ist, erwarte ich eine Konsequenz. Mal des Frevlers wäre eine Option, aber irgendwie antiklimatisch. Blindheit auf einem Auge aller aktiven beteiligten? Nachteil Albino? Lichtempfindlichkeit? Unfähigkeit zu Lügen für Zeit X? Dämonen/Namenloses die somit auf die Helden aufmerksam werden? Habt ihr noch Ideen? Anregungen? Inspirationen?

    Danke im Vorraus für alle Ideen! Bleibt sauber und entweiht keine Tempel <3

  • Eine Entweihung ist immer mindestens ein Mal des Frevlers, da es sich dabei um einen direkten Angriff auf die göttliche Ordnung handelt.

    In er Regel werden für Entweihungen Geweihte und die Göttlichen Tiere des Gottes geschändet und geopfert im Tempel, sowie weitere Zerstörung und natürlich Anrufung der Gegengottheit. Böse Rituale werden durchgeführt. Da gibt es also keinen schönen, billigen und harmlosen Weg.

    Was ich spannender Fände wäre, wenn man Praios-Geweihte dazu bringt, den Fall des Vampirs nochmal aufzurollen. Dann kann man auch Fragen darüber stellen, was denn Verdammung ist, und wie viel Schuld sich über die Generationen weiterziehen kann. Eventuell wird dann auch die Praioskirche dazu gewzungen, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Und wenn dann ein besonders devoter Praiot in der Anhörung zu den Waffen greift und von den Helden getötet wird - wer weiß, vielleicht verfolgt auch Praios selbst das Geschehen, und gibt den Vampir frei, oder erlaubt oder deutet einen neuen Richtspruch an etc.

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

    Einmal editiert, zuletzt von Sternenfaenger (30. Juni 2023 um 12:41)

  • Entweihungen sollten mehr sein, als einmal gegen die Tempelmauer pinkeln und zu sagen 'Praios ist ein Arsch'.

    Von offizieller Seite her ist es in meinen Augen zumindest nach DSA 4 "relativ leicht", einen Tempel zu entweihen, aber mehr als lügen, zaubern und sich schlecht benehmen ist es schon. Hier wurde dazu gesammelt und diskutiert: Tempelentweihung (EDIT: Und in diesem Beitrag habe ich aufgeführt, was in WdG dazu steht: RE: Tempelentweihung EDIT Ende)

    Ob sich für DSA 5 da nennenswert etwas geändert hat, weiß ich nicht.


    Aber was, wenn die Folter und Einmauerung nach heutigen Standards zu Unrecht war?

    Vampire sind Kreaturen des Namenlosen, dahingehend kann kaum viel verkehrt sein. Schwarzmagier sein ist heutzutage nichts Böses, aber während der Priesterkaiser-Zeiten gab es noch gar nicht die heutigen Gilden und da wurden viele Gruppierungen (zu Unrecht) verfolgt. Aber nur Schwarzmagier zu sein erfordert nicht solche Maßnahmen, Schwarzmagier sterben genauso schnell wie alle anderen. Der Vampir wird da der Grund gewesen sein, und mit einem solchen zu sympathisieren ist dann schon eine Aussage, finde ich, der man sich bewusst sein sollte. (Es gibt andere Opfer der Verfolgungen jener Zeit, die das eher verdient haben.)

    Auf der deutlich sicheren Seite (man spielt ja schon mit seinem Seelenheil, wenn man Kreaturen des NL befreit und unterstützt und Tempel schändet, auch wenn ein MdF nach DSA 4 allein erst einmal nicht soooo schlimm ist, weil man dagegen zu Lebzeiten noch etwas tun kann), dürfte man auf der sicheren Seite sein, moralisch, seelisch und gesetzlich, da schließe ich mich an, wenn man den Fall noch mal neu aufnimmt und nachforscht, sowohl über die Person und dessen Vampirsein, die Umstände damals, etc.

    Auch die Praios-Kirche weiß, dass damals viel falsch gelaufen ist.

    Wenn der Vampir befreit wird durch Tempelschändung und das bekannt wird, dann gibt es nicht nur ein MdF, sondern auch Verfolgung durch weltliche Gerichtsbarkeiten und die Praios-Kirche.

