Eure Motivation für das Rollenspiel?

  • Hallo allerseits,

    ich bin noch relativ neu hier im Forum und seit knapp 3 Jahren begeisterter Rollenspieler. Es gibt hier so wahnsinnig spannende Beiträge zum Thema Rollenspiel und ich dachte mir, ich frage einfach einmal in die Runde, wieso ihr das als Hobby macht.

    Bei mir ist es so, dass ich seit meiner Kindheit gerne Fantasy und Sci-Fi lese. Ich habe mit 8 begonnen die Harry Potter Bücher zu lesen und jeden neuen Teil sofort nach Veröffentlichung verschlungen. Mit 10 habe ich dann Tolkiens Herr der Ringe und Hobbit gelesen. Diese Bücher (und Filme) fesselten mich und ließen mich in eine vollkommen andere Welt eintauchen, jedoch nur bis zu einem bestimmten Grad, weil man am Ende nur ein passiver Beobachter der Geschichte ist. Computerspiele boten dann zwar ein Stück mehr Freiheit, aber auch hier waren die Handlungsmöglichkeiten endlich und das Narrativ vorgegeben.

    Der Wunsch nach einer immersiven Welt, in der ich aktiv am Geschehen teilhaben kann, wurde erst gestillt, als ein guter Freund beschloss eine neue DSA-Runde zu starten und mich fragte, ob ich dabei sein möchte. Zuvor habe ich zwar schon von Pen & Paper RPGs gehört, hatte jedoch nie die Möglichkeit eines zu spielen. Ich bin quasi von Minute 1 an völlig reingekippt, habe mir Regel- und Quellenbände besorgt, DSA-Romane gelesen und endlich das gefunden, was mir bei Der Herr der Ringe & Co immer gefällt hat: meine eigenen Abenteuer in einer spannenden und "unbekannten" Welt zu erleben.

    Zudem ist so ein Rollenspielabend mit Freunden die perfekte Abwechslung zum Alltag, quasi ein Kurzurlaub in einer anderen Dimension. Man erlebt gemeinsam ein Abenteuer und hat dabei unterm Strich eine Menge Spaß. Dieses gemeinsame Erleben am Spieltisch ist es auch, was PnP-RPGs für mich um so viel interessanter machen, als beispielsweise MMORPGS, da man beim Spielen direkt in das Gesicht des Gegenübers blickt und nicht die Reaktionen über den Bildschirm bzw. per Voice-Chat mitbekommt.

    Was ist Eure Motivation für PnP-RPGs?

    Was fesselt Euch, sodass Ihr immer wieder an den Spieltisch zurückkehrt?

    Was sind Eurer Meinung nach die Vorteile von PnP-RPGs gegenüber anderen Formen des Rollenspiels?

    Beste Grüße,

    w0ltan


    P.S.: Das ist der erste von mir erstellte Thread und ich freue mich schon echt auf Eure Beiträge :)

  • w0ltan 28. Mai 2023 um 11:12

    Hat den Titel des Themas von „Motivation für das Rollenspiel“ zu „Eure Motivation für das Rollenspiel?“ geändert.
  • Herzlich willkommen auf dem Orkenspalter, auch wenn es nur der erste eigene Thread ist.

    Und dann bleibt mir nichts anderes übrig, als Deinem Post 1:1 zuzustimmen. Außer vielleicht, dass ich im Alter etwas fortgeschrittener bin und daher Computerspiele erst so richtig eine Rolle spielten als ich mehr oder weniger schon ein Rollenspielfaible hatte.

    An den Spieltisch fesselt Dich am Ende aber nur eine gute Gruppe und eine gute Spielleitung, ohne das kann es schnell zäh werden. In meinen Anfängen hatten wir mehr oder weniger beides nicht, und das war dann eher eine schlechte Erfahrung. Dafür hatten wir (damals, in einem anderen Äon anno 2001-2005) sehr nette Begegnungen im Orkenspalter Chat und den Forenabenteuern. Dann kam eine lange Pause und jetzt spielen wir wieder live, wobei wir wegen Corona viele Online Spielabende hatten, die aus den von Dir genannten Gründen nur halb so gut sind. Eine homogene Gruppe ist mir daher wichtig, ich hätte vermutlich nur geringe Lust mich auch an Spielabenden in sehr ernste moralische oder andere Diskussionen in der Gruppe zu verstricken die man sonst im Alltag auf der Arbeit schon oft führt. Wir sind eine homogen sehr "weiß" ausgerichtete Gruppe, und das passt für uns richtig gut.

