Phexgeweihte und Rechtsprechung

  • Wenn er erwischt wird, kann er sich auf den Schutz der Kirche berufen. Andererseits zieht man die Kirche damit in den Dreck und kaum einer würde es wirklich nutzen. Wenn Phex einem die Gunst versagt und man zu schlecht war, ist der Geweithe selber Schuld. Es heißt ja auch: Hilf dir selbst, dann hilft dir Phex und nicht: Sag: "Phexgeweither und Phex holt dich raus"... Zumindest in der Kirche ist so ein Schaden kaum wieder gutzumachen...

    Im Aventurischen Boten 113 steht genau das Gegenteil, mich würde auch interessieren welches Regelwerk du meinst, ich dachte ich hätte jetzt alles zu Phex gelesen, aber diese Stelle ist mir unbekannt.

    Timonidas , Grumbrak s Meinung entbehrt nicht jeder Grundlage. Zum Umgang mit heiligen Tieren heißt es in der Zoo-Botanica Aventurica S. 13:

    "Hingegen ist jegliche Form vo Angriff auf Storch, Schwan, Delphin, Paradiesvogel, Einhorn, Greif, Adler, Falke und Rabe nach gängiger Sicht der Kirchen ein Frevel, durchaus vergleichbar mit einem Angriff auf einen Geweihten dieser Gottheit. Einen Fuchs mag der Bauer mit Fallen zur Strecke zu bringen versuchen - gelingt es ihm, so hat der Fuchs Phexens Schutz genau so verwirkt wie ein Dieb, der sich erwischen lässt. Eine Treibjagd auf Füchse jedoch wäre ein Frevel, den niemand auf sich nehmen würde."

    Dies deutet an, dass es möglich ist, einen Phexgeweihten wie einen gewöhnlichen Kriminellen abzustrafen, da ein Angriff auf einen Fuchs normalerweise fast mit dem Angriff auf einen Geweihten gleichzusetzen ist, der Fuchs beim Hühnerdiebstahl jedoch seine Vorrechte als heiliges Tier einbüßt, wenn er sich erwischen lässt.

    An anderer Stelle habe ich eine zentrale Textstelle zu dem Thema ja schon zitiert:

    Zum Thema geheime Tempel und bestrafung von Phexgeweihten bietet die DSA4.1-Quelle Wege der Götter so einiges auf S. 110f: "In vielen Ländern Aventuriens ist die Kirche bei der Obrigkeit sehr umstritten, und oft sind heimliche Tempel sogar perGesetzverboten (z.B. in Havena und Ragath; ganz verboten ist der Kult in Mengbilla). Andernorts ist die Geheimhaltung der Tempel eher symbolisch und nichts, womit man mächtigere Stadt- und Landesregenten täuschen könnte. Obgleich also viele Regenten die Tätigkeiten der Kirche mehr oder minder ablehnen und ihre diebischen Anhänger bestrafen, wenn sie sie erwischen, besitzt die Phex-Kirche doch in vielen Ländern und Stadtstaaten erheblichen Einfluss auf politischer Ebene. Wenn ein Geweihter jedoch bei einem Gesetzesverstoß erwischt wird, ist es keineswegs sicher, dass seine Kirche für ihn einsteht: Wer zu ungeschickt war, sein Geschäft erfolgreich abzuschließen, hat vor Phex versagt. Nur wenn der Delinquent das Glück hat, aus irgendeinem Grund von hohem Wert für die Kirche zu sein, werden hinter den Kulissen einige Strippen gezogen, um ihm eine Flucht zu ermöglichen. Dann steht er allerdings tief in der Schuld der Kirche, und diese Schuld wird nicht leicht abzutragen sein. Auch hier wägt die Kirche genau ab, ob sich der Einsatz lohnt, der nötig ist, um den Gefangenen zu befreien. [...] Für die Kirche ist es nicht immer einfach, die Strömungen ihrer verschiedenen Anhängergruppen im Gleichgewicht zu halten. Diebe und Händler sind vielleicht seelenverwandt, stehen einander aber doch höchst unfreundlich gegenüber. Dies wird zum Teil durch die Existenz getrennter Tempel entschärft."

