Produktausstoß von Ulisses für DSA

  • Vielleicht wird manches was ich hier schreibe auch falsch verstanden. Ich bin der Meinung, dass DSA 4.1 keineswegs gut oder gar perfekt ist. Ich finde es bei weitem zu komplex und viele Beschreibungen auch leider zu trocken und zu abgeklärt. Sprich, ich plädiere hier nicht mit der Intention: "Früher war alles besser". Meine Kritik an DSA 5 ist also kein Befürworten von DSA 4. Ich bin lediglich dafür sich einmal Gedanken zu machen was bisher gut gelaufen ist, sich anzuschauen was bisher nicht gut gelaufen ist. Dann wäre es wohl sehr wichtig die Erwartungshaltung der Fans abzufragen und aus all dem bastelt man dann etwas Neues. Als DSA 5 in die Betaphase ging hat sich das übrigens genau so auch angehört (da gab es zum Beispiel die Idee, Magie nach Natur und Wissenschaft zu trennen zum Beispiel) - nur leider sind sehr viele der guten Ansätze inzwischen vom Drachenschiff gefallen und die Ottajasko hat bedauerlicherweise keine Rettungsaktion gestartet.

    Ich finde den grundlegenden Ansatz von DSA 5 sehr gut - was ich hier kritisiere ist relativ gut belegbar (siehe mein kleines Zauberbeispiel, denn auch ich finde alles was hier über 2 min dauert hat am Spieltisch nix verloren, das muss flotter gehen!).

    Ich bin lange genug DSA Spieler und Spielleiter um zu wissen (das klingt viel zu altklug und muss auch nicht stimmen, auch jemand der ganz DSA spielt, kann dieselben Schlüsse ziehen) Ich bin also der Meinung, nur wenn man miteinander spricht und Kritik äußert,kann etwas besser werden. Das funktioniert mit meinen Spielern und in unserer Runde, das hat bei Schmidt Spiele funktioniert, wie auch bei FanPro und hoffentlich auch bei Ulisses.

    Sprich ich will keineswegs zurück zu DSA 4.1 - ich möchte ein gutes, umwerfend tolles DSA 5. Ich musste aber erkennen (und ich finde 2,5 Jahre + Betaphase sind dafür auch ausreichend Zeit) das Ulisses das derzeit nicht hinbekommt, also muss man einerseits dort Kritik äußern wo sie gehört wird und andererseits Arbeit investieren (und nur wenn man bei Ulisses mal Staub aufwirbelt, wird sich was tun, denn wenn jeder sagt, warten wir mal ab, dann haben wir bald ne Reichsstraßenmaut in Aventurien und ein Crowdfunding für eine Spielhilfe zu "Aventurischen Fluggeräten").

    Reicher Mann und armer Mann

    standen da und sah'n sich an.
    Und der Arme sagte bleich:
    "Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich."
    (Bertolt Brecht)

  • als reiner DSA5 spieler finde ich das GRW super (8/10; abzüge für tw. falsch generierte Archotypen und für Fehler die durchs Lektorat gerutscht sind) mit GRW + Almanach kann man in der Tat super spielen. (das ist im übrigen auch die Meinung meines Meister, der schon zu DSA3 zeiten angefangen hat) Es fehlt halt leider a) an den Vertiefenden Bänden für die einzelnen Regionen. Stichwort RSHs. Gut die kommen jetzt mit der Zeit alle. hier gibt es erstmal nicht viel zu meckern (außer die vlt unnötige verteilung auf 3+ Produkte pro RSH). Und b) an einer einheitlichen Struktur. Dazu haben ja schon einige andere genug geschrieben.

    Ich glaube, da sich dsa5 an Neueinsteiger richtet, dass eine strikte inhaltsthematische Aufteilung (ein Band für Gilde, ein Band für Elfen, ein Band für Hexen, Zauberband mit neuen Zaubern/Ritualen für alle, ...) nicht groß aufgefallen wäre, wenn man im GRW alle verschiedenen Profession einmal beispielhaft vorstellt.