  • Ohne dämonische und namenlose Hilfe also...

    Ich würde das Ganze eher lassen und anders vorgeben. Die Ketten mögen ja unzerstörbar sein, aber das Gemäuer ist es sicher nicht. Wenn man die Wände abträgt, an denen die Ketten befestigt sind, kann man dann sicher den noch gefesselten Vampir an einen anderen Ort bringen, wo man den Ketten leichter bei kommen kann.

  • Die Priesterkaiserzeit endete 465.

    Das blutige Siegel hat eine Wirkungsdauer von QS x 100 Jahren.

    Längstens also noch 19 Jahre.

    Da könnte man vermuten, dass in den schwärzeren Tagen des Jahres die Wirkung schon einmal ins Wanken gerät.

    Dann wäre die Öffnung des Siegels - zum Beispiel am 1. Namenlosen Tag Isyahadin - nur ein Nutzen der günstigsten Stunde.

    Bleibt nur die Frage, wo diese Information herkommen könnte...

    Dass heiliger Boden die Wirkungsdauer von Liturgien auf permanent ändert, steht in meinen Regelwerken nicht drin.

  • Heiligen Boden entweihen? Aber ohne was richtig Böses zu tun? Das wird schwierig.

    Allerdings seh ich da bei Praios noch ein wenig mehr Spielraum als bei anderen Gottheiten.

    Vielleicht wäre ein Schauprozess, bei dem die Verurteilung des Angeklagten Opfers schon von vornherein feststeht, eine Möglichkeit. :/

    Also so eine richtig fiese Ungerechtigkeit muss schon her. Pervertierung von Praios' Prinzipien.

    Eventuell können sie an einen Praiosgeweihten kommen, der schon mit einem Bein im Blakharazpakt steht, und bei einem solchen Prozess als Richter fungiert.

    Da würde ich entsprechend kreative Antihelden auch ohne das Opfern von Geweihten durchkommen lassen.

    Allerdings: Wenn es böse genug ist, um damit den Ort zu entweihen, gibt es dafür natürlich ein Mal des Frevlers, und Interesse von Seiten des erzdämonischen Gegenspielers halte ich auch für sehr wahrscheinlich. Da die SC ja anscheinend nicht daran interessiert sind, einen Pakt zu schließen, dürfte das auch eine unangenehme Konsequenz sein.

    Und natürlich die offensichtlche Konsequenz: Sie haben dann einen Vampir befreit. Bloß weil sie den für sympathisch und missverstanden halten, heißt das nicht unbedingt, dass er das auch ist. Außerdem muss er ja was "essen" und die Helden sind das, was in nächster Nähe vorhanden ist ...

  • Je nach dem, wann sie spielen fehlt der Geweihtenschaft gerade die Möglichkeit, neue Tempel zu segnen...

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    In Carcosa.

  • Möglicherweise könnte man die Praiosgeweihtenschaft davon überzeugen, den Tempel aufzugeben und damit auch die Weihe zu entfernen. Also, ich sage nicht, dass das einfach ist, aber es könnte auch eine Möglichkeit sein.

    Ich wüsste nicht, dass es die Weihe entfernen kann, wenn der Tempel aufgegeben wird.

  • Ich wüsste nicht, dass es die Weihe entfernen kann, wenn der Tempel aufgegeben wird.

    Ich meinte, dass die Praiosgeweihtenschaft eine eigenständige Liturgie wirkt, um die Weihe von dem Tempel zu nehmen, auch wenn das nicht offiziell beschrieben sein sollte. Zumindest irdisch habe ich davon gehört, könnte also auch auf Aventurien funktionieren. Da das ganze Unterfangen sowieso in einem inoffiziellen Abenteuer spielt und etwas abseits des Standardheldenhaften stattfinden soll, dachte ich, dass eine solche Möglichkeit vielleicht eine relativ elegante Lösung sein könnte, ohne dass die Gruppe direkt von Dämonen oder dem Namenlosen umgarnt wird oder sich ein Mal des Frevlers oder so einfängt.

