Moralische Zwickmühlen oder :"Die Leiden des neuen Spielleiters"

Ob Elfenbogen von Halbelfen geführt werden können, ist eh etwas umstritten, da gibt es Pro und Contra: https://www.orkenspalter.de/index.php?thre…%BCr-halbelfen/
Ansonsten ist der Elfenbogen nun mal der beste Bogen, den das System zu bieten hat. Als zu stark würde ich ihn nun dennoch nicht ansehen, ob da Elfenbogen oder Kurzbogen verwendet wird, macht dann bei einem wirklich guten Schützen nicht so den ganz großen Unterschied (der Kurzbogen hat weniger Reichweite, ein bisschen weniger Schaden, hat aber eine noch kürzere Ladezeit mit höherer Schussfrequenz). Deshalb würde ich das als nicht so tragisch ansehen.
Wenn es Dich aber doch stört, sprich doch mit dem Spieler und lege dar, dass Du Sorge hast, das könnte (zumindest für den Anfang) etwas zu stark sein und dass Du es für eine falsche Entscheidung Deinerseits hältst, das zugestanden zu haben und es Dir lieber wäre, wenn der Charakter (erstmal) nur einen Kurzbogen hätte. Ist nicht ganz so elegant, davon auszugehen, dass der Charakter schon immer einen Kurzbogen hatte, aber immer noch besser, als ihn IT einzukassieren.
Oder aber Du kannst Dich damit arrangieren. Magier und Kämpfer können schließlich auch eine Menge Schaden raushauen, wenn sie es drauf anlegen, auch wenn Fernkämpfer auch nicht ohne sein können.

Für den Angrosch-Geweihten spricht, dass er eine feste Moral hat, ich gratuliere ihm dazu. Leichenplündern ist so eine Sache. Die feine Art ist es sicherlich nicht und manch einem (verschiedenen Geweihten und allem, was strahlend weiß sein möchte) steht es nicht an. Ein Boronfrevel ist "erst" die Grabschändung.
Auch ist es eine gute Geste, einen Toten zu durchsuchen, wenn man wissen möchte, wer er ist, damit man eventuell Verwandte benachrichtigen kann oder ihnen gar gefundene Wert- oder persönliche Gegenstände übergeben kann.
Per Suche lassen sich dazu so einige bestehende Threads finden, in denen Leichenplünderei und-fledderei diskutiert wird.
Wenn der Geweihte das für nicht angemessen hält, kann er das IT vorbringen und die anderen anmahnen. Mehr hat er da wohl nicht in der Hand, sollte er allerdings sehen, dass etwas eingesteckt wird, kann er natürlich den Diebstahl vorbringen.
IT entsprechende Maßnahmen anschlagen (Diebstahl zur Anzeige bringen, einfach gehen) wäre in OT-Hinsicht nicht so schön, andererseits sollte IT wie OT ein Weg gesucht werden, bei dem kein Charakter die Gruppe verlässt, weil er die anderen und ihr Tun nicht ertragen kann. Sei es, dass z.B. nun heimlich gestohlen wird, ohne dass der Geweihte das mit bekommt, oder der Geweihte überzeugen kann, dass Leichen plündern nicht sein soll.

Wenn dich der Bogen wirklich so stört, dann gib dem Charakter den Malus für nicht-Elf. Auf dem Papier sieht der Bogen übel aus das stimmt, wie Schattenkatze schon gesagt hat sind die unterschiede zu anderen Bögen marginal.
Wenn du den Bogen loswerden möchtest lass Elfen auftauchen. Die werden bestimmt sehr grantig, wenn wer anders mit einem ihrer Bögen rumläuft - und dafür wahrscheinlich einen der ihren getötet hat. Damit könntest du auch gleich deine Konsequenz aus dem Looting ziehen und die Mahnung des Geweihten belohnen.

Ein moralischer Geweihter, Glückwunsch!