    Eis ist nicht Tot, es ist Erinnerung.
    Eis will keine Starre, es will Geduld und Warten.
    Eis zerstört nicht, es bewahrt.
    Kälte bringt nicht Schmerz, sie sucht Stärke.
    Kälte ist nicht Leid, sie gebiert Hoffnung.
    Kälte fordert kein Leben, sie prüft es.
    Sein Zorn jedoch, so entfacht
    ist Tod, ist Starre, ist Zerstörung.

    Seine Strafe: Schmerz, Leid und Verderben

    33% Powergamer 38% Buttkicker 75%Tactican 33% Specialist 79% Method Actor 75% Storyteller 46% Casual Gamer

  • Als DSA 5 in die Betaphase ging hat sich das übrigens genau so auch angehört (da gab es zum Beispiel die Idee, Magie nach Natur und Wissenschaft zu trennen zum Beispiel) - nur leider sind sehr viele der guten Ansätze inzwischen vom Drachenschiff gefallen und die Ottajasko hat bedauerlicherweise keine Rettungsaktion gestartet.

    Wobei ich persönlich sagen muss nach dem komplett desolaten, unspielbaren und für mich ehrlich gesagt auch praktisch unrettbar erscheinenden Zustand der Beta (die ehrlich gesagt eher die Bezeichnung Pre-Alpha verdient gehabt hätte um bei der Software-Analogie zu bleiben) war das Endprodukt DSA5 dann wesentlich besser als ich es mir jemals erhofft hatte.

    Ich erinnere mich sehr gut daran wie ich nach einer Testrunde mal Feedback geben durfte und am Ende nur sagen konnte dass ich das gesamte Kapitel Kampf rauswerfen und komplett bei Null anfangen würde, dachte damals dass das kein sehr konstruktiver Ansatz war (aber der einzige den ich ehrlich vermitteln konnte), aber das ist dann ja auch das was tatsächlich passiert ist, hätte ich so nie erwartet.

  • Kritik ist gut, richtig und nötig, will man besser werden. Nach meinem Wissen ist es auch nicht so, dass die Redaktion sich Kritik verschließt. Man sollte hier nur drei Sachen zu bedenken geben:

    1) Kritik kann registriert werden, auch wenn sich niemand aus der Redax konkret dazu äußert.

    2) Die Umsetzung von Änderungen wegen Kritik kann eine gewisse Zeit dauern.

    3) Nicht jede negative Kritik, selbst wenn sie nach den eigenen Maßstäben treffend ist, ist auch allgemeingültig. Auch wenn man für sich selbst gute Gründe für eine Änderung sieht, kann es halt auch gute Gründe dagegen geben, die nur z. B. in der eigenen Spielwirklichkeit keine Rolle spielen.

    Gaze no more in the bitter glass the demons, with their subtle guile,

    Lift up before us when they pass, or only gaze a little while;

    For there a fatal image grows that the stormy night receives,

    Roots half hidden under snows, broken boughs and blackened leaves.

    -- W. B.Yeats, The Two Trees

  • 1) Kritik kann registriert werden, auch wenn sich niemand aus der Redax konkret dazu äußert.

    2) Die Umsetzung von Änderungen wegen Kritik kann eine gewisse Zeit dauern.

    3) Nicht jede negative Kritik, selbst wenn sie nach den eigenen Maßstäben treffend ist, ist auch allgemeingültig. Auch wenn man für sich selbst gute Gründe für eine Änderung sieht, kann es halt auch gute Gründe dagegen geben, die nur z. B. in der eigenen Spielwirklichkeit keine Rolle spielen.

    1) zweifele ich keineswegs an.

    2) ist mir ebenfalls bewusst, wobei man hier aber relativ schnell feststellen kann ob ein Kurs sich ändert oder eben beibehalten wird. Derzeit wird es sogar schlechter für uns als Spieler, wenn man sich die Personalentwicklung anschaut.

    3) ist ebenfalls selbstverständlich. Allerdings muss das Argumentativ unterlegt werden, genauso wie Kritik hier gut argumentiert wurde.

    Geht los bei den klar belegbaren Produktausstoßzahlen die bei DSA 3 und 4 deutlich höher waren (ob Qualitativ immer besser ist hier jetzt nicht Inhalt, sondern kommt auf das einzelne Produkt an (Handelsherr und Kiepenkerl ist beispielsweise ein Negativbeispiel, aber auch die Bestiarum Bücher des 5ers sind solche negativen Dinger). Hier geht es eben weiter bei der Zauberei, bei den SFs bei den Wundern, etc...