    So richtig verlassen kann ein Phexi sich auf seine Kirche also nicht, wenn er straffällig wird.

    WdG24 stellt klar: "Gemäß der Zwölfgöttlichen Ordnung ist es ein Frevel, die Häuser und geweihten Diener der Zwölfgötter (und ihrer halbgöttlichen Kinder) anzugreifen. Im Kriegsfall mögen Geweihte der Rondra oder des Kor (oder ein Angriff auf offenem Feld) oder generell ein getarnter Tempel oder Priester des Phex hier eine Ausnahme bilden. Bei letzteren ist der Angriff natürlich gleichermaßen strafbar, es können aber mildernde Umstände geltend gemacht werden, wenn der Angeklagte glaubhaft versichern kann, dass er nicht wusste, was oder wen er angriff."

    Das mag eine Verhaftung schwierig gestalten, gerade wenn der Phexi als solcher enttarnt wird. Allerdings ist er dann halt auch enttarnt, was sein Versagen noch verschlimmert.

    Worauf Grumbrak vermutlich eigentlich anspielte, war WdG33:

    "Als Angeklagter hatderGeweihte das Recht auf einen Prozess vor einem kirchlichen Gericht (siehe aber unten), das ihn im Schuldfalle jedoch in der Regel mindestens so streng bestraft wie ein weltlicher Richter. Die Kirchen sind nicht glücklich über Priester, die ihren Ruf beflecken, selbst wenn es 'nur' um weltliche Vergehen und nicht um kirchliche Verfehlungen geht. Die Anwesenheit eines höherrangigen Geweihten bei einem weltlichen Prozess ist in weltlichen Angelegenheiten ausreichend, um das Urteil wirksam werden zu lassen. Ein Geweihter kann nicht in Abwesenheit (endgültig) verurteilt werden."

    In Kombination mit den anderen Textstellen scheint mir aber fraglich, ob das uneingeschränkt auf geheime Phexis anwendbar ist.

  • Was bleibt, ist die Aussage, das ein erwischter Geweihte zwar das Recht auf ein Kirchenprozess hat, aber dort auch nicht besser weg kommt. Sprich wenn man nicht in Kuschel-Aventurien spielt heist der mittelalterlich Rechtsspruch bei Diebstahl oder Einbruch: Leibesstrafe. Fingerglied bis ganze Hand je nach schwere...

    Eis ist nicht Tot, es ist Erinnerung.
    Eis will keine Starre, es will Geduld und Warten.
    Eis zerstört nicht, es bewahrt.
    Kälte bringt nicht Schmerz, sie sucht Stärke.
    Kälte ist nicht Leid, sie gebiert Hoffnung.
    Kälte fordert kein Leben, sie prüft es.
    Sein Zorn jedoch, so entfacht
    ist Tod, ist Starre, ist Zerstörung.

    Seine Strafe: Schmerz, Leid und Verderben

    33% Powergamer 38% Buttkicker 75%Tactican 33% Specialist 79% Method Actor 75% Storyteller 46% Casual Gamer

  • Ich könnte mir das auch eher so vorstellen, dass Phex denjenigen Freispricht, der sich selbst nach einer Festnahme befreit und dann die Beweise verschwinden lässt, so dass die Person nicht gesucht ist/bleibt. Ein auftauchender Zettel in der Richterstube, ein verdecktes Kommentar der Phex-Kirche: You name it.

    Bei Akoluthen könnte ich mir vorstellen, dass ein Phex-Geweihter vorbei schaut und ihm nen Dietrich in die Hand drückt mit den oben schon genannten Worten: "Hilf dir selbst, dann hilft dir Phex"

    Auf der anderen Seite habe ich auch schon einen phexischen Rechtserdreher Advokaten gespielt, der eben auf unkonentionelle Weise kleinere Prozesse zu seinen Gunsten gewandt hat.

    Ein: Ich bin ein Phexi holt mich hier raus! Schrei würde in meinem Aventurien höchstens dazu führen, dass Phex ihn exkommuniziert.

  • So wie ich das lese genießt ein geweihter Dieb also wenig bis garkeinen besonderen Schutz.