Zum Elfenbogen wurde schon alles gesagt. Bau ab und an Kämpfe in beengtem Raum ein, wo es kein freies Schussfeld gibt, und dann ist der Bogen nutzlos. Mein Firuni hat seit mehreren Abenteuern seinen Bogen nicht relevant einsetzen können - in einer Stadt schlicht und einfach knifflig. Meine SL musste allerdings lernen dass ein Gezielter Stich mit einem Spieß ganz neue Probleme aufwirft, besondern wenn Söldner und Firuni gut zusammenarbeiten - Söldner bindet den Gegner, Firuni sticht zu (teils aus zweiter Reihe). Beinwunden machen herrlich schnell kampfunfähig

Leichen plündern ist nicht verboten. Im Gegenteil, die Philosophie eines Halbgottes, nämlich Kor, baut ein gutes Stück darauf auf - Plündergut ist 100% Besitz der Einheit, und wenn es zu wenig Plündergut gibt, kann es sein dass der Auftraggeber eine Entschädigung zahlen muss wenn man einen Korgeweihten dabei hat.
Heißt, der Geweihte kann es anmahnen und als unmoralisch anprangern - Zwerge werden ihm sicher gehorsam sein, Menschen eher weniger. Einfordern kann er es nicht. Erst der Grabraub und die Leichenschändung sind untersagt.

Letztendlich ist es auch eine Frage des Gruppenkonsens, was "normal" ist und was nicht.

Ich würde die Dilemma-Karte spielen: Schaffe Aktionen, die sie dazu bringen, sich freiwillig von ihrem Bogen zu trennen.

Denkbar wären:

-Die Gruppe trifft auf einen würdigen Überlebenskämpfer, der dringend einen Bogen benötigt (z.B. einen Waldelf, der auf dem Weg zurück in die Salamandersteine ist).
-Die Gruppe trifft auf herumstreunende Orks, die menschliche/elfische Sklaven haben und bereit sind, diese gegen den Bogen einzutauschen.
-Die Gruppe bekommt Ärger mit einer Zufallsbegegnung und muss ein würdiges Pfand hinterlassen, um ihre Unschuld zu beweisen. Nach erfolgreicher Prüfung ist das Pfand leider abhanden gekommen.

Falls all das nichts hilft, kannst du ihr immer noch die Pfeile zur Neige gehen lassen.

Pfeile sollte man als Spieler eh mitzählen. Die sind eine sehr endliche Ressource.

Aber warum einem Charakter Riegel vorschieben gegen das das, was er hat und kann? Wird nur noch in engen Räumlichkeiten gekämpft, damit der Krieger seinen Zweihänder nicht einsetzen kann und alle wichtigen Orte sind aus Koschbasalt gebaut, damit der Magier nicht zaubern kann?

Man hat natürlich nicht immer optimale Grundlage, weshalb ein Bogen bei überraschenden Kämpfen nicht gespannt sein wird, aber künstlich nachhelfen würde ich da nicht. Als Spielerin würde ich mich da auf Dauer verkackeiert fühlen und den SL fragen, warum er meinem Charakter etwas gibt, das aber gar nicht beim Charakter sehen möchte und deshalb metaphorisch Kühe vom Himmel fallen lässt, um den Einsatz zu unterbinden.

Ladezeit 3 heißt, das man 3 Aktionen (das sind 1,5 Kampfrunden) braucht, bis der Bogen Schussbereit ist (sofern die Sehne eingehackt ist). Der Schütze benötigt (zur Vorstellung, das Bild klappt irgendwann nicht mehr) 1 Aktion, um den Pfeil auf die Sehne zu legen, eine weitere Aktion, um den Bogen zu spannen und eine Aktion, um grob zu zielen. Danach muss er zum schießen noch eine Aktion Schuss anwenden, womit der gesamte Schussvorgang 4 Aktionen = 2 Kampfrunden dauert.