    Bei DSA 4 gab es den Liber Cantiones und das Liber Liturgium, sowie die roten Reihe - damit war ein sehr, sehr umfangreiches Regelwerk geschaffen (insgesamt waren das neun Bücher). Bei DSA 3 gab es 2 Boxen und 2 Spielhilfen die man benötigte.

    Bei DSA 5 gibt es im Moment RW, AM1, AM2, AG, AK1 bald AK2, Bestiarum 1 und 2 (das sind bereits jetzt 8 Bücher). Jetzt fehlen hier aber noch jede Menge Sachen. Bei der Zoo-Botanica (35€) (so mau da teilweise auch die Verhältnisse Größe u. Lebenspunkte waren, so war sie wenigstens vollständig(er). Bestiarum 1 und 2 sind inhaltlich auch eher schwach (wenn ein Wesen mehr Rationen Fleisch in Stein abgibt, als das ganze Vieh wiegt, lief bei der Recherche auch was schief) - aber mehr noch: Es sind zwei Bücher, zusammen (52€) und sie sind sehr unvollständig. Wenn das Verhältnis Inhalt zu Buch so bleibt, dann benötigen wir noch zwei weitere Kreaturenbücher und mindestens ein Pflanzenbuch bis wir vom "Inhalt" bei der Zoo-Botanica sind.

    Das heißt nicht, dass ich die Zoo Botanica will - das heißt nur: Ich hätte gerne das beste aus beidem: Sprich den Umfang an Kreaturen, richtig geile Bilder, dabei stimmungsvolle Beschreibungen und eine ordentliche Abstimmung der Verhältnisse von Körpergröße zu LeP oder KK zu Trefferpunkte, etc...

    Dafür zahle ich gut und gerne auch 60 € wenn's dann passt. Da es nicht passt muss man es halt entweder akzeptieren oder es selber für den Eigengebrauch verbessern, oder kritisieren. Ich habe mich für die letzten beiden Methoden entschieden.

    Reicher Mann und armer Mann

    standen da und sah'n sich an.
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  • Geht los bei den klar belegbaren Produktausstoßzahlen die bei DSA 3 und 4 deutlich höher waren

    Waren sie denn wirklich so "deutlich" höher? Wenn ich die Zeiträume bei 4 und 5 miteinander vergleiche dann sehe ich da keinen so signifikanten Unterschied der eine solche Aussage untermauern würde. Bis September 2004 waren für 4 gerade die vier Boxen + Arsenal + SRD + Zoo-Bot erschienen (LCD kam dann einen Monat später), dann Geographia + Südlande + Westwind als Regionalspielhilfen, ich gebe zu bei Abenteuern fehlt mir da gerade eine genaue Zahl. Im Gegenzug haben wir GRW + AM1/2, AG, AK1, AR1+2, AB1+2, und dann Almanach + Streitende Königreiche + Siebenwindküste. Und ich hab jetzt mal extra nur die direkt vergleichbaren Sachen benutzt, durch Heldenwerke, Regionale Rüstkammern und ähnlichen Kram ist die reine Veröffentlichungszahl bei 5 ja von ganz alleine deutlich "aufgeblähter" als in allen vorherigen Editionen.

    Um das klarzustellen: Ich finde es absolut legitim sich dran zu stören dass man den Inhalt über mehr Bücher und teilweise auch wirklich ziemlich sinnlos (Bestiarium...) verteilt, da bin ich voll und ganz dabei. Aber gerade die "belegbaren Produktausstoßzahlen" heranzuziehen finde ich da jetzt fragwürdig, da fällt DSA5 sicher nicht "deutlich" hinter 4 zurück IMO.

  • Nun, AM1/2 ist ebenso wenig eine vollständige Magiebox wie AG eine vollständige Götterbox ist.