    Hierzu auch der Artikel aus dem Aventurischen Boten 113

    Zitat von Aventurischer Bote 113 'Phex Spielhilfe'

    Zwischen göttlicher Pflicht und staatlicher Gerichtsbarkeit

    Viele Spieler und Spielleiter haben verinnerlicht, dass ein Geweihter unter dem Schutz seiner Kirche steht und daher für weltliche Gerichtsbarkeit unantastbar ist. Dem ist natürlich so, doch gilt dieser Schutz nur für offizielle Gehweihte der zwölf Kirchen, also nur für nicht geheim operierende Phex Geweihte. Ein heimlicher Phex-Priester sollte sowieso den Ehrgeiz besitzen, sich nicht erwischen zu lassen. Hat er aber einmal Pech, trifft ihn die volle Härte des Gesetzes. Ein (heimlicher) Phex-Priester kann sich nicht ausweisen, da Phex Amulette und -Tätowierungen im ganzen Volk als Glücksbringer gelten. Beteuerungen, der Phex-Kirche anzugehören, werden meist höhnisch verlacht denn Phex-Geweihte lassen sich nun einmal nicht erwischen, ergo kann jemand, der sich erwischen lässt, kein Phex Geweihter sein. Und trotz Heiligkeit und Zwölf-Götter-Edikt gilt der nächtliche Zweig der Phex-Kirche mit seinen gegen die Gesetze der Landesherrscher verstoßenden Aktivitäten wie Diebstahl, Einbruch, Erpressung etc., in fast allen Ländern Aventuriens els illegal. Ist, Weihe hin oder her, der Fuchs in die Falle gegangen, muss er sich selbst helfen denn 'Hilf dir selbst, dann hilft dir Phex' ist eine der obersten Regeln der Kirche.

  • Timonidas

    Danke. Hab den Boten nie gelesen aber genau so würde ich es machen/handhaben (siehe "Nachbarthread"). Die geheime Phexkirche als "Parallel-Organisation" und härte Gangart für geheime Geweihte. Fraglich ist nur wie sehr das jetzt in DSA5 gilt. Denn auch Kor wird ja weicher gespült als man erwarten müsste. Bleibt die Spannung wie die neue Edition sowas "löst".

  • Es wäre zwar möglich, den Status eines Phexis als Geweihten mittels Seelenprüfung nachzuweisen, allerdings gilt auch für den Phex-Moralkodex: "Weiterhin ist jedem Geweihten und jedem Akoluthen bewusst, dass er durch sein Verhalten das Ansehen sei-ner Kirche mehren und nicht mindern sollte." (Wege der Helden S. 266, DSA4.1)

    Diese Passage: "Ein (heimlicher) Phex-Priester kann sich nicht ausweisen, da Phex Amulette und -Tätowierungen im ganzen Volk als Glücksbringer gelten. Beteuerungen, der Phex-Kirche anzugehören, werden meist höhnisch verlacht denn Phex-Geweihte lassen sich nun einmal nicht erwischen, ergo kann jemand, der sich erwischen lässt, kein Phex Geweihter sein." erhält dadurch einen weiteren Aspekt - ein Phexi, der erwischt wird, wird seinen Status geheim halten, da er sonst den Nimbus und Mythos des Ungreifbaren seiner Kirche bröckeln lässt. Nur als Ergänzung zum Boten-Artikel.Wobei sich diese Setzung aus WdG:

    WdG24 stellt klar: "Gemäß der Zwölfgöttlichen Ordnung ist es ein Frevel, die Häuser und geweihten Diener der Zwölfgötter (und ihrer halbgöttlichen Kinder) anzugreifen. Im Kriegsfall mögen Geweihte der Rondra oder des Kor (oder ein Angriff auf offenem Feld) oder generell ein getarnter Tempel oder Priester des Phex hier eine Ausnahme bilden. Bei letzteren ist der Angriff natürlich gleichermaßen strafbar, es können aber mildernde Umstände geltend gemacht werden, wenn der Angeklagte glaubhaft versichern kann, dass er nicht wusste, was oder wen er angriff."