    Einmal editiert, zuletzt von Tassadar (29. Mai 2023 um 11:34)

  • Vielen Dank für deinen Beitrag, Tassadar!

    Ich kann Dir bezüglich der Onlinerunden voll und ganz zustimmen. Wir haben ebenfalls versucht mittels Onlinerunden die Corona-Zeit zu überbrücken und das war unterm Strich auch okay, aber im Vergleich zur "richtigen" Variante - alle gemeinsam an einem Tisch - ging da schon einiges an Feeling verloren.

    Auch die Chemie zwischen den Gruppenmitgliedern und der Spielleitung muss passen, ich könnte mir nicht vorstellen dauerhaft in einer Runde zu spielen, wo das nicht gegeben ist.

    Momentan spiele ich gerade mein erstes Forenabenteuer und bin begeistert. Dadurch, dass ich die Personen nicht kenne, mit denen ich spiele, liegt der Fokus weit stärker auf dem Rollenspiel, finde ich. Die Tatsache, dass man etwas Zeit hat, um über die Reaktion des Charakters nachzudenken und die Aktion ausführlich beschreibt, verleiht dem ganzen einen eigenen Charme. Wobei es gelegentlich nicht so einfach ist sich in Geduld zu üben, wenn es gerade spannende Spielsituationen sind ^^

  • Motivation? Wow, gute Frage.

    Ich weiss heut nicht mehr mit Sicherheit was zuerst da war, Pool of Radiance auf dem C64 oder die Anfrage in der Schulschachgruppe ob man mal mitmachen wolle. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon Fantasybegeistert und Leser. Also selbst mal - persönlich - als Teil einer Heldengruppe Dungeons zu erforschen etc. Das mussten wir ausprobieren! Und wir hatten einen "guten" DM, was die Atmosphäre anging.

    Damals ergriff mich ein Fantasyrausch; der mit DSA2 mich in seinen Bann schlug; war gerade eine stressige Zeit.

    1993 holte mich der Bund, und die tolle Gruppe löste sich völlig auf. Der Versuch beim Bund eine Rpg-Gruppe auszustellen, scheiterte leider. Meine letzte Gruppe hielt leider nur zwei Runden - was aber abzusehen war.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • In der 5ten Klasse kam auf einmal ein Klassenkamerad mit so einem komischen Spiel von Schmidt-Spiele an.

    Von Fantasy hatten wir keine Ahnung, aber die alten Ritterschinken a la Ivanhoe usw. waren uns wohl bekannt.

    So stürzten wir uns ins Abenteuer (hauptsächlich DSA 2 und 3) und nach einer Pause von vielleicht 15 Jahren habe ich zu meiner Promotionszeit wieder mit DSA 3 angefangen.

    Etwas später kam die DSA 5 beta und unsere jetzige Runde DSA 5 Runde wurde geboren.

    Seit Corona spielen wir leider nur online.

    Ich bin kein großer Lesefan und spiele auch keine Computerspiele noch schaue ich besonders gerne Fantasy-Filme.

    Denn keine Fantasy-Welt, kein Herr der Ringe, kein Game of Thrones oder Vikings konnte mich je so fesseln wie Aventurien.

  • Denn keine Fantasy-Welt, kein Herr der Ringe, kein Game of Thrones oder Vikings konnte mich je so fesseln wie Aventurien.

    Spannend, einem Freund von mir geht es ähnlich. Dieser hat auch in den 90ern mit DSA begonnen und war später (als die Filme erschienen) von der doch komplexen aber statischen Welt Tolkiens dann gar nicht so begeistert, weil er mit Aventurien bereits eine genauso komplexe aber lebendige Welt kannte.

  • Willkommen auf dem Orki, w0ltan. :)

    Ich habe schon immer gerne gelesen (nicht nur und nicht einmal hauptsächlich Fantasy und Sci-Fi) und mich dadurch in andere Welten, Settings, Geschichten begeben. Als eine Freundin noch aus der Oberstufe, aber zu Uni-Zeiten meinte, Rollenspiel wäre auch etwas für mich, hatte sie damit durchaus recht, wie sich zeigte (auch wenn ich mir anfangs, auch - oder gerade - nach Lektüre von "Mit Mantel Schwert und Zauberstab" nicht richtig und wirklich was darunter vorstellen konnte).

    Ich finde es großartig, Figuren zu spielen, die nicht (wie) ich sind. Natürlich haben sie alle etwas von mir, ich spiele sie ja und ich kann nicht immer und in jeder Situation so sehr aus meiner Haut, wie ich gerne würde, aber grundsätzlich sind es Figuren mit anderen Stärken, Fähigkeiten und Einstellungen, und das, mag ich sehr daran.

