Verhalten eines Geweihten Golgariten gegenüber einer Elfe mit Elfischer Weltsicht

  • Hiho,

    über kurz oder lang wird es in unserer kleinen Gruppe wohl ein Zusammentreffen von 2 Spielercharakteren geben die wohl unter normalen umständen eher nicht miteinander reisen würden. Es handelt sich hierbei zum einen um einen Geweihten Ritter aus dem Orden des Heiligen Golgari und zum anderen um eine Zauberweberin der Waldelfen mit Elfischer Weltsicht.

    Wie würdet ihr dies abhandeln? warum sollten sie miteinander reisen? und wie reagiert der Geweihte auf die Elfische Weltsicht und der damit ggf. verbundenen 12 Götterlästerlichen Einstellung?

    Überlegung des Meisters ist ein Streit der Elfe mit ihrer Sippe in dem es darum ging, dass sie die Handlungen bzw. die nicht Handlung jener während der Borbarad Kriese nicht gutheißt und sich nun einen eigenen Weg zum bekämpfen dieser Dämonischen Kreaturen sucht.

    Hoffe ihr könnt uns Ideen geben, weshalb die beiden dennoch friedlich miteinander umher reisen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Enrise (14. September 2017 um 15:17)

  • Boron-Geweihte sind eigentlich überraschend umgänglich, wenn es um fremde Kulturen und Unglauben geht. Mir würde eher die Elfe Sorgen bereiten, ob sie diesen wortkargen Typen in schwarz nicht für einen heimlichen Dämonenverehrer hält, der einen unnatürlichen Trieb zum zerza hat.

    Aber sofern die Elfe nicht anfängt, ihn zu piesaken, ihm drei Stunden am Tag was vorzusingen oder sich als Aushilfsgrabräuber übt, sollte der Borongeweihte eigentlich keine Schwierigkeiten machen ...

  • Elfen wissen, dass es Götter gibt, sie verehren sie "lediglich" nicht.

    Vor dem weltlichen Gesetz haben Elfen, wo der Tralloper Vertrag gilt, gewisse (Sonder)Rechte.

    Daher sehe ich da ebenfalls nicht das große Konflikpotential. Elfen haben bei der Dämonenschlacht geholfen, Elfen leugnen nicht die Existenz der Götter, Boron hat nun nicht die missionierenden Kirchen oder besonders streitbare.

    Sicherlich haben die unterschiedliche Weltanschaungen und Verständnisse von der Welt, aber das gibt es auch schon zwischen Menschen aus der gleichen Religion.

  • Vielleicht, weil sie ein gemeinsames Ziel (Kampf gegen Dämonenbrut) haben? So nach dem Motto: Der Feind meines Feindes ist mein Freund. So ein Zweckbündnis ist ja nicht ungewöhnlich - und Golgariten sind keine stieseligen Bannstrahler. Nach längeren religiösen Disputen dürfte ihnen aufgrund tugendhafter Wortkargheit auch kaum der Sinn stehen. Finde, das passt schon...

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

    Einmal editiert, zuletzt von Zwerg Nase (14. September 2017 um 17:46)

  • Die Zwölfgötter sind nicht der blutrünstige Todesgott Jahwe und ihre Kulte sind nicht der Teutonische Ritterorden.

    Es gibt also keinen Grund für einen Golgariten mit einer Elfe in Konflikt über die Weltsicht des jeweils anderen zu geraten, solange beide gemeinsame Ziele haben. Solange der Golgarit nicht völlig neurotisch und panne im Kopf ist sollte er auch begreifen und akzeptieren können das es Elfen bereits auf Dere gab als noch kein Tempel der Zwölf irgendwo stand und es sollte ihm auch bekannt sein das Elfen nahezu unbekehrbar sind. Das sollte keinen Kulturschock darstellen, es sei denn er wurde in einem Keller aufgezogen. Zwerge beten ja auch nur zu weniger als 1/12 seiner Götter. ;)

  • Grundsätzlich erleichterst Du als Meister deinen Helden den Einstieg, wenn sie:

    A. am Anfang ein und dasselbe Ziel verfolgen.

    B. der eine dem anderen aus einer brenzligen Situation hilft

    Beipsiel für Kombi A&B: die arme Elfe wird von 3 Untoten angegriffen... warum? vielleicht lagerte sie auf einem Ort der eine ruhige Melodie ausstrahlte (Boronsanger), wo ein Nekromant sein unwesen trieb. Der Golgarit wollten diesen Stellen, erwischte aber nur die Elfe in Not... weil die Verdammte Rüstung zu laut war... dann könnten sie zusammen das Übel beseitigen...

    Dann werden Sie erfahrungsgemäss auch weiterhin zusammen reisen/arbeiten.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Schattenkatze sagt das schon sehr gut.

    Ein Punkt den ich da aber auch bei beachten würde: in einer Sache sind sich beide einig.

    Elfen verabscheuen das Namenlose durchaus schon sehr extrem. Sie wissen noch zu gut wo das Treiben hinführt (Niedergang der Hochelfen).