  • Praios ist der Gott der Sonne,

    oder ?

    Das Problem an der Sonne ist, dass sie einfach auf ALLES scheint.

    Deswegen kommt es dann zu diesen extremen Auswüchsen.

    Peraine und Tsa könnten um Rat gefragt werden.

    Tsa gefällt es bestimmt nicht wenn Leben in Ketten gelegt wird.

    Und Peraine will eh jedem helfen.

    Die Frage ist nun ob es dem Leben überhaupt dienlich ist, wenn ein Schwarzmagier befreit wird.

    Der dürfte es ja soweit getrieben haben, dass Peraine sich denkt, dass sie jedem hilft wenn sie dem Schwarzmagier nicht hilft.

    Und Tsa meint das auch, dass die Freiheit gewahrt bleibt, wenn der Schwarzmagier in Fesseln liegt.

    Vielleicht hat der Schwarzmagier sich selber in Fesseln gelegt, weil er es liebt Aufmerksamkeit zu bekommen.

    In Wirklichkeit aber gar nicht gefangen ist ?

    Der wechselt einfach wie ein Dämon den Körper ?

    Den Geist des Schwarzmagiers vom Körper trennen ?

    Ihr solltet versuchen den Körper des Schwarzmagiers zu begeistern.

    Eine andere Gesinnung löst Praios Ketten.

    Nur ein Teil des Schwarzmagiers ist Praios selber. Es ist der Teil der die Dämonen in Schach hält.

    Also da den Körper zu befreien, setzt Dämonen frei.

  • Vampir ist kein Leben (sondern ein Unleben, und obendrein auf der falschen Seite der Schöpfung stehend), und schon gar kein tsagefälliges Leben.

    Peraine will jedem helfen, aber Dämonen, Untote und Namenlos-Zugehörige dürften da auch einen schweren Stand haben.

    Solange er da in einem praiosgeweihten Gefängnis und gefesselt ist, geht kein Dämon in den Körper, denn der Dämon würde das nicht lange durchhalten.

    Ich gehe davon aus, es war nicht der Schwarzmagier, der da geweiht gefesselt wurde (denn den allein hätte man hinrichten können und wäre auch bald verhungert und verdurstet gewesen), sondern der Vampir, zu dem der Schwarzmagier wurde.

    Vielleicht hat der Schwarzmagier sich selber in Fesseln gelegt, weil er es liebt Aufmerksamkeit zu bekommen.

    Das ist 600 Jahre her, und in der Zeit war er allein in seinem geweihten Gefängnis und es wurde bereits versucht, ihn zu befreien. Kein Aufmerksamkeits-Lustknabe macht das 600 Jahre in der Hoffnung, dass sich irgendwer für ihn interessiert. Frei würde er viel mehr Aufmerksamkeit bekommen.

    Eine andere Gesinnung löst Praios Ketten.

    Verhalten ungemäß des Moralkodex lässt eine Waffenweihe verfliegen. Aber nicht, wenn mittels der geweihten Gegenstände eine unheilige Kreatur gefangen gehalten wird (denn dann wäre die Weihe quasi sofort wieder verflogen). Diejenigen, die eine Kreatur des Namenlosen und per se Bösen heimlich befreien wollen, bringen jetzt auch nicht die rechte praiosgefällige Einstellung mit.

  • Das ist 600 Jahre her, und in der Zeit war er allein in seinem geweihten Gefängnis und es wurde bereits versucht, ihn zu befreien. Kein Aufmerksamkeits-Lustknabe macht das 600 Jahre in der Hoffnung, dass sich irgendwer für ihn interessiert. Frei würde er viel mehr Aufmerksamkeit bekommen.

    Vielleicht hat ihm jemand weisgemacht, er würde viel Aufmerksamkeit bekommen, wenn er sich in Ketten legen lässt, und könnte sich ja sowieso sofort befreien, ohne ihm zu sagen, dass die Ketten praiosgeweiht sind ...

    Wobei das viel eher der Stil von Phexgeweihten wäre.