    Außerdem gefällt es mir, Geschichten selber mit zu erzählen und zu gestalten, zusammen mit den anderen.

    Mit Computerspielen jeglicher Art habe ich keine Erfahrung (rundum 100%), ich kenne nur Rollenspiel am Tisch, bzw. online (auch außerhalb von Corona, denn in 3 meiner Runden wohnen SL und Spielerin/nen zuweit auseinander, und da ist online nun mal weitaus besser als gar nicht.

    Dann gibt es ja noch das erwähnte Rollenspiel im Forum (irgendwie ja auch online-Spiel, nur anders als via Voicechat zu spielen), dass ich auch sehr schätze. Es geht langsam voran, darauf muss man sich einlassen wollen, aber man kann dort auch einiges vertiefendes Spiel machen, weil eben Zeit ist, gründlich zu überlegen und ausführliche Beschreibungen zu machen, die am Tisch auf verbaler Ebene eher wegfallen, bis hin zu Gestik und Mimik, und sich in größere Tiefen des Charakter auslotens begeben, wenn man möchte.

    In Kürze: Es macht mir Spaß, deshalb mache ich es.

  • Sehr spannend und interessant Eure Beiträge zu lesen!

    Bei mir hat die Begeisterung für DSA angefangen, als ich mit 16 zum ersten Mal zu einer Spielrunde eingeladen wurde. Und ich war von Anfang an gefesselt: Die Freiheiten des Spiels, das Ausleben des Charakters und dazu noch die faszinierende Geschichte Aventuriens. Es war wirklich beeindruckend! Dann habe ich einen Ferienjob angefangen, um mir die gesamte Borbarad-Kampagne zu finanzieren. Die Bände habe ich unserem Meister überreicht. Kurze Zeit später hat sich die Gruppe aufgelöst, die Hefte sind auf wundersame Weise verschwunden ...

    Dann kam eine lange Pause und letztes Jahr bin ich durch Zufall wieder auf das Spiel gestoßen (oder war es Schicksal?). Keine Ahnung, auf jeden Fall hat mich das Spiel wieder in den Bann gezogen. Und ich habe eigentlich da weitergemacht, wo ich vor über zwanzig Jahren aufgehört habe. Ich habe mir das alte Regelwerk besorgt und viel gelesen.

    Nun habe ich auch noch die Möglichkeit des Forenabenteuers kennengelernt (Wähle Deine Worte mit Bedacht!) und ich freue mich, mit netten Menschen, das gleiche Interesse zu teilen! Es macht viel Spaß!

    Außerdem schreibe ich gerne Geschichten und lebe mich dahingehend kreativ aus.

    Die Offenheit und die Gestaltungsmöglichkeiten bei DSA sind gigantisch.

    Ich mag Tolkien sehr gerne, aber epische Literatur und Rollenspiel sind zwei Paar Schuhe.

    Auch mag ich dystopische Romane, aber das ist eine ganz andere Liga.

    Warum Rollenspiel?

    Es macht Spaß, es passt zu mir und vielleicht ist sogar ein Hauch Eskapismus dabei ;)

    Leider konnte ich meine Kinder und Neffen (noch) nicht begeistern ...

  • Mal sehen. Bei mir hat das in der 7. Klasse in der Schule angefangen. Im Deutschunterricht haben wir "Der kleine Hobbit" mit verteilten Rollen gelesen. Fand ich total spannend. Dann habe ich mir zu Weihnachten den "Herr der Ringe" schenken lassen, diese giftgrüne, dreibändige Ausgabe. Anfang der 80er wurden Fantasy-Romane populär und ich habe alles gelesen, was mir in die Hände fiel. Und dann kam ein Nachbar auf mich zu und berichtete von einem neuen Spiel, das in der Buchhandlung verkauft wurde. Das war die 1. DSA-Basis-Box und so haben wir angefangen zu spielen. In den 90ern bin ich dann in die Briefspielszene reingefallen und obwohl ich das nicht so begeistert spiele, bin ich immer noch dabei. Ich habe sogar zum Schwarzen Auge beigetragen, so dass mein Name auf der Aventurien-Karte der Mitgestalter in den DSA5-Produkten verewigt ist.

    Ich habe neben DSA aber auch noch andere Rollenspiele gespielt und Computerrollenspiele habe ich natürlich auch gespielt.