    Ein bisschen mit der im Boten postulierten Illegalität des geheimen Phexkultes beißt. Ebenso damit, dass geheime Tempel nur an wenigen Orten ausdrücklich verboten sind (z. B. Havena und Ragath). Klar ist aber, dass Straftaten von geheimen Phexis ganz normal verfolgt werden, ihr Status schützt sie in keiner Weise vor der Strafverfolgung und Rechtsprechung wie es bei anderen Geweihten des Zwölfgötterkultes etwas mehr der Fall wäre.

  • So wie ich das lese genießt ein geweihter Dieb also wenig bis garkeinen besonderen Schutz.

    Der Dieb nicht. Der Geweihte schon.

    Und beweisen kann man es schon. Die genannte Seelenprüfung, oder in dem ein Eidsegen geschworen wird. Wenn jemand sagt, er sei ein Geweihter, ist das in meinen Augen wenigstens eine gute Gelegenheit, zu stutzen, statt es abzutun (das wäre immerhin ein Schwerverbrechen, sich als Geweihter auszugeben, wenn man keiner ist), auch dann, wenn landläufig vielleicht gar nicht bekannt ist, dass es geheime Phex-Geweihte gibt, weil man nur die aus den Tempeln kennt.

    Kann er machen, aber dann gibt er auch selber preis, dass er allein nicht zurecht kommt und ihm nichts anderes einfiel, keine Täuschung, keine List, um da rauszukommen und er sich eigentlich ganz unphexisch auf seinen Geweihtenstand berief.

    Und die Kirche? Sollen die ihm auf die Schulter klopfen und ihn laufen lassen? Ich glaube eher, eine weltliche Strafe mag da besser sein, als vor der eigenen Kirche (und dem eigenen Gott) zugestehen zu müssen, sonst keinen Weg gewusst zu haben, und dann deren Strafe aufgebrummt zu bekommen. Denn die Vorsitzenden des Kirchengerichts sind vermutlich auch nicht glücklich über seinen solchen Geweihten in ihren Reihen.

    Vielleicht kassiert ihn die Phex-Kirche auch nicht ein. Anrecht haben heißt ja nicht, dass das in jedem Fall geschieht. Vielleicht wird nur die Nachricht überbracht, dass in diesem Fall die weltliche Gerichtsbarkeit gerne aburteilen darf.

    In Kombination mit den anderen Textstellen scheint mir aber fraglich, ob das uneingeschränkt auf geheime Phexis anwendbar ist.

    Dann sind sie nicht mehr geheim, und haben innerhalb ihrer Kirche vermutlich eher einen schlechten Ruf: Sich erwischen lassen und anders nicht rauskommen.

  • "Ein Phexgeweihter lässt sich lieber bestrafen, als seiner Kirche/dem Bild seiner Kirche zu schaden"
    (zusammengefasst aus den Posts vorher).

    Dann müsste man jetzt fragen, was ist die Konsequenz?
    Im schlimmsten Fall der "Märtyrertod" am Strang, eine oder zwei fehlende Hände, Füße oder Augen?
    Lebenslanger Steinbruch (was wahrscheinlich nicht so lange sein dürfte)?
    Was sind so die Strafen für Diebstahl und Einbruch?

    Da muss man schon sehr fest im Glauben sein... oder sehr Angst vor der Kirche haben...

  • HEX der Dunkle die Kirche wird ihm wahrscheinlich ohnehin nicht helfen, wie weiter oben schon aus mehreren Quellen eruiert wurde. Und rein rechtlich kann sie es auch nicht. Ein geheimer Phexi genießt durch sie nicht mehr Schutz, als jeder andere stilvoller Krimineller.

  • Aber andererseits zieht die Kirche die Strippen zur Flucht, wenn einer gefangen wird...
    Jedenfalls wenn er für sie wichtig ist.

    Was wiederum bedeutet, dass er sich jemandem zu erkennen geben muss bzw. hat müssen, in der Stadt in der er ist.

    Was aber wieder gegen einen guten Phexgeweihten spricht, wenn man weiß, dass er einer ist (auch Innerkirchlich), zumindest in einer fremden Stadt.

    Was aber dann wieder heißen würde, er ist es nicht würdig, dass man ihn rettet...