    (Hm, wäre auch ein Plottwist - in Wahrheit hat ihn ein Phexi in Ketten gelegt, und die Ketten sind phexheilig. Das ist ja alles sehr lange her, da kann jemand etwas Geschichtsfälschung betrieben haben ...und ein Phexi würde natürlich nicht wollen, dass jemand weiß, dass das ein Phexheiligtum ist. Wenn keiner weiß, dass es eines ist, kann es auch keiner entweihen. :D )

  • Was ich spannender Fände wäre, wenn man Praios-Geweihte dazu bringt, den Fall des Vampirs nochmal aufzurollen. Dann kann man auch Fragen darüber stellen, was denn Verdammung ist, und wie viel Schuld sich über die Generationen weiterziehen kann. Eventuell wird dann auch die Praioskirche dazu gewzungen, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Und wenn dann ein besonders devoter Praiot in der Anhörung zu den Waffen greift und von den Helden getötet wird - wer weiß, vielleicht verfolgt auch Praios selbst das Geschehen, und gibt den Vampir frei, oder erlaubt oder deutet einen neuen Richtspruch an etc.

    Das finde ich eine wahnsinnig spannende Idee! Direkt geklaut, mal sehen, ob ich die Information noch irgendwie an die Spieler heranbekomme :)

    Entweihungen sollten mehr sein, als einmal gegen die Tempelmauer pinkeln und zu sagen 'Praios ist ein Arsch'.

    Von offizieller Seite her ist es in meinen Augen zumindest nach DSA 4 "relativ leicht", einen Tempel zu entweihen, aber mehr als lügen, zaubern und sich schlecht benehmen ist es schon. Hier wurde dazu gesammelt und diskutiert: Tempelentweihung (EDIT: Und in diesem Beitrag habe ich aufgeführt, was in WdG dazu steht: RE: Tempelentweihung EDIT Ende)

    Ob sich für DSA 5 da nennenswert etwas geändert hat, weiß ich nicht.

    Wenn auch lustig: mehr als das hatte ich auch angedacht :) Klingt wirklich unerwartet "einfach", aber weder haben die Spieler einen Greifen zur Hand, noch denke ich, dass sie so einen dunklen Pfad gehen wollen würden.

    Vampire sind Kreaturen des Namenlosen, dahingehend kann kaum viel verkehrt sein. Schwarzmagier sein ist heutzutage nichts Böses, aber während der Priesterkaiser-Zeiten gab es noch gar nicht die heutigen Gilden und da wurden viele Gruppierungen (zu Unrecht) verfolgt. Aber nur Schwarzmagier zu sein erfordert nicht solche Maßnahmen, Schwarzmagier sterben genauso schnell wie alle anderen. Der Vampir wird da der Grund gewesen sein, und mit einem solchen zu sympathisieren ist dann schon eine Aussage, finde ich, der man sich bewusst sein sollte. (Es gibt andere Opfer der Verfolgungen jener Zeit, die das eher verdient haben.)

    Den Moralischen Aspekt der Helden wollte ich hier gar nicht so sehr aufreißen, aber ich merke, dass es vielleicht doch sinnvoll ist.


    Wegen einigen Dingen, die der Spielleiter der Gruppe vor mir als Fakt und Kanon etabliert hat (und zusätzlich ein Spieler davon betroffen ist) war ich gezwungen das Konzept von "freien" Vampiren weiterzuführen, also Vampirismus als Zustand ohne den Einfluss/Kontrolle einer Gottheit (Teilweise sind sie aber wie gewohnt von manchen Gottheiten verflucht). Für meine Welt habe ich es ein bisschen weiter ausformuliert, um es in der Welt von Aventurien passender zu machen, aber Nebain ist in dieser Version der Geschichte ein "Freier" Vampir, dessen graue Moral und Handlungen unabhängig von einer Gottheit sind.