Die Sonderfertigkeit Schnellladen und der Zauber Axxeleratus senken die Ladezeit jeweils um 1. Ist der Pfeil auf der Sehne, ist die erste Aktion schon vollbracht, ist der Bogen bereits mit Pfeil gespannt, sind es schon 2. Ein Schnellschuss senkt die Ladezeit nochmal um einen Punkt, allerdings wird der Schuss schwerer, und man darf nicht mehr Schaden ansagen oder Zielen.
Mit Schnellladen, Axxeleratus und Schnellschuss kann ein Elf also die Ladezeit von 3 auf 0 (!) drücken und, weil aber immer eine Aktion Schuss benötigt wird, können bis zu 2 Pfeile pro Kampfrunde rausgehauen werden.

Wobei die Anzahl der Pfeile weiterhin endlich bleibt, da schleppt man eher selten 250 im Köcher mit - sondern eher sehr viel weniger. Meine SCs haben so 10-20 dabei. Ob man die dann alle in sehr kurzer Zeit eher ungezielt raus ballern will ist eine andere Frage.

Was du machen solltest ist Deine Bedenken an die Gruppe herantragen und fragen, wie man damit umgehen solle - ihr alle gemeinsam. Denn immer wieder neue Regeln dazu nehmen, damit die SCs wieder 'schlechter werden' ist auch nicht so tolle auf Dauer.

Sehr ausführlich wird Pfeil ziehen, auflegen, zielen (oder auch nicht zielen) und schießen in der Errata zu WdS für jeden Bogentypen einzeln aufgedröselt, unter Berücksichtigung von Schnellladen oder nicht. Axxel oder nicht, etc.: Wege des Schwerts/Offizielle Errata – Wiki Aventurica, das DSA-Fanprojekt
Das gibt es auch als pdf-Dokument.

Worauf man beim Umgang mit Bogenschützen achten könnte, findest Du auch hier: Bogenschützen viel zu Stark?
Die können sehr stark sein (gerade wenn man die Zielzeiten nicht aufaddiert, ein Bogen immer gespannt ist, oder eben neben den Modifikationen von Zielgröße und -entfernung auch weitere Modifikatoren nicht mit berücksichtigt werden, der Köcher immer voll mit Pfeilen ist, etc.), können aber eben auch durch Umstände stark eingeschränkt sein (20 Pfeile im Köcher und der nächste Pfeilbauer ist 50 Meilen weit weg, manche Pfeile gehen beim Auftreffen auf die Platte oder Felswand vermutlich kaputt, der Bogen ist nicht gespannt, wenn der Feind aus dem Busch springt).

Mit RS 7 geht aber sicherlich auch eine hohe BE einher? Immer dran denken: Auf die meisten körperlichen Talente wird die BE verdoppelt als Aufschlag aufgerechnet (zusätzlich zu weiteren Modifikatoren, weil die Probe nicht einfach ist), die GS sinkt dadurch entsprechend und PA und AT sinken je nach Waffe und Höhe der BE vermutlich auch.

Noch ein Kleiner Tip, wenn der Feind weis das eine Bogenschütze in der gegnerischen Gruppe ist, bleiben sie
auch nicht stehen, die laufen rum, binden verbündete im Nahkampf, laufen im zickzack, und springen in Deckung.

Das Macht das Treffen auch schnell zu einer Herausforderung.

Wenn dann der Feind auch einen Bogenschützen hat, bleibt man auch nicht mehr still stehen, was das Feuern erschwert.

Dann wird der Fernkampf auch Anspruchs voll.

Von Seitenwind,Nebel, Deckung, Reichweite will ich mal gar nicht reden.

Ich würde nur aufpassen das der Spieler noch Spaß am Fernkampf hat.
Und ein Elfenbogen ist nun auch nicht so übertrieben.

Bau Kämpfe in Häusern ein, da hat es sich mit Fernkampf. So einfach ist das.

Zitat von Pack_master

Bau Kämpfe in Häusern ein, da hat es sich mit Fernkampf. So einfach ist das.

Und was ist mit Thorwallischen Langhäusern, oder ein Horasisches Chateau, mit Eingangshalle und Galerie?

Aber im ernst, der Vorschlag ist schon angemessen, sorg einfach für Abwechlungsreiche Umgebungen, ein Dichter Wald, kann dabei Schlimmer sein als ein Kampf in der kleinen Waldhütte.