    Außer, er ist es doch.

    Kopfweh

  • Wie ebenfalls schon zitiert wurde, zieht die Kirche nur dann Strippen, wenn der gefangene Phexi dafür viel im Austausch zu bieten hat. In den meisten Fällen gibt es nur einen guten Ratschlag für ihn: Hilf dir selbst, dann hilft dir Phex. Hat der Phexi also nicht irgendwelche Informationen oder schwer zu ersetzende Fähigkeiten, die für die Kirche wichtig sind, ist er auf sich allein gestellt. Wird ihm aber geholfen, hat er deswegen solche Schulden, dass er vermutlich bei geringeren drohenden Strafen versuchen wird, allein davon zu kommen. Oder vielleicht sogar eine Strafe auf sich nehmen, um seine Tarnung zu wahren.

    Die Phexkirche ist aber oft so gut vernetzt, dass sie Kontakte in die Gerichtsbarkeit und den Kerker haben dürfte und erfährt, wenn jemand von hohem Wert sitzt. Dann wird sie ihm ein Angebot oder gleich Hilfe zukommen lassen, ohne dass er sich Außenstehenden zu erkennen geben muss. Aber ich vermute, nur wenige Phexis sind so schwer zu ersetzen. Gerade solche mit mangelnden Fähigkeiten, die sich erwischen lassen...

  • Hier kommen wir halt in eine logische Zwickmühle.
    "Die Phexkirche hilft denen, die für sie wichtig sind. Sie erfährt von den Zuträgern, dass jemand von hohem Wert ist - aber wer sich gefangen nehmen lässt, ist nicht von hohem Wert."

    Außerdem:
    "Ein guter Phexgeweihter (also einer von hohem Wert für die Kriche) wird nicht entdeckt. Aber wenn die Zuträger erfahren, dass er von hohem Wert ist, dann ist er nicht mehr von hohem Wert, denn dann ist er entdeckt."
    [zumindest grob, ich hab grad nicht den Kopf das argument logisch korrekt auseinander zu nehmen. Aber ich denke, es sollte klar sein, worauf es hinausläuft.]

    Im Grunde also:
    "Die Phexkirche hilft dir aus der Bredouille, so lange du nicht in der Bredouille bist."
    oder

    "Wenn du wertvoll für die Phexkirche bist, hilft sie dir. Du bist so lange wertvoll für die Phexkirche, so lange sie dir nicht helfen muss."

  • Der Dieb nicht. Der Geweihte schon.

    Und beweisen kann man es schon. Die genannte Seelenprüfung, oder in dem ein Eidsegen geschworen wird. Wenn jemand sagt, er sei ein Geweihter, ist das in meinen Augen wenigstens eine gute Gelegenheit, zu stutzen, statt es abzutun (das wäre immerhin ein Schwerverbrechen, sich als Geweihter auszugeben, wenn man keiner ist), auch dann, wenn landläufig vielleicht gar nicht bekannt ist, dass es geheime Phex-Geweihte gibt, weil man nur die aus den Tempeln kennt.

    Ja und dann wird er der offenen Kirche vorgeworfen die ihn wahrscheinlich wegen Rufschädigung in eine Hinterkammer verbannt (wenn er zum Tempel gehört, was unwahrscheinlich ist), oder man wird ihn zum Teufel jagen und genau die Strafe vorschlagen die für einen Dieb angemessen wäre, schließlich muss man zumindest in der Öffentlichkeit das Bild wahren dass der Tempel keine Diebe duldet. Letzendlich betrachte ich es aber schon als unwahrscheinlich dass ein Geweihter Dieb sich in Hoffnung auf Gnade vor dem Gericht offenbart, Phex und seine Diener nehmen nicht so leichtfertig Leute in ihren Reihen auf die so leicht ihre Tarnung fallen lassen.

    Dann müsste man jetzt fragen, was ist die Konsequenz?
    Im schlimmsten Fall der "Märtyrertod" am Strang, eine oder zwei fehlende Hände, Füße oder Augen?
    Lebenslanger Steinbruch (was wahrscheinlich nicht so lange sein dürfte)?
    Was sind so die Strafen für Diebstahl und Einbruch?