    "Nachtmahr" wird ja in DSA scheinbar synonym mit "Vampir" verwendet, aber in meiner Auslegung ist es eine spezifische Beschreibung für Vampire, die Sikaryan über das Verursachen von Alpträumen hervorrufen. In dem Aventurischen Bestiarium II wird auch die Vampir-Sonderfertigkeit "Blick des Nachtmahrs" https://ulisses-regelwiki.de/blick-des-nachtmahrs.html als so eine ähnliche Fähigkeit beschrieben, nur dass Nebain, ein Nachtmahr, das über eine größere Distanz und ohne Blickkontakt hinkriegt. Das in Kombination mit einer stärkeren (längeren) Fähigkeit des Tiefschlafs (bis zu dutzende... oder drölfzige? Jahre) konnte er so lange überleben.

    Auch die Praios-Kirche weiß, dass damals viel falsch gelaufen ist.

    Guter Punkt: Wie steht die Praios-Kirche eigentlich rückwirkend heute dazu? Oder geht da eher jeder Praiot anders mit um?

    Ich würde das Ganze eher lassen und anders vorgeben. Die Ketten mögen ja unzerstörbar sein, aber das Gemäuer ist es sicher nicht. Wenn man die Wände abträgt, an denen die Ketten befestigt sind, kann man dann sicher den noch gefesselten Vampir an einen anderen Ort bringen, wo man den Ketten leichter bei kommen kann.

    Das haben die Spieler als erstes versucht und ich habe es nicht zugelassen, das kann ich jetzt nicht mehr nachträglich ändern. Wäre mir für meine Geschichte auch zu leicht :P

    Das ist eine interessante Idee und ich werde es mir für spätere Situationen aufheben, bzw. sollten die Helden es jetzt nicht schaffen ihn zu befreien. Das ist auch nichts Regeltechnisches, sondern eine Idee, die ich dem Heldenwerk Hexenreigen geklaut habe:

    Spoiler anzeigen

    Dort gibt es einen verwandelten, dessen verwandlungs-Wirkungsdauer sich deutlich verlängert hat, weil er auf einer Kraftlinie sich zurückgezogen hat. Für Geweihtes finde das auch, wenn nicht sogar noch mehr passend.

    Solch direkt finstere Pfade werden die Helden denke ich nicht gehen. Konsequenzen kann und soll es geben, eine wirklich Heldenhafte tat ist das ja auch nicht, aber die Helden werden nichts Opfern oder eine Dämonische Pervertierung zulassen

    Je nach dem, wann sie spielen fehlt der Geweihtenschaft gerade die Möglichkeit, neue Tempel zu segnen...

    Wir spielen gerade 1040. Sprichst du von dem, wovon ich glaube, dass du sprichst? Kannst du es vielleicht nochmal kurz mit Spoiler versehen erwähnen? :) Ich dachte nämlich, dass das nicht unbedingt die bestehende Geweihtenschaft so stark einschränkt?

    Ich meinte, dass die Praiosgeweihtenschaft eine eigenständige Liturgie wirkt, um die Weihe von dem Tempel zu nehmen, auch wenn das nicht offiziell beschrieben sein sollte. Zumindest irdisch habe ich davon gehört, könnte also auch auf Aventurien funktionieren. Da das ganze Unterfangen sowieso in einem inoffiziellen Abenteuer spielt und etwas abseits des Standardheldenhaften stattfinden soll, dachte ich, dass eine solche Möglichkeit vielleicht eine relativ elegante Lösung sein könnte, ohne dass die Gruppe direkt von Dämonen oder dem Namenlosen umgarnt wird oder sich ein Mal des Frevlers oder so einfängt.

    Ich spiele immer mehr mit diesem Gedanken. Halbwegs in der nähe ist eine junge Praiotin, die von den Helden vielleicht noch überzeugt werden könnte einen fairen Prozess nachzuholen, der auch für Nebain mit Konsequenzen und Einschränkungen einhergehen würde. Aber all das ist immer noch davon abhängig, wie und was die Spieler spielen. So ein wissen einfach an eine Probe zu knüpfen und zu lore-dumpen spricht gegen die 15 Spielabende die sie brauchten, um überhaupt herauszufinden, dass es noch an Praios Einfluss liegen könnte.

    Andere Gottheiten/Priester wären noch eine Idee, aber würde sich in Aventurien wirklich eine Tsa- oder Peraine-geweihte gegen das Wort von Praios stellen?