    Ich kann BardGM's und andere Argumentationen verstehen und gehe auch teilweise mit: Den Anfänger stört das nicht, der freut sich an den Geweihten und den Magier die es schön gibt. Er vermisst auch keine Kriegerakademien. Aber es ändert nichts an dem Fakt dass

    1. Die Publikationsleistung trotz höherer Preise schlechter ist als bei 4.1

    2. Die Publikationsweise unübersichtlich ist, willkürlich, unvollständig und unprofessionell

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (27. April 2018 um 13:01)

  • Nun, AM1/2 ist ebenso wenig eine vollständige Magiebox wie AG eine vollständige Götterbox ist.

    Habe ich auch nirgendwo behauptet oder? Es ging in meinem Post einzig und allein um die "belegbaren Produktausstoßzahlen", und dass die bei 4 deutlich höher gewesen sein sollen bezweifle ich eben.

  • Nun, AM1/2 ist ebenso wenig eine vollständige Magiebox wie AG eine vollständige Götterbox ist.

    Man kann natürlich darüber philosophieren, ob dafür mehr in die Tiefe gegangen wird. Hier habe ich aber das Gefühl, dass neben den eher mäßig gelungenen Zauberbarden das einzig wirklich neue die Wesenszüge und die Zauberstile sind, welche speziell die Hexen etwas mehr aufsplittern, als es bisher der Fall war.

    Jeder Mensch ein Magier!
    Avatar by Tacimur

  • Und ich hab jetzt mal extra nur die direkt vergleichbaren Sachen benutzt, durch Heldenwerke, Regionale Rüstkammern und ähnlichen Kram ist die reine Veröffentlichungszahl bei 5 ja von ganz alleine deutlich "aufgeblähter" als in allen vorherigen Editionen.

    Ich hatte den Satz so interpretiert, dass du "direkt vergleichbar" auf Vollständigkeit der Inhalte beziehst, aber du grenzt damit die Heldenwerke etc ab, das hab ich überlesen.

  • Habe ich auch nirgendwo behauptet oder? Es ging in meinem Post einzig und allein um die "belegbaren Produktausstoßzahlen", und dass die bei 4 deutlich höher gewesen sein sollen bezweifle ich eben.

    Der Produktausstoß ist schon ungefähr gleich, das stimmt schon.

    Der Informationsausstoß ist es aber nicht. Und auch wenn ich gerne viele hübsche Bücher im Regal stehen habe, zum Spielen brauche ich Inhalt, nicht Umfang.

  • Eoin :

    Deiner Kritik am Bestiarium stimme ich definitiv zu.

    Das sind die beiden einzigen maßgeblichen DSA 5 Publikationen die ich wirklich extrem schlecht und an jeder Spielrelevanz und vernünftigen Nutzbarkeit vorbei geschrieben finde.

    Ich weiß, dass in den Ohren so mancher DSA-Fans das Wort "Monsterhandbuch" nicht den allerbesten Klang hat.

    Manche denken dabei an Dungeondesign Anno 1980 und ein wildes Sammelsurium von unwahrscheinlichen Wesenheiten die in dunklen Kellern Tür an Tür leben.

    Aber was ist der wirkliche Sinn eines Monsterhandbuchs?

    Ein Monsterhandbuch ist ein Kompendium und Werte-Verzeichnis von spielrelevanten Kreaturen, Gegnertypen und NSC-Archetypen, das für einen SL ein extrem hilfreiches Hilfsmittel ist:

    a) bei der Ausstattung seiner eigenen Abenteuer und Kampagnen mit Kampfbegegnungen, Gegnern und NSCs;

    b) bei der Anpassung und Ausgestaltung von Kaufabenteuern mit zusätzlichen Kampfbegegnungen, Gegnern und NSCs;

    c) bei der Konvertierung von Abenteuern über Editionsgrenzen hinweg oder sogar aus anderen Systemen.

    Wäre ich für Ulisses für dieses Projekt verantwortlich gewesen hätte ich als allererstes alle bisher erschienenen DSA-Abenteuer seit 1984 nach Kreaturen und generischen NSC-Gegnern (Straßenräuber etc.) gefiltert, damit die alle ins Bestiarium kommen und somit mit dieser Publikation die Konversion jedes Abenteuers aus Vorgängereditionen zu DSA 5 möglich ist.

    Solche Mengen sind das garnicht.

    DSA ist da ja nicht wie D&D.