    Da hängt es wohl davon ab wo man sich befindet. Als Bürger einer größeren Stadt ist die Strafe sich nicht all zu schwerwiegend. In ländlicheren Gegenden kann das ganz unterschiedlich ausgehen.

    Im Grunde also:
    "Die Phexkirche hilft dir aus der Bredouille, so lange du nicht in der Bredouille bist."
    oder

    "Wenn du wertvoll für die Phexkirche bist, hilft sie dir. Du bist so lange wertvoll für die Phexkirche, so lange sie dir nicht helfen muss."

    Richtig. Also hilft sie nicht. Nur in absoluten Ausnahmefällen.

    Edit: "Hilf dir selbst, dann hilft dir selbst" ist in dem SInne also genauso eine logische Zweckmühle, denn das bedeutet Phex hilft mir nur wenn ich mir schon geholfen habe, also wenn ich seine Hilfe nicht mehr brauche.

    Einmal editiert, zuletzt von Timonidas (30. April 2020 um 19:33)

  • Hier kommen wir halt in eine logische Zwickmühle.
    "Die Phexkirche hilft denen, die für sie wichtig sind. Sie erfährt von den Zuträgern, dass jemand von hohem Wert ist - aber wer sich gefangen nehmen lässt, ist nicht von hohem Wert."

    Außerdem:
    "Ein guter Phexgeweihter (also einer von hohem Wert für die Kriche) wird nicht entdeckt. Aber wenn die Zuträger erfahren, dass er von hohem Wert ist, dann ist er nicht mehr von hohem Wert, denn dann ist er entdeckt."
    [zumindest grob, ich hab grad nicht den Kopf das argument logisch korrekt auseinander zu nehmen. Aber ich denke, es sollte klar sein, worauf es hinausläuft.]

    Im Grunde also:
    "Die Phexkirche hilft dir aus der Bredouille, so lange du nicht in der Bredouille bist."
    oder

    "Wenn du wertvoll für die Phexkirche bist, hilft sie dir. Du bist so lange wertvoll für die Phexkirche, so lange sie dir nicht helfen muss."

    In der Tat ein Paradoxon und phexgefälliges Rätsel, das nur schwer zu lösen ist. Zunächst würde ich mich Timonidas anschließen, dass ein Eingreifen der Kirche in solchen Fällen nur extrem selten vorkommt. Ich kann mir aber ein paar mögliche Beispiele vorstellen. Z. B. kann ein Phexi an einem geheimen Ort einen Schatz von hohem Wert versteckt haben und diesen seinem Tempel für den Tempelschatz anbieten. Vielleicht hat ein anderer Phexi dem Fürsten einmal einen Gefallen getan und mit diesem im Gegenzug vereinbart, dass der geheime Phexkult von den Behörden nicht verfolgt oder gesucht wird, solange der Phexi lebt und in der Stadt ist. Vielleicht kennt der Phexi als einziger den Terminplan und die Route einer Karawane, die Waren in hohen Wert transportiert oder einen alten Geheimgang in die Stadt. Vielleicht ist er zwar nicht der beste Dieb, aber ein extrem talentierter Prediger und Seelsorger, der wichtig für den Zusammenhalt und das Wachstum der geheimen Gemeinde ist. In solchen Fällen läge eine Verhandlungsbasis mit der Kirche vor. Vielleicht legen sich sogar ein paar Phexis eine solche "Du kommst aus dem Gefängnis frei"-Karte zu, aber eigentlich sollten sie mehr Vertrauen in ihre Fähigkeiten haben, darum nehme ich das als eher selten - aber clever - an.

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (30. April 2020 um 23:11)

  • HEX der Dunkle davon würde ich ausgehen, ja. Nur in einer Stadt, in dem er schon eine etablierte Stellung innehat, hat der Phexi überhaupt eine realistische Chance auf Hilfe. Vielleicht kann er mit viel Geschick und Glück auch seinem Heimattempel von anderswo einen Hilferuf und ein Angebot zukommen lassen, der dann vielleicht seine Vernetzung mit dem Tempel der anderen Stadt nutzen kann oder jemanden dorthin schickt. Aber das wären viele Wenns und Vielleichts.