    Das ist 600 Jahre her, und in der Zeit war er allein in seinem geweihten Gefängnis und es wurde bereits versucht, ihn zu befreien. Kein Aufmerksamkeits-Lustknabe macht das 600 Jahre in der Hoffnung, dass sich irgendwer für ihn interessiert. Frei würde er viel mehr Aufmerksamkeit bekommen.

    :D :D :D

    Vampir ist kein Leben (sondern ein Unleben, und obendrein auf der falschen Seite der Schöpfung stehend), und schon gar kein tsagefälliges Leben.

    Peraine will jedem helfen, aber Dämonen, Untote und Namenlos-Zugehörige dürften da auch einen schweren Stand haben.

    Das ist warscheinlich auch so RAW in der Welt von Aventurien gegeben, aber ohne das zu verurteilen spielen wir in unserer Spielrunde selten mit Schwarz/Weiß herangehensweisen. Manchmal gibt es "gute" Dämonenpaktierer und "böse" Geweihte. Zudem gibt es bei uns die Besonderheit von freien Vampiren, von der Du ja auch jetzt erst lesen könntest :)

    (Hm, wäre auch ein Plottwist - in Wahrheit hat ihn ein Phexi in Ketten gelegt, und die Ketten sind phexheilig. Das ist ja alles sehr lange her, da kann jemand etwas Geschichtsfälschung betrieben haben ...und ein Phexi würde natürlich nicht wollen, dass jemand weiß, dass das ein Phexheiligtum ist. Wenn keiner weiß, dass es eines ist, kann es auch keiner entweihen. :D )

    Ein lustiger Plottwist, der aber leider in unsere momentane Geschichte nicht so gut reinpasst haha. Aber trotzdem danke für die Idee ^^

    Generell danke @alle für die bisherigen Ideen! Den Prozess werde ich wie gesagt versuchen einzubringen, aber wenn das nicht klappt fehlt mir noch immer eine Sinnvolle Herangehensweise den Tempel zu entweihen ohne sich einen Greif aus dem Ärmel zu schütteln und in dem Keller abzuschlachten, einen Geweihten zu ermorden bzw. ander dunkle Pfade zu gehen, denen sich die Helden eh nicht widmen werden.

  • Es gibt halt keine Antiliturgien außer beim Namenlosen. Und sonst wird man die Weihe ohne Klassiker wie Geweihten/heiliges Tier Opfer auch nicht los.

    Vielleicht könnte deine Gruppe ja einen namelos-Hochgeweihten aufstöbern und dem stecken, dass in dem Gemäuer ein unheimlich mächtiges namenloses Wesen schlummert, dass nur eine Entweihung braucht, um befreit zu werden. Dann lässt man diesen NSC die Antiliturgie (Gott der Götter in 4.1) sprechen und die Wihe aufheben.

  • Es gibt halt keine Antiliturgien außer beim Namenlosen. Und sonst wird man die Weihe ohne Klassiker wie Geweihten/heiliges Tier Opfer auch nicht los.

    Ich hatte ja noch als Alternatividee eingebracht, dass man einen Geweihten dazu bringen könnte sich selbst (durch praiosungefälliges Verhalten) zu entweihen. Das wäre zwar auch inneraventurisch fiesböse, aber für die Spieler vielleicht nicht so unangenehm wie einen Geweihten umzubringen.

    Wenn das aber auch schon zu böse ist ... dann ... muss man wohl wirklich eine "Weihe entfernen" Liturgie erfinden und drauf hoffen, einen Praioten zu finden der da mitmacht. (Was ich allerdings für unwahrscheinlich halte, wenn man an dem Vampir nicht ganz arg viel ändert, im Vergleich zum üblichen aventurischen Vampir. Religiöse Konsequenz hin oder her, ob ich einen unter sehr vielen Mühen gefangengesetzten Vampir freilasse um ihm einen fairen Prozess zu machen - dessen Urteil ich dann gar nicht vollstrecken kann, weil ich den Vampir erst wieder einfangen muss - würde ich mir auch als Praiot sehr genau überlegen - zumal aventurisches Recht gar nicht vorsieht, dass man beim Prozess um die eigene Person ein Recht auf Anwesenheit hat. Als Gildenmagier hätte man dieses, glaube ich, zwar, aber war der Kerl überhaupt Gildenmagier, und - gilt das auch für Vampire?)