    Im nächsten Schritt gälte es dann das an klassischen Gegner- und NSC-Typen einzubringen was damit dann noch nicht abgedeckt ist.

    Werte für ein breites Spektrum an Tieren, für diverse Spielarten von Orks, Goblins, Ogern, Trollen, Riesen, Drachen, Dämonen, Untoten, generischen menschlichen, zwergischen, elfischen, geschuppten Archetypen (Stadtgardist bis Kristallomant) usw..

    Alles wohl geordnet alphabetisch, aber in vernünftigen Kategorien wo z.B. alle Dämonen oder Untoten zusammenstehen.

    Und nur wenn dann noch Platz ist zusätzlich noch ein paar kreative neue Monstren oder ein Todeshörnchen.

    Und so ein Band wäre mit 300 Seiten defintiv nicht zu dick.

    Wobei man reale Tiere deren Aussehen sowieso jeder kennt oder googlen kann sicherlich nicht durchgehend mit Illustrationen versehen muss und die auch einfach als geblockte Wertekästen mit sporadischen Illustrationen abhandeln könnte in meinen Augen.

    Das wäre so eine total spielrelevante Spielhilfe und so sind entsprechende Publikationen in anderen Systemen auch beschaffen.

    Wenn man erst das Monster Manual von D&D 5 durchblättert und dann das Bestiarium von DSA 5 ... das ist fast traurig.

    Und es kommt die Frage auf ob die Verantwortlichen bei Ulisses das vorher denn nie gemacht haben: mal bei Systemen nachgeschaut wo solche Bücher etablierter sind wie die das machen.

    Man sieht also, auch ich halte Kritik nicht zurück wo ich sie für geboten halte. ;)

    Und so sehr ich mich hier auch in vielen Belangen (wie ich denke berechtigterweise) für das Vorgehen und die Strategien von Ulisses ausspreche, so sehe ich ja trotzdem auch Mängel hier und da.

    Und das Bestiarium war wirklich eine total verschenkte Chance und ein echter Ausrutscher in meinen Augen.

    Und es wird nicht besser dadurch weitere Bände dieser Art nachzuliefern, sondern schlimmer.

    Die Zoo-Botanica aus DSA 4 auf der anderen Seite sehe ich tatsächlich noch mal als eine deutlich andere Publikation als das DSA 5 Bestiarium, das dem Aufbau nach defintiv ein Monsterhandbuch sein will.

    Wohingegen die Zoo-Botanica ja mehr ein Band zu aventurischen Ökosystemen und aventurischem Tierleben ist, mit viele Seiten langen Abhandlungen zur Pferdezucht etc..

    Das ist so eine Publikation die stark in diese Richtung der simulationistischen "Verwissenschaftlichung" der Aventurienbeschreibung geht, die für so manche DSA 4 Bände ja durchaus nicht untypisch ist.

    Manche mögen das sehr, aber ich bin da immer ein "DSA-3-Spieler im Herzen" gelieben und mein Ton und mein Blick auf DSA als Abenteuerspiel wird da eher weniger getroffen.

    2 Mal editiert, zuletzt von BardDM (27. April 2018 um 21:38)

  • Wohingegen die Zoo-Botanica ja mehr ein Band zu aventurischen Ökosystemen und aventurischem Tierleben ist, mit viele Seiten langen Abhandlungen zur Pferdezucht etc..

    Das ist so eine Publikation die stark in diese Richtung der simulationistischen "Verwissenschaftlichung" der Aventurienbeschreibung geht, die für so manche DSA 4 Bände ja durchaus nicht untypisch ist.

    Manche mögen das sehr, aber ich bin da immer ein "DSA-3-Spieler im Herzen" gelieben und mein Ton und mein Blick auf DSA als Abenteuerspiel wird da eher weniger getroffen.

    Naja, die beiden A5-Bücher aus Drachen, Greifen, Schwarzer Lotos haben ja aber auch in die selbe Kerbe geschlagen, oder?