    Von daher ist zumindest im hohen Motivationgrad eine sehr starke Gemeinsamkeit vorhanden.

    Dabei wird dem Golgariten dann auch egal sein, ob sie an die 12 glaubt oder in Maraskan ein Sack Reis umkippt.

    Davon ab lassen Elfen auch grundsätzlich anderen Ihren Glauben (auch wenn sie es einfach ausgedrückt bekloppt finden die Aufmerksamkeit höherer Wesenheiten auf sich zu richten). Da die Elfe auch nicht in den Salamandersteinen hockt (dann wäre sie nicht auf Abenteuerfahrt), wird sie zudem selbst als Sippenelfe einen gewissen Grad der Verweltlichung besitzen.

    Selbst wenn sie Vorurteile gegen Götter hat (was sie haben wird), wird sie sich an das menschlich-unbekannte neugierig anpassen (eigentlich alle Elfen sollten Nachteil Neugier haben) ODER zumindest lernen es unbedarft nicht zu beachten und drüber weg zu sehen (je nachdem wie badoc sie werden will).

    Wenn die Motivation der beiden betrachteten Helden hier auf die Waagschale gelegt wird müsste man genauso die Motivation der Elfe durchleuchten, warum sie nicht anstrebt ins Licht zu gehen / sich in den Salamandra aufhält und wieso sie sich überhaupt (generell) mit Rosenohren abgibt.

    Golgariten sind ja grundsätzlich erstmal "gute / weiße" Charaktere, die sich aufs Wappen geschrieben haben "gute / weiße" zu schützen. Eine elfische Zauberweberin wird vom Golgariten mit absoluter Sicherheit auch klar als "gut" wahrgenommen (wenn auch befremdlich).

    Grundsätzlich sollte man sich als SL da aber überhaupt keinen Kopf drum machen. Das ergibt sich und das klären die Spieler mit Sicherheit "in play".

    Von Rabenmund tut Wahrheit kund - darpatisches Sprichwort (neuzeitlich ungebräuchlich)

  • Naja, den Niedergang der Hochelfen haben die Waldelfen eher nicht mitbekommen. Sie sind ja eher das Volk, das nie aus den Wäldern trat, nie Stätte baute etc.. Das sind eher Firn- und Auelfen. Ob die Waldelfensippe des SCs vom Rattenkind weiß, ist auch eine Frage, das solltet ihr für den Spielercharakter festlegen.

  • Die Frage klärt sich bereits ein gutes Stück über die Sprache. Sprechen sie Garethi? Dann wissen sie sehr wahrscheinlich davon. Die Welt ist zu klein und zu religiös, als das religiöse und alltägliche Kernkonzepte außen vor bleiben könnten, wenn jemand eine Sprache lernt. Die Götter sind Tage, Himmelsrichtungen und Monate. Kaum vorstellbar das jemand der Elfen die Sprache beibringt all das weglassen würde.

  • Eben das... davon ab wissen selbst die meisten Waldelfen davon (leben ja nicht alle in den tiefsten Tiefen der Salamandra), denen ist ja sehr bewußt was mit Ihren Vettern passiert ist. Vllcht. nicht jedem direkt im Detail aber das da "die Kacke am dampfen war" und "das Namenlose echt nicht gut ist", sollten gefühlte 90% der Elfen sicherlich mitbekommen haben. ^^

    Von Rabenmund tut Wahrheit kund - darpatisches Sprichwort (neuzeitlich ungebräuchlich)

  • Das mit der Sprache ist ein guter Einwand.

    Bei Waldelfen tendiere ich eher zu 80%, während alle Firn- und Auelfen grob wissen, was die Hochelfen waren und zumindest eine Ahnung haben, warum das Ganze verloren gegangen ist und warum man nun diesen derzeitigen Lebensstil führt. Während Auelfen die Göttern aber eher gleichgültig bis neugierig betrachten, begegnen die Firnelfen den Göttern eher mit offener Abscheu. Gut, hat ja auch einen sehr begründeten Hintergrund. Waldelfen haben ja quasi keine Berührungspunkte mit den Göttern, nie gehabt, nie angestrebt, nie vermisst.

  • Mein erster Tipp: Anschweigen ;)

    Nein, im Ernst wenn der Golgarit dabei ist und ja (wie jeder andere) weiß, dass Elfen das Konzept von Göttern zwar verstehen aber bewusst ablehnen, würde ich an Stelle des Golgariten dem Elfen zeigen, dass Stille ein sehr sehr wichtiger Teil der Harmonie ist und praktisch "vorleben", dass es kein Nachteil ist, einen Gott anzubeten. Praktisch doppelt ins Zeug legen um dem Elf zu zeigen, dass Boron zumindest ein toller Gott ist, den Abzulehnen kein Vorteil ist.

    Von allem weiteren würde ich an der Stelle des Golgariten absehen, denn am Ende wird der Elf sowieso vor Boron treten und dann bemerken, dass der Typ in schwarz-weiß Recht hatte.

  • Das nicht, hier beziehe ich mich auf

    Zitat von Wege der Götter S. 74

    Toleranz gegenüber Andersgläubigen: groß (vor Boron sind alle gleich), [...]