  • Andere Gottheiten/Priester wären noch eine Idee, aber würde sich in Aventurien wirklich eine Tsa- oder Peraine-geweihte gegen das Wort von Praios stellen?

    Monotheismus vs. Polytheismus

    Es sind eigene Gottheiten. Die haben sich durch Ihre Individualität schon voneinander entfernt. Und die Entfernung kommt vom sich dagegenstellen.

    Das ist 600 Jahre her, und in der Zeit war er allein in seinem geweihten Gefängnis und es wurde bereits versucht, ihn zu befreien. Kein Aufmerksamkeits-Lustknabe macht das 600 Jahre

    600 Jahre sind im Vergleich zur Ewigkeit ein Witz.

    Gott ist Zeitlos.

    Was es genau zu bedeuten hat, wenn dann einer anfängt zu faseln "Wir haben alle Zeit der Welt", frage ich mich bis heute.

    Praios konnte sich nur gegen die Alten behaupten, weil sie ihm mit Ewigkeit gekommen sind.

    Albert Einstein hat ja schon darüber angefangen zu sinnieren, dass im Licht irgendwie die Zeitlosigkeit drinnen steckt.

    Ein Vampir ist kein Lebewesen mehr.

    Es ist ein Wesen. Lichtwesen wie Engel Leben auch nicht mehr.

    Was mir zum Prozess aufrollen noch einfällt:

    Der Vampir Schwarzmagier ist ja der Teil der die Sonne unter die Erde zerren will.

    Er wird für die Götterdämmerung verantwortlich gemacht.

    In Wirklichkeit ist die Sonne schon weit von der Erde entfernt.

    Und die Sichtweise der unter die Erde gezerrten Sonne ist sehr relativ.

    Komisch ist nur das die Erde die Sonne schon gefressen zu haben scheint. Sonst würde es ja keine Lava geben.

  • Gott ist Zeitlos.

    Aber kein eingesperrter und gefesselter Vampir. Für den sind auch 600 Jahre nicht ganz wenig, (ganz besonders, wenn ihm darum ginge, Aufmerksamkeit zu erringen, das kann er nämlich schneller und nachdrücklicher haben, als darauf jahrhundertelang darauf zu warten, dass jemand an seinem versteckten Gefängnis vorbei kommt).

    Für meine Welt habe ich es ein bisschen weiter ausformuliert, um es in der Welt von Aventurien passender zu machen, aber Nebain ist in dieser Version der Geschichte ein "Freier" Vampir, dessen graue Moral und Handlungen unabhängig von einer Gottheit sind.

    In der Tat, das ist ein wichtiger Hintergrund. :)

  • Wir sind in der DSA-Spielwelt, daher kann ich auch noch einen anderen Gedanken einbringen:

    Der Vampir-Schwarzmagier könnte auch erlöst (=von seinem Unleben befreit) werden. Dann muss er nicht mehr leiden (Sympathiefaktor ist adressiert) und die Fesseln spielen keine Rolle mehr. Durch die Entfernung des Unheiligen kann das Praiosheiligtum geläutert werden.

    (Oder war das sowieso der vorgesehene Plot?)

    Egal, was die Frage ist - Schokolade ist die Antwort!

  • Die Speisen des Sonnengottes

    Oh ihr Jünger !

    Sprengt die Ketten.

    Praios ist vor dem Griff der bösen Welt zu retten.

    Kommt einer her und strahlt das göttlich Lichtlein aus, so wird er wohl geschunden.

    Denn das Licht trotz allem Schein ist schon gebunden.

    So lasst den Vampir nun frei gen Sonne gehen, auf dass er sich schlussendlich doch noch kann von aussen sehen.


    Marbogeweihte

    Passen gut in den Plot. Kultisten sind auch die Geistlichen, die eher dazu in der Lage sind sich gegen einen der 12 Götter zu stellen.