    Das fand ich auch immer gut so - Nach Götter, Magier und Geweihte war DGSL lange Zeit mein Lieblingsprodukt (vielleicht zusammen mit Rauhes Land, aber das ist ein anderes Thema). Aventurien hat nun mal den Anspruch, mehr zu sein als nur ein Hintergrund für generische Fantasy-Abenteuer. Da ist die pseudowissenschaftliche Darstellung von DGSL und der ZooBotanica doch um einiges passender als das Monstermash-Konzept von D&D-Monsterhandbüchern und den Bestiarien.

  • Thymian :

    In meinen Augen ist es einfach etwas anderes, wo sich garnicht unbedingt ein Entweder-Oder stellt.

    Solche Bände könnten parallel existieren ohne sich gegenseitig was wegzunehmen.

    Ein Monsterhandbuch ist ja ein Werkzeug des SL zur Abenteuergestaltung, -ausgestaltung, und -konvertierung.

    Und der Punkt ist, das Bestiarium will so eine Spielhilfe sein und ahmt den Aufbau dieser Spielhilfen aus anderen System nach, aber es macht diesen Job sehr schlecht.

    Die Zoo-Botanica und DGSL hatten einen anderen Anspruch und eine andere Zielsetzung.

    Und ich bin sicher das hat vielen Leuten gut gefallen und ich finde das auch wunderbar.

    Ich lese das selbst immer wieder dass Dinge wie das detailierte Abrichten von Tieren (Pferden, Hunden etc.) für viele Spieler geschätzte Spielinhalte sind und ich wünsche es diesen Spielern sehr, dass dazu in absehbarer Zeit noch mehr kommt.

  • Ich glaube, wenn man sich das hier so ansieht, dann kann schon sagen, dass für die meisten hier DSA5 OK bis sehr gut ist. Allerdings scheint hier relative Einigkeit darüber zu bestehen, dass die Zusammenstellung der Publikationen und die Publikationsstrategie momentan suboptimal sind.

    Die Publikationsfrequenz hängt natürlich auch von externen Faktoren ab und für einen Verlag, wie Ulisses, der ja nun nicht 50 Lektoren allein für DSA hat, ist es schon schwierig, wenn ein Lektor ausfällt. Das ist schon OK. Wer ist denn aber weg, wenn hier von Autorenschwund gesprochen wird? DSR und wer sonst noch? Ich war echt zu lange weg :D .

    Was die Zusammenstellung der Publikationen angeht, finde ich es halt schade, dass sie da nicht etwas strukturierter vorgegangen sind. Hatte ich ja weiter vorne schon vorgeschlagen: Immer ein Regelband für aventurienweite Dinge und dann lauter Spezialbände: Der Hexenband, der Druidenband, der Elfenband, der Zwergenband, der Amazonenband, der Alchemieband (SDR+Professionen) usw. Daneben dann die RSH, die wahrscheinlich bei so einer Sortierung ohne Regeln auskämen und sich ganz auf die Regionen, Personen etc. beschränken könnten. Dopplungen würde es so natürlich immer geben, aber die würden sich wahrscheinlich verringern. Das wäre etwas, was ich auch unter Modularität verstehen würde. So, wie es jetzt ist, ist es eine Zerteilung von Büchern, die auch eines hätten sein können - wobei ich den Ansatz weniger Seiten pro Buch haben zu wollen, durchaus gut finde (weniger schwer, braucht dann aber einen guten Index). Dann hätte ich es mir aber eher so vorgestellt, dass erst die Kompendiums in kurzen Abständen gekommen wären, ein Jahr später das Gleiche für die Magier und noch einmal ein Jahr später das Ganze für die Götter. Ein profanes Jahr, ein magisches Jahr, ein göttliches Jahr sozusagen. So viele Möglichkeiten ;) . Es bleibt irgendwie das Gefühl, dass auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig getanzt werden soll und am Ende irgendwie nichts halbes und nichts ganzes steht.

    Meins ist es am Ende nicht, auch wenn ich das System prinzipiell OK finde. Allerdings vermisse ich es mir DSA-Sachen zu kaufen, das muss ich schon sagen. Daher hoffe ich einfach mal darauf, dass da irgendwann auch wieder was für mich dabei ist ;) .

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Es hilft manchmal, sich an die Anfänge von DSA4 zurück zu erinnern. Ich habe das Gefühl, manchen fehlt diese Relation zur Einschätzung der aktuellen Veröffentlichungspolitik.