  • Letzendlich betrachte ich es aber schon als unwahrscheinlich dass ein Geweihter Dieb sich in Hoffnung auf Gnade vor dem Gericht offenbart, Phex und seine Diener nehmen nicht so leichtfertig Leute in ihren Reihen auf die so leicht ihre Tarnung fallen lassen.

    Das ist die Quintessenz ja, weshalb ich nicht glaube, dass sich ein Phexi über diesem Wege versucht aus der Affäre zu ziehen. Es wäre auch stillos.

  • Dazu müsste man aber annhemen, dass die Phexkirche jeden Phexgeweihten kennt.
    Sonst klappt das nur in der Stadt, in der er im Tempel arbeitet o.Ä.

    Natürlich, es waren auch Ausnahmen, wobei man auch bedenken muss dass der Mond auch selbst den Befehl geben kann, und da der Mond weiss immer was mit seinen Geweihten ist.

  • Vielleicht legen sich sogar ein paar Phexis eine solche "Du kommst aus dem Gefängnis frei"-Karte zu, aber eigentlich sollten sie mehr Vertrauen in ihre Fähigkeiten haben, darum nehme ich das als eher selten - aber clever - an.

    Ich halte das sogar für ziemlich phexgefällig. Wenn man schon in der Bredouille steckt (was auch dem besten Phexi mal passieren kann), dann sollte man immer einen Plan B oder gar C im Hinterkopf haben. Und wenn der Plan ist, für die eigenen Leute mit List und Köpfchen so unentbehrlich oder wichtig zu sein, dass sie einem helfen, dem Kopf aus der Schlinge zu ziehen, warum nicht?

    Von einer Offenbarung vor Gericht wie "Ich bin geheimer Phexgeweihter und will vor ein Kirchengericht!" würde ich nur im allergrößten Notfall ausgehen. Also nur, wenn es wirklich nicht nur um den eigenen Kopf geht (Geht ein Phexgeweihter, der als gemeiner Dieb gehenkt wird, eigentlich nicht in Phexens Paradies ein, weil er sich erwischen ließ, oder vielleicht gerade doch, weil er das Geheimnis seiner Geweihtenschaft phexgefällig bis in den Tod wahrte? Eine nicht so einfache theologische Frage...) sondern vielleicht noch um die Köpfe Unschuldiger.

    Ich kenne zudem keinen solchen aventurischen Fall.

  • Vielleicht legen sich sogar ein paar Phexis eine solche "Du kommst aus dem Gefängnis frei"-Karte zu, aber eigentlich sollten sie mehr Vertrauen in ihre Fähigkeiten haben, darum nehme ich das als eher selten - aber clever - an.

    Ich halte das sogar für ziemlich phexgefällig. Wenn man schon in der Bredouille steckt (was auch dem besten Ohexi mal passieren kann), dann sollte man immer einen Plan B oder gar C im Hinterkopf haben. Und wenn der Plan ist, für die eigenen Leute mit List und Köpfchen so unentbehrlich oder wichtig zu sein, dass sie einem helfen, dem Kopf aus der Schlinge zu ziehen, warum nicht?

    Von einer Offenbarung vor Gericht wie "Ich bin geheimer Phexgeweihter und will vor ein Kirchengericht!" würde ich nur im allergrößten Notfall ausgehen. Also nur, wenn es wirklich nicht nur um den eigenen Kopf geht (geht ein Phexgeweihter, der als gemeiner Dieb gehenkt wird, nicht in Phexens Paradies ein, weil er sich erwischen ließ, oder vielleicht gerade doch, weil er das Geheimnis seiner Geweihtenschaft phexgefällig bis in den Tod wahrte? Eine nicht so einfache theologische Frage...) sondern vielleicht noch um die Köpfe Unschuldiger.

    Ich kenne zudem keinen solchen aventurischen Fall.

    Naja also für Phexgefällige Verbrechen (also nicht Mord/Vergewaltigung/Kirchenschändung ect.) steht auch nur im absoluten Ausnahmefall die Todesstrafe an.