  • Moin. Bei mir kam die Fantasy-Begeisterung erst nach dem gemeinsamen Spiel mit Freunden, was mir als gemeinsames Hobby selbst im Bier&Brezel-Style auch nach über 25 Jahren viel Freude macht. Aber als alter Egozentriker ist eine meiner Hauptmotivationen für das Rollenspiel, vor allem aber das Entwerfen von Kurzgeschichten und Spielhilfen, das Eintauchen in und Ausprobieren von Denk- und Handlungsmustern, was der Selbsterkenntnis und Entwicklung sozialer Fähigkeiten ungemein förderlich ist. Gerade in so einem ausgefeilten Konstrukt, das DSA bietet, gibt es da so viele Möglichkeiten. Wie mir damals z.B. beim Spielen meines Kusliker Antimagiers erst aufgefallen ist, wie arrogant ich sein kann! Herrlich lustig war das! Und beim Schreiben meiner Chrysir-Spielhilfe sind mir im Alltag verschütt gegangene Sehnsüchte bewusst geworden, was auch gut getan hat.

  • so dass mein Name auf der Aventurien-Karte der Mitgestalter in den DSA5-Produkten verewigt ist.

    Das begann noch mit DSA 4-Produkten. (Meiner steht auch drin.)

  • Ich möchte dazu sagen das ich mich erst über das Rollenspiel genötig sah, die "Rpg-Bible" Herr der Ringe" durchzulesen - umgehaune hat mich das Werk übrigens nicht.

    (Anmerkung: Bei allen Beiträgen das DereGlobus-Teams zu DSA4 könnt ihr klar davon ausgehen, das ich da mitdrangewerkelt habe; Hot-Alem war eine echte Herausforderung. ;) )

    Womit wir bei der aktuellsten Motivation sind: Die Foren und Fan-Projekte!

    Zufällig bin ich damals auf das Riesland-Projekt gestoßen, erschuf einmalig den Wolfs-Clan (s.u.), und entdeckte als Unterpunkt THARUN. :)

    Und irgendwie tauchte da das geplante Dere-Globus-Projekt auf - und ich sah endlich mal eine Change die DSA-Module aus dem Keller zu holen ...

    Tja, gewissermaßen habt ihr es Thamor zu Verdanken das ich hier sitze. :)

    Dateien

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Wow, vielen Dank für Eure Beiträge! :) Es ist total spannend diese zu lesen.

    Da Ihr alle schon so viel Erfahrung mit dem Rollenspiel habt, würde es mich interessieren, ob Ihr sagen würdet, dass PnP-RPGs einen Zufluchtsort in belastenden Zeiten bieten können?

    Wenn ja, ist das für Euch dann eher eine Form des Eskapismus (im Sinne einer Flucht vor der Realität), oder ein bewusstes Auszeit nehmen, um sich bei einer Aktivität man gerne macht und bei dem man Spaß hat wieder "erholen" zu können, um eben genau diese stressigen Zeiten gut bewältigen zu können?

  • Da Ihr alle schon so viel Erfahrung mit dem Rollenspiel habt, würde es mich interessieren, ob Ihr sagen würdet, dass PnP-RPGs einen Zufluchtsort in belastenden Zeiten bieten können?

    Ein ganz klares Ja von meiner Seite. Ohne zu tief in die mir nur als Laie zugängliche Psychologie einzutauchen, braucht mehr oder weniger jeder Mensch seine Bewältigungsstrategie für Aufgaben im "echten" Leben. Das kann alles Mögliche sein und reicht von Sport bis zu Rauschmitteln. Ohne mir dabei bewusst zu sein habe ich mir lange Zeit PC Spiele dafür ausgesucht, was zwar Spaß macht, aber einem nur eine vorgegaukelte Macht über die Geschehnisse gibt. Ohne es zu Beginn unseres DSA Neustarts zu beachten, da ich das erst seit kürzerer Zeit aufarbeite, ist P&P Rollenspiel da aber viel besser zu geeignet - wenn die Gruppe passt, das wäre ein Brückenschlag zu meinem ersten Beitrag. Eine Interessengruppe mit einem gleichen oder ähnlichen moralischen Kompass empfinde ich als wichtig. Ich habe bei P&P ähnliche visuelle Reize ( ich muss sie mir nur selber vorstellen) und ich muss Dinge selbst überdenken und ausspielen. In PC Spielen, selbst sehr guten wie z.B. der Mass Effect Reihe wo man recht nahe an echte Entschdidungen mit echten Konsequenzen kommt, werden einem Möglichkeiten vorgegeben und man muss nur wählen. Das ist bei P&P anders, und zumindest in unserer Gruppe wäre ich mir sicher, dass Entscheidungen auch echte Konsequenzen haben (zum Guten wie zum Schlechten). Außerdem hilft es mir, meine Erlebnisse im P&P, auch wenn sie nicht real sind, als Gedanken zu umspielen und mich damit vor realen Gedankenkarussells, die sich leider oft in meinem Kopf drehen, abzulenken.