    DSA5 erschien am 6. August 2015. Das sind bis heute 995 Tage. DSA4 erschien am 18. Oktober 2001. 995 Zeitspanne reichen hier bis zum 9. Juli 2004. Wie sieht der Vergleich bei den Veröffentlichungen hier aus?

    Regelwerke:

    Bei DSA 4 erschienen in der Zeit:

    Das Schwarze Auge 18.10.01

    Schwerter & Helden 24.05.02

    Zauberei & Hexenwerk 17.10.02

    Götter & Dämonen 23.10.03

    Bei DSA5 erschienen in der Zeit:

    Regelwerk 06.08.15

    Aventurisches Kompendium 23.06.16

    Aventurische Magie I 16.12.16

    Aventurisches Götterwirken 24.05.17

    Aventurische Magie II 20.09.17

    DSA4 deckt in dem Zeitraum also vor allem mehr Professionen ab, DSA5 bietet dafür schon einen früheren Zugriff auf Geweihte und eine deutlich höhere Zahl an nicht-kämpferischen und nicht-magischen Sonderfertigkeiten. Dennoch fehlen bei DSA5 aktuell noch einige sehr beliebte Zauberer- und Geweihten-Professionen, die wohl in den nächsten Bänden erscheinen werden. DSA5 hat aber auch schon Professionen, die es nach DSA4 nicht gab.

    Zusatzbände:

    Bei DSA 4 erschienen in der Zeit:

    Aventurisches Arsenal 18.08.03

    Stäbe, Ringe, Dschinnenlampen 20.09.03

    Bei DSA5 erschienen in der Zeit:

    Aventurisches Bestiarium 21.12.15

    Aventurische Rüstkammer 28.07.16

    Aventurische Namen 16.11.16

    Aventurisches Bestiarium II 20.12.17

    Aventurische Rüstkammer II 17.01.18

    Bei den Kreaturen und Pflanzen ist DSA5 also DSA4 ein Stück voraus, die Zoo-Botamica erschien erst am 10. September 2004. Bei Waffen und Rüstungen sind mit beiden Rüstkammern zusammen DSA5 und DSA4 ähnlich ausführlich. Bei Artefakten und Alchimie liegt DSA5 noch zurück. Dafür erschienen für DSA5 bspw. aber noch Vademecums, die es zur Anfangszeit von DSA4 noch nicht gab.

    Regionalspielhilfen:

    Bei DSA 4 erschienen in der Zeit:

    Geographia Aventurica 20.06.03

    In den Dschungeln Meridianas 25.03.04

    Bei DSA5 erschienen in der Zeit:

    Aventurischer Almanach 10.02.16

    Die Streitenden Königreiche 19.05.16

    Die Siebenwindküste 30.03.17

    Bei den Regionalspielhilfen ist DSA5 bisher schneller als DSA4.

    Abenteuer:

    Bei DSA 4 erschienen in der Zeit 16 Softcover-Abenteuer mit Seitenzahlen ähnlich den aktuellen DSA5-Abenteuern:

    Im Bann des Eichenkönigs 18.10.01

    Zeit der Ritter 14.12.01

    Wald der Gräber 22.05.02

    Leicht verdientes Gold 01.03.02

    Der Preis der Macht 17.04.02

    Die Herren von Chorhop 26.04.02

    Erben des Zorns 05.02.03

    Kreise der Verdammnis 17.10.02

    Das vergessene Volk 16.12.02

    Fluch vergangener Zeiten 16.12.02

    Im Rücken des Königs 19.02.03

    Herz aus Eis 26.06.03

    Berge aus Gold 20.09.03

    Die dunkle Halle 19.12.03

    Pfade des Lichts 27.02.04

    Ränkespiele & Rivalen 06.04.04

    Bei DSA5 erschienen in der Zeit 22 Abenteuer, davon alleine 10 in 2017:

