Charaktererstellung für P&P Anfänger (DSA 5)

  • Hallo,

    Ich leite demnächst eine Runde für komplette P&P Anfänger die mal reinschnuppern wollen und bin mir noch nicht sicher, wie ich das mit der Charaktererstellung handhaben soll. Zum einen ist das Erstellen eines eigenen Charakters natürlich Teil des Spasses, andererseits braucht es halt viel Zeit und die ganzen Regeln und Möglichkeiten können einen Anfänger leicht erschlagen (nach meiner eigenen Erfahrung). Ich habe mir überlegt, ob ich einfach eine Auswahl an vorgefertigten Charakteren erstelle und sie dann einfach einen davon auswählen lasse. Bevor ich mich aber definitiv entscheide wollte ich fragen wie andere Spielleiter das sehen.

    Schon mal Danke im vorraus für Antworten.

  • Servus,

    vorgefertige Charaktere sind aus meiner Sicht nur sinnvoll um bei Cons schnell spielen zu können wenn die Regeln für das Regelssystem nicht bei allen oder gar keinem Spieler bekannt sind. Dann kann man kurz die wichtigsten regeln erklären und los gehts.

    Bei länger angelegten Gruppen, sollte man dem Spieler der die Regeln noch nicht so gut kennt auf jeden Fall bei der Charaktererstellung helfen oder eventuell diesen einen erfahrenen Rollenspieler beiseite stellen, der dem Newbie bei der Charaktererstellung hilft.

    So hat mir damals ein Freund dabei geholfen meinen ersten Charakter zu erstellen.

    Gruß Kirgam

    Vinsalttourist

  • Wenn die ganze Runde aus Anfängern besteht, wäre mein Tipp: Das erste Abenteuer mit vorgefertigten Helden spielen, um die IM Spiel wichtigen Regeln zu lernen, danach dann Charaktere erstellen und mit der eigentlich angestrebten Kampagne/Sandbox anfangen. Ist meiner Erfahrung nach einfach erfolgreicher.

    Wann immer ich komplette Anfängerrunden (mind you, spiele selber erst seit 3 Jahren) geleitet habe, war es so, dass die Runden, die ich mit der Charaktererstellung begonnen habe weniger Energie am Anfang hatten. Eine hat auch gar nicht begonnen, weil die Spieler keinen Bock mehr hatten. (Insgesamt hat mich die Erstellung bei 6 Runden glaube ich 8 Spieler „gekostet“) Wo ich den Spielern Archetypen/fertige Helden gegeben habe war meist direkt mehr Spannung in der ganzen Sache und die Spieler hatten auch eine bessere Idee, was sie spielen wollten.

    M2P

    Ich schreibe aus der Warte eines mit DSA5 eingestiegenen Aventurologen. Mein Wissensstand basiert auf 5 allein.

    „Knie nieder! - Sei ohne Furcht im Angesicht deiner Feinde, sei tapfer und aufrecht, auf das Gott dich lieben möge, sprich stets die Wahrheit, auch wenn dies den eigenen Tod bedeutet, beschütze die Wehrlosen, tue kein Unrecht, dies sei dein Eid (ohrfeigt Balian) Und das ist dafür, dass du ihn nicht vergisst.“ - Königreich der Himmel

    DSA5-Waffenstatistik

  • Ich hab bei Anfängern (das waren etwa ein Dutzend bis jetzt) eigentlich immer mit Archetypen gearbeitet, um erst mal die Möglichkeiten aufzuzeigen. Bei DSA 5 gibt es ja mittlerweile eine wirklich grosse Auswahl. Dabei hab ich immer auch die Möglichkeit offengelassen, dass man sich zusammen hinsetzt und einen Charakter gemeinsam erstellt, halt mit dem Hinweis, dass das ordentlich Zeit beansprucht. Die meisten waren aber mit einem Archetypen erstmal völlig zufrieden. Wobei Geschlecht, Hintergrundgeschichte etc. natürlich variabel waren, ging ja erstmal nur um die Werte mit denen man zu Beginn noch wenig anfangen kann. Bei uns haben wirs auch immer so gemacht, dass man nach den ersten Abenteuern völlig unkompliziert noch Dinge an seinem Charakter ändern kann.

  • Wie wäre es, die Spieler zu fragen, ob sie gerne ihre Charaktere selber erstellen wollen, oder sie lieber nur grob sagen wollen, in welche Richtung es gehen soll (Kämpfer, Jäger, irgendwas) und Du etwas vorfertigst?

    Eigene Entscheidungen sind beim Rollenspiel ohnehin wichtig und Wünsche von Spielern berücksichtigen ist meist auch nicht verkehrt, und wenn sie lieber selber bauen wollen, spricht ja nichts dagegen, die erste Sitzung oder Teile davon auf die Generierung zu verwenden.