  • Ich sehe Rollenspiel nicht als Zuflucht sondern als Teil meines Lebens.

    Neben meinem Beruf und Privatleben präg(t)en der Fußball, die Aquaristik und das Rollenspiel mein Leben.

    Wenn es meinen Lieben oder mir schlecht geht, kann ich auch meine Hobbies schlecht ausführen. Dann habe ich keinen Kopf dazu.

  • Hm, ich kann/konnte mich sehr gut mit Lesen ablenken/eintauchen. Rpgs ist etwas persönlicher, spaßiger - und man ist zudem unter Menschen :)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Da Ihr alle schon so viel Erfahrung mit dem Rollenspiel habt, würde es mich interessieren, ob Ihr sagen würdet, dass PnP-RPGs einen Zufluchtsort in belastenden Zeiten bieten können?

    Wenn ja, ist das für Euch dann eher eine Form des Eskapismus (im Sinne einer Flucht vor der Realität), oder ein bewusstes Auszeit nehmen, um sich bei einer Aktivität man gerne macht und bei dem man Spaß hat wieder "erholen" zu können, um eben genau diese stressigen Zeiten gut bewältigen zu können?

    Für mich ist das eine Gelegenheit, mit Freunden eine gute Zeit zu verbringen, vor allem, da die meisten meiner Freunde auch Rollenspieler sind. Und da ich meist als Spielleiter unterwegs bin, muss ich mir auch Zeit nehmen, das vorzubereiten.

    Als Stressbewältigung habe ich das nie angesehen. Aber sich mit Freunden über alles mögliche auszutauschen und zu sehen, wie es ihnen geht, hilft sicher immer. Ob mit oder ohne RPG.

    Und stressige Zeiten gab es früher auch, da sind die heutigen Zeiten nur insofern bemerkenswert, als dass die letzte Pandemie direkte Auswirkungen auf das Alltagsleben aller hatte.

  • Also an den Nerd-Vorurteilen zu Rpgs war jedenfalls zu meiner Hauptzeit (so 1989-1993) einiges dran; so die Schulschachgruppe. Nicht gerade diese IQs wie in TBBT, aber die Streber, unsportlichen etc.

    Interessant war unser erstes DG-Treffen auf der Ratcon, wo wir "Live" den DG vorstellten: Man lernt interessante Leute kennen!

    Und auf CONs könnt ihr Spieler erleben, die mit - oder im - RPG "leben". Und ic h muß leider zugeben das ich auch mal eine kurze Phase hatte, wo ich mich bei DSA zu Hause fühlte. :rolleyes:

    Heute dürfte es völlig anders sein: Internet, Computerspiele wie Baldurs Gate oder Morrowind, spezielle Musik (wie bei Erdenstern) etc. Dies mag heute Menschen (und Elfen & Zwerge) "leichter" ans PnP ranführen - das Interesse - als zu meiner Zeit. Dafür ist das damalige Überangebot an Fantasybüchern extrem zusammengebrochen. Al begeisterter Leser stützte ich mich auf alle DSA-Romane, Drachenlanze, Midkemia (ist ja auch eine private Rpg-Welt), und Lovecraft & Co. Auf manche Autoren bin ich erst über die Rpg-Abenteuer gestoßen.

    MOTIVATION: SPASS.

    Schwer zu sagen als was man mehr Spaß haben kann, als Spieler oder Spielleiter - letzendlich kommt es immer auf die Gruppe an.

    Und ich hatte das Glück, auch wenn leider oft nur für kurze Zeit, nie langweilige Gruppen beigetreten zu sein. :)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • In den goldenen Zeiten waren bei uns alle Metaler. Meist richtige Chaoten. Festivals, Bier und Rollenspiel. Alle Gruppen die ich kannte. Das wars aber schon mit den Gemeinsamkeiten. Darüber hinaus waren aber viele der Jungs, ja es waren nur Jungs, sehr sportlich. Wir hatten Schwimmer, Tennisspieler, Fußballer und Kampfsportler.

    Später auch Schwertkämpfer und Mittelaltermarktsakteure. Zu Unizeiten gab es auch LARP und D&D Leute, da waren dann auch hübsche Mädels am Start...

    Aber LARP und D&D waren nichts für mich, die Mädels schon...