    Offenbarung des Himmels 27.08.15

    Der Vampir von Havena 08.10.15

    Unheil über Arivor 03.12.15

    Der Weiße See 25.02.16

    Drachenwerk und Räuberpack 10.03.16

    Das blaue Buch 12.05.16

    Neue Bande und uralter Zwist 19.05.16

    Der Schwarze Forst 23.06.16

    Der Grüne Zug 25.08.16

    Klingen der Nacht 15.09.16

    Ein Tod in Grangor 15.09.16

    Die silberne Wehr 07.12.16

    Ewiger Hass 25.01.17

    Niobaras Vermächtnis 16.02.17

    Der rote Chor 23.02.17

    Die Quelle des Nagrach 23.02.17

    Wächter der Feenpforte 30.03.17

    Die Verschwörung der Magier 20.04.17

    Unbezwingbare Wut 08.06.17

    Die Gunst des Fuchses 08.06.17

    Zeichen der Macht 26.07.17

    Verräter und Geächtete 18.10.17

    Der rote Schlächter 25.04.18

    Zu diesen Abenteuern kommen noch 17 Heldenwerkabenteuer und 2 KRK-Abenteuer.

    DSA5 ist bei Abenteuern also deutlich aktiver als DSA4 im entsprechenden Zeitraum.

    Ich denke, aktuell stockt es offensichtlich, aber wenig DSA5 ist bisher mMn nicht erschienen. Ich mag übrigens auch die neuen Bestiariumsbände mehr als die ZBA. In der findet an zwar mehr oder weniger alles, die Infos sind mitunter aber so schmal, dass ich sie auch nicht aus dem Schrank holen müsste, und die Zahl wirklich guter Bilder ist auch nicht so gigantisch in meinen Augen. Ist halt auch Geschmackssache.

    Gaze no more in the bitter glass the demons, with their subtle guile,

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  • Dennoch fehlen bei DSA5 aktuell noch einige sehr beliebte Zauberer- und Geweihten-Professionen, die wohl in den nächsten Bänden erscheinen werden.

    Bei Zauberern bin ich grundsätzlich bei dir, aber welche "sehr beliebten Geweihten-Professionen" fehlen denn in AG1? Das ist keine als Provokation gedachte Frage sondern wirklich ehrlich gemeint, mir fällt gerade sonst gar nichts entsprechendes ein was mir jemals Ingame an geweihtem Charakter über den Weg gelaufen wäre was nicht im AG stehen würde.

  • OK, das stimmt, bei den Geweihten sind es nicht die Hauptwahl-Professionen, das sind eher Nischen wie Hochschamanen und Nichtmenschen.

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  • Wieso vergleicht man überhaupt DSA4 mit DSA5? DSA5 muss sich an anderen Produkten auf dem Markt messen, nicht an seiner alten Messlatte, die aktuelle Autoren und Redakteure mitgetragen und mitgerissen haben. Niemand von der aktuellen Redaktion kann mit dem Finger auf DSA4.1 zeigen und sagen "Nö, habe ich niemals nicht was mit zu tun gehabt, nie, nie nie!" sondern die haben alle maßgeblich daran noch mitgewirkt. Es sind auch ihre Regeln, ihre Hintergründe, ihre Geschichten. Nicht irgendwas fremdes, bei dem man sich absondern kann.

    Das DSA5 Regelwerk muss sich an aktuellen anderen Regelwerken messen. An D&D5 und an SR5, damit muss man es vergleichen. Und zwar im Sinn von Struktur, Aufbau und Inhalten. Sich mit seinem eigenen Schatten zu vergleichen ist wenig zielführend, vor allem nicht, wenn man ohnehin vorhat gleiche Inhalte für mehr Geld zu verkaufen.

    Schaue ich mir das GRW von DSA5 und SR5 an, sehe ich ein paar große Unterschiede. Zum einen der Preis. Massiv günstiger als alles andere ist Shadowrun.

    Dann schaue ich auf den Inhalt. SR5 bietet mir deutlich mehr Inhalte als DSA5. Ich habe mehr Monster, mehr beschwörbare Wesenheiten, mehr zauberische Möglichkeiten, mehr Gegner, mehr Geschichten, mehr Fluff zur Spielwelt... eigentlich von allem mehr. Und auch in bunt. Die Struktur ist grausig, aber ich habe Listen von Ausrüstung, von den relevanten Drogen und Giften usw. usf.. DSA5 hat da verglichen enorme Defizite, zumindest meiner Meinung nach.

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