    Als Spieler bin ich mir ziemlich sicher, dass die Elfen durch ihr Nicht-Streben nach Erlösung und ihre absolute Harmonie mit der Welt nicht von Golgari in Borons Hallen "gezerrt" werden müssen sondern von selbst ins shîa (die Lichtwelt) übergehen. Aber ein jeder Golgarit der davon überzeugt ist oder das auch nur als Möglichkeit ansieht kann ja gleich Lucardus von Kémet die Hand geben ;). Ich ging in meinem Vorherigen Beitrag von der IT-Sicht eines Golgariten aus, nicht meiner. (Die ewigstummen, rabenschnabelschwingenden Krieger gegen das Böse (tm), die keine Erinnerung an ihr alten Leben haben, um aufgenommen zu werden lebendig begraben werden und die man nicht ansprechen darf finde ich persönlich echt echt unheimlich)

  • Solange der Golgarit nicht völlig neurotisch und panne im Kopf ist sollte er auch begreifen und akzeptieren können das es Elfen bereits auf Dere gab als noch kein Tempel der Zwölf irgendwo stand und es sollte ihm auch bekannt sein das Elfen nahezu unbekehrbar sind.

    Hier muss ich doch mal dem Irrglauben der Spielerschaft entgegentreten und eine Lanze für die Menschen brechen ;) . Elfen mag es vom ersten Zeitalter an in ihrer Lichtwelt gegeben haben. Auf Dere sind sie allerdings zusammen mit den Zwergen - obwohl mit die langlebigsten Völker - die absoluten Neulinge. Das sollte beiden Seiten sogar klar sein. Menschen gibt es seit dem sechsten Zeitalter (Nivesen) und entsprechend weit reichen ihre Legenden und Geschichten zurück. Die Hochkultur der Sumurrer kam letztendlich auch vor dem Tritt der Elfen aus dem Licht auf. In kurz: Die Elfen fanden bei ihrer Ausbreitung (die ja erst ein paar 1000 Jahre später richtig losging) über den Kontinent mehrere menschliche Kulturen vor, während die Menschen mit den Neuankömmlingen konfrontiert waren.

    Entsprechend betraten die Elfen den Kontinent während des echsischen Zeitalters und zu Zeiten der ersten menschlichen Hochkultur und da gab es vielleicht noch nicht alle Zwölf, die ja erst mit den Güldenländern zusammen kamen. Aber es gab genug. Tsa, Hesinde, Rondra und ja, auch Boron waren in Aventurien sehr präsent. Natürlich wissen beide Seiten nicht die komplette Vorgeschichte des jeweils anderen Volkes, aber Stolz ist so eine Sache und gerade Menschen tendieren ja durchaus zu einer "Erster!"-Kultur, die so etwas wissen sollte. Also natürlich nichts konkretes, nur wahrscheinlich eine Legende, wie die Elfen auf die Ur-Tulamiden trafen (nicht anders herum, das ist wichtig), gepaart mit irgendeiner Heiligengeschichte. Der Golgarit muss da also gar nichts begreifen und akzeptieren, sondern weiß, dass die Elfen irgendwann dazu kamen. Der Elf wiederum sollte gleiches wissen. Dass sein Volk beim Austritt aus dem Licht auf Kurzlebige traf (Orks, Goblins, Menschen, Echsen).

    Das jedoch ändert nichts daran, dass die persönliche Lebenserfahrung eines Elfen weit über der eines Golgariten liegen kann und dass ein Golgarit wohl erst einmal davon ausgehen wird, dass sein elfisches Gegenüber mehr Erfahrung hat, mehr Übung hat und ein größeres Wissen ansammeln konnte - ob dass dann konkret stimmt, sei dahin gestellt. Dass Elfen darüber hinaus unbekehrbar sind, sollte der Golgarit in der Tat ziemlich genau wissen und da schnell - auch aufgrund der alten Verträge zwischen den Völkern - zu einem Leben und Leben lassen übergehen und nur schweigend die Augen rollen ;) .

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

    2 Mal editiert, zuletzt von Ehny (18. September 2017 um 08:39)

  • Dass Elfen darüber hinaus unbekehrbar sind, sollte der Golgarit in der Tat ziemlich genau wissen

    Es gibt ja durchaus den einen oder anderen elfischen Ausnahmefall. Im Großen und Ganzen sind die Elfen zwar die, die sich nicht zu Anbetung hin bekehren lassen, aber es hat schon offizielle Ausnahmen gegeben.

    Was immer man als Spieler von ihnen halten mag.

  • Es gibt halt immer den komischen Onkel/Vetter über den niemand bei Familienfeiern spricht ;) . Aber ich glaube der Golgarit wird eher vom Fall des Unbekehrbaren ausgehen, als dass er sich an die paar Ausnahmen klammert. Zumindest wird er nicht offensiv missionieren wollen. Bei einem Golgariten kann ich mir sogar vorstellen, dass er sich denkt: Naja, spätestens nach dem Tod wird die richtige Erkenntnis schon kommen...

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant